Ich möchte gern ein neues RPG eröffnen und suche einen Partner

Nein. Er doch nicht.
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Noah

Als Jenna zurückkam konnte ich nicht anders, als etwas schlecht gelaunt zu sein. "Seid ihr Fertig mit Flirten?", fragte ich sie, obwohl ich mir bescheuert dabei vorkam. Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse und versteckte es in meinen Handinnenflächen. "Du weißt schon was ich meine. Ist der Typ endlich weg? Und überhaut, was wollte er hier?" Ich verdrehte die Augen. "Warte sag es mir besser nicht!" Ich kramte in meiner Tasche und holte mein Butterbrot hervor.
Ich riss die Alufolie von ihm ab und zerknüllte sie zu einem Ball mit dem ich versuchte den Mülleimer neben der Bank zu treffen. Er landete daneben. "Scheiße!" Ich stand auf, hob die zerknüllte Folie auf und beförderte sie in den Mülleimer. Dann setzte ich mich wieder hin und nahm einen Bissen von dem Brot.

Jenna

"Es gibt keinen Grund, mich anzuraunzen, was ich mit anderen bespreche, war dir doch sonst auch nicht so wichtig und nur weil er ein Vampir ist, paßt dir das nicht, oder wie kann ich das jetzt verstehen?", fragte ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Und wir haben nicht geflirtet, wie du es so schön gesagt hast, wir haben uns nur normal unterhalten," meinte ich dann noch und sah zu, wie er in sein Brot biss.
"Bitte, Noah, sei nicht böse auf mich oder ihn," sagte ich noch und sah ihn eindringlich an.

Noah

Ich sah einige Augenblicke auf den Boden und zog schließlich meine Beine an. Dann seufzte ich einmal tief. "Ich weiß ja..." brachte ich schließlich heraus. "Ich weiß ja, aber trotzdem. Ich mag ihn nicht!" Ich konnte mir das ja selber nicht erklären, aber ich hatte das Gefühl ihn erwürgen zu müssen, wenn er in meine oder noch schlimmer in Jennas Nähe kam. Natürlich würde er mich wohl eher vorher umbringen. Immerhin war ich nur so ein idiotischer Halbvampir.
Volkommen inkompetent.
"Auf dich bin ich nicht böse..." Ich konnte Jenna nie wirklich böse sein. Natürlich war sie hin und wieder schwierig aber... "Aber ich kann nicht versprechen nicht böse zu sein. Obwohl ich verstehen kann, weshalb sie ihn schicken, um deinen Beschützer zu spielen, immerhin ist er ein großartiger Vampir-Typ und ich bin nicht mal in der Lage dem kleinen Sohn des Rektors zu sagen, was ich von ihm denke!"
Ich ließ meine Schuhe wieder auf den Boden fallen und beobachtete, wie eine Staubwolke aufwirbelte.
Plötzlich kam mir aber ein Gedanke.
"Wie kommt es eigentlich, dass du bei ihm, nicht das Bedürfnis hast auf ihn loszugehen? Immerhin ist er ein volkommener Vampir..."

Jenna

"Ich merke, daß du ihn nicht magst, ich mag Jeff aber auch nicht und mache deswegen nicht so ein Riesentheater," sagte ich. "Ich bin auch sauer, daß er da ist, aber mach dich deswegen nicht gleich so blöd von der Seite an," meinte ich und sah ihn an.
Seufzend strich ich ihm über den Rücken, so wie früher auch immer, wenn er so hilflos aussah. Immerhin wollte ich für ihn da sein, da konnte auch Finn nichts dran ändern.
"Und ob er so ein toller Vampir - Ty ist, wie du denkst, weiß ich gar nicht, immerhin kenne ich ihn ja auch nicht wirklich, nur hat er mir das Leben gerettet, als mich dieser andere Vampir im Baumhaus angegriffen hat und deswegen bin ich einfach nur dankbar, mehr nicht," murmelte ich leise, aber hörbar.
"Und wegen Tim mach dir keine Gedanken, selbst wenn du ihm sagst, was du von ihm denkst, checkt ders nicht, außerdem ist mir das auch egal, ob du es ihm sagen kannst oder nicht. Ich halte dich deswegen doch nicht für feige , oder so."
Seufzend sah ich auf meine Hände. "Finn ist durch die Jäger geschützt, ihn sehe ich nicht als Vampir an, deswegen habe ich kein Verlangen, ihn zu töten."

