Geschwisterleben - Leid und Freud (Privat mit Phiana)

Jakob:

"Euer Vater tut nur so, um anzugeben.", meinte meine Mom und lachte ein wenig. Woraufhin Dad beleidigt wegsah.
Wir zogen unsere Jacken aus und ich nahm eine der Kerzen in die Hand, um sie anzuzünden, obwohl es Mittag war. Aber Feuer war immer toll.
Nach einer Weile kam eine sehr junge Kellnerin angeeilt und Teilte uns die Speisekarten aus. Mein Blick wanderte fast atomatisch zu ihr und ich lächelte leicht schüchtern, als sie mich nach meinem Getränkewunsch fragte.
Ich bestellte eine Cola und dann ging sie zu meinem Bruder weiter.

Andrew
"Und mein kleiner mißratener Bruder kommt ganz nach ihm, was das Angeben angeht," meinte ich seufzend, als der mal wider zeigen mußte, wie toll sein Feuer war.
Als die Kellnerin kam, grinste ich, als ich seinen blick sah und lächelte sie freundlich an.
"Ich hätte gerne ein Wasser, ein großes ohne eis, wenn es möglich wäre," meinte ich und nickte ihr zu.
Unsere Eltern bestellten sich jeder einen Apfelsaft und die Kellnerin verschwand wieder

Jakob:

"Ach halt doch deine Fresse."; fuhr ich Andrew an, als die Kellnerin verschwunden war, was mir einen strengen Blick von meiner Mom einbrachte. Sie mochte es nicht, wenn wir so redeten. So vulgär, wie sie immer sagte.
Ich schlug die Karte auf, um nicht länger in das grinsende Gesicht meines Bruders blicken zu müssen und sah wir das Essen genauer an. Das meiste was Pasta und Pizza. Das Fleisch war übelst überteuert. Ich entschied mich schließlich dazu, einfach ne Pizza mit Peperoni zu bestellen.

Andrew
"Ich hab nur die Wahrheit gesagt, ansonsten würdest du nicht allen und jedem andauernd zeigen, daß du feuer ohne streichhölzer machen kannst," grinste ich nur und sah ihn unschuldig an.
Dann sah ich mir die Karte an, Pizza war mir eigentlich immer zu viel und das Fleisch würde meine Eltern ruinieren.
"Ich nehme die Pasta mit Hackbällchen in pikanter Tomaten - Knoblauch - Soße,"c sagte ich zu der Kellnerin, die mir lächelnd zunickte.

Jakob:

Ich warf meinem Bruder einen vernichtenden Blick zu. Ich war mir ganz sicher, dass er das mit Absicht genau jetzt gesagt hatte.
Danach bestellte ich kleinlaut meine Pizza und nahm einen Schluck von meinem Getränk, um die Stille zu überbrücken, bis die Kellnerin zu meinen Eltern übergegangen war.
"Immerhin kann ich es im Gegensatz zu dir, Arschloch. Und warum sollte ich angeben. Das hab ich doch gar nicht nötig."
"Jakob!"; ermahnte meine Mutter mich streng. "Nicht solche Wörter am Esstisch.", dann sah sie zu Andrew.
"Und du, hör auf mir deinen Kommentaren, junger Mann. Euer Vater ist noch ganz erschöpft von der Autofahrt und wir versuchen hier einfach mal in Ruhe zu essen...."
Sie sagte noch irgendetwas, aber ich schaltete ab. Jedes Mal das gleiche Gespräch, wenn wir draußen essengingen.

Andrew
"Im Gegensatz zu dir kann ich mich aber soweit benehmen, daß ich keine Wörter benutze, die unsere Eltern auf die palme bringen, zumindest nicht in ihrem Beisein," meinte ich nur grinsend und sah ihn an, der fuhr aber auch immer gleich aus der Haut.
"Mum, ich sag doch nur die Wahrheit. Er spielt sich immer nur auf und ihr tut so, als sei er Superman und noch besser und ich steh daneben und werd als sein großer Bruder hingestellt. Muß ich denn irgendwas außergewöhnliches können, damit ihr mich auch mal so annehmt wie ich bin," meinte ich nur und sah sie giftig an.

Jakob:

Ich verdrehte die Augen. Jetzt fing das wieder an. Dieses Gespräch hatten wir auch schon oft genug durch. Ich wusste auch schon genau, was Mom jetzt sagen würde.
"Andrew, Schatz. Du weißt genau, dass das nicht stimmt. Dein Dad und ich lieben dich genauso wie deinen Bruder. Da gibt es gar keinen Unterschied und du bist etwas besonderes, weil du du selbst bist. Mein Sohn."
Ja genau. Das hatte sie wieder gesagt. Ich schwenkte gelangweilt mein Colaglas hin und her, bis es endlich vorbei war und wartete Sehnsüchtig darauf; dass das Essen endlich gebracht wurde.

