Die Verblendung

Julian beobachtete die beiden leicht amüsiert. Er fand es lustig dass Flora Thomas so ganz offensichtlich komplett unter Kontrolle hatte. Er war sonst so stur normalerweise und ließ sich von niemandem überzeugen oder reinreden. Aber Flora schien zu wissen, wie damit umzugehen.
Als Hope auf einmal in der Gruppe auftauchte, musste Julian sich doch kurz sammeln, bevor er sie begrüßte. Es war okay. Es war nichts, redete er sich ein. Komplett normal. Sie klang auch sehr höflich und formell was ihm wohl zeigte, dass es Business für sie war. Trotzdem erwischte er sich dabei, wie er sie ansah. Sie war so schön. Wie konnte sie jedes Mal schöner werden, wenn er sie wiedersah? Er zwang sich den Blick abzuwenden und sich aufs Gespräch zu konzentrieren.
Er hatte nicht gewusst, dass was mit Eovyn war. Die Frau sah etwas dünner aus als bei ihrem letzten Treffen aber sonst. "Was ist denn... Passiert ?", fragte Julian Eovyn. Natürlich konnte er es sich eigentlich auch denken.

"Jägereinsatz, kurz nachdem ihr weg wart," Eovyn klang normal, als wenn dies an der Tagesordnung war.
"Deswegen seid ihr ja zurück, weil es zu unsicher für euch wurde. Und ein paar Tage nach eurer abreise war es dann ein bisschen brenzlig im Dorf. Gab aber keine weiteren Opfer, nur ein paar Aschehaufen. Keine Sorge, uns ist nichts weiter passiert und was passiert ist, konnte genäht werden," sie lächelte zuversichtlich in die Runde, sie hatte Glück gehabt so wie die anderen Beteiligten auch.
"Ich bin froh, daß es Ihnen gut geht, sagen Sie bitte den andferen Jägertn vor Ort, daß meine Mutter und ich Ihnen sehr dankbar sind," bat Hope sie und Eovyn nickte lächelnd.
"Das wird dann irgendwann auch auf euch zukommen, es ist gut, daß ihr seht, daß nicht jeder Jäger gegen einen Vampir verliert," wandte sich Hope an Julian und Thomas.
"Ach, wir geben uns einfach Mühe mit dem Ganzen hier und machen unserem Teainer keine Schande," grinste Thomas leicht.
"Trotzdem solltet ihr aufpassen, also Nora, meine ich. Wir wissen, was abgegangen ist an dem Theorietag und das darf so nicht noch mal passieren," Thomas sah Hope vielsagend an, diese hatte auch sofort verstanden und senkte den Blick.
"Wenn Nora das gewußt hätte, dann wäre das Ganze mit Sora nicht passiert," sagte sie leise und bedrückt.
"Bitte sagt es niemandem weiter, okay? Wir brauchen euch alle hier und wenn jetzt Streit ausbricht, dann hat die Gegenseite schon gewonnen, bevor es angefangen hat," bat sie.

Das hatte Julian sich schon gedacht. Er war natürlich froh, dass es Eovyn gut ging. Sie schien es überstanden zu haben. Auch er und Thomas würden irgendwann dort landen, wenn sie lange genug Trainierten und gut genug waren. Er hoffte sie hatten dann genauso viel Glück.
Julian nickte. Sie würden Sora keine Schande machen. Das hatten sie beide schon entschieden. Es war eine zusätzliche Motivation sogar.
Es gefiel ihm auch nicht dass Hope so besorgt aussah. Er wollte nicht dass sie besorgt oder traurig war. Und das schien sie genauso mitzunehmen wie ihre Mutter und auch alle im Störerkurs.
"Versprochen.", meinte er sanft. Von ihm würde niemand etwas hören. So viel war sicher.

