Das war eine glatte Abfuhr und ich senkte den Kopf. "Danke, schlaf du nur ... ich bin versorgt, mach du dir auch um mich nicht zu viele Sorgen." Der letzte Satz kam mit einem bitteren Unterton, doch ich sagte nichts weiter dazu.
Maliera
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Es tat weh ihn so zurück zu weisen, doch ich war mir noch immer nicht sicher, was ich wirklich für ihn empfand. Und... Konnte man in einen Vampir überhaupt verliebt sein? Bestimmt war er nur nett zu mir und wollte überhaupt nichts von mir. Und was wäre wenn... Wenn ich mich wirklich in ihn verliebt hätte? Irgendwann wäre ich älter als ich. Irgendwann würde er mich nicht mehr wollen! Ich musste mir keine Hoffnungen machen, dass da jemals etwas zwischen uns laufen könnte. Und er wollte sowieso bald weg. Dann wäre alles wieder so wie früher. "Nein!", schrie mein Herz, "Ja!", hielt mein Verstand dagegen. Ich krabbelte unter die Decke.
Phiana
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Ich saß weiterhin im Wohnzimmer, doch ging ich dann in die Küche, um mir noch einen Kaffee zu machen, immerhin hatte sie ja gesagt, ich durfte alles nutzen. An Schlaf war jetzt eh nicht mehr zu denken, mein Inneres war aufgewühlt wie selten und dir Frage, ob es gut gewesen war, hier zu bleiben, ging in meinen Gedanken immer mehr in ein "Nein" über. Sie hatte es gerade deutlich gemacht, sie wollte, daß ich mich nicht um sie sorgte, es war ihr also egal ... so wie ich dann auch. Und auch wenn ich keine Liebe fühlte, tat es weh.
Maliera
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Ich drehte mich hin und her und konnte nicht einschlafen. War es wirklich fair ihn die ganze Zeit so abzuweisen? Ich mochte ihn doch eigentlich. Nur nicht SO. Ich stand auf. Die Tür stand halb offen. Ich tapste zum Fenster und setzte mich aufs Fensterbrett. Ich sah zu den Sternen.
Phiana
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Es war doch besser, aufzubrechen. Die Nacht wurde schon zur Dämmerung, noch hatte ich Zeit. Sie würde schon über mich hinwegkommen, da war ich mir sicher. Leise verwandelte ich mich in einen Raben und gemeinsam mit Corax flog ich aus dem Fenster. Zurück ließ ich nur eine Nachricht
Den Inhalt meines Miüllsackes kannst du behalten oder wegwerfen ... Bitte verzeih mir, aber es ist besser so. Ich werde nie vergessen, was du für uns getan hast.
Samuel
Maliera
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Später ging ich dann doch ins Bett und schlief nach einer Weile ruhig ein. Ich hatte beschlossen, dass ich morgen mit Jonathan reden würde. Ich wollte wissen was er wirklich für mich fühlte.
Phiana
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Ich flog in die Nähe meines Ladens und setzte mich mit Corax auf eine Mauer. Dort verbrachte ich den Rest der Nacht, geschützt vor Blicken, da sie sehr versteckt lag.
Maliera
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Am nächsten Morgen stand ich früh auf. Ich holte meine Arbeitskleidung aus dem Schrank und ging ins Wohnzimmer. Dort war niemand. "Jonathan?", fragte ich leise. Doch niemand antwortete. Ich entdeckte einen Zettel und seinen Beutel. Ich las den Zettel und die Tränen stiegen mir in die Augen. Ich schüttelte stumm den Kopf. Das konnte nicht sein. Er konnte nicht einfach weg sein! Ich rannte schnell ins Schlafzimmer und zog mich um. Noch ungeschminkt und ungekämmt rannte ich aus dem Haus. Ich lief so schnell ich konnte zu seinem Laden. Drinnen war es dunkel und drinnen war niemand. Auch oben war es dunkel. "Jonathan?", rief ich und sah mich um. Auch Corax konnte ich nicht erkennen.
Phiana
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Ich erwachte, als ich Mella Stimme hörte und rappelte mich auf. Durch die Helligkeit geblendet, merkte ich erst jetzt, daß ich in einer unbequemen Haltung auf dem Boden lag, der Tag hatte mich zurück verwandelt. Es tat mir Leid, sie so zu sehen. Ich kam aus meinem Versteck hervor. "Geh, Mella. Geh nach hause. Leb dein Leben weiter und vergiß mich."
Maliera
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Ich lief auf ihn zu und stolperte in seine Arme. "Du...Du kannst doch nicht einfach so verschwinden! Ich meine... Ich kenn deine Schrift nicht... Was wäre gewesen, wenn die Jäger dich bekommen hätten!?", flüsterte ich an seiner Brust, während ich mich in seine Kleidung krallte.
