Die Verblendung

"Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Damit machst du mir die größte Freude, die ich mir gerade vorstellen kann. Aber meinetwegen, ich muß eh irgendwann zu ihr, wenn es mit meinem Studium losgeht, immerhin brauche ich ja auch alle Informationen, ich habe da ja noch gar nichts in der Hand. Und da du dann eh mitkommen mußt, kannst du sie ja dann fragen. Wir müssen also nur warten, bis sie mich zu sich bestellt," Dorian sah kurz auf, die Begeisterung bei ihm ließ stark zu wünschen übrig, aber er hatte da auch keine Wahl.

Gabriel

"Glaub mir. Ich sehe sie auch nicht gerade gerne. Aber was soll ich machen." ich grinste leicht. "Ich bin halt kein Freier Mann. Wir beide nicht, wie es scheint. Aber sie schien erschöpft. Nicht mal super wütend wegen Luna. Ich wundere mich nur.", meinte ich nachdenklich. Ich stand auf. "Ich lege mich pennen, Dorian. Gute Nacht.", verabschiedete ich mich dann von ihm.

"Keine ahnung, ob sie erschöpft ist, erwsrte nicht, daß ich Mitleid mit ihr habe. Das habe ich dann, wenn ich weiß, daß meine Eltern frei und in Sicherheit sind, vorher nicht," winkte Dorian ab und las weiter, pber Madames Zustand machte er sich keine weiteren Gedanken, sie war erwachsen und mußte eben selber auf sich aufpassen.

Gabriel

"Ich auch nicht. Es ist mir bloß.. Aufgefallen. Ist uncharacktristisch.
In meiner Prüfungswoche konnte ich vor Nervosität kaum schlafen. Wir fuhren jeden Tag in die Stadt. Anders als bei Dorian, war die Prüfung in einem schäbigen Gebäude. Es war voll und klamm. Voll von anderen Schülern. Ich beobachtete sie in den Pausen vorsichtig, aber ich fühlte mich nicht wirklich als Teil. Auch wenn wir die gleichen Aufgaben machten. Wenn wir eine Woche lang im gleichen Raum gefangen waren. Sobald ich den Aufgabenzettel bekam, versuchte ich alles aufzublenden und konzentrierte mich nur noch vollends auf die Aufgaben. Mathematik. Rumänisch. Das war trotz allem nicht einfach. Französisch. Englisch. Stunde um Stunde. Bis alle Fächer durch waren. Und ich völlig durch war. Das kam dazu.

Dorian hatte die Bibliothek geplündert, als es hieß, daß Gabriel seine Prüfungen machen sollte. Da er immer mitfahren mußte, brauchte er schließlich eine Beschäftigungh, während dieser Zeit. Er setzte sich immer sehr weit abseits, aber noch immer so, daß er zumindest in den Pausen Gabriel immer im Blick behalten konnte, was dem sicher nicht unbedingt recht war, aber dies war hier nichtr die Frage oder stand zur Debatte.
Auch verkniff sich Dorian jedes Kommentar, fragte auch nie, wie es gelaufen war oder Ähnliches, es reichte ihm schon aus, daß er anwesend sein mußte.

Gabriel

Als die Woche durch war, war ich fix und fertig. Es war so anstrengend gewesen und zwischendurch hatte ich nicht mehr damit gerechnet, dass ich es tatsächlich schaffen würde. Aber ich war durch. Jetzt musste ich nur noch auf die Ergebnisse warten. Die letzten Tage hatte ich nichts getan, außer Essen schlafen und zu lernen. Und jetzt war es zuende und ich hatte es geschafft. Ich legte meinen Kopf gegen die kühle Scheibe des Autos, als wir zurück zu Madames Anlage fuhren von der Prüfung.
"Danke fürs aushalten.", meinte ich nach einer Weile zu Dorian. War bestimmt ätzend so lange herumzusitzen.

"Du brauchst dich nicht dafür zu bedanken, ich habe es ja nicht für dich getan. Da ich aber in deiner nähe bleiben soll, damit du nicht wieder Mist baust, ist es eben unumgänglich. Zudem hatte ich gerade eh nichts wirklich Besseres zu tun," Dorian war wieder in eines seiner Bücher vertieft, während sie zurück fuhren, irgendwie mußte er sich die Zeit des wartens ja vertreiben.