"Ich kann mir denken, woher ihr diese Infos habt, das sollte aber bei euch beiden bleiben, wenn ihr es nicht schon den anderen Störern gesagt habt. Wenn doch, dann sagt ihnen, daß es nicht weitergereicht werden sollte," Hope konnte sich denken, daß dieses Wissen gefährlich für die Gruppe war, vor allem, weil man die einzelnen Mitglieder der Neulinge nicht einschätzen konnte, noch nicht.
"Wenn Ihre Schmerzen zu groß werden sollten, dann wissen Sie ja, an wen Sie sich weniden können," sie sah nun wieder zu Eovyn, die nicht wirklich danach aussah, als hätte sie Schmerzen.
"Ach, das ist auch ein guter Grund, warum er hier ist, da habe ich genügend Mittel dagegen," sie wies auf den Forscher und Hope lächelte leicht, Eovyn war also abgesichert.
"Gut, dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend," sie lächelte noch einmal in die Runde, ehe sie weiterging.

Julian schüttelte den Kopf. Er hatte das niemandem gesagt. Er hatte eh kaum Draht zu Ann oder Claire. So war es zwischen ihm und Thomas geblieben.
Er sah Hope hinterher, nachdem sie sich verabschiedet hatte.
Lisa kam mit einem Teller voller Essen zurück. "Oh ich hab Hope verpasst! Schade. " sie sah Julian kurz an und lächelte, dann wandte sie sich ihrem Essen zu.
Julian selbst war mit seinem Salat durch und stellte den Teller weg.

Thomas hatte ixh einen Häppchenteller zurecht gemacht, auf dem so ziemlivh alles war, was auf dem Buffet zu finden war - mit Ausnahme des grünlichen Brotes von Eovyn, aber das nahm sie keinem übel.
Ihr schien es gut zu gehen, trotz des Vorfalles, aber dieser lag auvh schon ein paar Wochen zurück, dennoch war sie froh, einen Fachmann gleich in der Nähe zu haben.
Nach einiger Zeit kam auch Sora ans Buffet, als er Eovyn sah, begrüßte er sie sofort und wollte wissen, wie es ihr ging, denn auch er hatte von dem Übergriff gehört.
"Auch mal schön, wie ein rohes Ei behandelt zu werden," lachte Eovyn auf, sie mußte da nicht immer die Harte spielen.

Julian lächelte als Sora kam. Jetzt gesellte er sich doch zu der Gruppe was cool war. Der Mann kam ihm sonst wie eine Einzelgänger vor eher.
Julian traute sich nicht sonderlich sich im Gespräch zu beteiligen, als die Erwachsenen Jäger miteinander sprachen. Stattdessen hörte er schweigend und nickend Flora und Thomas vor. Hier waren einfach ultra viele Leute. War auch ganz interessant zu sehen wie die Leute so drauf waren. Wie sie sich gaben. Julian beobachtete gerne Leute.

Das Buffet leerte sivh und anstatt der Hauptgerichte wurden jetzt alkoholfreie Getränkeschalen und ebenfalls gesunde Knabbereien aufgetischt. Claudes Eltern waren dafür verantwortlich, auch wenn ihr Sohn heute abend nicht anwesend war, aber wie immer hielt er sich aus den Jägersachen heraus. Hope war auch so selten alleine und immer wieder umringt von Leuten, was sie auf Dauer ziemlich ansterengend fand. Aber sie wußte, warum sie es tat und daß sie damit ihre Mutter hauptsächlich unterstützte.
Hin und wieder schaffte sie es wenigstens, ihrem Freund eine Nachricht zu schreiben, er war keineswegs eifersüchtig, nur wollte Hope ihn trotzdem ein bisschen beteiligen an der ganzen Sache.

Julian bemühte sich etwas Smalltalk mit den anderen zu führen. Er mochte Flora. Sie gab sich Mühe immer alle zu integrieren und einzubeziehen und sie war gesprächig. Er schlürfte an einem alkoholfreien Cocktail, was eigentlich auch nur Obstsaft war, aber super lecker. Irgendwann stahl er sich aber davon, weil es ihm zu viel wurde und er ejn paar Momente für sich selbst brauchte. Er ging kurz nach draußen und setzte sich am Eingang auf die Stufen. Hier hatten sich außer ihm noch ein paar Raucher versammelt, aber ansonsten war nicht viel vom dem Getrubel drinnen zu sehen.

