Leben und Leben lassen - Licht und Dunkelheit einer Welt

Aglaope
Ich genoß es, meine Freiheit wiederzuhaben, jetzt war ich weder an ihn noch an die anderen Sirenen gebunden und konnte endlich einmal tun und lassen, was ich wollte.
Ich kletterte von meinem Baum und begann, meine Umghebung zu untersuchen, fand genügend Wasser für mich und tauchte, so wie ich war, in einem kleinen Bach unter.

Avalon
Ich verzog missbilligend das Gesicht - einerseits machte ich mir wirklich Sorgen um Aglaopes, aber andererseits jetzt auch um mein Leben. Ich musste nach einer halben Stunde zurück in das Gebäude und arbeitete weiter. Wenn mein Befehlshaber davon hörte, dass meine persönliche Gefangene einige Leute umgebracht hatte, würde man mich und sie hängen.

Aglaope
Nach einer Weile hatte ich mich beruhigt und tauchte wieder aus dem Wasser auf, legte mich auf einen versteckt liegenden Felsen und ließ mich von der abendlichen Sonne trocken.

Avalon
Den Rest des Tages verbrachte ich mit einem Haufen Arbeit, ehe ich am Abend schließlich wieder in Richtung Zimmer ging.

Aglaope
Hinter dem Felsen befand sich sogar eine recht geräumige und leere höhle, welche ich mir als Nachtlager aussuchte. Avalon war ja nun sicher, er konnte ja nichts dafür, daß ich seine Leute umgebracht hatte, also mußte ich mich um seine Belange auch nicht mehr kümmern.

Avalon
Trauer machte sich in mir breit - es schmerzte richtig in meinem Herzen. So hatte ich mich noch nie gefühlt ... es war ein Gefühl von Verlust, welches ich spürte, als ich Aglaope nicht in meinem Zimmer vorfand. Ich schloss einige Momente die Augen und runzelte die Stirn. Hier roch es irgendwie komisch ... Ich sah zum Fenster. Es war geschlossen. Ich hatte es doch offen gelassen! Im nächsten Moment packte mich Schwindel und ich merkte nur mehr, wie ich zu Boden ging.

Aglaope
Wenn ich gut aufpaßte, dann konnte ich hier eine Weile leben, ohne entdeckt zu werden. Dann konnte ich sehen, wie ich weitermachen würde, vielleicht würde ich irgendwo weit weg von hier ein neues Leben anfangen ... auch wenn es schwer werden würde.

Avalon
Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis ich das nächste Mal aufwachte. Ich spürte, dass meine Arme und Beine mit Ketten an eine Hand gefesselt wurden - sehen konnte ich nichts, was ich schwarzem Stoff über meinen Augen zu verdanken hatte. Auch sagen konnte ich recht wenig, da ich ein weiteres Stück Stoff zwischen meinen Lippen schmeckte. Meine Arme und Beine spannten sich an und mit großer Mühe schaffte ich es, aufzustehen - mein Körper fühlte sich seltsam steif an und es war schwer, mich zu bewegen. Wo war ich hier?

Aglaope
Zumidest konnte ich weder unter den menschen, noch unter den sirenen leben, doch gab es noch genügend andere plätze, für mich war nur wichtig, daß ausreichend wasser vorhanden war.
Das Meer fiel mir ein, ich wollte schon immer mal wieder zum Meer, jahrhunderte war es her, daß ich dort gewesen war, dort würde ich siocher auch einen ruhigen ort zum Leben finden.