Ich möchte gern ein neues RPG eröffnen und suche einen Partner

Stella

"Natürlich ist es einen Versuch wert, Kleiner, ansonsten hätte ich ihn dir ja nicht vorgeschlagen, es wäre mir auch gleich gewesen, wenn du Bedenken hättest, solange du zusagst, bekomme ich, was ich will," meinte ich und sah ihn an.
"Und du sagst es, es war beinahe, ich hatte nicht im Sinn, dich zu töten, falls dich das beruhigt, ansonsten hätte ich Jenna gegen mich gehabt und das will ich auf gar keinen Fall. Haßt sie mich aus tiefstem Herzen, was sie bei deinem Tod tun würde, könnte ich sie nicht mehr so leicht ausschalten und sie würde versuchen, mich unter Kontrolle zu bringen, was ihr früher oder später auch gelingen würde."
Die Augen verdrehend sah ich ihn an.
"Und die Sache mit dem Kuß ... ich nehm das von dir mal als Scherz auf, ansonsten würdest du mich nämlich gerade zutiefst verärgert haben und das würde ich dir nicht raten. Du weißt, daß ich nur eine Seele bin, ein Nichts sozusagen, ein bisschen frei schwebende Materie ohne festen Körper, kannst du mir da mal verraten, wie ich da einen Kuß bekommen sollte? Und glaub nicht," ich grinste ihn schief an. "Daß es nicht jemand gegeben hat, der mich küssen wollte, weil er mich so annimmt, wie ich bin. Da brauche ich deinen 'Mitleidskuß' ganz sicher nicht."

Noah

"Und was wenn?" Ich zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern. "Willst du wieder mit Messern auf mich losgehen? Ein zweites Mal erwischt du mich nicht so leicht."
Ich erwiderte ihr Grinsen mit einem noch breiteren Grinsen. "Okay dann warte halt noch ein wenig auf deine geheimnissvollen Verehrer. Mal sehen was daraus wird. Mein Angebot steht noch." Das mit den Verehrern glaubte ich ihr keine Sekunde. Sie hatte es ja selbst gesagt. Sie war ein körperloser Geist gewesen. Und sie hatte noch etwas recht interessantes gesagt, aber darüber würde ich mir nach dem Kampf Gedanken machen.
"Ich denke Finn wird erst so gegen Abend auftauchen, wir haben also noch eine menge Zeit. Ich gehe so lange in die Biblothek. Vielleicht sollten wir Johann auch noch wegen der Sache mit dem Boxsack Bescheid geben." Ich wandte mich zum gehen. Sollte sie selbst sehen, wie sie sich die Zeit vertrieb.

Stella

"Oh, du beginnst, etwas leichtfertig mit deinem Leben zu spielen, Noah, ich würde es vermeiden, mich zu reizen, ich bin nicht Jenna, die dir alles irgendwann verzeiht," meinte ich und verschränkte die Arme.
"Und wegen den Messern ... ich habe abdere Taktiken als Jenna, ich bin mehr Frau als sie es je sein wird, ich agiere so, wie es Frauen in der Geschichte schon immer getan haben, um an ihr Ziel zu kommen. Heimtückisch und ohne Vorankündigung. Wenn ich es darauf anlege, warte ich auch, bis dir Jenna ganz nah ist und schlage zu," kicherte ich und zwinkerte ihm zu.
"Und unterschätze Finn nicht, er ist bereits hier," sagte ich und lächelte versonnen.
"Er ist noch nicht kampfbereit, das spüre ich, aber er ist auf der Suche nach dir und Jenna. Also würde ich sagen, fangen wir mit dem Spiel an, keine Sorge, tu einfach so wie immer, besonders liebevoll bist du mit deiner Freundin ja eh nie umgegangen."

Noah

Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass sie mich jemals bei meinem Namen genannt hatte und das gefiel mir weniger, als ich erwartet hatte.
Sie war so hinterhältig und die Anspielung hatte ich schon verstanden und ich traute es ihr zu. Aber so was von.
Ich begann innerlich eine Kette an Flüchen aneinander zu reihen. Wie konnte sie wissen, dass er hier war und ich hatte gar nichts gespürt. Kurz hielt ich inne und stellte fest, dass sie recht hatte. Das war so was von ungerecht.
"Also dann.", meinte ich, während ich versuchte die Ruhe zu bewahren. Ich wollte nicht, dass Finn gleich auf Anhieb sah, wie angespannt ich war. Wenn Jenna zumindest hier gewesen wäre, dann wäre ich wahrscheinlich nicht mehr ganz so nervös gewesen, aber Stella machte alles nur noch schlimmer.
"Und was verstehst du schon von liebevoll.", murmelte ich noch leise, bevor ich nach ihrer Hand griff.

