Die Verblendung

"Ich trinke kein Alkohol. Das ist ungesund.", meinte Julian. "Aber danke.", fügte er schnell hinzu. Er wusste
Dass ein Glas ihm nicht schaden würde, aber es ging ihm ums Prinzip. Das war offensichtlich Wein. Das konnte selbst er sehen. Gabriel lachte. "Der Wein ist vorzüglich. Ich habe aber auch nichts anderes erwartet." er war mehr als bekannt, dass der Graf ein Weinkenner war.

"Wenn es danach geht, dürftest du weder essen noch trinken, denn fast jedes Lebensmittel ist auf seine art nicht gesund für den menschlichen Körper. Außerdem habe ichmit keinem Wort erwähnt, daß du den wein probieren sollst, oder," machte ihn der Gtraf auf seinen Fauxpas aufmerksam.
"Ich würde nie jemanden dazu ermutigen, das muß jeder selber wissen."

"Sorry. Ich meine.. Entschuldigung." Julian nahm sich das Glas von Gabriel und roch dran. "Riecht gut.", sagte er zögerlich. Er hatte wirklich keine Ahnung, wie Alkohol zu riechen hatte. Aber wahrscheinlich war es toller Alkohol. Er war sich sicher. "Danke.", fügte er noch hinzu.

"Nun, och wollte dir damit nur beweisen, daß wir hier mindestens genau so zivilisiert mit anderen und auch Menschen umgehen können wie andere Menschen auch," meinte der Graf wohlwollend und legte die schmalen Hände aneinander.
"Ich hoffe doch, das Essen ist ebenfalls annehmbar. Es ist kein luxusdinner, aber ich denke, man kann es trotzdem mit Genuß essen."

"Sehr lecker.", sagte Julian schnell. Zumindest dazu hatte er eine Meinung. Nur dass es eben viel Fleisch war. Aber in dieser Situation wollte er nicht wählerisch sein. Und es war eben wirklich sehr lecker.
"Ja Sir. Danke Ihnen dass für das Essen, was immer gebracht wird. Für mich ist alles vorzüglich. Ich hatte in der Tat lange nicht mehr so gutes Essen.", fügte Gabriel hinzu.

"Nun, unsere Gäste kann ich schlecht verhungern lassen. Und ich weiß, daß du dich von Blut fernhältst, weswegen ich auch keine Sorge hatte, dich mit Julian zusammenwohnen zu lassen. Wäre Claire ein Mann hätte sie sicher auch mit euch zusammenwohnen können, immerhin hat die Hütte auch noch einen Keller, aber ich denke nicht, daß dies eine so gute Idee gewesen wäre," meinte der Graf.
"Zudem hat suie nur hier oben die Technik, die sie braucht. Und sie hat scheinbr eine Freundschaft hier oben schließen können mit der Seele von Noahs verstorbener Frau, Jenna. Ich denke, du hast ihr Grab in meiner Waldstadt gesehen, Gabriel."

"Ja. Jenna. Jona war auch da und hat Blumen auf ihr Grab gelegt. Der gleiche Spiegel also..."
Julian sah die beiden nur noch verwirrt an, schüttelte danm den Kopf. Er verstand gar nichts mehr. Diese alten Mannes redeten wirres Zeug.
Er hielt es besser zu schweigen, während Gabriel sich noch ein Glas wein einschränkte und es in seinem bauchigen Glas Schwenkte.

"Es gibt nur diesen einen Spiegel, dfer jetzt nur noch in Scherben existiert, aber so ist es mir lieber. Du weißt sicher noch, daß Bianca Black diesen Spiegel haben wollte als Druckmittel," dem Grafen war ein einziger Spiegel zu unsicher, deshalb war es so besser.
"Und Julian versteht die Welt nicht mehr," meinte er dann lächelnd, als er dessen Gesicht sah. "Nun, jumger Mann, du solltest dich hier daran gewöhnen, von Magie, übernatürlichen Wesen und anderen Dingen umgeben zu sein, die ein einfavher menschlicher Verstand niemals erklären könnte."

Julian schüttelte den Kopf. "O.. Okay ich versuchs.", es war schon schwierig genug für ihn sich an Vampire und dergleichen zu gewöhnen. Das war nochmal was anderes. Magische Spiegel. So was war für ihn unglaublich.
"Na ja aufgrund einer dieser Scherben durfte ich meine Großeltern wiedersehen. Von demher bin ich sehr dankbar." meinte Gabriel.