Noah

Ich massierte mir die Nasenwurzel und ließ meine Schultern sinken. "Was hat Jeff damit zu tun?", Natürlich war mir klar, dass das alles Mögliche mit Jeff zu tun hatte. Ich mache es nicht, also tust du es auch nicht. Dieses Prinzip war wahrscheinlich, die Basis der Solidarität.
"Acha du verbündest dich also lieber mit jemanden, den du gar nicht kennst." Ich verdrehte die Augen. "Aber das geht mich sowieso nichts an! Tu was du nicht lassen kannst, du weißt es ja eh besser!"
Eigentlich hatte ich vorgehabt mich nicht mehr mit Jenna zu streiten und ihr zu erklären, wie ich mich fühlte, aber jetzt schien mir das nicht mehr so leicht. Irgendwie endete jedes unserer Gespräche in einer Diskussion.
Ich schaute resigniert auf den Boden. Ich zweifelte schon daran, ob es das Richtige gewesen war, dieses Gespräch anzufangen.
"Danke, dass du mich nicht als feige siehst." Ich lächelte matt. "Aber verstehst du denn nicht, ich habe es satt, immer von allen herumgeschubst zu werden. Es ist ja nicht nur Tim..."
Ich wusste ja, dass Jenna es nur gut meinte, doch als sie mir anfing über den Rücken zu streichen, hielt ich es nicht mehr aus. "Hörst du bitte auf damit!" Fuhr ich sie an und zog ihre Hand weg.
Genau das meinte ich. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich nicht richtig ernst nahm. Sie sah mich wie einen jüngeren Bruder, den sie schützen musste. So war es schon immer gewesen.
Ich hielt ihre Hand immer noch fest und zog sie an mich. "Hör auf damit.", sagte ich jetzt leiser.
Wie sollte ich es aushalten, wenn sie so etwas tat? Ich kam mir nur noch armseliger vor.
Ich sah ihr einen Moment lang in die dunklen Augen und mein Blick wanderte auf ihre vollen Lippen.
Dann ließ ich ihre Hand los und drehte mich von ihr weg.

Jenna

Traurig sah ich ihn an, ich hatte das Gefühl, als würde er mich nicht verstehen wollen, vielleicht verstand er es ja auch wirklich nicht, aber jedes weitere Wort von ihm tat mir weh, weil er sich dadurch immer mehr von mir distanzierte.
"Ich verbünde mich mit niemanden, Noah, ich bin genau so in die Sache reingeschlittert wie du. Aber wenn wir schon vom Verbünden reden, mir nimmst du es übel, nimmst aber gleichzeitig Jeff in Schutz, dem es wahrscheinlich am liebsten wär, wenn wir uns gar nicht mehr sehen."
Als er dann auch noch meinen erneuten Versuch, ihn zu trösten einfach so ignorierte, sich sogar noch abwertend darüber äußerte.
Traurig sah ich ihn an, als er mich zu sich zog, mußte wirklich an mich halten, nicht zu weinen, aber das hätte wahrscheinlich noch mehr kaputt gemacht.
Als er mich losließ stand ich auf. "Schon gut, ich hör ja damit auf," sagte ich bemüht ruhig und sah ihn an. "Früher hat es dir nichts ausgemacht, wenn ich dir mal geholfen habe, du hast mich ja auch unterstützt, aber wahrscheinlich ist das wohl vorbei, so wie ich sehe. Dann laß dich am besten von Jeff beruhigen, scheint mir ja so, als ob ihr neue beste Freunde geworden seid. Und frag mich nie wieder, ob ich mich mit wem verbünden will, der dir nicht paßt, denn das kann dir ja wohl egal sein. Am besten mache ich das wirklich, denn auf meinen besten Freund kann ich ja wohl nicht mehr zählen."
Wütend merkte ich, wie mir nun wirklich die ersten Tränen in die Augen traten, wischte sie mir trotzig weg und drehte mich dann auf dem Absatz um. Sollte er doch machen ...

