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"Das ist deine Standardausrede, die kenne ich schon, die mußt du nicht immer wieder vorschieben. Wenn du es wirklich wollen würdest, dann würdest du Zeit finden, du sagst doch immer, daß du so gut im Zeitmanagement bist. Also brauchst du mir damit nicht zu kommen, das newhme ich dir nicht ab," Jenna schüttelte den Kopf.
"Und ich glaube nicht, daß du mich überraschen wolltest, ich wette, du wärst vorher nur wieder zu Leif gelaufen und hättest ihn gefragt und im schlimmsten Fall hättest du es für deine Idee ausgegeben," sie sah ihn direkt an, während sie das sagte.
"Und wie willst du reisen, die Welt sehen und Leute kennen lernen, wenn du keine Zeit dafür hast? Wenn du für den Grafen arbeitest oder selbst was machst, denkst du, daß du dann mehr Zeit finden wprdest, wenn du es jetzt nicht mal schaffst? Du wolltest mehr Sportarten ausprobieren, wir haben uns fast ein Jahr nicht gesehen, wie viele Sportarten hast du neu ausprobiert, wo du doch mehr Zeit hattest, weil ich sie nicht eingenommen habe? Nur ein Beispiel? Und denk dran, ich bin mit Leif in Kontakt, ich könnte ihn auch jederzeit fragen."

Noah

"Du willst damit also sagen, dass ich nur Ausreden parat habe? Womöglich hast du Recht. Aber ich renne nicht mit allem zu Leif. Ich habe ihm nichts dergleichen erzählt.", ich schüttelte den Kopf.
"Ich habe was geplant. Immer noch, falls du Interesse hast. Hey. Wir können das in den nächsten Wochen machen." Sie machte mich echt nieder. Tough Love. So kannte ich sie ja.
"Ich habe nichts ausprobiert. Nein. Ich habe mit meinem Vater Badminton gespielt. Ne ganze Weile. Das war schon nice. Du musst Leif gar nichts fragen, Jenna. Ich bin ehrlich zu dir." Ich verschränkte die Arme.

"Nein, nicht mit allem, nur mit Sachen, die mich betreffen, ich denke, ich brauche dir nicht zu sagen, welches Thema ich meine," meinte sie, das war schon eine sehr harte Nummer gewesen, die Noah da abgezogen hatte und das würde sie nicht so schnell vergessen.
"Ja, du kannst dur in den nächsten Wochen ja deine Überraschung noch einfallen lassen, wenn du den See meinst, das ist keine Überraschung mehr," sie schüttelte seufzend den Kopf, ob dabei wirklich etwas herauskam, wagte sie mittlerweile zu bezweifeln.
"Du hast das Badminton aber nicht weiter probiert, das war einmal in der Woche gewesen, mehr Zeit hatte Simon ja nicht, das weiß ich ja. Also zählt das nicht wirklich, weil du dfas nicht weiterverfolgst oder hast du das gemacht, nachdem simon weg war? Du hast es also nicht für dich gemacht, also zählt das nicht."

Noah

"Lassen wir das Thema lieber sein!", warf ich schnell ein. Noch mehr stress wollte ich jetzt echt nicht.
"Jenna du bist immer so streng mit mir!", jammerte ich. "Aber es stimmt. Sonst lerne ich nichts."
Ich hob die Hände hoch. "Ich schwöre es ist nicht der See! Ehrlich nicht. Das ist doch eher was, was wir zu dritt machen.", ich nickte.
"Ich wollte etwas mit meinem Vater machen, weil ich Spaß dran hab. Und? Ohne ihn macht es keinen Spaß. Keine Herausforderung. Außer ich treffe Gregory Black wieder. Aber da kann ich jetzt nicht dauernd drauf hoffen, oder? Ich finde Badminton nicht sonderlich spannend, ich habe nur ein Faible für Wettkämpfe. Das weißt du doch. Also muss was anderes her.", meinte ich nachdenklich.