"Irgendwer hat Julian verscheucht," bemerkte Thomas irgendwann die abwesenheit seines Kumpels.
"Er ist sicher noch hier irgendwo, ansonstwen hätte er sich sicher verabachiedet," Flora stellte sich auf die Zehenspitzen, was bei ihrer Größe rein gar nichts bravhte, aber sie tat, als hätte sie den besten Blick über die umsteheden Leute.
"Wird draußen sein, schätze ich mal. Hier drinnen is er jedenfalls nicht," sie machte sich auf die suche nach ihm, da sie sowieso mal raus wollte. In der Nähe von ein paar Rauchern fand sie ihn dann auch.
"Ha, gefunden," sie tippte ihn auf die Schulter.
"Dein Eventuellblutsbruder in spoe hat sein Verschwinden bemerkt," grinste sie ihn an und holte eine kleine elektrische Pfeife aus ihrer Tasche und klickte, so daß diese anging und sich ein leicht lilienartiger Duft verbreitete. Sie zog leicht an dem Gerät und seufzte zufrieden auf.

Julian zuckte zusammen, als jemand ihn antippte. Er war ganz in Gedanken versunken gewesen. Er drehte sich um.
"Hey Flora.", begrüßte sie ihn und rückte zur Seite, damit sie sich neben ihn setzen konnte.
"Blutsbruder...", Julian sah sie kurz verwirrt an. "Ich hatte noch nie einen. Vielleicht sollten wir es offiziell machen. Thomas und ich.", er lächelte leicht.
"Ich wollte nur bisschen frische Luft schnappen. Manchmal ist mir das ein bisschen zu anstrengend so viele Leute, die ich nicht kenne." er spielte mit einem seiner Zöpfe und wickelte ihn sich um den Zeigefinger.
"Du und Thomas ihr seid süß zusammen. Cool, dass ihr noch so gut befreundet seid.", meinte er dann nach einer Weile.

"Ist doch aber mal ne gute Gelegenheit, um Leute kennenzulernen. Ich hab Hope zum Beispiel noch nie live gesehen und euer Lehrer ist auch nicht von schlechten Eltern. Leider mir dann doch ein bisschen zu alt, aber trotzdem," grinste sie und zog dann seufzend an ihrer Pfeife.
"Ich hätte Thomas auch freiwillig nicht aufgegeben, nur ist die Enzfernung jetzt dann doch zu groß. Seine Family ist da sehr kolant, was und beide anging, immerhin ist er sechzehn und ich halt über zwanzig. Aber gibt auch genug Lerute, die das nicht so cool sehen wie unsere Leute und ich will Thomas nicht in Schwierigkeiten bringen," sie streckte die dünnen Beine aus.
"Aber was ist mit dir, du bist unglücklich verliebt und fragst mich aus ... lenkt sicher gut vom eigenen Problem mit Frauen ab, oder," sie lächelte verständnisvoll.

"Ja ich gehe gleich wieder rein und versuche es wieder." er seufzte. Gleich würde er wieder reingehen.
"Hope ist cool. Sie hält die Stellung für ihre Mutter scheinbar. Ist bestimmt anstrengend so was. Und Sora ist unser Trainer. Weißt du ja sicher. Er ist sonst nicht so locker, glaub mir. Beim Training kennt er kein Erbarmen." Aner war auch besser so. Schließlich sollten sie was lernen. Sora war streng aber fair.
" Ich meine ist doch okay. So lange ihr glücklich seid. Thomas ist doch auch viel Erwachsener als die meisten in seinem Alter." fand Julian. Wenn er ihn mit Leuten aus seiner Stufe verglich.
"Aber ich verstehe schon wie du das meinst...vielleicht ist es einfacher wenn er volljährig ist. Aber dann habt ihr immer noch das Problem mit der Ferne..." er sah zu Flora.
"Ich wollte nicht unhöflich sein. Geht mich ja nichts an. Aber ihr wirkt schon noch bisschen verliebt auf mich. Deshalb sag ichs." er wollte dass Thomas auch glücklich war.
Julian zuckte mit den Schultern. "Was soll mit mir sein. Ist schon okay. Ich bin weitesgehend drüber hinweg. Sie interessiert sich eh null für mich. Welchen Sinn hat das überhaupt? Ist einseitig. " Er biss sich auf die Unterlippe.