Stella

"Oh, hats dir jetzt auf einmal die Sprache verschlagen,2 lachte ich, als er eine ganze Weile nichts von sich gab, allerdings sprachen seine Mimik und Gestik eine mehr als eindeutige sprache, das reichte mir schon völlig.
Es machte eben spaß, ihn auf die Palme zu bringen, ich konnte ja nun wirklich nichts dafür, daß er auch immer wieder darauf ansprang.
"Oh, glaub mir, auch wenn ich nicht danach aussehe, auch ich kann sehr liebevoll zu Personen sein, die ich liebe und in mein Herz geschlossen habe, wenn ich es so sagen darf. Aber da du mir ja eh nicht glauben wirst, ist es ja auch egal, ob ich es dir sage, halt mich ruhig für die, die du jetzt vor dir siehst, ist eh das Beste für alle."
Mit diesen Worten zog ich ihn aus dem Keller.

Noah

Ich sagte gar nichts mehr und schwieg eisern, da ich einmal mehr an dem Punkt angekommen war, wo ich einfach keine Lust mehr hatte Kontra zu geben und überhaupt noch länger mit ihr zu reden. Aber sie hatte schon recht, ich glaubte ihr kein Wort. Sie war alles andere als liebevoll.
Ich ließ mich von ihr mitziehen aus dem Keller heraus, die Treppen hinauf in den ersten Stock. Finn war also hier. Ich atmete noch einmal tief ein und aus und setzte eine möglichst neutrale Miene auf, ehe ich mich von Stella weiterziehen ließ.

Stella
Er hatte es wohl aufgegeben, mit mir zu reden, hatte wahrscheinlich keine Argumente mehr, aber das war ja nicht das erste Mal.
Ich zog ihn weiter, suchte nach finn, spürte seine Präsenz in seinem Zimmer und ging mit Noah dorthin.
In diesem Moment ging auch schon die Tür auf und ein ziemlich erschöpft wirkender Finn trat uns entgegen, ich sah ihn fast erschrocken an, so müde hatte er selten ausgesehen, seit ich ijm das erste Mal über den weg gelaufen war.

Noah:

Ich verfluchte Stella innerlich dafür, dass sie nicht einfach gewartet hatte, bis Finn von selbst kam. Aber jetzt war es sowieso zu spät. Er stand direkt vor uns. Und er erschien mir irgendwie ziemlich fertig, was nicht sonderlich verwunderlich war, denn es war gerade mal 9 Uhr morgens. Keine Uhrzeit, um die Vampire normalerweise ihre Blüte erlebten.
Ein paar Tassen Kaffee hätten ihm bestimmt recht gut getan.
Ich sah Jenna beziehungsweise Stella kurz an. Irgendwie starrte sie Finn nur fassungslos an und sie sollte besser lassen.
Ich stieß ihr mit dem Ellenbogen in die Seite.
"Sorry für die Störung, wir wollen nur, dass Sie wissen, dass wir so weit sind. Nicht wahr, Jenna?" Ich war selbst davon überrascht, wie normal ich klang, als ich das sagte.

Stella

Ich seufzte nur, hätte ihm am liebsten geholfen, aber konnte mich ja nicht verraten, in Gedanken fluchend biss ich mir auf die Lippe, daß Noah mich auch noch anstieß, machte die Sache auch nicht gerade besser, das würde er später noch zu hören oder zu spüren bekommen.
"Ich habe euch erwartet," sagte Finn nur und sah uns beide an, swelbst sein blick war nicht so bohrend wie sonst.
"Tut mir leid, daß ihr mich heute etwas erschöpft seht, aber es war eine lage Nacht, die Jäger mußten auf alles vorbereitet und eingewiesen werden und das dauerte bis in den Morgen," meinte er leise und ich nickte.
Natürlich, es war hart, aber er war der Beste in seinem Fach und wußte, was zu tun war.