Noah

Ich versuchte ruhig zu atmen. Bleib ruhig Noah. Nicht ausrasten. Redete ich mir selber ein. Dann packte ich Jenna am Handgelenk. "Warte!", rief ich ihr leise zu, aber trotzdem war ich mir sicher, dass sie es verstanden hatte. "Hör auf wegzulaufen!" Ich versuchte ihr ins Gesicht zu schauen und sah, dass Tränen in ihren Augen gläntzen. "Jeff ist nicht mein neuer bester Freund. Du verstehst das falsch! Er war ein guter Freund meines Vaters." Ich zögerte, als ich dies aussprach. "Er ist mehr wie ein Onkel.." Ich war mir nicht sicher, ob sie es verstand, aber ich hoffte es. "Um genau zu sein, habe ich Jeff noch nicht von dir erzählt..", gestand ich. Aber das war jetzt eher nebensächlich.
Ich fuhr mir mit der freien Hand durch die Haare und umfasste Jennas Hangelenk unbewusst noch etwas fester.
Ich wollte nicht, dass sie wegging. Sie sollte hier bleiben!
"Natürlich müssen wir uns gegenseitig unterstützen." Ich überlegte kurz, wie ich es am besten ausdrücken sollte. "Das war auch echt toll, wie du mich immer beschützt hast. Echt. Ich habe dich immer total bewundert!" Nein das klang irgendwie falsch. "Ich bewundere dich immer noch!", korrigierte ich meine Aussage.
"Es ist nur..." Ich wusste nicht recht, wie ich es ihr erklären sollte. Ich hatte das Gefühl, sie würde es sowieso nicht verstehen. Ich schaute beschämt auf meine Schuhe. Dann brachte ich es endlich raus.
"Es geht um meine beschissene Ehre, verstehst du? Ich möchte die Dinge irgendiwie selber auf die Reihe kriegen."
Ich ließ ihr Handgelenk endlich los. Das war mir unglaublich schwer gefallen, weil es mir selber nicht klar gewesen, bis ich es ausgeprochen hatte.
Ich lachte bitter auf. "So was dummes, nicht wahr?"

Jenna

Ich sah ihn nur an. "Dann hast du mir also nur was vorgemacht, wenn du dich bedankt hast, wenn ich dich mal aus ner beschissenen Lage geholt hast. Es geht dir also um Ehre, hm? Warum hast du mir das nie gesagt? Hast du Angst gehabt, ich würde dich nicht verstehen? Nein, Noah, tu ich auch nicht, aber nur, weil du mir das verschwiegen hast."
Noch immer wütend sah ich ihn an.
"Wenn ich gedacht hätte, du hättest keine Ehre, dann wäre ich mit dir auch nicht befreundet gewesen, dann hätte ich mir auch Tim nehmen können, der hat nämlich keine Ehre. Aber das scheinst du ja nicht bemerkt zu haben, Noah," meine Stimme wurde immer leiser. Ich hatte langsam echt nicht mehr die Kraft dazu, das alles immer wieder durchzukauen.
"Und gerade mich mußt du nicht bewundern, ich versuche nur über Wasser zu bleiben und das nicht mal besonders gut," meinte ich dann nur. "Glaub mir, ich bekomme die Dinge noch weniger auf die Reihe als du, warum du das nicht siehst, ist mir schleierhaft, du bist es doch, der es immer wieder schafft, aufzustehen, ich dagegen werde immer nur hin und hergeschubst ..."

Noah

Ich sah sie entgeistert an. "Schon wieder! Du verstehst mich immer falsch! Maan!" Ich stampfte frustriert auf den Boden und machte dabei einige spielende Kinder auf mich aufmerksam. "Hört auf zu glotzen!" Fuhr ich sie an und sie rannten schnell weg.
"Warum sollte ich dir was vormachen, Jenna?" fragte ich sie und so langsam verlor ich die Geduld.
"Warum sollte ich dir was vormachen?" Wiederholte ich nocheinmal. "Natürlich bin ich dir dankbar! Sehr sogar. Und du bist mir wichtig, verstehst du?" Ich spürte wie die Hitze in mein Gesicht stieg.
Ich wartete einen Moment, um mich wieder zu beruhigen.
"Vielleicht bin ich ja wirklich ein Idiot." Fuhr ich fort. "Aber es ist erniedrigend immer gerettet zu werden. Das hat nicht mal was mit dir zu tun. Es wäre genauso erniedrigend von Jeff oder sonst wem gerettet zu werden. Es ist einfach so!"