"Du hast zu mir selbst gesagt, du findest es gut, wenn man dir nen Arschtritt gibtz, das tue ich gerade, also beschwer dich nicht. Du siehst nur unseren guten Willen nicht, wenn wir das machen," Jenna grinste schief.
"Ja, Leif ist sehr begeistert, was den See angeht, keine ahnung, er schient da nicht gerne drüber zu reden," meinte sie dann, euphrisch war Leif da wirklich nicht, dabei war es nicht gerade schwierig, ihn für was zu begeistern.
"Du suchst ja die Herausforderung nicht mal, es gibt dort sicher auch andere Leute, die Badmonton spielen, ansonsten hätten die den Platz dort nicht. Und du kannst mir ja schlecht weisdmachen, daß die alle schlechter sind als dein Vater, ich wette, du hast nicht mal versucht, wen anderes zu fragen.Und da haben wir wieder deine Ausreden" seufzte sie, Noah kriegte man in diesem Leben schienbar nicht mehr groß.
"Du bist einfach nur zu flau und zu bequem, um dir Gegner zu suchen, scheinbar kann man dir nicht wirklich helfen, ich gebs auf."

Noah

"Doch doch. Ich sehe deinen guten Willen.", ich schnippte ihr gegen die Stirn. Das war ihr guter Wille. Da drinnen. Klar, sie wollte mir nur helfen. Ich kannte sie mittlerweile gut genug, um das zu wissen.
"Ich weiß nicht, ob ich es dir erzählen sollte. Aber was solls. Wir waren zu zweit dort. Im Sommer letzes Jahr. Also es war auch echt nice und so, bis so ne Besoffene versucht hat sich an uns ranzumachen. Sie ist dann zusammengebrochen und wir mussten ihr helfen. So was mag er halt nicht. Ein Trauma könnte man sagen. Wegen Jo damals. Der Idiot hat da mal Scheiße gebaut. Deshalb. Aber ich denke nicht, dass das nochmal passiert.", erklärte ich ihr.
"Mein Vater ist verdammt gut. Du solltest ihn mal sehen. Sie dachten er wäre ein krasser Profi oder so was. Ich war doch schon immer zu flau und bequem. Aber gut, ich reiße mich zusammen und machs. Ich kanns machen!"

"Ich habe nie gesagt, daß dein Vater darin schlecht ist, ich kenne Simon nicht gut genug um einzuschätzen, in was er gut ist oder nicht. Deswegen heißt es noch lange nicht, daß die anderen dort schlechtert sind und du deinen blöden Wettkampfgedanken nachgehen kannst. Aber du findest das ja nicht spannend genug, was für ein Wettkampf wäre denn dann für dich spannender," fragte sie ihn interessiert.
"Und warum solltest du mir nicht erzählen, was am See passiert ist? Weil du denkst, ich werde eifersüchtig wegen ner besoffenen Tussi? Mir tut Leif eher leid, daß er so was miterleben mußte, also wohl auch von Jo aus. Das hätte ich von dem nicht gedacht, daß der mal so ne Scheiße baut, daß ein anderer n Trauma davon bekommt."

Noah

"Nicht wegen der Tussi, Jenna. Ich weiß die ist dir egal. Und mir auch. War mir halt nicht so sicher, ob Leif das so gut findet, wenn ich es dir erzähle. Aber ich denke er wird kein Problem damit haben.", erklärte ich ihr.
"Es war nicht mit Absicht. Er war sturzbetrunken.", gab ich zu. "Es tut ihm auch echt Leid. Leif ist jetzt halt echt vorsichtig bei so was. Das ist sein gutes Recht auch. Er wollte es ja nicht. Manchmal vergesse ich, wie zurückhaltend er ist. Ich meine, vor uns ist er das halt gar nicht. Deshalb."
Ich sah sie nachdenklich an. "Gut, dass du das blöd nennt. Deshalb rede ich nicht gerne mit dir darüber, weißt du.", ich schüttelte den Kopf. "Es ist auch unnötig klar. Was brauche ich eigentlich immer andere?" Ich hatte genug gegen mich selbst zu kämpfen.
"Es uhm macht mir Spaß. Ich weiß nicht. Ich komme dann in so ne Spannung. Schwierig zu erklären. Ich weiß nicht, ob es noch anderen Leuten so geht. Simon nicht. Der macht das auch nur wegen mir, glaube ich."