Naoh:

Nun war auch ich etwas verwundert. Finn benahm sich selten so...freundlich? Keine Ahnung, was in ihn gefahren war, aber ich wollte mich absolut nicht beschweren.
Stella neben mir sah ich noch immer an und etwas zärtliches und besorgtes lag in ihrem Blick, was mich beinahe noch mehr verwunderte, als Finns Verhalten.
"Kein Problem.", meinte ich nur mit einem leichten Lächeln zu ihm. Ich konnte mir vorstellen, dass es nicht leicht war mit den Jägern.

Stella

"Ruh dich erst mal aus, den Kampf müssen wir ja nicht gleich jetzt und sofort starten, du willst doch immerhin eine Chance gegen uns haben, oder?", grinste ich ihn verschmitzt an und er sah mich seufzend an.
"Kannst du deiner Freundin mal sagen, daß sie nicht so vorlaut sein soll, sie hat sich immerhin verdrücken können, als die ganze Zeremonie gestern vorbei war," knurrte finn nun und ich zuckte leicht zusammen, verärgern wollte ich ihn ja nun auch nicht.
"Tut mir leid," meinte ich betreten und sah zu Boden.
"Wir treffen uns um grnau zwölf Uhr Mittags bei den ställen," sagte finn noch, bevor er wieder in sein Zimmer ging und die Tür hinter sich zuschlug.

Noah:

Ich verdrehte die Augen, als Finn wieder in seinem Zimmer verschwunden war. Das hatte ich beinahe befürchtet.
Ich packte sie am Arm und zog sie weg. Erst als wir wieder im Erdgeschoss waren, begann ich zu reden.
"Schau mal." Ich sah sie eindringlich an. "Das ist dein genialer Plan, also musst du dich auch ein bisschen anstrengen, damit er auch funktioniert. Du teilst dir doch einen Körper mit Jenna, eigentlich müsste du wissen, wie sie sich verhält. Also verhalte dich auch so, sonst fliegen wir auf." Es war eigentlich nur Glück, dass Finn im Moment nicht so wachsam war und nichts bemerkt hatte. Ich konnte zwar so tun, als sei sie Jenna, aber wenn sie nicht mitspielte, brachte das rein gar nichts. Dann konnte wir den Plan gleich vergessen.

Stella

"Tut mir ja furchtbar leid, wenn ich mir mal Sorgen um jemanden mache,2 fauchte ich ihn an. "Du würdest auch anders reagieren, wenn es deiner Jenna dreckig gehen würde, da wär dir ein Plan auch erst mal ziemlich gleich, oder? Auch wenn du es nicht glöaubst, auch ich habe Gefühle und merke, wenn es jemandem schlecht geht und wenn derjenige mir was bedeutet, dann sorg ich mich eben um ihn."
Ich drehte ihm den Rücken zu.
"Außérdem hat finn das eh nicht mitbekommen, Jenna macht sich auch Sorgen um ihn, wenn er nicht so ist wie sonst, da fällt das schon nicht auf," meinte ich dann nur.

Noah:

"Ganz ruhig." Ich hob abwehrend die Hände. "Ich sage ja nicht, dass du dir keine Sorgen machen darfst, es ist nur dein Verhalten. Warte mal..." Mein Gehirn fing an zu rattern, als mir auf einmal etwas klar wurde. Natürlich. Das war ziemlich offensichtlich. Kein Wunder, dass sie sich so benahm.
"Sag bloß.", stieß ich fassungslos aus. "Du stehst auf Finn. Oh", ich grinste breit. Komisch, dass es mir nicht schon früher ausgefallen war.
Sie hatte etwas für den Vampir übrig, obwohl er ihr Opa hätte sein können. Das war irgendwie ganz schön abartig und ich konnte es gar nicht verstehen.
Sicher selbst auf meiner Perspektive nicht gerade schlecht aus, aber er war alt. Was fand sie bloß an ihm?

Stella
"Mach dich ruhig darüber lustig, wenn mans genau nimmt, bin ich sogar älter als er, aber das würdest du eh nicht kapieren," sagte ich nur und warf die Haare in den Nacken.
"Und im Gegensatz tzu dir hab ich es geschafft, nicht so viele Jahre zu verschwenden, um meiner Liebe treu wie ein Dackel hinterherzulaufen ohne ihr zu sagen, was ich fühle. Er weiß gaanz genau, daß er der Einzige für mich ist, seit ich ihn zum ersten mal gesehen habe."
Sollte er sich drüber lustig machen, mir war das völlig egal.