Ich hob eine Augenbraue. "Du wirst also hin und her geschubst? Das willst du mir vielleicht mal erklären!" Ich konnte nicht glauben, dass Jenna einen auf schwach tat. Sie war doch nie schwach gewesen.
Der ganze Kampfsport und alles, das war doch immer ihr Ding gewesen, oder? Hatte ich etwas übersehen?

Jenna

Betreten sah ich zu Boden. "Du denkst also, ich rette dich? Wovor denn, was ich getan habe, ist dir beizustehen, dich zu unterstützen, wie du es auch bei mir gemacht hast," sagte ich leise und sah ihn nicht an.
"Entschuldige, das wollte ich nicht, ich wollte nicht und will es auch nicht, daß du dich schlecht deswegen fühlst, war nicht meine Absicht." Vorsichtig sah ich zu ihm hoch, dann aber wieder auf meine Füße.
"Und du bist kein Idiot, vielmehr bin ich einer, weil ich nicht bemerkt habe, wie es dir dabei geht."
Seufzend wandte ich mich von ihm ab und zuckte bei seiner Frage zusammen.
"Warum ich hin und her geschubst werde? Bitte, Noah, darüber kann ich jetzt nicht reden, okay? Ich ...", wieder brach ich ab, weil mir ein Kloß in der Kehle steckte. "Ich kann einfach nicht," fügte ich fast flüsternd hinzu.

Noah:

Ich lächelte aufrichtig. "Das hat schon genügt. Einfach das du für mich da warst und mich verteidigt hast, hat mich gerettet." Ich gab ihr einen freundschaftlichen Schubs in die Seite.
"Ich war früher nicht gerade der geselligste Junge." Das war ich wirklich nicht gewesen. Ich hatte keine Freunde gehabt, bis Jenna anfing mit mir zu sprechen.
Fragte mich bis heute noch warum sie zu mir gekommen war.
"Ich denke es ist Zeit, dass ich selbst für mich Verantwortung übernehme!" Ich ballte meine Hände zu Fäusten und atmete einmal tief ein. "Vielleicht kann ich etwas mutiger werden und mehr für dich da sein! Natürlich nur, wenn du mir sagst, warum du solche Angst hast."
Ich versuchte optimistisch und stark zu wirken.
Ich wollte, dass sie sich auf mich verlassen konnte.
"Dann kann ich dir helfen."

Jenna

"Ich hatte vor dir auch keine Freunde, das waren nur Leute, denen ich gefallen habe," sagte ich leise. "Bevor ich auf diese Schule gekommen war, war mein Leben die Hölle," sagte ich leise. "Eher hast du mich gerettet als umgekehrt," meinte ich nur, ohne ihn anzusehen.
"Du kennst die 'echte Jenna' nicht und das ist auch besser so, ansonsten würdest du mich sicher nicht so bewundern."
Seufzend kickte ich einen Stein von mir weg. "Du bist schon für mich da, Noah, mehr brauche ich gar nicht, nur, daß du es auch weiter bist, ok?"
Fragend sah ich ihn an.

Noah:

So hatte ich das noch nie gesehen. Besser gesagt, Jenna hatte es wohl so gut versteckt, dass ich es nie gesehen hätte. Und ich nennte mich ihr Freund und hatte keine Ahnung, wie sie die ganze Zeit über empfunden hatte.
"Dann haben wir uns wohl gegenseitig gerettet!" Scherzte ich in der Hoffnung sie etwas aufmuntern zu können.
Danach sah ich sie eine lange Zeit an. Die Jenna die ich kannte war ein starkes Mädchen, schlagfertig, beliebt, charmant. Aber vielleicht war es ja auch nur eine Fassade gewesen.
Verstellte sich nicht jeder ein Stück weit.
"Vielleicht darf ich sie ja mal kennenlernen. Die wahre Jenna." Sagte ich so sanft und vorsichtig wie möglich.
"Ich glaube trotzdem nicht, dass die Jenna die ich kenne ein Fake ist. Sie ist genauso echt, wie alle anderen Jennas die sie noch vor mir versteckt!"
Ich zwinkerte ihr zu. Versuchte es zumindest. Ich hatte noch nie richtig zwinkern können.