Phiana
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Steif stand ich da, berührte sie nicht. "Auch dann hättest du dein Leben weiter führen können, sie hätten dich nicht mehr belästigt, sobald sie mich aus dem Weg geschafft hätten. Du hättest mich im Laufe der Zeit vergessen. Und das wäre wohl auch das Beste."
Maliera
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"Aber vielleicht will ich das nicht! Ich will nicht das du gehst Jonathan!" Ich sah noch immer mit Tränen in den Augen zu ihm hoch. "Ich weiß selbst nicht wieso ich das nicht will, aber bitte geh nie wieder einfach so weg. Bitte!" Meine Stimme zitterte.
Phiana
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"Es ist besser, so, glaube mir doch," nur leise brachte ich die Worte hervor und strich ihr die Tränen vom Gesicht. "Weine nicht um jemanden, der es nicht wert ist. Weine nicht um das Monster, was ich bin."
Maliera
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"Sag das mal den Familien der Opfer ... Soll ich dir aufzählen, wie viele Massaker ich schon veranstaltet habe, damit du verstehst, daß ich kein Umgang für dich bin? Wie vielen Menschen ich schon Leid zugefügt habe, wir alle aus meinem Volk. Du sollst nicht zu diesen Menschen gehören, Mella." Ich drehte mich um und wollte gehen.
Maliera
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Ich blieb still stehen. Er hatte recht. Und doch mein Gefühl sagte mir, dass er nicht gehen sollte. Trotzdem blieb ich stehen und blickte einfach nur stur auf seinen Rücken. Es war wirklich besser so.
Phiana
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"Leb wohl, Mella ... Ich werde dich nie vergessen ..." Mit diesen Worten setzte ich mich schleppend in Bewegung, Corax flatterte vor mir her und krächzte leise und traurig.
Maliera
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"Jonathan...", flüsterte ich traurig. Der leichte Wind bließ meine Haare nach vorne zu ihm. Die langen Strähnen sahen aus, wie Arme, die nach ihm griffen. Der Windhauch trug auch dieses einzelne verzweifelte Wort zu ihm.
Phiana
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Ich hörte sie und sah mich nur kurz um, blieb aber stehen. "Was willst du noch von mir, Mella?" Meine Stimme klang heiser und gequält, mir fiel es ja auch nicht leicht.
Maliera
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"Ich...Ich...", murmelte ich und brach ab. In Filmen wäre dies der Moment, in dem die Person sagte Ich liebe dich!, aber das tat ich nicht. Ich sah zur Seite. Ich wusste nicht, was ich noch von ihm wollte. Nur das er nicht ging!
Phiana
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Ich seufzte leise und wandte mich wieder um. Dann ging ich weiter und zog mein Hemd enger um mich. Als erstes würde ich wohl wieder in den Untergrund gehen, um Vera zu suchen und zu schauen, ob sich doch ein paar Vampire uns anschlossen ...
Maliera
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Noch immer stand ich still da, doch dann riss ich mich von seinem Anblick los. Er wollte mich nicht bei sich haben. Das machte er mir grade mehr als deutlich. Ich begann zu weinen und drehte mich um. Ich ging nachhause. Langsamer diesmal. Schloss die Haustür auf und ließ mich aufs Sofa fallen. "Und jetzt?", murmelte ich leise. Wieso wollte ich überhaupt, dass er blieb, dass er bei mir war, dass er mich gern hatte!?
Phiana
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Als ich an den Stadtrand kam, hielt ich inne und lauschte. Ich spürte die Präsenz der anderen deutlich und schon kam mir auch Felidae entgegen mit Vera im Schlepptau. Sie grinste mich breit an. "Da bist du ja ... Komm, ich hab gute Neuigkeiten." Ohne Widerstand ließ ich mich mitziehen.
Maliera
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Ich ging ins Bad und zog mich wieder aus. Ich duschte um wieder auf andere Gedanken zu kommen. Dann zog ich mich ordentlich an, föhnte und kämmte meine Haare und schminkte mich leicht. Die ganze Zeit dachte ich an Jonathan. Doch wieso? War er mir wirklich SO wichtig gewesen?
Phiana
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Ich sah drei von ihnen vor mir sitzen, drei Vampire gegen ein Dutzend der Jäger, wenn nicht noch mehr. Ich wußte nicht, wie viele der Hauptfeind sich gefügig gemacht hatte, doch war unsere Niederlage augenscheinlich. "Was hast du dem Mädchen erzählt?," wisperte mir Vera zu und ich schüttelte nur den Kopf. Sie verstand mich und sah mich an. "Du bist und bleibst ein Eisklotz, sie wollte doch, daß du da bleibst, das hätten wir auch ohne dich hinbekommen."