Die Verblendung

"War bei uns auch eher so, weil unser Trainer keine lauten Geräusche abkonnte. War ein super Training gewesen, aber wenn draußen nur ein Hund angefangen hat, laut zu jaulen, haben wir schon gesehen, das es dem Trainer nicht so gut ging. Hats immer versucht zu verstecken, aber man sieht ja, wenn man Panik vor was hat," Thomas nahm sich nun doch noch mal die Matheaufgaben vor.
"Deswegen gabs bei uns irgendwann halt Stilltraining, gezwungenermaßen sozusagen," erklärte er Julian, er wollte gar nicht wissen, was der Trainer durchgemacht hatte, daß er so reagierte.
"Da hattet ihr mit Hope mehr Glück als wir, immerhin war die noch nie bei nem Einsatz und war nicht vorgeschädigt, wer weiß wie das Training bei nora ausgesehen hätte," grinste er.

"Oh Mann. Sicher kann es traumatisch sein. Ich meine die meisten Trainer haben ja aufgehört bei den Einsätzen. Vielleicht weil es zu hart war oder sie kaputt gemacht hat." Julian stand auf und stellte sich neben Thomas." er fuhr sich durch die Haare.
"Hope war gut. Hab ich ja schon gesagt. Aber ich glaub sie hat auch scheiße durch. Ich erkläre es dir nochmal. Nur wenn du magst." er sah ja, dass Thomas Schwierigkeiten hatte dabei. "Muss nur noch französisch und englisch machen. Das krieg ich auch in der Bahn hin."

"Glaub, bei unserem Trainer wars was mitz ner Explosion, keine ahnung, was die Vamps da für Zeug eingesetzt haben. Unser Trainer hat auch überall Narben und so gehabt, muß wohl voll was abgekriegt haben. Wir haben natürlich nie ghefragt, das wär sicher nach hinten losgegangen," Thomas erinnerte sich zurück, trotzdem sie da aufpassen mußten, hatte der Trainer ihnen nicht nur einen Tritt in den Hintern verpaßt, aber viele, darunter auch er, hatten das als Antrieb auch gebraucht. Deswegen war Sora auch perfekt, auch wenn er anstrengend war.
"Wieso mit der Bahn, mein Dad bringt dich nach Hause, das ist doch klar. Der iast froh, wenn er mal aus der Farbe rauskommt. Das haben wir schon lange so beschlossen, wenn ich Leute einlade, dann kriegen sie unseren Fahrservice bis nach Hause. Außer es ist dir peinlich, daß mein Dad nur so nen altersschwachen Wagen hat."

"Scheiße. Das ist wirklich heftig." aber er hatte es wohl überlebt, wie es schien. Manchmal fragte sich Julian ob es nicht leichter wäre aufzugeben, aber solche Leute die weitermachten waren wirklich bemerkenswert seiner Meinung nach.
"Nein, das ist sehr nett. Ich möchte ihm nur keine Umstände machen. Es ist sehr weit und Benzin ist auch nicht billig, glaub ich. Da kann ich ruhig mit der Bahn fahren." er schlug eine neue Seite im Heft von Thomas auf und begann ihm alles Schritt für Schritt zu erklären und es so langsam wie möglich zu machen.
" Verstehst du das?", fragte er ihn immer wieder. Falls er es nicht verstand, erklärte Julian nochmal." Versuch dus mal."

"Ach, Dad hat dem Tankwart um die Ecke mal bei irgendwas Wichtigem geholfen, seitdem hat er nen Stein im Brett bei ihm. Lriegt das Benzin da immer zum Sonderpreis und manchmal sogar noch ne Bratwurst obendrauf für umsonst," Thomas`Vater hatte nie einen richtigen Beruf gelernt aber als Mädchen für alles konnte er mit anpacken und auch wenn man es ihm nicht so ansah, schleppen konnte er auch sehr schwere Sachen.
"Außerdem isses für ihn auch gut, denn so gut kennen wir uns hier auch noch nicht aus und so haben wir die Chance, mal die Umgebung auch kennenzulernen. Also sinfds keine Umstände," beruhigte Thomas ihn und hörte sich dann Julöians Erklärungen zu Mathe noch mal an, schüttelte dann jedoch den Kopf.
"Ich glaub, das wird heute nichts mehr, da muß ich mich morgen noch mal dransetzen. Trotzdem danke," meinte er und lächelte Julian schwach an, er wußte, daß er sich Mühe gab, aber bei manchen Themen war Thomas´Kopf eben widerwillig, was das Begreifen anging.