"Du hast mir von ihm ja nicht erzählt, daß er zu wenig Bettgeschichten hat, also denke ich, daß Leif das nicht schlimm findet, daß ich es weiß. Ich werde ihn auch nicht drauf ansprechen, falls du das befürchtest, vielleicht sagt er es mir ja auch noch mal selber," seufzte Jenna, selbst wenn Jo betrunken war, der Schaden war angerichtet.
"Leif hat sich eben auch schon ausnutzen lassen und wurde deswegen enttäuscht, klar ist er da bei Fremden vorsichtig," wäre sie an seiner Stelle ja auch, das war in ihren Augen völlig normal.
"Du hast mir meine Frage zum Wettkampf nicht beantwortet, was dich daran reizt, weiß ich ja schon, das wollte ich auch gar nicht wissen," sie sah ihn abwartend an.

Noah

"Würde ich ja auch nicht. Und selbst wenn. Es ist nicht schlimm. Überhaupt nicht.", ich zuckte mit den Schultern. Welche Rolle spielte das?
"Ich verstehe ja auch weshalb er vorsichtig ist.", ich war ja selbst vorsichtig. Irgendwann wurde es schwierig das abzulegen. Wenn man immer wieder enttäuscht wurde, weil man Leuten vertraut hatte.
"Ich vergesse es eben nur manchmal. Eben weil Leif und ich uns sehr nahe stehen." Zwischen uns war eigentlich nichts mehr geheim oder sonst was. Leif wusste so gut wie alles über mich.
"Jenna." Ich sah sie an. Sie würde ja eh nicht nachgeben. Ich wollte wirklich nicht mehr mit ihr darüber reden. Ich wusste, wie das endete.
"Boxkämpfe zum Beispiel.", antwortete ich ihr kleinlaut.

"Was genau ist an einem Boxkampf für dich spannender als am Badminton spielen," wollte sie wissen. "Es ist eigentlich ziemlich ähnlich, man schlägt und fängt ab, mehr ist es doch nicht, oder? Also sieht für mich das eine nicht spannender aus als das andere, es gibt einen Gewinner und einen Sieger in beiden Sportarten ... also erkläre mir, wo du da den Unterschied siehst, was das eine spannender macht als das andere," forderte sie ihn auf.

Noah

Ich sah sie an. Warum immer diese Fragerei? Das war ja wie Therapie. Bei Jenna. Ich wollte auch nicht immer nur über mich reden, aber irgendwie kam es am Ende halt dazu.
"Vielleicht mag ich rohe Gewalt?", ich zuckte mit den Schultern. Dachte dann nach. "Es gibt keinen richtigen Unterschied. Vielleicht gibt das eine mir mehr nen Kick?" Ich war mir selbst nicht so sicher.

"Wenn du bei einem Boxkampf auf Wettkampfbasis rohe Gewalt anwendest, wirst du sofort disqualifiziert, Nosh. Herzlichen Glückwunsch, dann hat dein Gegner schon gewonnen, selbst wenn er nach deinem ersten Schlag auf dem Boden liegt. Das ist natürlich ein Gedanke, der spannend ist, vor allem für die Zuschauer, wenn der Kampf insgesamt knapp eine Minute geht," erwiderte Jenna gelassen.
"Rohe Gewalt hat in einem Wettkampf nichts zu suchen."

Noah

"Ich habe keine Ahnung, Jenna. Ich war noch nie auf einem. Ich darf ja nicht.", murrte ich. Sie wusste genau, dass mich das wurmte.
"Du kennst dich damit besser aus nach deiner Jahrelangen Karriere. Ich meine ja. Die Regeln kenne ich auch.", ich verdrehte die Augen. Ich wusste nicht, was sie mir damit beweisen wollte.