Noah:

"Wie du meinst. Anscheinend bin ich ja so unglaublich dumm, dass ich nichts verstehe. Es ist ja nicht einmal den Versuch wert es mir verständlich zu machen.
Ich weiß auch nicht genau, weshalb du mir gegenüber immer so unausstehlich bist. Vielleicht macht es dir ja auch nur Spaß mich zu ärgern, aber spielt ja auch keine Rolle.
Und selbst wenn ich ihr hinterhergelaufen bin, sehe ich auch absolut nicht ein, warum das schlecht sein sollte. Keines dieser Jahre war eine Verschwendung." Ich holte tief Luft nach meinem langen Monolog und verschränkte dann die Arme vor der Brust.
Eigentlich hatte es auch keinen Sinn mit Stella zu reden. Sie war wie eine Wand. Zumindest in dieser Sache war sie da Finn ziemlich ähnlich. Und wahrscheinlich war sie auch einfach nur einsam. Trotzdem konnte ich es einfach nicht ausstehen nicht ernst genommen zu werden. Und sie nahm mich nicht eine Sekunde lang ernst.
"Ach werd doch mit Finn glücklich!" Rief ich leicht eingeschnappt, als mir klar wurde, dass ich das auf gar keinen Fall gutheißen konnte. Allein schon der Gedanke, wie sie sich mit Jennas Körper an Finn ranmachte, löste bei mir den puren Horror aus.

Stella

"Dumm bist du für mich nur deswegen, weil du dich über fakten einfach nur lustig machst, von denen du keine Ahnung hast, du hinterfragst sie nicht einmal. Auch wenn sie dich nicht interessieren, hast du kein Recht, dich über mich lustig zu machen, egal, ob du mich nun leiden kannst, oder nicht. Sowas ist einfach nur unhöflich und kindisch, Noah Aramian," sagte ich und drehte mich auf dem Absatz herum und ging von ihm weg.
Sollte er doch denken, was er wollte, er würde mich nie verstehen, wollte es ja nicht mal versuchen, ich hatte es ja schon mal im Guten mit ihm probiert und was hatte es mir gebracht?
Er machte sich nur weiter über mich lusitg.
Und auch die Gefühle einer hüllenlosen Seele kann man verletzen, diese vielleicht sogar noch mehr als die eines Menschen.

Noah:

Sie ließ mich einfach da stehen und stolzierte davon. Ich hätte am liebsten ein weiteres Loch in den Boxsack geboxt. Sie machte mich einfach nur wahnsinnig. Von wegen kindisch! Ich war ja so furchtbar kindisch und sie so erwachsen, weil sie schon seit hunderten von Jahren existierte.
Ich sollte sie verstehen, aber sie versetzte sich ja kaum in meine Lage. Wie sollte man schon reagieren, wenn sich herausstellte, dass in der Person die man Kindheitsfreundin nannte ein Geist mit einer anderen Persönlichkeit lebte. Das war doch total absurd!
Wenn nicht mit Humor, wie sollte ich das dann verkraften?
Es hatte mich total geschockt.
Egal was Jenna und ich auch taten, Stella war immer irgendwie dabei und bekam alles mit. Wir hatten überhaupt keine Privatsphäre mehr.
Ich stapfte die Treppenstufen wieder hoch. Jetzt hatte ich auch keine Lust mehr in die Bibliothek zu gehen.
Ich öffnete meine Zimmertür mit einem gezielten Tritt, der das Holz zersplittern ließ und die Tür aus den Angeln riss. Sie fiel krachend auf den Boden. Die vom Denkmalschutz würden sich zwar nicht freuen, aber das hatte gut getan. Ich richtete die Tür wieder auf, sodass es nicht allzu sehr auffiel.
Aber das würde es sowieso. Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen. Ich fragte mich, wie Jenna sich wohl im Moment fühlte.
War sie etwa in einen Schlaf gesunken? Bekam sie noch alles mit?
Dann dachte ich an Stella. Die beiden waren einfach zu unterschiedlich, aber vielleicht sollte ich mir wirklich mehr Mühe geben, sie besser kennenzulernen. So wie das war, mussten wir wohl oder übel miteinander leben.
Mein Blick fiel erneut auf die Tür, oder auf das, was von ihr übriggeblieben war.
Vielleicht war ich ja doch ein kleines bisschen kindisch.

