Ein neues Leben - Segen oder Fluch?

Etwas verwirrt sah ich Jerome an als er innehielt. Etwas verdutzt stützte ich mich auf meinen Unterarmen ab und kniff die Augen zusammen. Hatte der Typ mir etwa einen Knutschfleck verpasst oder was?
"Ehm... Doch? Natürlich bist du das?!" leugnete ich stattdessen. "Wieso? Was ist denn los?"

"Sieh in den Spiegel, dann weißt du es," sagte ich leise und drehte mich um. "der Typ muß recht ordentlich zugebissen haben, Glückwunsch," meinte ich nur leise und schloß die Augen.
Da hatte ich einmal geglaubt, er würde noch etwas für mich fühlen und dann enttäuschte er mich wieder. "Anscheinend bin ich dir ja nicht gut genug im Bett, daß ich dir nicht ausreiche."

Ich schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus. Oh man... Musste das jetzt sein?
"Das ist nicht so wie es aussieht..." meinte ich dann leise und vergrub mein Gesicht wieder im Kissen. Was sollte ich jetzt sagen?
"Ich brauchte halt mal wieder Abwechslung, mehr nicht... Außerdem waren die letzten tage ziemlich frustrierend gewesen und da tat ein bisschen Alkohol echt gut aber das war doch Nichts Ernstes!" versuchte ich es. "Bitte... Man du weißt doch wie ich ticke."

"Schon gut, ich bin dir nicht böse," meinte ich leise, ich dachte mir schon, daß er halt wieder so sein würde, deswegen war ich nicht wirklich überrascht, trotzdem tat es geradse echt weh.
"Ist ja auch mal ganz gut, so ein bisschen Abwechslung," meinte ich dann nur tonlos. "Da hast du sicher recht und ich bin der, der hier übertreibt."

Kam es mir nur so vor oder war Jerome gerade wirklich komisch? Irgendwie ein bisschen beängstigend wenn er so sprach...
"Naja... Ob ich Recht habe, keine Ahnung aber s sah halt meine Vergangenheit aus und ich hab es genossen. Man kann das nicht einfach abschalten." murmelte ich und schlang von hinten meine Arme um ihn und küsste seinen Hals sanft.
"Also bist du echt nicht böse?" fragte ich dann kleinlaut nach.

"Selbst wenn ich dir böse wäre, könnte ich ja eh nichts daran ändern, was passiert ist, also lasse ich es gleich. Am besten sollte es mir einfach egal sein, oder? Du bestimmst, mit wem du zusammen sein willst, da hab ich nichts mitzuentscheiden."
Die worte fielen mir echt schwer, doch sah er mein Gesicht ja gerade nicht.

"Ja das stimmt.. Trotzdem will ich nicht dass du sauer auf mich bist und erst Recht will ich nicht dass du als mein Vorgesetzter sauer auf mich bist..." ich kaute etwas auf meiner Unterlippe herum. ich hatte keine Lust wegen solchen Späßchen meinen Job zu riskieren obwohl er mich ja wegen privater Dinge nicht kündigen durfte, oder?
"Okay jetzt mal ein kurzer Themawechsel... Damit wir auf andere Gedanken kommen. Wie viele Beziehungen hattest du schon vor mir? Erzähl mal was darüber"

"Ich hab dir doch gesagt, daß ich Beruf von Privatem trenne, also ist es mir als dein Chef egal, was du machst," sagte ich leise und seufzte. "Ich bin nur ein wenig traurig, nichts weiter."
Dann drehte ich mich ein wenig zu ihm um.
"Wahrscheinlich nicht so viele Beziehungen wie du, insgesamt vier."

"Ja, und jetzt hör auf davon zu reden! das macht mich auch nur traurig." nuschelte ich. Außerdem fühlte ich mich dann auch schuldig, was ich zwar auch war aber trotzdem...
"Vier Beziehungen? Okay, damit kann ich leben." meinte ich dann etwas erleichtert. "Hast du noch Kontakt zu denen? Und wie lange hielten die so?" hackte ich weiter nach.

"Meine letzte Bezierhung ist gestorben, weiß du ja, deswegen waren wir ja auch in London, ich zumindest," meinte ich leise und schloß die Augen. "Und meine Beziehungen hielten zumindest so lange, daß ich sie als Beziehungen bezeichnen kann. Und warum sagst du, daß du damit leben kannst?"

"Ja aber das ist jetzt auch kein so schönes Thema." murmelte ich. Ich hatte ihn ja selbst erlebt als er so aufgelöst war.
"Und wie lange ist das jetzt genau? Ein Jahr, zwei, drei,...?" fragend sah ich ihn an.
"Naja, ich hatte gedacht es wären mehr weil du ja doch ziemlich erfolgreich bist und da ist man doch eigentlich ziemlich beliebt, dachte ich." meinte ich knapp. "Waren es eigentlich nur Frauen mit denen du zusammen warst?"

"Es haben einige versucht, mir näher zu kommen, aber zum größten Teil halt wegen meinem Geld und dem Ansehen durch meinen Vater, das hat mit beliebt nichts zu tun,2 meinte ich nur und seufzte. "Kennt man ja, wenn man reich ist, hat man auf einmal ganz viele freunde und Verehrer."
Ich drehte mich nun ganz zu ihm um und sah ihn an, der Mond beschien sein Gesicht. "Ich war auch mit zwei Männern zusammen, es gab nur eine Frau ... und dich."

"Ach so, und du hast sie abblitzen lassen? Gut so." lobte ich ihn. Ich konnte mir gar nicht vorstellen wie er auf solche Flirtereien einging. Das passte gar nicht zu ihm...
"Na dann kann ich ja beruhigt sein?" fragend sah ich ihn an. Er hatte also zwei Typen vor mir gehabt... Wie die wohl so waren? Und wie lange sie zusammen waren?
"Kenne ich einen von den beiden?" fragte ich schließlich nach und legte den Kopf schief. "Wann hattest du deine erste Beziehung?"

"Natürlich habe ich sie abblitzen lassen, ich wollte nur geliebt werden und war ihnen egal, was sollte ich also mit denen?", fragte ich ihn erstaunt, das stand für mich außer Frage.
"Nein, die beiden Männer waren noch zu zeiten, wo ich in London war, die kennst du also nicht," mein te ich dann lächelnd. "Warum interessiert dich das denn alles, hm?"

"Du wolltest nur geliebt werden, so? Hast du dich denn so ungeliebt gefühlt?" fragte ich erstaunt nach. Er hatte doch eine echt nette Familie wo ich dachte er käme immer super mit ihnen klar oder lag ich jetzt falsch?
"Naja, kann ja sein das ich ihnen in London begegnet bin." meinte ich dann schulterzuckend. "Hast du noch Kontakt zu ihnen? Und solange du meine Frage nicht beantwortest, werde ich dir auch nicht sagen weshalb mich das interessiert." grinste ich. "Also wann hattest du deine erste Beziehung?"

"Anders geliebt, als von meiner Familie, du liebst mich ja auch nicht so, wie meine familie es tut," lachte ich leise. "Und nein, denen bist du nicht begegnet, sie waren eher ... aus meiner etwas unschöneren Vergabgenheit," meinte ich und sah ihn an.
"Und meine erste beziehung hatte ich mit zwölf. So, zufrieden?"

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