Andrew
"Natürlich, deswegen bin ich ja auch immer der, der bestraft wird, selbst wenn es feststeht, daß er schuld hat und komm mir jetzt nicht mit der Du-mußt-auf-ihn-achtgeben-Nummer an, die zieht bei mir nicht mehr," meinte ich schulterzuckend und lehnte mich zurück.
"Und wenn du so stolz auf mich bist, weil ich ich selbst bin, dann sag mir dann doch mal, wann du das letzte mal unserer Großmutter erzählst hast, was ich so den ganzen Tag mache und wann du ihr das letzte MNal erzählt hast, daß er wieder feuer erzeugt hat, merkst du was? Es interessiert sich alles nur für ihn."

Jakob:

Ich hörte gar nicht mehr richtig hin. Sollten die doch streiten. Ich hatte schon früh gemerkt, dass mein älterer Bruder mir für alles die Schuld gab. Für alles, was er nicht hatte. Aber ich hatte mir das schließlich nicht ausgesucht und konnte auch nichts zu, dass er es nicht konnte und ich schon. Ich war mir ziemlich sicher, dass er sich deshalb schlecht fühlte.
Was Mom und Dad darüber dachten, hatte nichts mit mir selbst zu tun.

Andrew
Da unser Essen am, schwieg ich und begann zu essen, achtete nur au meinen Teller, nicht mehr auf die anderen.
Wirklich Hunger hatte ich nun nicht mehr, doch konnten die Leute, die das hier gekocht haten, ja auch nichts für meine Situation.
Stumm aß ich, unterbrach nur, wenn ich einen Schluck Wasser trank, um dann weiterzuessen

Jakob:

Andrew hatte die Stimmung am Esstisch mit diesem Gespräch gründlichst verdorben. Das konnte selbst ich sehen. Aber ich sagte kein Wort. Es ging zwar um mich, aber irgendwie auch nicht richtig. Manchmal redeten sie über mich, als wäre ich bloß ein Ding oder gar nicht hier. Das gefiel mir ganz und gar nicht.
Ich schnitt meine Pizza in Stücke und schob sie mir alle nacheinander in den Mund. So ne Pizza in der Größe war eigentlich nichts. Ich verrückte auch schonmal zwei, aber jetzt hatte ich auch keine Lust.

Andrew
Ich verdrückte mein Essen komplett schweigend und sah niemanden weiter an, wollte mir nicht die Blöße geben und schwach oder eingeschüchtert wirken.
Als mein Teller geleert war, stand ich auf und sah kurz zu meinen Eltern,
"Bon mal kurz aufm Klo, bin gleich wieder da," meinte ich nur und verschwand, so schnell es ging, ohne es wie eine Flucht wirken zu lassen, natürlich mußte ich nicht dorthin, aber das mußte ja keiner wissen.
Seufzend ließ ich mivh gegen ide kalte Wand sinken und schloß die Augen.

Jakob:

Das war echt richtig nett von meinem Bruder, dass er einfach so wehlief und mich alleine mit dieser unangenehmen Stille ließ, die er verursacht hatte.
Irgendwann begannen meine Eltern leise unter sich zu reden, aber so, dass ich nur einzelne Wörter aufschnappen konnte. Ich war mir sicher, dass sie über Andrew sprachen, vielleicht auch über mich. Ich legte den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke, in der Hoffnung, dass es bald vorbei war.

Andrew
Am liebsten wäre ich hier geblieben oder wäre zumindest alleine nach Hause gegangen.
Doch wollte ich mir diese Blöße nicht geben und ging deswegen wieder zurück, setzte mich genau so stumm hin wie ich verschwunden war und starrte vor mich hin.
"Können wir dann nach hause, ich mu0 noch meine Kisten auspacken," fragte ich dann nach einer Weile.

Jakob:

Meine Mutter lächelte, als mein Bruder dann auch endlich mal zurückkam.
"Natürlich Schatz. Dein Dad hat gerade nach der Rechnung gefragt."
Die Kellnerin kam wieder mit der Rechnung und Dad bezahlte schnell. Gab noch ne Menge Trinkgeld und sie verschiedete uns glücklich. Ich sah ihr gedankenverloren hinterher, als meine Eltern aufstanden.
"Wir haben noch ne Menge zu tun.", meinte mein Dad und scheuchte uns nach draußen.

Andrew
Ich seufzte und ging mit den anderen nach draußen, siteg wieder ins Auto und wir fuhren nach Hause.
Dort angekommen, msachten wir uns gleich wieder an die Arbeit, jeder begann, seine Kisten auszupacken.
Ging bei mir eigentlich recht schnell, nur wsar ich ein ordentlicher Mensch und es dauerte eine ganze Weile, bis ich wirklich mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden war.