Gabriel

"Ich weiß. Aber damit du weißt, dass ich es wertschätze.", sagte ich schnell. Ich wollte mehr Rücksicht nehmen. Ich versuchte stolz auf mich zu sein. Ich hatte es gescjsfdt. geschafft ich hatte fast etwas handfestes. Fast. Vorausgesetzt ich hatte bestanden. Aber das würde ich noch sehen. Ich erwartete keinr Feier, nichts. Bei Dorians hatte es so was auch nicht gegeben. Ich konnte nur selbst mit mir zufrieden sein. Das war wirklich alles.

"Du mußt es wegen mir auch nicht wertschätzen, außer wenn du mir damit sagen willst, daß du den Zwang, in deiner Nähe zu sein, wertschätzt. Ich habe nicht darum gebeten," winkte Dorian ab, Gabriel mußte seiner Meinung jetzt nicht auch noch anfangen, sich bei ihm einzuschleimen, das konnte der lange versuchen.
Zumal Dorian auch nur darauf wartete, weitere anweisungen zu bekommen, sei es von Madame oder anca, immerhin müßte er langsam ja doch Nachrichten von einer der Unis bekommen haben.

Gabriel

Ich konnte mir vorstellen, was er dachte. Aber ich sagte nichts dazu. Ich hatte mir vorgenommen freundlicher zu sein. Weniger an mich zu denken. Mehr an andere.
Wir fuhren zurück und ich as erstmal richtig viel zu Abend. Aber dann machte sich ein Gefühl der Leer in mir breit. Lange hatte ich die ganze Zeit mit Lernen gefüllt und jetzt, hatte ich nichts mehr, was ich viel und dauernd machte. Ich sollte dem nicht hinterhertrauern. Aber es war einfach merkwürdig diese Freizeit zu haben. Illena hatte gesagt, das icb mir erstmal freinehmen solle nach der Prüfung, bis die Ergebnisse da waren und ich wusste, ob ich weitermachen sollte oder durfte. So hatte ich vorerst keine ySchule mehr und saß nur herum.

Dorian vezog sich auf sein Zimmer, sobald sie wieder in der Wohnung waren, er hatte für heute genug. Die Sonne war auch wieder recht warm gewesen, was ihm nicht behagte, er war kühlere Temperaturen gewöhnt und schätzte diese mehr.
Aber er spürte auch, daß ein Gewitter sich ankündigte, die Luft machte dies deutlich und schon bald donnerte und blitzte es, die Stadt schien direkt im Zentrum des Gewitters zu sein. Der Regen klatschte schwer auf die Scheiben und der Halbvampir öffnete sein Fenster, um etwas frische Luft hereinzulassen.

Gabriel

Gewitter machten mir Angst. Ich hatte schon immer Angst vor Gewittern gehabt. Sie erinnerten mich an kleine Räume. Man war eingesperrt, weil es draußen zu gefährlich war und man konnte von einem Blitz getroffen werden. Ein glorifiezierter Elektroschock. Und der Donner erst. Ich zwang mich im Wohnzimmer sitzen zu bleiben. Dorian war schon lange verschwunden und ich konnte mich nicht verpissen wie ein kleines Kind. Ich war schon lange keines mehr. Ich biss die Zähne zusammen und sahbaus dem Fenster. Die Fenster waren so groß, man konnte den Blitzen ins Gesicht blicken. Direkt.

Der Straßenlärm verebbte fast bei dem Dommer, Doriuan blendete ihn völlig aus und schloß die Augen. Solche Gewitter liebte er, sie erinnerten ihn an seine Heimat, erinnerten ihn aber auch an dier ganzen Geschichten von Schottland und Irland, die man ihm entweder erzählt hatte oder die er gelesen hatte.
In solchen Momenten wie diesen gerade konnte er vergessen, wo er sich befand, dann war er weit weg von hier und wäre auch am liebsten nie weider hergekommen.