Jenna

Leicht lächelte ich ihn an und nickte. "Scheint wohl ganz so," sagte ich nur und sah zu ihm hoch. Das mußte ich schon immer machen, ich hätte bei der Wahl meiner Freunde wohl mehr auf meine Nackenmuskeln hören sollen, die immer dann meckerten, wenn ich zu Noah hochgucken mußte, er war zwar nicht der Größte, trotzdem überragte er mich spielend.
"Nein, darfst du nicht, Noah, die alte Jenna ist nichts, was man kennen lernen möchte, nimm lieber die, die ich jetzt bin, damit sind wir beide besser dran," sagte ich so locker wie möglich, damit er meine Unsicherheit nicht mitbekam. Er sollte mich so sehen wie bisher, wenn das, was er vorhin sagte, wahr war. Denn er war der Einzige, der mich dann wirklich bewunderte ... und ich wußte nicht mal, wieso.
Die Schulklingel ertönte und aus den Augenwinkeln heraus sah ich, daß Finn die ganze Zeit in unserer Nähe gestanden hatte, jedoch lächelte. Hatte er das Ganze mit angehört?
Leicht wurde ich rot und sah zu Boden.
"Wir sollten wieder rein," sagte ich hastig, vermied es aber, nach Noahs Hand zu greifen, ich hatte von vorhin ja noch im Kopf, daß er das nicht wollte.

Noah

Ich hatte Finns Präsenz die ganze Zeit über noch leicht empfunden, aber ich hatte es nicht allzu ernst genommen. Doch jetzt sah ich, dass er sich noch immer irgendwo versteckte. Also dachte ich mit alle Macht an, die die Ihn eventuell verletzten könnten und die ihm zeigen sollte, dass er nicht wilkommen war. Gehen sie einfach. Lassen sie mich und Jenna in Zukunft gefälligst in Ruhe. Ihre Haare sind hässlich. "Ich kitzele es schon aus dir heraus!" Ich schob Jenna in das Schulgebäude. Als sie bereits drinnen war, warf ich noch einen Blick an die Stelle, wo Finn gestanden hatte und stellte zufrieden fest, dass er verschwunden war.
Ich atmete erleichtert aus. Seine Anwesendheit war nicht gerade Angenehm. Im Gegenteil. Wenn er wirklich Jeffs Bruder war, dann war er mindestens genau so mächtig.
Ich sollte ihm also lieber aus dem Weg gehen.
Jetzt musste ich mich aber doch von Jenna verabschieden. Hoffentlich ging es ihr so weit gut.
"Ähh. Ich hab jetzt Geschichte. Sehen wir uns nach der Schule noch?" Fragte ich sie.

Jenna

Etwas verwirrt sah ich hinter mich, als Noah mich in die Schule schob, ließ es aber geschehen, ich wollte nicht schon wieder wegen einer Kleinigkeit anfangen zu streiten.
In der Schule herrschte grauenhaftes Gewimmewl, alles schrie und plärrte durcheinander, daß es eine wahre freude war, außer für mich, denn ich schüttelte nur leicht den Kopf und versuchte angestrengt, durch den Lärm Noah zu verstehen.
Ich wußte nicht mal genau was ich jetzt hatte, doch würde ich mich schon zurecht finden.
"Wenn du willst," sagte ich nur auf seine Frage und suchte einfach nach jewmandem, der mir weiter helfen konnte.

Noah

Jenna sah etwas verloren aus in der Menge und schnell merkte ich, dass es wohl etwas mit ihren Ohren zu tun hatte.
Bei mir war das ja auch nicht anders gewesen, aber nach einiger Zeit gewöhnte man sich daran, dass
alles sehr viel lauter war und man konnte es ausblenden.
"Das wird schon!" Schrie ich Jenna zu. "Ich meine das mit deinen Ohren. Das geht wieder weg!" Ich kramte in meinem Rucksack herum und zog meine Kopfhörer aus ihm, die ich Jenna reichte.
"Nimm. Vielleicht hilft das ja ein wenig."
Ich schulterte meinen Rucksack erneut. "Es tut mir Leid, ich muss jetzt gehen. Wir treffen uns um 20 Uhr im Baumhaus, ja?" Ich winkte ihr noch einmal zu und joggte dann davon.
Ich würde zu spät kommen!