"Das ist wirklich cool. Habe gehört es ist nervig mit Benzin und allem.", meinte Julian. Thomas Vater war so ein Typ der scheinbar gerne anderen half.
"Okay. Dann danke. Das ist nett. Wenn ihr irgendwas braucht. Dann sagt mir Bescheid, okay? Also du kannst mir schreiben ich kann dir auch bei Mathe helfen. Es gibt Kram in dem ich auch nicht so gut bin. Ist doch normal." er hatte das Gefühl Thomas machte so viel für ihn. Da war das nichts.
" Glaub aber ich sollte zurück nach Hause, wenn das für deinen Dad Klargeht. Hast du Bock die Tage zusammen laufen zu gehen oder so? Jetzt wo das Center zu hat. Ich weiß ist nicht so deins, aber dachte dann ist man motivierter." Julian packte seine Sachen zusammen.

"Ach, draußen laufen ist nicht so meines, um ehrlich zu sein. Aber ich kann dir schreiben, wenn ich das nächste Mal mit einigen Jungs und Mädels aus der Nachbarschasft hier auf den Bolzplatz gehe. Bin da immer im Tor, weil die mich da gut finden, keine ahnung, wieso. Und dann kannst du deinem Onkel schön unter die Nase reiben, daß du Fußball spielen gehst, das hat er doch so an dir bemängelt," das wäre in Thomas´Augen zumindest eine kleine Retourkutsche.
"Dein Onkel hat sich ja auch nicht mehr bei meinem Dad gemeldet, jetzt kann er mal sehen, daß wir auch andere Sachen als Hobbys haben als Noras Fanatismus hinterherzurennen und ihre treuen Anhänger zu sein," trotz des Scherzes mischte sich ein bitterer Ton in seine Stimme, als er das sagte.
"Dad, wir brauchen nen Heimbringedienst," rief er dann und kurze Zeit spätter öffnete sich die Zimmertür, Thomas´Vater hatte schon die Schuhe angezogen und die autoschlüssel in der Hand.
"Wegen mir können wir gleich los," lächelte er.
"Und wegen meinem Mathe mach dir keinen Kopf, kann ja nicht überall Klassenbester sein," Thomas klopfte Julian freundlich auf die Schulter.
"Na dann, auf bald, Süßer. man sieht oder liest sich."

"Okay. Klar gerne. Ich hab lang kein Fußball mehr gespielt.", Julian war sich sicher dass das mit dem Fußball ein willkürliches Beispiel seines Onkels gewesen war. Es war ihm egal was Julian machte, so lange er eben nicht bei den Jägern war.
"Schreib mir. Und bitte nimm dir nicht so zu Herzen was Herbert gesagt hat, ja? Ihr habt das nicht verdient und es stimmt auch nicht." Julian zog sich ebenfalls die Schuhe an. "Schreib mir." Julian folgte Thomas Vater nach draußen. Es war sehr nett von ihm dass er ihn zurückfuhr. Während der Fahrt unterhielten sie sich nett. Er hatte das Gefühl er konnte mit Thomas und seiner Familie offen reden. Julian schilderte den von der Haltestelle zu ihrem Haus. Man fuhr an einem Tor vorbei, wo er ausstieg.
"Danke Ihnen." er lächelte warm. "Grüße an ihre Frau und alles." er winkte Thomas Vater nochmal zu und öffnete dann das Tor.

"Icg nehms mir nur zu Herzen, wenns gegen meine Family geht. Und es ging ganz eindeutig gegen sie, also ist das halt so. Wir werden uns wegen dem trotzdem nicht ändern, keine Sorge. Lieber ohne Manieren, dafür sind wir nicht so miesepetrig drauzf wie er und genoeßen unser Leben," Thomas war da recht gut verwurzelt in seiner Meinung. Auch wenn es da ausnahmen gab wie mit dem f_ußball, das machte er auch nur deswegen, weil sie eben Verbindungen zu den Nachbarn aufbauen wpollten, anstatt nur für sich zu leben.
Die Heimfahrt war gemütlich, trotzdem das Auto manchmal komische Geräusche von sich gab, aber Thomas´Vater erklärte Julian, daß dies völlig normal war. Er ließ ihn nach draußen und wünschte ihm noch einen schönen Abend und machte sich dann wieder auf den Rückweg.