Gabriel

Das Gewitter wollte gar kein Ende nehmen. Immer wieder donnerte es auf uns hinab. Und es kam ein Blitz nach dem anderen. Ich riss mich stark zusammen, um nicht zusammenzuzucken mit jedem Mal. Vielleicht hatte das eine Schönheit, die ich nicht sah. Nicht hatte sehen können,weil mich die Angst wie so oft lähmte. Erinnerungen kamen hoch. Ich versuchte sie wahrzunehmen und gehen zu lassen, ohne zu lange hängenzubleiben. Manchmal war es schwierig. Dann war es so lebhaft, als wäre ich wieder in diesem exakten Moment. Ich war wieder 5, ich war wieder 6. Lichter zuckten vor meinem inneren Auge auf.

Irgendwann schlioß Dorian das Fenster, er bedauerte es fast, aber der Regen peitschter nun gegen die Scheiben und er wollte nicht, daß es hereinregnete und er vielleicht noch Ärger bekam. Madame war eh schon angesäuert wegen ihnen, das mußte er nicht noch weiter anfachen.
Seufzensd zog er sich die schuhe aus und legte sich ins Bett, die Blitze erhellten die Decke über ihm und malten seltsame Schatten, die in sekundenbruchteilen aufleuchteten und wieder verblassten.

Gabriel

Ich war völlig in einer anderen Welt gefangen, bis ich die Tür hörte. Anca kam rein. Wir hatten ewig nicht mehr miteinander geredet. Unsere Gespräche fehlten mir. Ins Gesamt einfach. Ich nickte ihr zu, machte den Mund auf und wieder zu. Wusste nicht, wie ich es noch in Ordnung bringen sollte. Was ich sagen sollte.
"Krasses Wetter.", sagte ich schließlich, damit irgendwas aus meinem Mund kam.

"Es ist nur Gewitter, das ist nichts wirklich Besinderes," Anca zuckte mit den Schultern und schloß die Tür. "Du entschuldigst mich, ich habe viel zu tun," meinte sie und ging dann zu ihrem Zimmer. Dies war nicht mal gelogen, denn immerhin sollte sie ja diesen Kontakt herstellen zu der Sirene und sie war sich nicht mal sicher, ob dies im Endeffekt die beste Idee war, da Madame mittlerweile schon vier Leute vergrault hatte mit ihrer art.

Gabriel

Ich lachte kurz auf, als sie weg war. Natürlich hatte sie zu tin. Das glaubte ich gerne. Ein unglaubliches Gefühl von Einsamkeit machte sich in mir breit. Ich zog die Beine an meinen Körper, stand dann aber auf. Diese Gefühle waren unwichtig. Anca hatte zu tun. Das war wichtig,dass sie ihre Arbeit machte. Spielte keine Rolle, welche wehwehchen oder was auch immer ich hatte. Ich ging auf mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir.

Anca hörte Gabriels Lachen, es klang gerade so, als würde er ihr nicht glauben. Aber das war gerade nicht entscheidend, entscheidend war, daß sie Madame Erfolge vorweisen konnte, die sie hier weiterbrachten.
Sie hatte beim letzten Gespräch mit Madame auch gemerkt, daß diese sie nicht wirklich für nützlich hielt, die Beigeisterung, die Madame ihr gegenüber immer an den Tag legte, war deutlich abgekühlt, wenn sie denn überhaupt noch da war, was anca mehr als beunruhigte. Immerhin hing ihrer dreier Sicherheit vom Willen Madames ab und die war scheinbar trotz des Pakets noch immer nicht wirklich zufrieden.

Gabriel

Ich hing mit Dorian rum. Wir sprachen kaum und ich versuchte auch möglichst nicht ihn zu beobachten oder sonstiges. Das war mir wichtig. Aber zumindest waren wir zu zweit. Auch wenn ich nichts mit der ganzen Zeit anzufangen wusste. Ich versuchte zu lesen oder etwas aufzuschreiben. Wie konnte Dorian so die Zeit verstreichen lassen. Ganz ohne andere Beschäftigungen?