Jenna

Ich lächelte ihm dankbar zu, als er mir die Stöpsel reichte und drehte mich kurz um, um ihm zu sagen daß ich da sein würde, als mir das Gespräch mit Finn wieder einfiel und ich abrupt stoppte und mich umsah und gerade noch sah, wie Noah um eine Ecke bog, durch die Schülermengen kam ich aber schlecht voran, schaffte es aber trotzdem, mich aus dem Trubel zu befreien. Doch Noah war weg, der Unterricht begann, doch ich konnte ja nun schleicht in seinen Kurs rein platzen und sagen, daß ich mit ihm reden sollte.
Da ich wußte, wo sein Spind war, ging ich zu dem und holte einen Zettel und einen Stift aus meiner Tasche.

Das mit dem Baumhaus klappt heute leider nicht, ich muß heute abend gegen sieben schon auf einem Ball sein und den darf ich nicht verpassen, ich melde mich aber, sobald ich wieder da bin. LG Jenna

Vorsichtig stopfte ich den Zettel in Noah Spind.

Noah

Der Rest des Schultages verlief einigermaßen Ereignisfrei. Das übliche halt. Eigenständiges Arbeiten, Aufgaben machen. Ein Fach hatte ich sogar mit Jo. Wir unterhielten uns mit irgendwelche belanglose Dinge, wie Filme oder Schauspielerinnen und Viedeospiele.
Jenna hatte ich aber nicht mehr gesehen. Nach dem Unterricht ging ich mit Jo im Schlepptau zum Spind. "Warum haben wir gleich Sport?", klagte er. "Was weiß ich, frag die Schulleitung." Antwortete ich, während ich die Kombination einstellte. Das Schloss machte klick und der Spind schwang mit einem leisen quietschen auf. Ich nahm meine Sporttasche heraus und entdeckte in der Ecke einen Zusammengeknickten Zettel. Ich ließ meine Tasche auf den Boden fallen und entfaltete ihn.
"Was ist das?", fragte mich Joe. "Ein Zettel von Jenna..." Ich überflog schnell de Inhalt.
Ein Ball? Was sollte das denn? Wo wollte sie bitteschön zu einem Ball gehen.
So was gab es hier doch gar nicht, oder?
Naja...
"Schreibt ihr euch jetzt Liebesbriefe?" Jos Grinsen wurde immer breiter. "Ach sei doch still!" Ich hob meine Tasche auf und verpasste Jo damit einen leichten Hieb. "Autsch. Alter das hat wehgetan!"
"Oh mein Gott das tut mir jetzt aber leid." Er boxte mir in die Seite. "Um den großen Noah umzuhauen, musst du dich schon mehr anstrengen!", schertzte ich und wir liefen Richtung Sporthalle.
Ich musste an Jenna denken, neugierig wie ich war, wollte ich unbedingt wissen, was es mit dem Ball auf sich hatte.

Jenna

Ich ging zum Sekretariat, um mich für diese Stunde zu entschuldigen, weil mir schlecht geworden war, erzählte ich zumindest der Frau dort, die mich auch gleich besorgt ansah. "Wird es denn gehen," fragte sie mich fürsorglich und ich winkte nur ab.
"Ja, ich habe heute früh nir wenig gegessen, da kann es ja mal vorkommen, daß der Kreislauf kippt, oder?", lächelte ich sie an und da ich wußte, daß die Dame dort gern über gesunde Ernährung und Sauerstoff und solches gesundheitlich wertvolle Zeug redete, durfte ich mir gleich mal einen ellenlangen Vortrag darüber anhören.
Dieser endete allerdings zu meinem Vorteil damit, daß ich die Entschuldigung bekam, allerdings hatte ich hier länger festgesessen, als mir lieb war und wurde von ihr noch in den Mädchensportkurs gescheucht, der teilweise mit dem Kurs der Jungen zusammen fiel, nur, daß wir eher anfingen.
Theoretisch hätte ich ja auch hier Noah Bescheid sagen können, nur hätte es doof ausgesehen, wenn ich mitten am Tag mit ihm über einen Ball reden würde ...
Seufzend machte ich mich auf den Weg zur Turnhalle und war froh, daß wir heute draußen hatten, Ausdauerlauf war angesagt.
Nach einer ganzen Weile hörten wir dann Stimmen an den Umkleiden, die ganz in der Nähe waren und ich lächelte. Durch mein gutes Gehör konnte ich sogar Noah hören ...