Julian schloss die Haustür auf. Es war schon nach Zehn Uhr. Aber seinem Onkel war es relativ egal, wann er nach Hause kam. Scheinbar war er auch nicht da. Julian ging an den Kühlschrank und machte sich einen Abendsnack. Dabei setzte er erneut die Kopfhörer auf. Er würde sich Soras Tipp zu Herzen nehmen. Er konnte jeden Moment nutzen, um etwas zu machen. Nach fünfzehn Minuten setzte er die Kopfhörer wieder ab. Stück für Stück. Während des Essen setzte er sie wieder auf. Er machte noch seine restlichen Hausaufgaben und setzte wieder die Kopfhörer auf, während er auf seinem Handy Nachrichten beantwortete. Er schrieb Chris, der noch wach war und mit seiner Schwester einen Animationsfilm über Prinzen schauen musste. Dann schrieb er Tom und schickte ihm ein Fußball-Meme. Er fragte nach Anns Nummer.
Dann machte er sich fertig fürs Bett.

Sorry, Alter, aber die kann ich dir nicht geben. Kann ja nicht einfach so ohne ihr Wissen ihre Nummer rausgeben, dann killt sie mich wirklich.
Da mußte sich Julian schon selber überwinden, fremde Nummern so einfach rausgeben war nicht seins und er wußte auch nicht, ob Ann das so toll finden würde letztendlich. Außerdem hatte Juliasn ja selbwer gesagt, daß sie sih nicht so gut vverstanden, dann wäre das vielleicht auch noch mal ein Knackpunkt.
Er machte sich noch daran, ein paar Notizen für sein Protokoll zu schreiben, dann ging er ins Bett, nachdem er sich noch ein bisschen von dem Auflauf aus dem Ofen stibitzt hatte.

Okay. Dann frag ich sie. Irgendwann. Gute Nacht.
Julian seufzte leise und griff erneut nach den Kopfhörern. Er konnte Thomas ja verstehen. Er wollte kein Stress mit Ann. Julian spielte gedankenverloren mit den Kopfhörern und setzte sie dann wieder auf, schloss die Augen und versuchte die Dunkelheit zu begreifen, die ihn umgab. Irgendwo hatte es etwas beruhigendes und der Druck in seinen Ohren ließ auch so langsam nach. Er griff nach seinem Buch und begann sich Dinge zu notieren. Dann drehte er sich weg und versuchte so zu schlafen.

Es dauerte nicht lange, bis Thomas Julian wegen dem Fußball ansvhrieb, da schon am Sonntag wieder ein Treffen auf dem Bolzplatz angesagt war. Es waren dieses Mal auch nur drei Leute inklusive Thomas, ein Zwillingspaar aus der untersten Etage des grauen Hochhauses.
Auch wenn es Junge und Mädchen waren, so konnte man von weitem nicht wirklich sagen, wer davon wer war, beide hatten recht kurze Haare, deren Farbe irgendwas zwischen sandfarben und hellbraun war. Bei beiden war die Frisur auch immer so, als wären sie gerade durch einen Sturm gelaufen.
Nur durch die Kleidung konnte man den Unterschied sehen, da sie, Felia, immer etwas zu weit geratene Klamotten trug, während Felix seiner Größe angemessene Sachen hatte.
Thomas schrieb Julian noch, wo sich der Platz genau befand und welche Uhrzeit für das Treffen geplant war.

Julian hatte sich angewöhnt die Kopfhörer immer mitzunehmen. Er zog sie immer mal wieder über während der zwei Tage. So auch als er von der Haltestelle zum Fußballplatz lief. Wenn man nichts hörte, musste man alle anderen Sinne schärfen. Aber im Endeffekt konnte man sich einfacher navigieren, wenn man auf gewisse Dinge achtete.
Er winkte Thomas zu und setzte die Kopfhörer ab. Verstaute sie vorsichtig in seinem Rucksack. Er kam auf Thomas zu.
"Hey Bruder." er schlug mit ihm zum Gruß ein und reichte dann auch den anderen beiden die Hand. "Julian.", stellte er sich vor.