Stella
Männer ... immer wieder das Gleiche, benahmen sich einer Dame gegenüber wie Elefanten im Porzellanladen.
Wütend ging ich nach oben bis ins oberste stockwerk, in eine Art Schloßturm, von dem man einen guten Blick nach allen Seiten hatte.
Seufzend ließ ich mich dort auf eine Bank nieder. "Du kannst einem wirklich leidtun, Jenna, daß du so einen ungehobelten Klotz abbekommen hast," grummelte ich vor mich hin.
"Manieren hat er gar nicht, alles findet er entweder nervend oder belustigend, daß das hier bitterer Ernst ist, hat er anschienend nicht geschnallt. Sei froh, daß du noch da bist, nach dem gerade würde ich ihjm nicht helfen, dann würde ich es lustig finden, wenn er gegen Finn versagt."
Aber ich würde es nicht tun, schon allein wegen Jenna nicht und wegen der Sache, wegen der wir alle hier waren.
Noah mußte ein festes Mitglied der gruppe hier werden, ebenso wie Finn es mußte ... früher, als ihm die Jäger noch nicht trauten.
Allein deswegen spielte ich mit.

Noah:

Ich lag Stunden in meinem Bett herum und tat nicht sonderlich viel. Ich erhob mich so gegen 11.15 Uhr, da ich auf gar keinen Fall zu spät kommen wollte. Außerdem hatte ich ein wenig nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass es womöglich am besten war, wenn ich noch einmal mit Stella redete. Auch wenn das hieße, sich für etwas entschuldigen zu müssen, dass meiner Meinung nach gar nicht schlimm gewesen war.
Trotzdem leuchtete mir natürlich ein, dass wir gemeinsam gegen Finn kämpfen mussten und vielleicht wäre es da besser, wenn wir nicht zerstritten waren.
Ich konnte mir zwar vorstellen, wie sie meine Entschuldigung nicht annehmen würde, so stolz wie sie war, aber ich stand trotzdem auf und begann sie zu suchen.
In ihrem Zimmer war sie nicht, im Keller und in der Bibliothek auch nicht, genauso wenig, wie im Stall. So langsam gingen mir dann auch die Ideen aus, also suchte ich nach ihrer Präsenz, die sich eigentlich kaum von Jennas unterschied, das machte es für mich um einiges einfacher.
Die Präsenz führte mich hinauf in den ersten Stock und noch höher. Eine versteckte Tür führte eine schmale Wendeltreppe hinauf. Ich schätzte, dass sie zu einem Turm führte. Da musste sie sein.
Ich quetschte mich die Treppenstufen entlang, bis ich mich in einem unerwartet breiten Raum wiederfand, von dem man einen Überblick über das ganze Gelände hatte. Es musste sich um eine Art von Ausguck handeln.
Ich sah mich um und entdeckte Stella sofort, da sie auf der einzigen Bank saß. Langsam näherte ich mich ihr und rechnete innerlich schon mit dem nächsten verbalen Angriff.
"Stella? Können wir vielleicht reden?", fragte ich sie zögernd und setzte mich vorsichtig neben sie auf die Bank.

Stella

Dieser Turm wasr mein Zuhause gewesen, seitdem man dieses schloß errichtet hatte, anfangs wurde ich hier festgehalten, da man Angst hatte ... Angst vor einem Geist, der immer um die Person herumschwirrte, die einmal Jägerprinzessin werden sollte.
Damit es nicht so sehr auffiel, nahm ich immer die Gestalt der Person an, nannte mich 'Schwester' und wurde akzeptiert.
Oder auch nicht, wie es in diesem Fall war, nur konnte Noah daran auch nichts ändern, es war nun mal Jennas Schicksal, bis zum Ende mit mir auszuhalten, oder mit mir zugrundezugehen.
Dieder Ort bedeutete für mich etwas wie Heimat, wenn man als Geist oder Seele überhaupt so was als Heimat benennen konnte.
Wenige waren bisher hier nach oben gekommen, weil sie mich besuchen wollten, Finn war nur durch Zufall hier erschienen ... und war geblieben.
Seufzend sah ich auf die Landschaft vor mir, den Wald, der sich bis zum Horizont zu erstrecken schien, so manches Mal wünschte ich, einfach nur abzuhauen, einfach alles hinter mich zu lassen und denen aus dem Weg zu gehen, die mich belächelten.
Und gerade so einer kam gerade die Treppe hoch, ich hatte erst noch vor, die Tür abzuschließen, doch was hätte das geändert?
"Was willst du?", fragte ich nur, als er sich neben mich setzte, sah aber weiter geradeaus.