Noah

Ich zog mir mein Sportshirt über und verließ die Umkleide mit ein paar Freunden. Einige der Mädchen waren wie immer noch nicht fertig, obwohl ihre Stunde 10 Minuten eher und das würde vermutlich auch noch etwas dauern. Vielleicht konnte ich Jenna zwischendurch erwischen und sie nach diesem Ball ausfragen. Das würde aber eher schwierig werden.
Auf dem Sportfeld draußen angekommen verdonnerte uns der Lehrer natürlich direkt dazu ein paar Runden einzulaufen, um uns aufzuwärmen. Ich lief zusammen mit Jo vier Runden um den Platz, dann stellten wir uns zu den anderen. Jo war ziemlich auser Atem, denn er war noch nie sonderlich sportlich gewesen. Ich eingentlich auch nicht, aber seitdem ich zum Vampirdings geworden war, schien meine Kondition wie durch ein Wunder besser geworden zu sein. Ich grinste vor mich hin, als wir uns für den Sprint in die Reihe stellten.
Nach und nach kamen die Schüler an die Reihe und einer nach dem anderen sprintete nach vorne.
Eh ich mich versah, war ich an der Reihe.

Jenna

Als ich die Jungen sah, versteckte ich mich gleich im Mädchenpulk, da ich genau merkte, daß Tim dabei war, der den ganzen Platz mit den Augen abzusuchen schien. Dieser elende Mistkerl sollte einfach nur Ruhe geben, was war denn daran bitte so schwer zu verstehen?
Zum Glück wurden die Jungs vom Lehrer recht schnell abgelenkt, so daß ich ungestört mit den anderen in die Kabinen der Umkleide gehen konnte.
"Wow, schickes Tattoo," hörte ich da von einem Mädschen, welches betont freundlich auf mich zu kam und mich musterte. Sie hatte betont leise gesprochen, da das ding scheinbar den anderen nicht aufgefallen war und ich sah sie skeptisch an und in mir machte sich das verlangen breit, sie zu eliminieren.
Ein Vampir und anscheinend nicht so einer, der leicht zu schlagen war ... Also hatte ich doch recht, es gab noch mehr hier von ihnen.

Noah:

Ich wollte gerade lossprinten, als sich plötzlich jemand von hinten verdrängte. Und neben mich stellte. Es war Tim und ja mit meinem Glück war er tatsächlich in meinem Sportkurs.
Sport an sich war genau sein Ding eine Sphäre, in der er seinen Verstand nicht brauchte, sondern nur auf andere los gehen konnte. Anscheinend war ich diesmal sein. Opfer.
"Ich sprinte gegen Noah!" Erklärte er lautstark. Der Junge der eigentlich an der Reihe gewesen war protestierte zunächst sah aber bald ein, dass er gegen den Sohn des Rektors keine Chance hatte und auch der Lehrer gab nach.
"Nun gut Tim, wenn Sie unbedingt darauf bestehen..." Der Lehrer musterte mich mit einem bemitleidenden Blick und gab das Symbol zum Start, das ich natürlich promt verpasste. Oh ich konnte Tims triumphierenden Gesichtsausdruck auch von der Seite genau erkennen. Fluchend setze ich mich in Gang.
Ich hatte nicht wirklich ne Ahnung von der Technik aber ich rannte einfach drauflos, dabei achtete ich auf nichts außer auf meinen regelmäßigen Atem.
Plötzlich spürte ich etwas Eigenartiges. Eine Präsenz. Ganz in der Nähe. Immer noch sprintend sah ich auf und bemerkte, dass ich von alles Seiten angeschrien wurde. Jetzt bemerkte ich auch weshalb.
Ich hatte Tim überholt. Und nicht nur das. Ich war viel zu weit gesprintet.
Ich blieb aprupt stehen und lief zu den anderen zurück. Tim der einige Meter vor mir stand, warf mir wütende Blicke zu und schnaufte wie ein Tier. "Er hat geschummelt Herr X! Ich schwöre!"
"Zum Sport gehört es auch ein guter Verlierer zu sein Tim. Noah ich bin stolz auf dich. Hast du trainiert?", fragte der Lehrer mich und klang dabei ziemlch überrascht.
"So ähnlich..." gab ich zu. "Aber ich muss auf Toilette, kann ich gehen?"
Der Lehrer nickte nur und ich verließ den Platz. Dabei konnte ich die Schüler hinter mir tuscheln hören. "Unglaublich. Dabei war er letztens noch einer der schlechtesten!", hörte ich den Lehrer sagen, als ich der Präsenz folgte.
Als ich vor der Mädcgenumkleide stand, war ich mir sicher, dass es sich um einen Vampir handelte.