"Sie haben darum gebeten, daß sie sich von dir verabschieden können. Und da sie zu einer alten Vampirfamilie gehören, wenn auch nicht zu der mit fden edelsten Ansichten, so hatte ich kein Problem damit, ihnen dies zu erfüllen," der Graf nickte leicht in Finns Richtung, immerhin hatte er eine Zeitlang bei den beiden gelebt als Adoptivsohn, bis diese Familie auf die Seite der Blacks gewechselt war.
Da die Blöacks zu verantworten hatten, daß Finns erste große Liebe getötet wurde, war dies ein nachvollziehbarer Schritt. Dieser widmete sich konzentriert seinem Essen, am Gespräch schien er sich nicht weiter beteiligen zu wollen, zu dieser Sache wollte er auch nichts weiter sagen.

Naja das war ja in erster Linie Jeff nicht die Großeltern von Gabriel der sich den Blacks aus Geldgründen hingezogen gefühlt hat.
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Gabriel lächelte traurig. "Ja. Es war ein guter Abschluss für uns.", meinte er leise. Dass Finn sich zurückhielt, das wunderte ihn nicht weiter. Aber er wusste wie sehr das seine Familie immer noch verfolgt hatte, dass sie einen Sohn verloren hatten. Seine Großeltern waren vielleicht auch aus diesem Grund so streng mit ihm gewesen. Zumindest sein Großvater. Weil er nicht verkraften konnte, dass sowohl Finn als auch Jeff weggegangen waren.
Julian sah sich verstohlen um. Er verstand die ganzen Dynamiken hier nicht. Es wirkte so als würden sich alte Freunde unterhalten, wobei Finn den ganzen Abend schon nichts gesagt hatte. Als er merkte dass der Vampir ihn ansah, wandte er sehr schnell seinen Blick ab und aß noch rin Stück Fleisch. Was Claire wohl grad so trieb? Er stellte sich vor, wie sie irgendwelche Notizen ordnete.
Er schwelgte eine Weile in Gedanken.

Familie ist halt Familie, man weiß ja nicht, wie die Großeltern in der Zeit drauf waren
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"Es bringt sie nicht zurück, aber es ist besser, sie loszulassen, als daß man ihnen zu lange hinterhertrauert. Das hätten sie mit Sicherheit auch nicht gewollt. Es ist schade, daß ich dir diese Möglichkeit nicht geben kann, Julian. Es wäre sicher auch gut für dich, wenn du dich von deinen Eltern verabschieden könntest, nicht wahr? Aber leider gehören sie nicht zu denen, die in diesen Spiegel gelangen können, menschliche Seelen einzufangen ist nicht gerade leicht. Wir haben bei der Entwicklung des Spiegels versucht, diese Schwierigkeiten zu überwinden, leider hat es nicht funltioniert," meinte der Graf bedauernd.

Julian war in Gedanken ganz woanders gewesen. Er blickte auf, als der Graf ihn erneut ansprach.
"Ja, Sir.", sagte er leise. "Aber ich habe mich damit abgefunden. Es ist jetzt vier Jahre her und ich versuche an die guten Dinge zu denken." Die längste Zeit war Julian nicht mal in der Lage gewesen an seine Eltern zu denken, weil er so traurig war. Aber das Leben musste halt weitergehen. Und er hoffte, dass er seine Eltern in Ehren hielt. Wahrscheinlich hätte er sie aber enttäuscht, wenn er Jäger geworden wäre. Vielleicht war es auch deshalb besser so. Seine Mom und sein Dad hätten sicherlich nicht gewollt, dass er von Hass geleitet einen Rachefeldzug ausübte. Das hatte sein Onkel auch von Anfang an gesagt.

"Abfinden tut man sich damit selten in so einer Situation wie deiner aber ich weiß schon, was du meinst. Umso erstaunlicher, daß du doch ganz gut mit uns Untoten umgehst, im Grunde genommen leben Vampire ja auch nicht mehr," lächelte der Graf kurz.
"Wahrscheinlich ist es für uns deswegen so schwer zu sterben, immerhin kann etwas, was schon tot ist, nicht noch toter sein."