"Schön, daß du hier bist, dann haben wir zwei Zweier-Teams," zu dritt hätten sie das auch irgendwie hinbekommen, aber je mehr Lerute da waren, desto besser.
"Das sind Felix und Felia, Zwillinge, wie man sieht," stellte er die beiden anderen dann vor.
"Hey," meinte Felix verhalten, seine Stimme klang ein wenig eigenartig und seine Schwester kicherte.
"Tut uns leid, mein Bruder hat gerade nen Stimmbruchschub, deswegen redet er nicht so gerne vor Fremden," erklärte sie kieksend, worauf sie einen sauren Blick von ihrem Bruder zugeworfen bekam.
"Aber beim Spielen muß man ja auch nicht so viel reden, also geht das," meinte sie und holte eine leere Flasche heraus, die sie auf dem Boden legte.
"Ich denke, Julian darf drehen, so als Neuer," meinte Thomas und wies auf die Flasche.
"Damit wählen wir immer die Mannschaften aus, die Flasche ist schon etliche Jahre alt und man sagt, sie soll wissen, wer am bresten zusammen spielt," er zwinkerte Julian verschwörerisch zu, dann stellten sie sich in einem Viereck um die Flasche.
"Der erste, auf den die Flasche zeigt, spielt in einer Mannschaft und der dritte. Der, der noch übrig bleibt, kommt zu dem zweiten dazu. Alles soweit verstanden," fragte er Julian.

"Stimmt.", Julian sah die Flasche vor sich an. Er war froh, dass er nicht mehr im Stimmbruch war. Das hatte er schon seit mindestens einem Jahr durch.
"Freut mich euch kennenzulernen. Eine Ehre wird mir zu Teil." er drehte die Flasche. Alle standen sie um die Flasche herum und warteten gespannt. Julian konnte nicht einschätze, wer worin gut war. Aber Thomas war schon fürs Tor geeignet. Er war breit und sie hatten beim Training oft Bälle abgekriegt. Außerdem hatte er gute Reflexe.

"Das is ne alte Flasche, keine Ahnung, was du da von Ehre laberst, Alter," Felia verdrehte die Augen und sah zu Thomas.
"Hoffentlich hat er nur so nen Stock im Arsch beim Reden und nicht beim Spielen, ich will den Gegner bluten sehen," meinte sie dann und verschränkte die arme, während Julian die Flasche drehte.

"Das war ein Scherz.", scheinbar verstand das Mädchen keine Scherze. Das konnte ja heiter werden. Es war immer noch ein Mannschaftsspiel.
"Okay Felia. Scheinbar sind wir in einem Team. Die Flasche hat entschieden. Willst du ins Tor oder soll ich?", fragte er sie.

"Dein Kumpel hat ne eigenartige Art von Humor, Thomas. Aber gut, Humor ist unwichtrig, wenn er gut im Spielen is," meinte Felia und seufzte bei Julians Frage.
"Du willst dich alsdo ins Tor stellen und ich mach die ganze Arbeit? Zum faul rumstehen hättest auch zu Hause bleiben können. Wir spielen alle, klar? Jeder spielt im Feld und jeder spielt im Tor," wies sie Julian an und holte einen ramponierten Fußball, der schon weitaus bessere Tage gesehen hatte.
"Wir sind auf der Seite des Feldes, die beiden da drüben," sagte sie mit forscher Stimme und ließ die anderen sich wieder um die Flasche stellen, sah dann zu Julian.
"Na dann, Neuer ... du hast die Ehre," sie betonte das Wort extra, "auszulosen, wer von uns den Ball kriegt."

Er würde also die ganze Zeit herumrennen. Er war in erster Linie hier um sich zu bewegen und weil er Thomas Freunde kennenlernen wollte.
Julian wusste jetzt schon, dass es anstrengend werden würde in diesem Moment. Er drehte die Flasche erneut und sie zeigte auf Thomas. "Euer Team.", meinte er kurz angebunden. Sie gingen zu ihrem Teil des Feldes.
"Bist du ready?", fragte er Felia. Er sah zu den anderen beiden.

