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Ich ging in die Küche und frühstückte etwas. Es war Zeit genug, ich musste erst in zweieinhalb Stunden los.
Ich schaltete den Fernseher an. Viva. Musik an - Welt aus.

"Komm mit," Vera packte mich am Arm und zog mich mit sich. Im Eiltempo liefen wir durch die Stadt, groß war sie ja nicht und schon stand ich wieder vor meinem Laden.
"Versteck dich hier und warte, ich werde jetzt Mella holen."
Ich wollte sie zurückhalten, doch sie knurrte mich an.
"Wag es nicht, mich anzufassen und aufzuhalten."
Und schon war sie verschwunden.

Ich legte mich aufs Sofa und schloss die Augen. Dabei summte ich leise mit. Mittlerweile wurde fast schon sauer auf Jonathan. Ich versuchte alles für ihn zu tun und er wollte mich nicht haben. Ok seine Sache nicht meine. Wie hatte ich mir auch einbilden können, dass er mich mochte.
Es klingelte. Ich stand seufzend auf und ging nach unten um die Tür zu öffnen. Unten stand Vera. "Hat Jonathan doch was hier vergessen!?", fragte ich leicht bissig. Sie sagte nur knapp "Komm mit!" Ich sah sie fragend an, zog jedoch meine Schuhe und Jacke an. Dann folgte ich ihr durch die Straßen. Ich hielt mich immer einen Schritt hinter ihr. Das Kribbeln machte mir eben Angst. Je weiter wir in eine bestimmte Richtung gingen, desto stärker wurde es. Mein Blick war leicht verängstigt, auch wenn Vera mich nicht bedrängte und ich jeder Zeit hätte umdrehen können.

Was dachte diese Göre von Vampir eigentlich?
Vor allem konnte sie es damit noch schlimmer machen und wenn das ganze nicht wie in einer dieser Schnulzen enden sollte ...
Erwartete sie jetzt, daß Mella und ich uns in die Arme fielen und uns ewige Liebe schworen? Wo ich noch nicht mal wußte, was ich für dieses Mädchen fühlte? Warum ausgerechnet bei ihr?

Wir blieben vor Jonathans Laden stehen und sie öffnete die Tür. Ich trat vorsichtig ein. Wieso hatte sie mich her gebracht? Wieso mich? War Jonathan hier? Wenn ja... Würde ich gleich wieder gehen! Ich wollte ihn jetzt nicht sehen!
Doch ich spürte das er da war...

Oh. sorry, hab ich nicht mitbekommen, daß du es geändert hast *schääääm*
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Nach einiger Zeit kam Vera wieder und zog mich hinter sich her.
"Ich kann auch ganz gut alleine laufen," murrte ich, doch sie beachtete es nicht weiter.
"Aber immer in die falsche Richtung, mein Lieber," zischte sie mir nur zu und schubste mich in meinen Laden und schloß die Tür.
Mella stand vor mir und ich spürte deutlich ihre Anspannung.
"Es tut mir Leid, ich ... das war Veras Idee ... Ich wollte ...", aber WAS wollte ich eigentlich? Betreten sah ich zu Boden.

"Du wolltest mich nicht sehen. Du wolltest mich nicht, ist schon klar!" Ich sah ihn kalt an.
Ich war mittlerweile fast schon nur noch genervt davon, dass er sich nicht entscheiden konnte. Mal sagte er mich ich war wichtig von ihm, andererseits wollte er mich immer los werden.
"Ich bin ja auch schon weg!"

"Bitte ... bleib hier, Mella."
Fast flehend kamen diese Worte über meine Lippen, ich wollte sie nicht so enttäuscht vor mir sehen, sie nicht so enttäuschen. Vorsichtig ging ich einen Schritt auf sie zu.
"Ich will doch ... nur nicht, daß dir etwas passiert. Und die Sache heute früh ... mit deiner Hand, wo du mich einfach abgewiesen hast, da dachte ich, es wäre besser, dich nicht mehr zu behelligen, weil ich mir eben Sorgen um dich mache, wenn du in meiner Nähe bist. Aber das wolltest du ja nicht."
Während ich sprach, wurde meine Stimme immer leiser, bis sie fast nur noch ein Flüstern war.

"Ich will nicht, dass du dich zu sehr um mich sorgst, weil ich weiß, dass du nicht für immer bleibst. Nicht mal mehr lange. Nur ich bitte dich... Dieses ganze Hin und Her halte ich nicht mehr aus. Erst sagst du mir das ich wichtig für dich bin, dann verschwindest du einfach so. Ich kann einfach so nicht länger!"

"Du bist für mich wichtig, deswegen wollte ich mich ja von dir fern halten, weil es besser für dich ist. Ich will nicht der sein, der dir angst macht, vor dem du dich fürchtest. Und ... der dir egal ist."
Wieder ging ich einen Schritt auf sie zu.
"Wenn du willst, dann bleibe ich."

"Ich habe keine Angst vor dir. Nur wenn du mein Vertrauen verletzt kommt die Angst wieder...", murmelte ich. "Ich hab dir schon so oft gesagt, dass du bleiben sollst!", ich drehte mich zum Fenster um ihn nicht mehr ansehen zu müssen.