"Ich meine ich bin noch traurig. Ich werde nie aufhören traurig zu sein. Aber ich kann weitermachen ohne dass mich die Trauer ständig einholt.", erklärte Julian seine Sichtweise.
"Und was würde das bringen? Ich hab schon Angst oder Respekt vor Ihnen aber na ja, wenn Sie mir was hätten tun wollen, hätten sie das ja schon gemacht, oder? Und irgendwie verhalten Sie sich alle auch grad normal. Ein Businessessen von meinem Onkel sieht auch nicht anders aus. Auch da sitzt immer einer am Tisch, der nichts zu sagen hat. Na ja, meistens bin ich das dann. " Julian zuckte mit den Schultern.

"Es gibt keinen Grund, warum wir uns nicht normal verhalten sollten, oder? Natürlich ist immer klar, daß euch Nora wahrscheinlich was anderes gesagt hat, aber wir waren fast alle Menschen und kennen deswegen deren Benehmen, weil wir es so gelernt haben. Oder es lernen mußten in selteneren Fällen," meinte Dracula nonchalant, er hätte keinen Grund gesehen, anders mit seinen gästen umzugehen.
"Aber um dich zu beruhigen, ich muß dich nicht beißen, ich habe meine heutige Blutratuion schon zu mir genommen. Und um dich weiter zu beruhigen, es war eine Blutkonserve, diese Möglichkeit nutzen wir hier meistens, da sie effektiver ist als Menschen anzuzapfen. Bei meinen Leuten klappt dies auch ganz gut, bei den Gästen, die hier ein und aus gehen, nun ja, da hapert es hin und wieder."

Julian gefiel die Vorstellung dass die Leute hier Blut tranken ganz bestimmt nicht. Aber da konnte man auch nichts dran ändern. Er war eben hier zwischen den Blutsaugern.. Den Vampiren. Da war das wohl normal. Aber Nora hatte es so aussehen lassen als würden sie regelmäßig Jagd auf Menschen machen. Julian wusste mal wieder nicht, was er glauben sollte.
Trotzdem fiel es ihm schwer den Mann vor ihm als Dracula zu sehen. Er wirkte nicht wie eine mystische Figur, sondern eher wie ein Schauspieler für einen Arthouse-Film.

"Du scheinst immer noch nicht sonderlich überzeugt von uns zu sein, nun gut, vielleicht ändert sich das ja auch noch. Ich werde Claire bitten, euch mit den Särgen zu helfen, dann kommt sie mal von ihren Notizen weg und du siehst vielleicht auch, wie es sein kann, daß Vampire kein Blut trinken müssen. Du hast sie, soweit ich informiert bin, bisher ja auch als normal angesehen und kannst es auch weiterhin," der Graf leerte sein Glas und schenkte sich nun etwas Wasser ein.
"Wenn es etwas gibt, um dich davon zu überzeugen, daß du uns nicht hassen mußt, dann immer heraus mit der Sprache. Ich meine, ich könnte es natürlich mithilfe meiner Fähigkeiten schaffen, daß du keine angst oder Haß mehr bei uns verspürst, aber ich dränge ungern jemanden meinen Willen einfach so auf."

"Keine Ahnung. Ich muss mich dran gewöhnen. Uhm ich meine ich dachte 4 Jahre lang Sie sind alle meine Todfeinde. Es brauchst ein bisschen um umzudenken. Ich kann sagen, dass Sie mich nicht schlecht behandeln und dass ich nicht den Eindruck habe, dass Sie die Absicht hätten mir und meiner Familie zu schaden. Im Gegenteil. Vielleicht gibt es doch eine Sache. Ich verstehe es einfach nicht, weshalb Sie mir und meinem Onkel überhaupt helfen. Wären wir nicht eigentlich Ihre Feinde? Auch Nora und den Jägern, sie behandeln sie mit Respekt und versuchen es ihnen einfacher zu machen, indem sie sie mit Finn trainieren lassen zum Beispiel. Sie lassen ihnen Zeit sich auf alles vorzubereiten. Das habe ich wirklich nie verstanden. Das sind Leute die wollen Sie alle auslöschen. Die sehen Sie als Käfer oder Tiere oder so was an, die es nicht wert sind zu existieren. Ging mir ja auch so. Ich habe Sie alle gehasst. Ich verstehe nicht, wie Sie dennoch so milde walten können." Julian schüttelte den Kopf.