"Mußt du ja nicht, wollte dich nicht wieder reinscheuchen. Ist ja ne freie Veranstaltung, gibt ja keine Reden, bei denen wir dringensd anwesend sein müssen oder so. Zum Glück, gibt nix Langweiligeres als Reden, die ewig gehen," sie schlenkerte mit den Beinen, so daß ihre Schuhe im LÖaternenlicht vor sich hin glitzerten.
"Hm, ich brauch nicht nur lockere Leute um mich rum, n paar verschlossene und sture sind auch okay, dann hat man nen Ausgleich. Sind ja zum Glück nicht alle gleich. Ist besser so, wenn man nur unter lockeren Leuten ist, dann kann man selbst nicht ernst sein. Ich kann auch anders, ich hab auch ganz normale Klamotten zu Hause und die Haare kommen dann entweder unter nen Turban oder n Kopftuch, da sieht man die Farben nicht," sie grinste leicht und sah den Rauchwölkchen hinterher, die in den Nachthimmel schwebten.
"Thomas kann sehr erwachsen sein, geb ich dir völlig recht. Deswegen braucht er so was Durchgeknalltes wie mich an seiner Seite. Also wenn ich dann mal in seiner Nähe bin. Aber man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt, bin zwar momentan vergeben, aber so was muß ja nicht ein Leben lang halten," sie zuckte mit den Schultern, sie würde sehen, was die Zeit brachte.
"So was wie Liebe kann man nicht einfach an- und ausknipsen. Klar ist das bei uns vom Feeling noch mehr als nur Freundschaft, aber zur Zeit halt nicht anders machbar, er hat hier sein Leben, ich eben nicht," im besten Falle müßte sie nicht mehr lange warten, bis sich das vielleicht wieder ändern würde.
"So, wie du sie vorhin angesehen hast, als sie bedrückt war, bin ich mir nicht sicher, ob du drüber weg bist. Und zufälligerweise kenne ich ihren Freund recht gut, da hätte oich auch kein Auge für andere Kerle. Tut mir leid das zu sagen, aber der Junge ist ein wahrer Goldschatz."

"Ja.. Schon. Aber will auch nicht asozial wirken. Wäre ja cool neue Leute kennenzulernen. Immerhin habe ich dich kennengelernt. Du bist cool." er lächelte schüchtern. Sie war wirklich cool.
"Ernst sein hat doch nichts mit der Kleidung zu tun, die man anhat. Jeder kann ernst sein. Aber kann schon sein dass Leute in verschiedenen Situationen verschiedenes erwarten vom Auftreten her." Julian hatte manchmal das Gefühl dass er besonders Höflich oder zuvorkommend sein musste, mehr als andere, nur damit er nicht verurteilt worde. Aber das kam eben auf den Kontext an.
" Thomas scheint ja okay zu sein. Das ist das Wichtigste. Also ich will nur, dass er glücklich ist. Jetzt sag ihm das nicht, okay? Ist mir peinlich.", Das sollte nicht so komisch rüberkommen. Aber es stimmte eben. Wenn Thomas zufrieden war, war das eben okay für Julian. Egal wie alt oder jung er oder sie war. Na ja vielleicht nicht zuuu alt oder zuuu jung.
" Vielleicht wird das wirklich noch was zwischen euch irgendwann. Aber zwischen mir und ihr. Vergiss es. Du sagst selbst, ihr Freund ist cool. Meinetwegen ist er ein Goldschatz. Ich habe ihn ja auch gesehen. Klar, dass ich da nicht mal mithalten könnte. Aber ich will auch nicht eifersüchtig klingen. Kann doch niemand was für, dass es so ist, okay? Ich finde es nur scheiße. Ich will das nicht mehr. Ich will nicht so fühlen." er verschränkte die Arme. Aber immer wenn er sie sah, erwischte er sich dabei, wie er ihr hinterher schmachtete. Dabei hatte sie nie mal etwas getan oder richtig mit ihm geredet oder sonst was.

