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Noah

"Hey. Dann. Bin ich wohl das kleinere Übel.", grinste ich schief. "Als bei den Herrschaften geladen zu sein."
Ich schüttelte den Kopf. "Bin froh, dass ich überhaupt was gekriegt habe. Ist lieb, dass du an uns gedacht hast, Jenna. Und das ist ein nices Geschenk." Ich zeigte ihr einige der Zeichnungen.
"Das ist Dracula. Leif, wie er auf nem Baum sizt." Ich lachte auf.
"Selbst ich weiß, wann es heißt aufzugeben. Ich wollte nicht creepy sein. War ich wohl.", murmelte ich verlegen.

"Du bist gar kein Übel, du kannst dich nicht mal annäherungsweise mit denen vergleichen. Ich wünschte auch, daß es mie zu so ner Feier kommt, denn dieses Mal würde ich definitiv im Mittelpunkt stehen. Mir graut es schon vor dem Geschenk, immerhin habe ich jetzt schon ein Pferd, was wohl als Nächstes kommt ... ich will gar nicht drüber nachdenken, bin froh, daß ich zu Weihnachten nichts bekommen habe," meinte sie resigniert, sie konnte sich wohl dagegen nicht wehren.
"Na, ich hab von deinen Versuchen nichts mitbekommen, hab aber mal gehört, wie sich Camille und Finn drüber unterhalten haben, daß du wohl schon versucht hast, heimlich meine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken, indem du Steine ans Fenster geschmissen hast," grinste sie dann.

Noah

Ich klappte mein Skizzenbuch zu und verstaute es wieder in meinem Rucksack. Es ware auch ein paar Bilder von Jenna drin. Und die musste sie nicht unbedingt sehen, meiner Meinung nach.
"Ein Pferd. Ist doch mega. Du musst dich nicht einmal darum kümmern. Als nächstes kommt dein eigenes Haus oder deine Yacht oder sonst was.", meinte ich. "Was habt ihr zu Weihnachten gemacht? Noch so ne Feier? Bestimmt lassen sie dich zufrieden an deinem Geburtstag. Es ist deiner. Da solltest du machen wollen, was du willst."
Ich grinste verlegen, als Jenna von dem Fenster erzählte. "Na ja. Das war vielleicht ein wenig aus dem Affekt. War eher unnötig." Ich trank schnell einen Schluck Bier. "Tja. Was soll ich sagen. Jetzt habe ich echt jeden Scheiß durch.."

"Du weißt doch, daß ich ein Pferd bekommen habe zu meinem letzten Geburtstag, ich hab dir sogar ein Foto gezeigt. Und ich habs ja auch nur bekommen, weil halt jeder der Familie eins aus dem Gestüt besitzt, das hat nichts damit zu tun, daß man mir ne Freude machen wollte," winkte Jenna ab.
"Ein Haus und eine Yacht kommen wohl kaum in Frage, beides könnte ich in den nächsten sechs bis zehn Jahren eh nicht gebrauchen und man wäte da auch zu gebunden, denke ich. Immerhin weiß ich ja noch nocht, wo es mich nach dem Studium hinverschlägt."
Sie schüttelte leicht den Kopf, als Noah von Weihnachten anfing. "Camille hat gearbeitet und Finn war wer weiß wo, er war nur kurz da gewesen, so daß ich ihm die Geschenke für euch geben konnte. Ich war mit Jules unterwegs, wir waren auch bei seinen Verwandten, die wissen allerdings nichts von seiner Verpflichtung mir gegenüber."

Noah

"Ja ich weiß, Jenna. Ich weiß auch, dass es was Symbolisches war. Wie alles andere auch. Ich meine so scheint es einfach zu sein. Ein Haus könntest du irgendwann gebrauchen. Es läuft ja nicht weg. Ist ja auch egal. War nur ein Scherz.", winkte ich ab. Musste sie ja nicht gleich so ernst nehmen.
"Ist das nicht Generationen in Jules Familie? Wie kommt's das seine Verwandten nichts davon wissen?", fragte ich sie dann neugierig.
"Und wie war's so?"