"Ich weiß nicht, in wieweit du meine Geschichte als Mensch kennst. Immerhin bin ich recht spät ein Vampir geworden. Ich hane schon zu meinen Lebzeiten Tausende von Menschen sterben lassen, zum großen Teil unter den übelsten Methoden. Vielleicht ist dir mein Name zu Menschzeiten ja bekannt und daß man mir den Beinamen Tepes gegeben hat, übersetzt heißt das der Pfähler. Ich glaube nicht, daß ich dir genauer besvhreiben muß, wie ich meine Opfer umbringen lassen habe," erklärte der Graf ruhig.
"Tausende sind durch mich gestorbben und Tausende würden durch mich sterben, wenn ich ihnen nicht wenigstens eine Chance einräume, sich verteidigen zu können. Um ehrlich zu sein, ich mache es ihnen nicht wirklich viel leichter, die Vampire, die gegen die Jäger antreten, sind teilweise uralt und kampferfahren, im Grunde genommen hatte Nora von anfang an nicht wirtklich eine gute Chance gegen mich. Aber man weiß ja nie, was sie sonst noch so anzubieten hat, manchmal überraschen selbst Menschen mich noch. Und ich sehe die Jäger grundsätzlich nicht als meine Feinde an, viele von ihnen haben mit einem Vampir wahrscheinlivh noch nicht mal irgend einen Kontakt gehabt und wissen nur das über uns, was ihnen erzählt wird. Mein Ziel ist es, daß sich bei dieser Schlacht, wenn es zu dieser kommt, so viele Jäger wie möglich am Ende durchkommen. Du willst wissen, warum ich so handle? Es sterben täglich genug Menschen und ich habe schon mehrmals in meiner Vergangenheit für die Auslöschung von Familien gesorgt. Das soll nicht noch einmal vorkommen. Das hat nicht unbedingt etwas mit Milde zu tun, es ist nur für meinen eigenen Seelenfrieden, den schon genug Opfer belasten, selbst ohne die, die starben, als ich schon Vampir war."

Julian nickte. "Okay. Das kann ich nachvollziehen." am Ende handelte der Graf also egoistisch für sich. Damit er sich besser und moralischer fühlte. Julian hatte den Eindruck, dass es noch eskalieren würde zwischen Jägern und Vampiren. Nora war nicht die Person, die nachgab. So oder so nicht. Aber Julian würde wahrscheinlich nicht mehr dabei sein.

"Man sollte kein Leben sinnlos wegwerfen, oder? Egal, ob man mir nun als Feind oder Freund gegenübersteht. Und die Jäger komplett zu vernichten hat für mich keinen wirklichen Sinn," fügte der Graf noch hinzu.
"Ich würde im Falle eines Sioeges auch Noras Leben verschonen, nur wäre es dann kein Sieg, da ich so viele Leben wie möglich schützen will. Deswegen wird sie mein einziges Ziel sein. Es könnte also durchaus sein, daß es für viele ihrer Leute eher langweilig wird, das kommt allerdings darauf an, wo sie sich dann befiondet. Da sie aber darauf aus ist, mich persönlich zu besiegen, wird es recht leicht sein, sie hervorzulocken."

"Sie ist wahnsinnig." Julian schüttelte den Kopf. Das war doch Selbstmord. Was war denn mit Hope und ihrer Familie? Und allen anderen die sie brauchten und zu ihr aufsahen. Aber wenn sie sich das in den Kopf gesetzt hatte. Vielleicht hatte sie ja auch ein Ass im Ärmel.

"Nun, wer weiß, was ihr ihre Familie gesagt und eingetrichtert hat. Immerhin waren wenigstens alexander und Ebony geübt im Töten von Vampiren. Und der Hsß auf uns war im gedamten Zirkel von ihnen mehr als nur aktiv, selbst die kleinsten Kinder wurden schon dadurch vergiftet," seufzte Dracula und schloß kurz die augen, schüttelte den Kopf, um diese Gedanken nicht zu sehr an sich heranzulassen.
"Es war mir zuwider, dem Ganzen so ein Ende zu setzen, aber es ging leider nicht anders."

"Sie haben ihre Familie also wirklich getötet. Dann kann ich auch ihre Missgunst irgendwie verstehen."
Gabriel nickte. "Aber das ist auch teilweise wegen mir. Ich habe ihre Familie ausgeliefert. Ich hätte auch etwas dagegen tun können, schließlich haben sie mich als Teenager aufgenommen. Okay, das waren nur ein paar Monate aber wir standen uns mal nahe."
Julian sah verwirrt zu Gabriel." Du warst mal bei den Jägern?"
" Können man so sagen, ja.", Gabriel nickte. "Aber na ja. Da war noch Anca und sagen wir mal so. Ich hatte meine Gründe."