"Ansxheinend kennst du die Regeln ja nicht, ansonsten würdest du rohe Gewalt nicht zu einem Boxkampf dazuzählen. Scheinbar würde es dir reichen, wenn du dich auf der Straße schlagen kannst, von mir aus, geh ruhig. Es ist mir egal," meinte Jenna nur.
"Wenn du rohe Gewalt willst, dann bitte, such dir ein paar Idioten, denen du ein paar reinghauen kannst, um was anderes geht es dir ja scheinbar nicht. Ich halte dich nicht auf."

Noah

"Nein. Warum sollte ich das tun? Wie dumm wäre das denn bitte, huh?" Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte ja auch nicht irgendjemandem wehtun. Außerdem würde ich dann im Knast landen und das konnte ich das null gebrauchen. Und zwar gar nicht. Auffallen durfte ich eh nicht.
Ich biss mir um die Unterlippe. "Nein. Es geht mir nicht nur darum. Aber was soll ich sagen. Ich verstehe nicht, was du von mir willst, Jenna.", meinte ich offen.

"Worum geht es dir dann beim Boxen," hakte Jernna nach. "Du klingst für mich gerade ziemlich dumm, also traue ich dir auch zu, daß du das durchziehen würdest. Wer hat denn mit dem Blödsinn angefangen, er fände die rohe Gewalt toll. So etwas sagen in meinen Augen nur Idioten, die scheinbar eins zu viel auf den Jopf bekommen haben, aber wie geesagt, mach doch, es ist mir auch egal, ob du dann im Knast landest."

Noah

"Vielleicht habe ich das ja." Ich fixierte sie. Ich verstand mich ja selbst in dem Punkt nicht. Ich war womöglich ein Idiot. Oder was? Keine Ahnung. Ich hielt mich nicht für super dumm oder sonst was.
"Ich habe nicht gesagt, dass ich rohe Gewalt toll finde. Jetzt übertreibst du aber, Jenna. Was ich am Kämpfen mag ist es nicht jemanden tödlich zu verwunden oder sonst was. Das wünsche ich mir für niemanden. We bin ich, dass ich über so was aus Spaß richte? Das wäre krank. Ich würde nicht irgendwelche Leute auf der Straße zusammenschlagen. Das wäre ein bloßes Massaker." Ich war kein Psychopath. "Was ich mag ist die Herausforderung, denke ich. Man muss schnell sein, schnell denken, schnell agieren. Strategie ist wichtig. Man muss den Gegner innerhalb von Sekunden einschätzen können. Natürlich ist es auch beim Badminton gewissermaßen so. Aber es ist irgendwie unbittelbarer. Ich benuzte direkt meinen Körper, wie einen Schläger zum Beispiel, wenn das Sinn ergibt. Und es steht mehr auf dem Spiel. Es mag heute eine Sportart sein, aber früher diente es der Verteidigung. Es hat etwas roheres irgendwie. Klar hätte ich wahrscheinlich einen ähnlichen Effekt bei anderen Sportarten. Na ja. Mannschaftssport ist eher weniger meins."

"Du hast gerade gesagt 'Vielleicht mag ich rohe Gewalt?', ist das etwas, was man deiner Meinung nach nur so einfach im Scherz dahin sagt und dabei noch dumm vor sich hingrinst, genau das hast du nämlich gewrade getan," sagte Jenna ruhig. "Ich wiederhole nur deine Worte, Noah, spgar als Zitat, ich habe nichts dazugedichtet. Versuch sie meinetwegen zu widerlegen," ihr Blick war kühl.
"Du mußt bei jedem Wettkampf schnell sein, schnell agieren, Strategien entwickeln, leere Phraswen, die du da gerade als Entschuldigung abgibst, um dich herauszureden. Und bitteschön, was soll beim Boxen mehr auf dem Spiel stehen, hm? Sag doch gleich, daß du wieder mal nicht zu deiner aussage von eben stehst und den Schwanz einziehst. Du bist ein Feigling, Noah, weißt du das? Kein Wunder, daß Finn dich nicht weiter trainiert hat, Feiglinge weären nicht fähig genug, in irgendwas wie einem Krieg zu bestehen und ansvheinend hat er dich da von anfang an durchschaut."