"Wirkst du schon nicht, unter dem ganzen Zirkus da drin fällst du doch gar nicht auf. Ist doch auch nicht wichtig, wie viele du hier kennenlernst, sondern daß du dich mit denen verstehst, oder? Du mußt ja nicht damit angeben müssen, daß seine Social-Media- Freundesliste heute um nen Meter gewachsen ist," lachte Flora, sie war auch nicht unbedingt mit dem Ziel gekommen, das Hello hello-Spielchen zu spielen, das wäre ihr auch zu anstrengend gewesen.
"Kleider machwen nun mal Leute, du lebst da immer bei eineigen im Klischee, obs dir nun paßt oder nicht. Brauchst dich auch nicht gegen zu wehren, das wird die Meinungen deranderen nicht ändern. Aber ich pfeif drauf, was andere über mich denken, solange man sich das Maul über mich zerreißt, bin ich interessant," sie setzte für diesen Satz kurz einen extrem übertrieben arroganten Gesichtsausdruck auf.
"Ich bin keine, die irgendwas rumplaudert, wenn man mir was erzählt, keine angst. Deine Geheimnisse sind bei mir sicher. Aber so wie ich das sehe," sie sah einmal an ihm hoch und runter. "Cancen hättest du bei ihm nicht, Charakter würde stimmen, süß und schüchtern, aber deine Ausstrahlung, die geht nicht in seine bevorzugte Richtung. Also halt nur Freunde, sorry, wenn du dir da mehr erhofft hast," lächelte sie ihn dann entschuldigend an.
"Claude ist nicht cool, ganz und gar nicht. Du würdest wohl kaum jemanden treffen, der weniger cool ist als er. Aber er ist der perfekte Gentkleman, er trägt seine Freundin auf Händen, wenn er sie hat. Auf dwer anderen Seite läßt er sie aber komplett unabhängig ihr Ding machen, gibt wenig Männer, die diese Grätsche hinkriegen. Wenn man so sieht, dann könnte man denken, er ist von altem Adel und so erzogen worden, daß er sich so gibt. Und bei ihm merkt mans halt, daß ers gerne macht und sich zu nix zwingen muß. So jemanden könnte ich für ne Zeit auch mal an meiner Seite gebrauchen. Hope ist da wirklich schon beneidenswert. Aber ich kann dir so viel sagen, du bist um Längen cooler als er, aber es gibt halt auch Mädels, die stehen nicht so auf cool und so," sie klopfte ihm verständnisvoll auf die Schulter, er hatte es da mit Sicherheit nicht leicht.
"Das wird sich schon geben, glaub mir. Du findest ein mädel, das auf dich steht, auf deinen Look, auf das, was du bit und so. Und dann werdet ihr euch sicher ineinander verlieben und Hope ist vergessen. Sei froh, daß es nicht die wahre Liebe bei dir ist, denn die vergißt man nicht so leicht wie so ne Liebelei."

"Ne. Mir reicht es schon. Social Media ist eh nicht das, waa am Ende zählt. Online kann ich mit tausend Leuten befreundet sein. Bin ich auch. Aber das ist nichts wert. Zumindest heißt das nicht dass man wirklich befreundet ist.", meinte Julian ernst. Das brauchte er nicht.
" Aber vielleicht lerne ich doch noch ein paar neue Leute dann kennen." Julian betrachtete sie.
" Hmm. Kleider machen Leute. Dein Stil ist mir bisschen zu bunt, aber ich hab schon viele Leute mit nem ähnlichen Gesehen. Ich mag es mir die Kleidung von anderen anzusehen." Julian fand nicht dass er seinen Stil gefunden hatte, aber er probierte sich gerne aus und manchmal sah es gut aus, manchmal nicht so. Insgesamt achtete er aber immer drauf, was er anhatte.
" Ich finde es geht nicht so sehr ums interessant sein. Bisschen vielleicht, aber auch sich selbst ausdrücken und so." Julian schüttelte den Kopf. "Ich denke ich stehe nicht auf Männer. Ich weiß nicht. Zumindest ist mir das so noch nicht bei mir aufgefallen." er zuckte mit den Schultern. "Deshalb ist das schon okay." Julian spürte wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. "Bin nicht cool.", murmelte er. Das hatte ihm noch nie jemand gesagt. Er fand sich komplett uncool insgesamt. Er war viel zu zurückhaltend und konnte nicht gut mit anderen reden.
"Ich denke das ist am coolsten. Respektvoll zu sein zu Leuten. Also ich Claude ein cooler Typ. Sie ist glücklich, oder?" er sah sie fragend an. "Dann ist gut. Ich hoffe du hast Recht.", er stand auf. "Das wird schon. Willst du wieder reingehen?"