"Ein Haus kann ich aber nur gebrauchen, wenn es da ist, wo ich arbiete. Ich glaube nicht, daß man mir eines schenkt, damit ich es an irgend jemanden weiter vermiete oder so," das wäre mit Sicherheit nicht sinn und Zweck der Sache und würde dem Grafen auch sicher nicht zusagen.
"Keine ahnung, wie die das in seiner Familie regeln, ich hab ihn nicht danach gefragt. Ich hab ja gesatgt, daß ich so wenig wie möglich damit zu tun haben will."

Noah

"Wäre aber praktisch. Könntest du noch zusätzlich Kohle mit machen. Aber das würde der Graf nicht tun. Du könntest Luca mal vorschlagen mit ihm Reiten zu gehen, wenn das Pferd älter ist. Er würde sich sicher freuen darüber. Ich war auch mal mit ihm reiten. Wers glaubt. Ich habe mich gar nicht mal so bescheuert angestellt.", ich grinste.
"Na so lange du ne gute Zeit hattest. Das ist ja das Wichtigste."

"Es bringt mir nichts, mit ihm reiten zu gehen, wenn er nicht da ist. Nur weil ich da bin, heißt es nicht, daß die beiden in meiner Nähe bleiben. Luca und sein Vater reisen schon seit Ewigkeiten umher, lange bleiben sie nie irgendwo, das werde auch ich nicht ändern. Und ich habe zu Luca keinen Bezug so wie du, wir sind keine Freunde. Er verhält sich auch weiterhin distanziert mir gegenüber, freundlich aber auch nicht mehr. Da hast du mehr Glück, ihn als Freund zu haben. Ich denke, er macht da eben einen Unterschied zwischen Freunden und Familie," mutmaßte Jenna, wissen tat sier es aber auch nicht.
"Ich werde mich ihm nicht weiter aufdrängen, er hat die Grenzen gesteckt und die akzeptiere ich auch."

Noah

"Jenna. Vielleicht ist es ja keine Grenze und er ist nur zurückhaltend. Du könntest es ja versuchen ihn einzuladen. Er ist echt ein super Typ. Ich mag ihn gerne."
Ich machte eine Pause. "Sorry. Ich sollte mich da nicht einmischen. Das ist deine Sache. Vielleicht hast du Recht und Luca will es auch gar nicht."
Ich fragte mich, weshalb er meine Freundschaft akzeptierte. Ich war nur irgendjemand. Aber darauf kam es wohl auch nicht an am Ende. So war er nicht.
"Okay." Ich sah Jenna an. Nach all der Zeit war es gut wieder so mit ihr zu reden. Ich musste leicht lächeln. Was die Zukunft brachte. Es wäre schon okay. Wir würden immer so befreundet sein. Zumindest dessen war ich mir sicher.

"Noah, ich habe versucht, mit ihm zu reden, okay? Er ist nicht schüchtern oder zurückhaltend. Du kannst von ihm ja halten, was du willst, wenn er dir gegenüber anders ist, dann freut mich das, mir gegenüber ist er eben so. Da kann ich auch nichts ändern," meinte sie, es würde auch nichts bringen, wenn sie es auf Krampf probierte. Sie war da auch nicht unbedingt scharf drauf, das zu vertiefen, immerhin war Luca nders als ihre anderen Freunde und paßte eben nicht in ihr Leben.
So wie eben ihre ganze richtige Familie nicht in ihr Leben paßte und sie diese deswegen auch so gut es ging raushalten wollte. Und wenn der Sohn des Grafen sich da auch reserviert hielt und keine Freundschaft zu ihr wollte, dann konnte es ihr nur recht sein.

Noah

Ich sah sie nachdenklich an. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Luca war immer für mich da gewesen. Er hatte mich unterstüzt, mit mir geredet wenn ich mich mies gefühlt hatte. Aber vielleicht war er nicht zu allen so eben.
Ich nickte. "Okay. Ist ja auch gut. Muss ja nicht. Vielleicht passt das auch einfach nicht. So wie ich das sehe, willst du mit dem ganzen auch nicht viel zu tun haben.", meinte ich leise. Ich war eben wie ich war. Und Jenna würde das akzeptieren, aber der andere Kram, von dem wollte sie sich distanzieren. Was ich auch voll verstand. Es war einfach zu viel, wenn man ein normales Leben führen wollte.