Noah

Ich sah sie eine Weile einfach nur an. Warum hatte ich damit angefangen? Schoss es mir in den Kopf. Warum hatte sie darauf beharrt weiter darüber zu reden. Nun fühlte ich mich schlecht und sie womöglich auch und die Atmosphäre war auch schwer im Arsch.
Sie nahm das bisschen Stolz was ich noch hatte und trampelte darauf herum, streute Salz in die Wunde und ich konnte ihr nicht einmal widersprechen. Das war das miese daran. Ich hatte mich im Bunker jeden Tag gefragt, weshalb ich nicht gut genug war. Gerade war ich dabei wieder auf mich klarzukommen und so etwas zu hören sollte mich nicht länger erschüttern. Ich kannte mich. Ich wusste wie viele Fehler ich hatte. Aber von Jenna kam das schon wieder hart. Vor allem, weil sie mir so nahe stand.
Ich schloss die Augen und versuchte wieder zur Ruhe zu kommen. Zu diesem Moment in mir in dem Leere herrschte. Es war schon okay. Dann war es eben so. Ein Feigling zu sein war nicht so schlimm. Nur dass ich es nicht sein wollte. Und doch.
Ich biss die Zähne zusammen. "Ich will kein Feigling sein, Jenna.", presste ich hervor. Ich wollte kein Feigling sein. Feige. Ha! Dafür gab es keine Entschuldigungen. Faulheit vielleicht. Aber Feigheit nicht.

"Du bixt feige, Noah und das nicht erst heute. Wie oft hast du in den letzten Jahren entweder deine Meinung geändert, nur um jemandem zu gefallen, jemandem zu imponieren oder sonst was? Wie oft hast du deswegen deine Meinung in den Dreck getreten und sie nicht verteidigt? Ich habe keine Liste geführt, aber es wüprde eine zusammen kommen. Leute, die nicht zu ihrer Meinung stehen, sind in meinen Augen feige, du magst das vielleicht anders sehen. Sich aber hinter ner anderen Meinung zu verkriechen, nur weil man nen Rückziehert macht und vor anderen anders wirken will ... du verrätst damitz dich selbst, ist dir das klar? Es ist schon schlimm, jemand anderes zu verraten, aber wenn du dich selbst verrätst, dann bist du ganz unten angekommen," sie stand auf.
"Wir sollten zurück gehen, das hat hier alles keinen Sinn mehr," sagte sie dann mit fester Stimme, bestellt hatte sie ja eh nichts.

Noah

"Gehen wir." Stimmte ich ihr knapp zu. Ich leerte den Rest meines Biers in einem Zug und bezahlte am Ausgang. Jenna hatte nichts getrunken. Vielleicht hatte sie keine Lust oder kein Geld. Keine Ahnung.
Ich fühlte mich wieder komplett fertig. Das musste ich erstmal verdauen. Jenna schonte mich nie. Ich schäzte sie dafür. Das hieß nicht, dass es nicht hart für mich war damit konfrontiert zu werden. Ich hatte einen schönen Abend verbringen wollen mit ihr, da wir nach all den Monaten endlich wieder zueinander gefunden hatten und schon vor zwei Tagen waren wie blöd außeinander gegangen und jetzt das. Scheinbar ging es nicht, ohne dass ich mein Leben dabei anzweifeln musste. Ich trat aus der Kneipe nach draußen und schnappte fast nach der kalten Luft. Ich würde mich schon wieder hochziehen auch wenn ich ganz unten war, wie Jenna sagte. Ich hatte kaum eine Wahl.

Auf dem Heimweg schwieg Jenna, sie hatte sich das auch ganz anders vorgestellt. Insgeheim hatte sie gehofft, daß noah das letzte Jahr irgendwie genutzt hätte, um seine ganze Zweiflerei abzulegen. Er hatte ja selbst gesagt, daß er jetzt mit sich auskommen würde.
Nur hatte dieses Gespräch genau das Gegenteil gezeigt, nichts hatte sich geändert. Sie dachte an früher zurück, früher war es anders gewesen, Noah hatte seine Meinung nicht so sehr angepaßt, er hatte sie mehr vertreten als heute. Deswegen hatten sie auch nie so sehr gestritten wie in den letzten Jahren, früher hatte Noah es nie so herausgekehrt, anderen gefallen zu wollen, jetzzt brach er fast ein, wenn mal wer, der ihm wichtig wasr, eine andere Meinung hatte und das enttäuschte Jenna.