"Jup, aber nimm dich vor Aaron in acht, der schwirrt hier auch irgendwo rum. Kann netter Kerl sein, aber hyperanstrengend. Schau dich einfach nach nem Typen um, der groß und dürr ist und einen anzug trägt, also so ,it allem. Blonde Haare, kleiner Pferdeschwanz und Nickelbrille, das ist Aaron. Wenn du nicht den ganzen Abend über seine Fettschwanzgeckos reden willst, dann meide ihn lieber," grinste Flora, sie hatte da auch schon einiges durch.
"Ja, ich bin halt ne Discokugel, ein Konfettihaufen, der Überrest einer Silvesterparty, suh dir aus, was dir am besten gefällt, ich komm gut damit klar," winkte sie dann ab, sie mochte es, mal ein bisschen extravagant zu sein und aufzufallen.
"Ums wirklich rauszufinden, mußt du wohl drauf achten, auf was du stehst. Und keine Sorge, auch du kannst Männer heiß aussehend finden, ohne gleich auf sie zu stehen. Gibt genau so Frauen, die ich hot finde," Flora sah dieses Geschlechterschema nicht wirklich eng, sie verstand nur nicht, warum einige sich da so prüde hatten.
"Hm, wenn ich mir manche Badboys so ansehe, die haben auch keinen Respekt und halten sich für die Coolsten. Also ist der Begriff wohl Ansichtssache. Und in das Schema paßt Claude nicht rein. Aber ich denke, daß sie glücklich ist, sie scheint so der Typ zu sein, der sich um jemanden sorgen muß und um Claude muß sie das definitiv. So gesehen könnte er jeden Tag sterben, aber das hast du nicht von mir. Steht nicht gut um ihn. Es gäbe nur eine möglichkeit, um sein Leben auf Dauer zu retten und das wäre für alle eine Katastrophe," ihre Stimme klang belegt, als sie das sagte.
"Ich bleib noch ein bisschen draußen, die Luft ist gerade so schön."

"Okay. Ich halte Abstand.", Julian nickte. Er hatte wenig Lust über Geckos zu reden. Das interessierte ihn nicht sonderlich. Auch wenn er prinzipiell für alle Themen offen war.
"Ist doch gut. So lange du dich wohlfühlst. Das ist das wichtigste, finde ich." Julian sah Flora beim Rauchen zu. Er hatte sich schon ein paar Mal gefragt wie es wohl war. Aber am Ende riss er sich zusammen, weil er sich seine Gesundheit nicht kaputt machen wollte. Genauso mit Alkohol.
" Okay. Ich werde drauf achten. Mal schauen. Hoffentlich kommst du irgendwann wieder mit Thomas zusammen.", er grinste leicht. "Hab ich nicht gesagt."
Er wurde wieder ernst. "Oh. Das tut mir leid. Das muss schwer sein für alle." er konnte sich vorstellen was diese Lösung war und für ihn wäre das auch nicht in Frage gekommen. Es war für niemanden einfach. Julian nickte ernst. Aber es ging ihn nichts an.
Er stieß sie sanft an. "Danke Flora. Bis später, okay?"
Damit entfernte er sich von ihr. Er dachte über Hope und ihren Freund nach und dachte daran, dass man wohl jeden Tag genießen sollte, den man miteinander hatte.
Als er wieder drinnen war, schlich er sich von hinten an Thomas dran und tippte ihm auf die Schulter.
"Hey Alter!"