"Ich habe dir mehr als nur einmal gesagt, daß ich mich aus dem Ganzen raushalte, da ist es nicht verwunderlich, daß du es so siehst. Wir haben darüber nicht nur einmal geredet, Noah, aber schön, daß du es endlich auch mal einsiehst," meinte Jenna nur und sah ihn verständnislos an, er tat ja gerade so, als hätte er einen unglaublichen Lichtblick gehabt, dabei hatte sie ihm das schon mehrere Male gesagt und deswegen waren sie auch schon oft nicht gerade im Guten auseinandergegangen.
"Ich passe da nicht rein, ich gehe nur zu den Feiern, weil ich es muß. Wenn ich könnte, dann würde ich das völlig aus meinem Leben ausschließen."

Noah

"Ja klar. Danke dir, dass du das sagst.", grinste ich. "Ich weiß. Ich bin schnell, oder?"
Ja klar. Das war schon ne Weile klar.
"So lange du mich in Ordnung findest, ist alles gut." Ich nickte.
"Du bist zu normal für den Scheiß. Schon klar. Hat doch auch was Positives. Du wirst an der Uni nicht auffallen."

"Warum sollte ich an der Uni auch auffallen, das wirst du auch nicht gerade, oder? Dein Gedächtnis und dein Lernwillen sind dadurch ja auch nicht geschärfter geworden, gibt sicher genug Zeug da, was du sterbenslangweilig findest und genau so wie die anderen Studenten drüberhockst und meckerst. Allso wirst du auch ein normaler Student unter anderen sein," sie zuckte mit den Schultern, als ob er jetzt krass auf der Uni auffallen würde.

Noah

"Ich lebe halt in perfekter Camouflage. So ist es. Ich kann meckern wie alle. Ich kann schlecht sein wie alle.", ich zuckte mit den Schultern. Mal sehen, wie es sein würde am Ende. Ich konnte es eben noch nicht sagen. Jenna hatte ihre Leute schon. Ich wusste nicht mal wohin.

"Du redest Schwachsinn, Noah. Du lebst nicht im Perfekten Irgendwas, aber rede es dir ruhig ein, vielleicht glaubst du es ja irgendwann selber. Du kannst nicht sein wie alle anderen, du bist wie alle anderen. Du unterschiedest dich durch gar nichts von ihnen. Du bist nichts Besonderes, also halte dich auch nicht dafür. Ich dachte, da wärst du drüber weg, dich über andere zu stellen, gerade hast dus aber wieder getan," kopfschüttelnd sah sie ihn an, sie dachte, das würde zur Vergangenheit gehören, scheinbar aber nicht.

Noah

"Ich rede Schwachsinn. Ist doch klar. Ich meins nicht so, Jenna. Aber du hattest ja gesagt, dass du nichts mehr von meinen Scherzen hören willst. Ich bin nichts besseres, als irgendjemand." Das konnte sie doch nicht glauben, dass ich so dachte.
"Hey. Sorry. Das kam jetzt wohl falsch rüber. Oh Mann.", murmelte ich.

"Ja kam es. Du hast gesagt, du kannst sein wie alle anderen, aber sag mir doch, wann warst du anders als sie. Wann hast du nicht gemeckert wie sie oder warst schlecht wie die anderen aus unserer Schule? Es liegt ein paar Jahre zurück, aber du kannst dich sicher noch dran erinnern, wir waren zwei unter Hunderten, die nicht herausgestochen sind. Und das werden wir auch in der Uni nicht, außer einer von uns but irgend eine Scheiße, was zu nem Verweis führt. Aber selbst dann sind wir wie viele andere, denn das gabs auch schon vor uns und wird es immer geben," meinte Jenna.