Jakob:

Ich überließ Andrew das große Zimmer, da ich echt keinen Bock hatte, mir noch mehr von seinen Vorwürfen anzuhören. Das kleine war auch nicht übel und ich hatte sogar meinen eigenen Balkon.
Ich sortierte mehr oder weniger konzentriert mein Zeug ein. War zwischendurch immer mal wieder abgelenkt, aber am Ende war ich doch fertig. Für mich musste eh nicht immer alles super ordentlich sein.
Ich ging auf den Balkon und sah nach draußen in die kleine Stadt. Ich konnte nicht so wirklich fassen, dass wir hier leben sollten.

Andrew
Als ich soweit fertig war, ging ich nach unten und half unseren Eltern noch, das wohnzimmer fertig einzuräumen, was auch noch eine ganze Weile dauerte, da Mum ihre gefühlten tausend Pflanzen mitgebracht hatte, die Dad und ich so lange herunschleppen mußten, bis sie zufrieden war.
"Sieht doch richtig wohnlich aus, findet ihr nicht," lächelte sie und ich lehnte mich gegen den Türrahmen, ich war zu kaputt, um was zu sagen.

Jakob:

Ich sah über die alten Wipfel der Dächer. Alles Holz. Alles leicht entflammbar. Bestimmt sähe es wunderschön aus, das Meer der Flammen und ich mittendrin. Aber es war auch gefährlich und tödlich, deshalb blieb das ganze nur in meinen Gedanken bestehen.
Nach einer Weile, ging ich nach unten wo meinVater, mein Bruder und meine Mutter gerade damit fertig waren, das Wohnzimmer zu dekorieren. Ich stellte mich zu Ihnen und sah mich um. Sah schick aus. Bis auf die zu vielen Pflanzen.

Andrew
Müda sah ich meine Familie an, das würde morgen sicher guten Muskelkater geben. Mieze schlängelte sich zwischen meinen Beinen durch undhopste dann mit ausgestreckten krallen an Jakobs Jeans hoch und hielt sich auf der Höhe seiner Knie fest.
"Scheint, als wolle sie von dir beachtet werden,2 grinste ich ihn an.

Jakob:

"Ahhhh.", schrie ich auf, als sich ihre Kralleb in meine Haut bohrten. Das machte sie immer, wenn sie meine Aufmerksamkeit brauchte, das kleine Monster. Ich bückte mich und zog sie vorsichtig von dem Stoff weg, um sie auf den Arm zu nehmen, wo ich sie sanft am Koft und unter dem Kopf kraulte, bis sie anfing laut zu schnurren. Wir beide verstanden uns zumindest gut.
Ich wusste, dass Mieze zu mir hielt. Ich vergrub mein Gesicht kurz in ihrem weichen Fell und trug sie dann mit nach oben in mein neues Zimmer.

Andrew
"Ich geh noch mal nach draußen," meinte ich zu meinen Eltern. "Bleib aber nicht zu lange, kam gleich die Aufforderung von beiden, als hätten sie sich abgesprochen, sogar der zeitpunkt war synchron bei ihnen wie fast immer.
"Ja, schon gut, ich werd schon nicht verloren gehen," meinte ich nur und ging in den Flur und zog mir Jacke und svchuhe an, verließ dann das Haus und schlenderte gemütlich die Straße entlang, groß verlaufen konnte ich mich ja nicht, war doch sehr übersichtlich hier aufgebaut.

Jakob:

Mieze und ich machten es uns auf meinem Bett gemütlich. Ich setzte sie auf mein Schoß. Immer wenn ich kurzzeitig damit aufhörte sie zu streicheln, sah sie mich vorwurfsvoll an, sodass ich gar nicht aufhören durfte, ansonsten tötete sie mich mit ihren Blicken. Das war immer so.
"Na? Denkst du, wir beide schaffen es hier?", fragte ich sie. Das war vielleicht ein wenig gestört, aber ich redete des öfteren mit meiner Katze, wenn wir beide alleine waren.

Andrew
Groß war due Stadt wirklich nicht, es dauerte vielleicht eine knappe Dreiviertelstunde, dann hatte ich das andere Ende erreicht, was hieß, daß es nicht weiterging, seltsam war nur, daß es wie eine unsichtbare Wand zwischen mir und 'dem anderen' war, denn die Straße und der Weg gingen weiter, ich konnte sie auch entlang sehen, doch hinderte mich irgendwas daran, hinauszugehen.
Das war schon mehr als creepy und ich sah mich um, tastete die 'Wand' ab, konnte aber nirgends einen Durchlass oder ähnliches finden.

Jakob:

Ich war irgendwann eingeschlafen. Jedenfalls war Mieze schon lange eigeschlafen, als ich aufwachte. Und als ich nach unten ging, waren weder meine Eltern noch Andrew da. Bestimmt waren sie einkaufen gefahren oder so. Immerhin war unser neuer Kühlschrank leer. Ich lief durch die ganzen Zimmer, die noch immer merkwürdig leer wirkten. Andrew und ich hatten ein Stockwerk ganz für uns alleine, was schon toll war. Und wir hatten zwar keinen wirklichen Garten, dafür aber eine Terasse, auf der man Grillen konnte. Dafür war es im Moment aber leider viel zu kalt.