Jenna

Ich sah das Mädchen schief an und lächelte leicht. "Ich habe dich hier noch nie gesehen, wie kommst du denn zu diesem Kurs?" Fast neugierig sah ich sie an, denn sie war mir tatsächlich noch nicht aufgefallen und wäre mir vielleicht nicht einmal als Mensch aufgefallen, da sie recht unscheinbar wirkte.
"Stört es dich, daß ich hier bin?", fragte sie aufreizend sanft und sah mich mit ihren Augen unschuldig an, aber ihnen fehlte das Leben, glanzlos wie zwei schwarze Perlen sahen sie zu mir.
"Mein Name ist Annabelle, es freut mich einer wahrhaftigen Jägerin gegenüberstehen zu dürfen," sagte sie und so seltsam es auch klang, sie war ehrlich.
"Ich habe mich so um den Auftrag gerissen, auf dich aufpassen zu dürfen," meinte sie dann lächelnd und ich sah sie etwas ratlos an.
"Wie ... was meinst du ... mit dem auf mich Aufpassen?"
Sie kicherte kindisch und dieser hohe Ton tat mir schon in den Ohren weh und ich knurrte leise.
"Kannst du das bitte mal lassen, das klingt furchtbar," sagte ich leise, mittlerweile waren wir allein, doch ich spürte auf einmal eine andere Aura eines Vampires, jedoch schwächer, unauffälliger ... gemischter ... Noah?
"Wer hat dir gesagt, daß du auf mich aufpassen sollst? Und warum?", fragte ich und duckte mich sicherheitshalber.
"Die Namen meiner Auftraggeber darf ich nicht verraten, doch wenn ein Vampir durch dich stirbt, dann habe ich versagt und meine Strafe wird entsetzlich sein."
Höhnisch lachte ich auf. "Und aus Mitleid mit dir soll ich jetzt nichts mehr tun oder was?"
Noch bevor ich mich versah, hatte sie mich an der Kehle gepackt und mit Wucht gegen die Wand gedrückt, so daß der Putz bröckelte, Kraft hatte sie auf jeden Fall.

Noah:

Ich hörte das komplette Gespräch mit, konnte mir aber keinen Reim daraus machen. Warum sollte ein anderer Vampir auf Jenna aufpassen?
Zwar machte es Sinn, dass sie niemanden umbringen sollte. Das wollte ich schließlich auch nicht.
Aber wer war dieser Auftraggeber?
Doch nicht einer von diesen ominösen Typen, die mir Jeff vorgestellt hatte?
Das gefiel mir ganz und gar nicht. Ich wollte nicht, dass Jenna in diese Angelegenheiten mithinein gezogen wurde!
Plötzlich hörte ich einen lauten Aufprall, in der Kabine. Die Welle war bis vor der Tür zu spüren.
Panisch riss ich die Tür auf und sah Jenna am Boden. Die war vollkommen zersprungen und vor ihr stand ein Mädchen.
Ich rannte auf Jenna zu ubd versuchte ihr aufzuhelfen. "Oh Gott, Jenna! Geht es dir gut?!" Meine Stimme zitterte.
Das Vampirmädchen stand mit einem ausgestreckten Arm vor uns. Ihren Mund umspielte ein süßes Lächeln. Ihre Augen waren dunkel. Soe trug womöglich Kontaktlinsen.
"Bist du völlig gestört?!", fuhr ich sie entgeistert an.