I just wanna be another person who I am || mit Matine

Troye: Ich zog ich schnell um und verließ sich Umkleide. "Hey, Troye! Du hast was vergessen!", rief mein Kumpel und warf mir meinen zweiten Sportschuh zu. Als ich ihn fing, rannte ich voll gegen Joel gegen. Er stand in der Nähe von den anderen beiden. Ich grinste ihn blöde an. Er wuschelte mir durch die Haare. "Was machst du eigentlich hier?", fragte ich, als ich meine Haare wieder herrichtete. Ich stopfte den Schuh in meine Sporttasche. "Darf ich dich nicht mal abholen?", fragte er grinsend. Ich sah auf die Uhr. "Verdammt! Wir sollten uns etwas beeilen. Ich muss meine Schwester noch abholen. Wieso müssen meine Eltern nur immer arbeiten?", grummelte ich vor mich hin, griff Jake und Charlie an den Handgelenken und zog sie mit. "Kommst du?", fragte ich und sah nach hinten zu Joel.

Charlie

Troye zog uns hinter sich her und sagte irgendwas von 'Schwester abholen'. "Du hast ne Schwester?", fragte ich wieder mit dieser hohen Stimme, die bis jetzt nur diesem anderen Kerl komisch vorgekommen war.
Ich wollte unbedingt wissen, was mit ihm und Troye war. Waren sie vielleicht sogar... zusammen? Jake schaute mich an und schüttelte nur den Kopf. Ich seufzte und ließ mich von Troye weiter ziehen. Allerdings ging er so schnell, dass ich gar nicht richtig hinterher kam und immer wieder stolperte bis ich irgendwann auf dem Boden saß. "Ouch", beschwerte ich mich und presste meine kleinen Hände auf mein Knie.

Troye: "Ja ich habe eine Schwester!", sagte ich und stolperte selber, als Charlie hinfiel. "Kannst du nicht vorher Bescheid sagen, wenn du hinfällst?", fragte ich lachend und nahm wieder ihr Handgelenk. Ich zog sie hoch, klopfte ihr den Dreck von den Beinen und zog sie weiter. "Meine Eltern bringen mich um, wenn meine Schwester sagt, ich war zu spät dran!"
Joel lachte. "Ach ja... deine Schwester...", sagte er und lief uns nach. "Ach halt die Klappe! Du kennst meine Eltern, wenn es um meine Schwester geht!"

Charlie

Oha... Ehekrieg, dachte ich und lief weiter. "Und von wo muss sie abgeholt werden? Kindergarten? Grundschule?", wollte ich wissen und versuchte, mit den anderen mit zu halten, was mir nicht ganz gelang.
Seit dem Unfall konnte ich nicht mehr so schnell laufen, wie vorher. Das machte mir allerdings wenig aus. Als 'Mädchen' musste man nicht unbedingt schnell laufen können. Und als Typ eigentlich auch nicht, aber es war von Vorteil.
Inzwischen lief der Kumpel - oder Freund... was auch immer - von Troye neben mir und ich sah zu ihm hoch. Aus Angst wieder zu stolpern, schaute ich dann wieder nach vorne.

Troye: Wir wohnten nicht weit von der Schule weg, also kamen wir recht schnell an. Ich überlegte. "Kommt ihr mit? Sonst würde ich danach rüber kommen", sagte ich und kramte meinen Schlüssel aus der Tasche. Ich holte noch schnell die Post aus dem Briefkasten und schmiss sie in der Küche auf den Tisch. Meine Schultasche hatte ich im Flur in eine Ecke geschmissen. "Ich muss los. Muss noch was erledigen", sagte Joel und hob kurz seine Hand. "Tschüss, Leute!"
Kurz sah ich ihm nach. Ich treffe mich heute Abend eh mit ihm. Mein Blick wanderte zu Charlie und Jake. "Also? Kommt ihr jetzt mit? Muss mich aber beeilen."

Charlie

"Ich komm mit", antwortete ich und sah Jake fragend an. "Ich muss noch aufräumen. Sonst sterbt ihr, wenn ihr reinkommt...", sagte er und drehte den Kopf etwas peinlich berührt zur Seite. "Dann bis später", grinste ich und fiel ihm kurz um den Hals. "Tschüß Kleiner", bekam ich als Antwort, was nun wirklich unvorteilhaft für mich war.
Ich sah zu Troye hoch und grinste. "Wollen wir dann?", fragte ich und nahm seine Hand. Das war irgendwie automatisch...