Noah:

Ich folgte ihrem Blick.
"Wirklich schön.", murmelte ich ehrfürchtig. Das war vielleicht ein Ausblick. Weit und breit nur Wald und noch mehr Wald. So groß war mir das Gebiet gar nicht vorgekommen, als wir mit der Kutsche durchfuhren. Doch wirklich lange hätte ich es hier niemals ausgehalten. Ich war ein Stadtkind. Durch und durch.
Ich sah wieder zu Stella, nein eigentlich sah ich nur Jenna, aber ich wusste, dass es Stella war.
"Ich äh wollte nur sagen.", Ich spielte mit dem Haargummi in meinen Haaren herum.
"Sorry.", Ich sah zu Boden und schluckte. "Du hast schon recht, ich habe nie wirklich versucht mich in deine Lage zu versetzten und vielleicht habe ich es mit den Scherzen ein wenig übertrieben. Eigentlich habe ich ja auch gar kein Recht dazu, weil ich dich kaum wirklich kenne." Es war bloß meine Art mit jeglicher Situation umzugehen.

Stella

"Schon gut, du mußt dich für nichts entschuldigen, bei dem du glaubst, der fehler hätte nicht bei dir gelegen," meinte ich, ohne ihn anzusehen.
"Ich kenne dich besser als du denkst, das weißt du, immerhin habe ich dich auch gesehen und gehört, wenn ich Jenna den Vortritt gelassen habe. Du tust dich schwer mit mir und versuchst, jetzt Dinge geradezubiegen, von denen du nicht selbst überzeugt bist, daß sie geradegebogen werden müssen. Ich werde euch schon nicht im Stich lassen, keine Sorge, wenn das deine Angst ist, dann ist sie unbegründet."
Wieder sah ich auf den Wald hinaus, stand auf und ging zur brüstung, legte die Hände darauf und krallte die Finger in den Stein.
"Mir geht es gut, wir sollten langsam nach unten gehen," sagte ich dann.

Noah:

Ich sah ihr doch an, dass es ihr nicht gut ging. Natürlich wusste ich wirklich nicht weshalb, da ich sie einfach nicht verstand, egal wie sehr ich versuchte.
Ich schob meine Hände in meine Hosentasche und stellte mich für eine Weile neben sie.
"Dir kann ich wohl nichts vormachen." Ich lachte leise. "Sicher kann man sagen, dass ich dich nicht sonderlich ausstehen konnte, aber ich habe nachgedacht und vielleicht wäre es schön, wenn wir beide es versuchen würden. Also falls etwas ist, es hilft meistens darüber zu reden. Ich bin zwar ein schrecklicher Zuhörer und es mangelt mit reichlich an Geduld und Konzentration aber nun ja. Ich meine das wirklich ehrlich." Verlegen sah von ihr weg, aber ich wusste, dass Jenna da meine Meinung war.
"Also dann." Ich räusperte mich kurz und öffnete die Tür und trat schon einmal hinaus.
"Auf geht's."

Stella

"Ich kann deine Seele sehen, Noah, nein, mir kannst du nichts vormachen und das du mich nicht magst, hast du Jenna ja schon mehr als nur einmal gesagt," meinte ich, sah kurz zur Seite, auf der er nun neben mir stand.
"Es ist mir auch egal, ob du mich leiden kannst oder nicht, dir ist es doch umgekehrt auch egal, was ich über dich denke," sagte ich und drehte mich Richtung Tür um.
"Außerdem, was willst du versuchen, daß wir Freunde werden? Kumpels? Und mit Handschlag und küßchen rechts und links begrüßen? Tut mir leid, aber darauf lege ich keinen Wert. Ich akzeptiere dich, weil du Jennas freund bist, du ihr unheimlich wichtig bist und sie alles für dich tun würde, aus keinem weiteren Grund, okay? Tu du einfach das Gleiche bei mir, dann kann ich damit leben."
Ich folgte ihm aus dem Raum unmd ging die Treppe hinunter.