Noah

"Nie. Ich bin so normal, es tut weh.", ich lächelte leicht. "Ich erinnere mich an alles Jenna. Und ich will jetzt auch nicht rausstechen. Das wollte ich nie." Aber gleichzeitig hatte ich auch immer ein anderes Leben gewollt als andere. Und jetzt kam es so.
"Ich will ja auch keinen Ärger. Alles soll gut klappen, sonst packe ich meinen Abschluss nicht. Wenn du Frau Doktor wirst, dann äh werde ich auch ein Anwalt oder was auch immer." Ich wusste ja selbst noch nicht so genau.

"Womit solltest du auch Ärger bekommen, es igbt nichts, was dich irgendwie verraten oder anders machen würde. Du wirst normal studieren und nen normalen Beruf haben wie so viele andere auch. Dein Leben wird nicht interessanter sein als das von Evan oder anderen Nachbarn, fürchte ich, du hast kein Talernt dazu, es interessanter zu machen," lächelte Jenna schwach.
"Scheint, als müßtest du dich damit abfinden."

Noah

"Ich bin eben total brav und spiele immer nach den Regeln. Aber was hat das mit Talent zu tun. Es ist bloß Zufall, Prinzessin.", zog ich sie liebevoll auf.
"Evans Leben ist mir ein wenig zu spannend im negativen Sinne.", sagte ich dann leise. Er hatte genug in seinem Leben.
"Ist schon okay. Ich mache das Beste draus." Ich nahm ihre Hand kurz in meine, strich sanft drüber, ließ sie aber schnell wieder los. Ich sollte mich zurückhalten.

"Du hast kein Talent, dir Dinge einfallen zu lassen, die dein Leben anders machen als das, was du jetzt hast. Und du kannst mir ja schlecht sagen, daß du mit deinem Leben jetzt zufrieden bist, so oft, wie du dich schon drüber beschwert hast. Und so wirds auch weitergehern, du hast kein Talent, es zu ändern. Selbst Leute, die keine Ahnung von bestimmten Dingen haben, geben dir bessere Ideen in für dein Leben als du sie hast," erklärte Jenna ihm.
"Nehmen wir zum Beispiel Leif, er gibt dir Datingtipps, obwohl er noch nie ein Date gehabt hat."

Noah

"Danke Jenna. Das ist echt aufmunternd.", ich seufzte.
"Ich bin Leif dankbar für seine... Datingtipps. Ich schätze die wären uns noch zu Gute gekommen.", grinste ich.
"Vielleicht habe ich einfach keine Vorstellungskraft?", ich sah sie fragend an. Ich hatte auch keine Ahnung. Was sollte man denn auch tun?

"Schon traurig, wenn man die nicht hat," sie svhüttelte den Kopf. "Hast dus denn schon mal versucht ... dein Leben interessanter zu machen? Die interessanten Dinge kommen nicht zu dir, du mußt sie schon selber suchen, selbst ich konnte das im letzten Jahr und habe mir neue Dinge angeeignet und aufgebaut. Und das, obwohl ich mit dem Unterricht und allem anderen genug zu tun hatte," meinte Jenna.
"Wie willst du derin Leben interessant gestalten, wenn du selbst sagst, daß dus nicht kannst? So wirst du immer unzufriden damit sein."

Noah

"Zum Beispiel?", fragte ich sie neugierig. "Also außer deine Freunde jetzt. Die durfte ich ja schon kennenlernen."
Ich dachte nach. "Ich denke nicht, dass ich es nicht kann. Ich habe darüber nachgedacht, was wir noch cooles machen könnten, bevor du wegziehst. Aber ich wollte dich damit überraschen. Davon abgesehen. Ich möchte viel reisen. Die ganze Welt sehen. Viele Leute kennenlernen. Hmm. Wenn ich dafür Zeit habe und Geld, werde ich das irgendwann tun. Ich kann ja schonmal mit der Planung anfangen.", lächelte ich.
"Ich wollte mehr Sportarten ausprobieren. Das wäre ne Option. Vielleicht finde ich noch mehr, was mir Spaß macht.", ich zuckte mit den Schultern.
"Schwierig dafür noch Zeit zu finden allerdings. Es gibt ein paar Dinge, die mir Spaß machen. Die könnte man alle ausbauen." Ich hatte Spaß daran besser in etwas zu werden, wenn man es sich aneignen konnte.