"Du guckst auf meine Pfeife, als seist du gleichzeitig fasziniert und abgestoßen. Keine Sorge, da ist nix schlimmes drin, nur eine Blütenmischung, das Ding hab ich auch selbst gebaut, da kommt nur gutes Zeuug rein. Also ich meine ungefährliches," trotzdem hätte sie Julian nicht pronieren lassen, dafür war er ihrer Meinung nach auch noch zu jung.
"Ich denke, Claude hat ssich damit abgefunden, daß er so ist wie er ist. Das haben wohl alle aus seiner Familie. Aber wenn er für immer geht, wird bei vielen ein großes Loch zurückbleiben, was kaum jemand füllen wird. Bei mir wirds nicht so schlimm sein, aber für andere ..." sie ließ den Satz pffen verklingen.
Drinnen drehte Thomas sich um und grinste ihn an. "Der verlorene Sohn ist zurück gekehrt. Na, hat dich Flora gezwungen, wieder zu mir zurückzukommen," er stand im Moment ein wenig alleine herum.

"Nein. Natürlich nicht. Warum sollte sie so was tun. Aber ich kann meinen Blutsbruder doch nicht alleine lassen. Vor allem wenn du so verloren hier herumstehst.", grinste Julian zurück.
Alle waren scheinbar abgehauen. "Da drüben tanzen Leute. Werde mich wohl dorthin begeben. Wer weiß, vielleicht treffe ich ja jemanden neues. Willst du auch?", fragte er Thomas.
"Übrigens, ich mag Flora.", er nickte anerkennend.

"Na, ich kenn sie halt schon n bisschen länger und nbisschen viel mehr besser als du," grinste Thomas schief und zwinkerte.
"Aber schön, daß du sie magst, sie hat eigentlich wenig Probleme, Leute für sich zu begeistern. Also dachte ich mir schon, daß du sie nicht ganz scheiße findest. Und selbst wenn, so bleibt sie meine Blume," fügte er hinzu und schob sich ein paar Müsse in den Mund.
"Hm, ich passe, mein Dad holt mich auch bald ab, da wird das mit dem Tanzen nix. Aber geh du nur, Lisa ist auch da irgendwo hin verschwunden."

"Ja gut. Aber hat sie wirklich nicht. Ich bin ganz freiwillig hier. Ob dus glaubst.", er lachte.
"Ja. Sie ist super. Ich mag sie sehr." Julian nickte.
"Grüße ihn von mir, ja? Wir sehen uns Montag. Ich schreibe dir." Julian wandte sich von ihm weg, und winkte ihm nochmal. Dann ging er auf die Tanzfläche und begann sich zu der Musik zu bewegen.

"Und ich hatte schon den Verdacht, daß der Störertrupp sich vom Spaß hier fernhält, willkommen auf der Tanzfläche," ein Mädchen aus dem Blocktrupp tanzte in seiner Nähe und grinste ihn an. Sie war in seinem Alter und weniger kräftig gebaut, dafür mit deutlich weiblichen Rundungen, die sie durch ihr enges Outfit gut präsentierte.
Dazu kamen leicht gewelte dunkle Haare und klare blaue Augen. Auch schminktechnisch gestylt hatte sie sich, was das Outfit komplettierte.
"Mein Name ist übrigens Sandra und du bist Julian, richtig? Bist mir gleich am ersten tag aufgefallen," sie lächelte ihn an.

Julian hatte nicht erwartet tatsächlich angesprochen zu werden. Er war so vertieft darin gewesen zu tanzen. Normalerweise hielt er sich maximal im Hintergrund auf Parties, aber gerade hatte er das Gefühl dass es eh egal war. Flora hatte Recht. Es war ein bunter Haufen an unterschiedlichen Menschen.
Julian lächelte schüchtern. Sie war eines der Mädchen vom Blocktrupp. Sie hatten nie miteinander gesprochen oder so. Aber man kannte sich vom Sehen. Er hatte dunkel im Kopf, dass sie Sandra hieß.
"Äh echt. Uhm Danke?", er lachte unsicher. "Die Musik ist nicht so meins, aber Tanzen macht Spaß.", meinte er.
"Willst du uhm... Zusammen tanzen?", rang er sich ab, nachdem er sich einen Ruck gegeben hatte.