Noah

Ich blieb stehen. In irgendeiner Straße auf dem Weg zur Bushaltestellte. Es war ruhig hier. Wir sollten miteinander reden. Wenn nicht, wäre das noch eine Form des Weglaufens gewesen. Dieses Schweigen.
Ich stupste Jenna sanft an. Dann nahm ich ihre Hand in meine, verschränkte unsere Hände.
"Hey. Das war ein schöner Abend mit dir. Trashkino. Bar. Das hat mich echt gefreut." Ich malte mit dem Daumen. Kreise auf ihren Handrücken. "Ich weiß, du liebst mich. Manchmal fällt es mir schwer das zu begreifen. Du bist nicht die Art von Person, die das deklariert oder sonstiges. Aber du denkst immer an die Leute, die du liebst und willst das Beste für sie. Deshalb bin ich auch nicht wütend auf dich. Keine Sorge.", ich lächelte matt. "Es hat mich nur gerade ziemlich verlezt. Das war hart. Verstehst du das?", fragte ich sie. "Es war hart, weil es von dir kam. Weil es mich in meinem Fundament hinterfragt hat. Du könntest genauso gut sagen, ich sei Dreck. Kleiner Unterschied in der Formulierung, schätze ich. Aber trotzdem weiß ich halt, dass du es nur gesagt hast, um mir zu helfen. Damit ich das realisiere. Und du hast völlig Recht. Wenn du schon so ne Meinung von mir hast. Die so fundamental schlecht ist und ich bin dir wichtig, dann muss es richtig schlecht um mich stehen." Das war ein krasser Weckruf.
"Vielleicht wolltest du mich verletzen, denn du weißt, dass die Sache mit Finn ein wunder Punkt für mich ist, das heißt du wolltest mich verletzen, dann musst du irgendwie wütend auf mich sein. Weil du in mir etwas siehst, was ich nicht sehe.", ich schüttelte den Kopf. "Ich habe dich enttäuscht, das spüre ich. Sehr sogar. Ich weiß ich bin alles andere als Perfekt oder sonst was in die Richtung. Aber ich möchte mit dir offen über solche Dinge reden, Jenna. Nochmal so aus deinem Leben ausgeschlossen werden. Das bringt doch auch nichts. Ich bin feige. Ich kann das annehmen. Gut. Ich kann damit arbeiten." Ich nickte. "Ist ja nichts Neues. Nur Feiglinge verstecken sich hinter der Meinung anderer. So ist es doch!"

"Du mußt gar nichts annehmen von dem, was ich dir sage, Noah. Du mußt in dir selbst doch spüren, ob ich recht habe oder nicht. Vielleicht sehe ich es auch falsch und habe die ganze Sache gerade umsonst losgetreten. Wir haben nun schon so oft geredet und es ist letzlich wenig dabei herausgekommen, deswegen wollte ich mich von dir soweit distanzieren, daß du nicht ständig jemanden hast, der dir in deine Sachen reinredet und du deinen eigenen Weg ebnen kannst, wenn man es so sagen will. Das mit Finn habe ich nicht gesagt, um dich zu verletzen, der ist mir gerade nur durch Zufasll eingefallen, weil es passen könnte, was der wirklich gedacht hat im Bunker über dich, kann er dir nur alleine sagen. Darüber solltest du wenn schon mit ihm selbst reden, ich hab da keinen Bezug zu und kann nicht in seine Gedanken sehen," sagte Jenna ruhig und sah ihn ernst an.
"Ich bin halt nur traurig, weil ich sehe, daß du das Jahr nicht so genutzt hast, wie ich es genutzt habe, ich fühl mich so, als hätte ich dir Zeit umsonst gegeben, das ist das Einzige, was mich enttäuscht gerade."