Troye: Kleiner??! Etwas verwirrt sah ich Jake an. Häh? Was haben immer diese Anspielungen zu bedeuten? Ich drückte Charlies Hand etwas. "Na dann bis später, Jake. Komm..."
Ich zog Charlie mit. Diesmal aber nicht so schnell wie vorhin. Sie hat voll kalte Hände... Ich schob unsere Hände einfach in meine Jackentasche. Mich stört es eher weniger. Joel weiß ja, dass ich ihn nicht betrügen würde. "Hast du immer so kalte Hände?", fragte ich und grinste.

Charlie

Ich nickte. "Fast immer..." Troye schob meine Hand mit seiner in seine Jackentasche, was mich zum Grinsen brachte. Es fühlte sich einfach witzig an. Seine Hand war so groß und meine so klein. Und dann noch diese riesige Jackentasche, in der ich mich erst recht verloren fühlte.
"So warm", seufzte ich und grinste in mich hinein.

Troye: Wir schwiegen den ganzen Weg über. Recht schnell kamen wir am Kindergarten an. Ich zog unsere Hände aus meiner Jackentasche und ließ ihre los. Seufzend schob ich die Tür auf. Als wir in den Raum kamen, sah meine Schwester zu uns. Sie sprang auf und lief auf mich zu. "Troyelii!!"
Sie nannte mich irgendwie immer so. Egal! Sie knuddelte mich und grinste mich an. Die Erzieherin verabschiedete sich von meiner kleinen Schwester und reichte mir ihre Tasche. "Du siehst unserem Nachbarn ziemlich ähnlich!", sagte meine Schwester und sah zu Charlie hoch. Sie lachte. "Oder hast du dich als Mädchen verkleidet?"

Charlie

Ich zuckte zusammen. "Euer Nachbar? Aber das ist doch Jake... Aber ich haben ja einen Bruder und da kann es auch sein, dass wir uns ähnlich sehen. Also mach dir darüber mal keine Sorgen", versuchte ich zu erklären. Hatte die Kleine mich jetzt ernsthaft enttarnt? Das konnte doch nicht sein! Ein kleines Kind schien über mich besser Bescheid zu wissen, wie ich selbst.
"Troye?", fragte ich vorsichtig und schaute zu ihm hoch. So auch seine Schwester, die zwischen mir und ihrem Bruder hin und her sah.

Troye: Ich fand die Sache schon irgendwie komisch. Schließlich würde es gut mit den Anspielungen von Jake zusammenpassen. "Ich bin verwirrt, kommt jetzt", sagte ich und nahm meine Schwester Huckepack, so wir immer. "Hm? Was denn, Charlie?", fragte ich, als wir uns auf den Weg machten. "Du wolltest doch gerade irgendwas von mir. Oder hab ich mir eingebildet, dass du meinen Namen gesagt hast?"

Charlie

Ich grinste. "Nein... das hast du dir nicht eingebildet." Erst gingen wir schweigend nebeneinander her, aber dann fiel mir meine Frage wieder ein. "Wie lange kennst du den Typen von vorhin denn schon? Ich kenn leider seinen Namen nicht...", den letzten Satz murmelte ich nur so vor mir her und hoffte, dass Troye das nicht gehört hatte. Die beiden schienen sich ja wirklich gut zu kennen, was mich ein bisschen eifersüchtig machte. Ich wollte mich auch so gut mit ihm verstehen und so viel mit ihm unternehmen. Nicht nur mit ihm in einer Klasse sein und zwei Häuser weiter wohnen.

Troye: "Du meinst Joel?", fragte ich und schielte kurz zu meiner Schwester. Sie soll bloß die klappe halten. "So lange kennen wir uns noch nicht. Okay... zwei Jahre."
Ich sah sie an. "Wieso?", fragte ich und musste grinsen. Meine Schwester erwürgte mich fast. "Der Joel... ja den kennt er schon zwei Jahre. Voll lange Zeit. Aber ich kenne Troyelii schon mein gaaanzes Leben. Eine Vollkrasslange Zeit."
Ich lachte. "Ja ich weiß. Eine Vollkrasslange Zeit."

Charlie

"Joel... Netter Name für einen netten Menschen", grinste ich. "Zwei Jahre? Das ist noch nicht so lange... Aber ihr seid trotzdem voll vertraut und so", fügte ich leise hinzu.
Es kam mir irgendwie komisch vor mich über sowas mit Troye zu unterhalten, aber ich hatte ja noch immer die Hoffnung, dass er sich irgendwann über etwas ganz anders unterhalten würde.
"Und... ich will ja nicht neugierig sein, aber es kommt so rüber, als würde da... mehr sein?", sagte ich. Meine Stimme war immer noch leise und vorsichtig. Aber ich wollte unbedingt mehr über Troye heraus finden...