"Ich bin ready geboren worden," meinte Felia und das Spiel begann. Felix war so der kleine schwachpunkt im Team, auch wenn er sich ehrlich bemühte. Seine Schwester versuchte zumindest ansatzweise am anfang, Rücksicht auf ihn zu nehmen, ließ es aber schnell bleiben.
Sie rief Julian ein paar Mal Kommandos zu, wenn er nicht so drauf war, wie es ihr paßte, allerdings hatte suie kaum eine Chance, wenn Thomas am Ball war, weil er sie ein paar Mal einfach über den Haufen rannte.

Julian war es gewohnt, dass es grob zuging. Beim Rugby schmissen sich die Leute auf einen drauf und man wurde dauernd von Leuten getackelt, die doppelt so schwer und breit waren wie einer selbst. Deshalb musste er sich beim Fußball stark zusammnreißen Felix oder Thomas nicht anzurempeln oder mit den Ellenbogen wegzustoßen. Er war es auch gewöhnt dass ihm Kommandos zugeschrien wurden von seinem Coach her, deshalb konnte er schnell auf alles reagieren. Meistens lief er ins Tor, wenn es hieß Thomas Bälle zu halten, was sehr oft der Fall war. Die kamen hart. Aber nichts im Vergleich dazu von Hope abgeworfen zu werden. Er ließ da keinen Ball durch und warf sich mit vollem Körpereinsatz ins Tor, wenn das nötig war.

Nach einer Weile kamen die vier wieder zusammen in die Mitte des Feldes. "Gut, würde sagen, das Aufwärmtraining is vorbei, oder," fragte Thomas Julian und holte die Flasche wieder zu ihnen.
"Dachte, wir sind mal noch ein bisschen nett zu dir, falls du schon aus der Übung bist, was Fußball angeht," dieses Mal drehte er die Flasche.
"Tja, siehst so aus, als wären wir ein Team, Felia," meinte er und das Mädchen grinste breit.
"Ihr beide tut mir jetzt schon leid," sagte sie zu Julian und ihrem Bruder und überließ ihnen großzügig den Anstoß.
Thomas und sie waren eine Einheit, er räumte den Weg frei und sie wischte mit dem Ball durch alle Lücken, die sie finden konnte. Es war ein wenig unausgeglichen, da Felix wirklich ein schwacher Spieler war, aber er gab sich Mühe, auch wenn er oft auf dem nassen Boden landete.

Julian zuckte mit den Schultern. "Das müsst ihr mir sagen.", meinte er. Er war ein bisschen volgeschmiert vom matschigen Ball und vom sich ins Tor werfen, aber sonst war das nicht sonderlich anstrengend gewesen. Er strich sich Dreck aus dem Gesicht.
"Wir packen das schon. Kein falsches Mitleid.", er reichte Felix die Hand. Er hatte schon gesehen, dass dieser kein guter Spieler war. Aber das war auch egal. Es ging im Endeffekt um den Spaß. Vor einem Jahr wäre er das in der Mannschaft gewesen deshalb fand er das nicht weiter schlimm.
Julian versuchte so gut er konnte Felix Fehler auszugleichen, indem er zum Tor sprintete oder reinkommende Bälle abwehrte. Der Junge gab sich wirklich mühe, und das war ja was zählte. Aber Felia und Thomas dominierten das Spiel in der Offensive dann doch ganz schön. Sie machten das nicht zum ersten Mal, wie es schien.

"Der Neue ist echt ne Schlaftablette, aber gut, war ausreichend," meinte Felia nach dem zweiten Spiel.
"Kannst ja wieder vorbeikommen, wenn du geübt hast," grinste sie Julian an und sah zu ihrem Bruder, der sich den Dreck von den Klamotten rieb, was es nicht unbedingt besser machte.
"Wirst besser, Bruder, das wird schon," meinte sie aufmunternd zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter.
"Wir müssen dann auch mal wieder los, Familientreffen und so können wir da nicht auftauchen, ansonsten ratet Paps wieder aus," sie nickte Julian noch mal zu.
"Man sieht sich, Tablettchen," meinte sie und zog mit ihrem Bruder im Schlepptau von dannen.
"Schöner Spitzname ... zumindest besser als meiner bei ihr," grinste Thomas ihn an, er war noch derjenige, der von ihnen am saubersten davongekommen war.