Dorian fiel es nicht sonserlich leicht, nur herumzusitzen und nichts zu tun. Auch das Studieren der Bücher half ihm kaum darüber hinweg, daß die Langeweile ihm zusetzte. Er war noch nie der Typ gewesen, der unnütz herumsitzen und nichts tun konnte und genau dies tat er jetzt. Die Zeit konnte er nur mit Warten verbringen, was seine Laune nicht wirklich besserte, er war direkt froh drüber, daß Gabriel ihn zumeist in Ruhe ließ, weil er sonst wohl nicht mehr wirklich ruhig bleibnen wprde.

Gabriel

Dorian war extrem gereizt. Ich wollte keinen Stress mit ihm oder mit irgendjemandem. Ich hatte nur oft Angst, dass ich wieder depressiv sein würde, wenn ich nichts tat. Gar nichts tat. Deshalb versuchte ich mich viel zu bewegen. Einen Samstag klingelte es und Illena kam rein. Sie nickte mir kurz zu und ging dann direkt auf Dorian zu.
"Madame hat ihre Entscheidung getroffen. Wir werden noch einmal zur Universität fahren müssen, um Sie offiziell einzuschreiben. Sie beginnen in einem Monat mit dem Studium." sie lächelte. "Glückwunsch." ich wusste, das wollte Dorian nicht hören. Ich sah zu ihm. Hoffentlich würde er jetzt nicht wütend werden. "Eugen fährt Sie Montag dort hin. Er hat von mir alles geschildert bekommen. Dann kann es ja bald mit dem Studium losgehen."

Dorian sah die Lehrerin etwas verwundert an. "Was soll das genau heiß0en, Madame hätte ihre Entscheidung getroffen? Entschuldigen Sie, aber ich verstehe Sie da leider nicht beziehungsweise, was Sie mir damit sagen wollen. Um was für eine Entscheidung handelt es sich jetzt genau," wollte er wissen.
"Haben denn so viele Universitäten sich positiv geäußert, daß man eine Entscheidung treffen mußte? Und warum konnte ich diese dann nicht treffen?"

Gabriel

Ich sah kurz zu den beiden, schaltete dann den Fernseher aus und verkroch mich in eine Ecke. Wollte nicht stören.
"Sie wollten doch, dass Madame ihre Entscheidungen trifft. Das hat Bianca getan. Ich habe Ihnen aber noch eine al eine Akte mit allen Zusagen mitgebracht." sie gab einen schmalen Ordner an Dorian weiter. "Sie wurden an fast allen Universitäten angenommen." sie schien sich ein weiteres Glückwunsch zu verkneifen. "Ich habe mir erlaubt das mitzubringen. Sicher lässt Bianca noch mit sich reden. Ihr scheint ihre Bildung am Herzen zu liegen.

"Die Entscheidung von Madame bringt mir nicht allzu viel, ich brauche Innformationen, was mein Studium betrifft. Das heißt, ich mu0 mich mit dem Programm dort verbinden können, ich muß die Möglichkeit haben, dies zu tun und ich brauche auch sicher noch Sicherheits- und Paßwörter, sowie die betreffende Kameratechnik, damit ich bei Zwischenpfrüfungen nachweisen kann, daß ich nicht betrüge," Dorian sah sie kurz an.
"Und das ich Zusagen von fast allen Universitäten bekommen habe, ist bei einem Onlinestudium keine große Leistung, da man andere Kapazitäten hat als wenn man einen Hörsaal mit einer bestimmten Sitzanzahl hat. Zumal ich viel dafür getan habe, um dort aufgenommen zu werden, also habe ich erwartet, genügend Zusagen zu bekommen," winkte er ab, die Bestnoten von ihm hatten das Ihrige noch dazugetan.
"WEnn Sie die güte hätten, dann könnten Sie mir noch erklären, warum ich mich direkt an einer Universität für ein Onlinestudium einschreiben muß. Ich denke nicht, daß ich dorthin fahren muß, alle Universitäten, die ich angeschrieben habe, machen dies heutzutage auf technischem Weg, ich brauche nur noch eine betreffende Bestätigung via Onlineformular abzuschicken und das war es dann. Zur Universität zu fahren ist blanke Zeitverschwendung, ich werde dort eh niemals vor Ort sein."