Troye: "Wir sind nur Freunde", sagte ich und lächelte. "Wieso sollte da auch mehr sein?"
Meine Schwester flüsterte mir was ins Ohr. "Nein... Nein, Schwesterherz, nein!", sagte ich und sah sie an. "Ach ja... Mum und Dad kommen heute wieder. Die müssen auch bald kommen. Aber ich bin dann schon weg. Wehe du baust Mist. Denn dann bekomme ich Anschiss und nicht du. Seine kleine Prinzessin schreit er ja nicht an."
Sie lachte. "Ja ich weiß. Keine Sorge, ich bin ganz brav."
"Ach ja, halt dich diesmal bitte, bitte von meinem Zimmer fern. Das letzte mal war das echt peinlich ja? Außerdem muss du Mum nicht alles zeigen, was du dort findest."

Charlie

Ich zuckte zusammen. "Was findest du denn dort?", kicherte ich und zupfte meinen Rock etwas zurecht. Er rutschte andauernd hoch, was nicht besonders praktisch war.
Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, was in Troye's Zimmer zu finden war, außer Bücher. Und ein Bett, ein Schrank und ganz viele Kissen, wo er es sich grundsätzlich bequem machte, um zu lesen.

Troye: "Da gibt es viele Dinge. Aber das hier hab ich behalten!", grinste sie und zog einen Ring aus der Hosentasche. "Hallo?! Den suche ich schon eine ganze Weile. Lass doch man meine Sachen in Ruhe..."
Ich nahm ihr den Ring aus der Hand. Der war mir echt wichtig. "Tut mir leid, Troye... Wirklich! Ich lasse alles dort, wo es hingehört."
"Danke. Und wehe wenn nicht!", sagte ich und schob den Ring in meine Hosentasche. "Versprochen!", sagte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Wieso ist dir denn der Ring so wichtig?", fragte meine Schwester leise. Dabei sah sie zu Charlie, welche einfach nur stumm neben uns her lief. Ich senkte traurig den Blick. "Ist gerade nicht so wichtig... Erzähle ich dir vielleicht wann anders."
Man hörte an meiner Stimme schon, dass ich darüber gar nicht erst reden könnte.

Charlie

Ich schaute Troye an, der etwas traurig in der Gegend umher sah. "Wenn du reden willst, weißt du ja wo ich wohne", sagte ich leise und nahm seine Hand. Sie zitterte ein wenig, aber Troye schien zu versuchen es unter Kontrolle zu bringen.
"Was machen wir gleich?", fragte ich die beiden und versuchte wieder zu lächeln, da ich es nicht leiden konnte, unglücklich zu sein.
Irgendwie war mir mir gar nicht mehr nach Lachen zumute, aber ich wollte mich zu Hause auch nicht langweilen. Mit Jake konnte man außerdem immer Spaß haben, wenn es mich nicht unbedingt weiter verraten würde...

Troye: "Wir? Wir laden die Kleine zu Hause ab und gehen zu Jake", sagte ich und grinste. Ich muss wieder auf andere Gedanken kommen. Und eigentlich ist heute ein Tag, wo man nicht traurig ist. Schließlich sind Joel und ich jetzt ein Jahr zusammen. Deswegen gehen wir heute Abend auch aus. Eigentlich wollten wir den Tag heute zusammen verbringen. Aber er hat heute keine Zeit. Deswegen treffen wir uns erst heute Abend. Wir kamen bei mir zu Hause an. Ich schloss auf und rannte meinen Vater um. "Doch so früh wieder da?", fragte ich grinsend. Dad wuschelte mir durch die Haare und gab meiner Schwester einen Kuss auf die Stirn.

Charlie

Ich blieb wie angewurzelt in der Tür stehen und schaute mich kurz um. Troye's Das sah mich ein bisschen verwirrt an, lächelte dann aber. "Hallo Charlie", sagte er freundlich und ich zuckte zusammen. "Hallo", entgegnete ich leise und schloss dir Tür. Troye war aus meinem Sichtfeld verschwunden und ich hoffte, dass er schnell zurück sein würde. Soweit ich es nämlich wusste, wusste sein Dad von dem Kram, den ich abzog. Er und meine Mum verstanden sich meiner Meinung nach viel zu gut. Einmal in der Woche trafen sie sich zum Kaffee trinken. Abgesehen davon verstand meine Mum sich mit jedem gut.
"Troye?", fragte ich vorsichtig und er schaute um die Ecke. "Ich muss noch kurz was holen... Treffen wir uns bei Jake?"