"Du hast mir aber noch nie gesagt, warum ich da bleiben soll. Zumindest keinen triftigen Grund."
Vorsichtig stellte ich mich hinter sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Ich möchte dein Vertrauen nicht verletzen und ich entschuldige mich aufrichtig für jeden Fehler, den ich gemacht habe bei dir."

"Ich will das du bleibst weil... Weil ich mich dann sicher fühle, egal wie abwegig das klingt! Und irgendwie... Hab ich einfach dieses heftige Gefühl das ich dich nicht gehen lassen sollte. Ich weiß nicht warum...", ich drehte mich nicht zu ihm.

Ich strich kurz über ihre Schulter und ließ meine Hand dann langsam sinken.
"Wenn du es so sehr möchtest, dann kann ich auch noch bleiben. Außerdem hatte ich dir ja schon einmal gesagt, ich gehe dann, wenn du es sagst. Nur ... als du heute früh so kurz angebunden warst, dachte ich, es sei soweit, daß du es nur nicht traust, es mir zu sagen ... daß ich gehen soll."

Ich lächelte leicht, mein Blick blieb jedoch kalt. Unter seiner Berührung bekam ich eine Gänsehaut.
"Glaub mir das würde ich dir sagen! Nur heute morgen... Siehst du mit meiner Hand ist ja schon fast wieder alles in Ordnung..." Ich drehte mich zu ihm und hielt ihm mein Handgelenk hin. Es war nur noch leicht blau, tat aber nicht mehr so weh wie heute morgen.

Vorsichtig nahm ich ihre Hand in meine und strich über das Gelenk.
"Man hat dir aber wehgetan, das spüre ich. Nur deswegen war ich so besorgt, weil ich bnicht will, daß man dir wehtut."
Behutsam strich ich noch einmal mit dem Daumen über die Bläuliche Stelle, dann ließ ich sie langsam los und trat einen Schritt zurück.

Bei seiner Berührung bekam ich wieder eine Gänsehaut. Ich lächelte fast unmerklich. "Ja man hat mir weh getan, aber Lev hat ja alles geregelt. Aber du mich jetzt bitte entschuldigst ich muss nachhause ich muss bald los zur Arbeit und ihn vorher noch einmal anrufen...", murmelte ich entschuldigend.

"Ganz wie du willst ..." flüsterte ich noch und sah weg. Viel weiter waren wir dennoch nicht gekommen, doch ich durfte ihr Leben nicht außer Acht lassen.
"Dann geh besser."

"Ok..." Ich ging auf ihn zu und legte eine Hand an seine Wange. Ich lenkte seinen Kopf zu mir und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Dann ging ich aus dem Laden und nachhause.
Wieso hatte ich das gerade getan? Vielleicht weil er so geknickt ausgesehen hatte? Und weil ich es einfach tun wollte...

Wie erstarrt blieb ich im Laden stehen. Was war das gerade? Und warum? Fragen strömten auf mich ein, doch ich bekam keine Antwort. Doch blieb nicht mehr viel Zeit, sie konnte ja schlecht erwarten, daß ich im Laden blieb, also machte ich mich wieder Richtung Stadtrand auf.

Ich schloss die Tür wieder auf und ging nach oben. Ich hatte noch gut eine Stunde, also ging ich in die Küche. Ich hatte wieder Hunger bekommen. Ich machte mir einfach nur Nudeln mit Tomatensoße.
Ich nahm mir einen Teller und setzte mich aufs Sofa. Wieder die Glotze an. Typisch ich eben.

Am Haus am Stadtrand erwartete mich Vera bereits mit einem Grinsen, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.
"Sie ist wieder nach Hause gegangen, sie wird nicht hier mit reingezogen. Immerhin ist sie ein Mensch und ihr könnte sonstwas passieren."
Seufzend nickte sie und winkte mir, ihr zu folgen. Im Haus war eine art Lageplan aufgerollt und ich beugte mich darüber und staunte nicht schlecht. Unter der Stadt war ein weites Netz von Katakomben und so war es klar, daß die Jäger ohne Aufsehen hierher kommen konnten.
"Ich hatte nicht erwartet, daß es so schlimm ist ..."

Als ich aufgegessen hatte stellte ich den Teller weg.
Dann checkte ich mein Aussehen noch mal im Spiegel und verließ das Haus. Ich zog meine Jacke enger um mich. Irgendwie fühlte ich mich nicht wohl so alleine hier und irgendwie... Beobachtet.
Ich beschleunigte meinen Schritt.

Vera grinste mich an.
"Du bist abgestellt, die Stadt im Auge zu haben und vor allem Mella. Seit dem die Jäger sie einmal besucht haben, ist sie auch nicht mehr sicher, also los."
Abwehrend sah ich sie an.
"ich kann ihr doch nicht die ganze Zeit hinterherlaufen. Da kommt sie sich ja richtig verfolgt von mir vor."
"Ach, red nicht, immerhin besser auf Schritt und Tritt von dir verfolgt zu sein, als tot."
Grinsend schob sie mich aus der Tür. "Du kennst ja, wenn was ist."

Ich ging über den Marktplatz. Nur noch zwei Straßen, dann war ich schon beim Liena.
Ich bildete mir immer wieder ein Schritte zu hören, auch manchmal wenn ich mich umwand eine Gestalt im Schatten verschwinden zu sehen.
Erleichtert kam ich beim Liena an.