Troye: Ich lud meine kleine Schwester im Wohnzimmer ab und ging zu Charlie zurück. "Okay. Bis gleich!", grinste ich und ging zur Treppe. Kurz sammelte ich noch meinen Kram auf und stapfte die Stufen hoch. Im Vorbeigehen zog ich die Zimmertür von meinem Zwillingsbruder zu. Kurz bevor meine kleine Schwester geboren wurde ist er gestorben. Ich seufzte leise. Da war echt scheiße. An der Zimmertür hingen ganz viele Fotos von uns beiden. Ich verschwand in meinem Zimmer. Den Ring zog ich aus meiner Hosentasche und legte ihn in ein Buch, was eigentlich kein Buch war sondern ein kleines Kästchen. Den Ring hatte ich von meinem Bruder.
Ich machte mich auf den Weg zu Jake, nachdem ich mein Zimmer abgeschlossen hatte und das Haus verließ.

Charlie

Ich schloss die Tür auf und lief in mein Zimmer. Was wollte ich hier jetzt eigentlich? Verdammt...! Jake saß mit seiner Mum auf der Terrasse und schien sich über irgendwas lustig zu machen. Ich öffnete mein Fenster und winkte ihm zu, als er zu mir hoch sah. "Charlie du Knirps", lachte er und seine Mum schüttelte den Kopf. "Du weißt ganz genau, dass du das lassen sollst", beschwerte ich mich und sah zur Straße, wo Troye schon lang lief. "Troye ist schon da", sagte ich zu Jake und er machte sich auf den Weg ins Haus. "Dann bis gleich, Kurzer", grinste er noch und winkte mir zu.
Ich schloss mein Fenster wieder und öffnete meinen Kleiderschrank. Kurzer Hand zog ich eine Jeans und ein viel zu großes T-Shirt heraus und zog mich um. Dann machte ich mich auf den Weg zu Meiner Schwester. "Hilf mir mal bitte", murmelte ich und setzte mich vor sie auf den Boden. "Wobei?", fragte sie und fuhr mit ihren Händen durch 'meine' Haare. Nach ein paar Sekunden waren sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden und ich stand wieder auf. "Geht doch, danke", grinste ich und verließ ihr Zimmer wieder. Dann steckte ich noch meine Kopfhörer ins Handy und dieses in meine Hosentasche.
Zwei Minuten später kletterte ich auch schon über den Gartenzaun von Jake und setzte mich neben seine Mum. "Hey", grinste ich und sie fing fast an zu lachen. "Wie schnell sowas doch geht." Ich nickte nur und schnappte mir Jake's O-Saft.

Troye: Gerade als ich auf die Klingel drücken wollte, riss Jake die Tür auf. Ich zuckte total zusammen. "Mein Gott! Genau erschrecke mich mal. Sehe ich auch so", lachte ich und wurde auch schon vor ihm quer durchs Haus auf die Terrasse gezogen. "Halli Hallo", grinste ich und hob kurz die Hand. "Ich lass euch drei hübschen dann mal alleine", sagte Jakes Mutter. "Hübsch?! Ich bin nicht hübsch", murrte ich und ließ mich auf einen Stuhl fallen. Selbst Joel glaube ich das nicht, wenn er das sagt! Ich musterte Charlie etwas. "Mädchen haben auch kein anderes Hobby wie sich umzuziehen oder?", fragte ich und lachte.

Charlie

"Nicht hübsch... pah", lachte ich leise und schüttelte den Kopf. "Doch ich hab noch andere Hobby's, aber davon willst du nichts wissen, glaub mir."
Noch immer schlürfte ich den O-Saft meines besten Freundes und erst jetzt sah er es. "Hey! Dumme Nuss", sagte er leicht erschrocken. "Das ist meins!" Ich schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich." "Ich will nicht wissen, wo du mit deinem Mund heute schon warst", lachte Jake und ich musste ebenfalls lachen. Troye stand nur blöd daneben und verstand gar nichts. "Willst du was trinken?", fragte ich ihn und stand auf. Jake's Zuhause war auch mein Zuhause, also kannte ich mich hier super aus.

Troye: "Ich bin wirklich nicht hübsch!"
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Wo sie mit ihrem Mund war? Häh? Versteh ich nicht. Ich sah Charlie an. "Trinken hört sich gut an. Habt ihr Cola?", fragte ich und grinste breit. Ich liebte Cola über alles! Ich schob meine Haare aus dem Gesicht. Plötzlich vibrierte mein Arsch. Eher gesagt mein Handy in der Hosentasche. Grr! Ich zog es hervor. Es war Jeol. Er wollte wissen, ob sich noch etwas geändert hat oder ich heute Abend wirklich Sturmfrei hab. Ich musste leicht grinsen. Meine Eltern fahren in den Urlaub und meine kleine Schwester laden sie bei unseren Großeltern ab. Ich antwortete ihm und legte mein Handy auf den Tisch.