Die Verblendung

Noah das irritiert zu Finn. Er verstand nicht was das sollte. Aber er hatte das Gefühl Finn hatte vielleicht ein Problem mit ihm. Denn anders als einen Seitenhieb konnte er das auch nicht lesen. Was sollte das heißen, Individualität?
"Claire. Ich wollte Sie auch nicht in irgendeine Ecke drängen. Ich habe Sie so wahrgenommen. In dem Sinne, tut es mir leid. Vielleicht habe ich das auch falsch gelesen." er faltete die Hände.
"Dennoch finde ich ein wenig... Erstaunlich so etwas von Ihnen zu hören. Zumal wir uns ja kaum kennen. Kann ich Ihnen denn noch weiterhelfen?" Noah lächelte entschuldigend.

"Sie kennen mich ja auch gar nicht und bestimmen einfach so, was ich sein soll und was in mir genetisch vorgeht. Außerdem haben sie selbst gesagt, daß Sie überstürzt gehandelt haben bei der Entscheidung, sich verwandeln zu lassen, laut Finn, der Sie schon sehr lange zu kennen scheint, sind Sie ein Einzelgänger und ziemlich festgefahren in Ihren Meinungen. Ein Vampirleben sollte aber genutzt werden, um offener zu werden, oder? Immerhin hätten Sie die Zeit nutzen können, um alles an einem Leben kennenzulernen, was für einen Menschen nicht möglich ist, weil ihm die Zeit fehlt. Sie hätten Individualität sehen, erleben und leben können, was Sie ja anscheinend nicht getan haben. Deswegen ist das, was Sie als Geschenk erhalten haben, ziemlich weggeworfene Zeit," Claire startete mal wieder einen ihrer Vorträge, allerdings merkte man auch, wie ernst ihr das Thema war und das sie sich damit auseinandergesetzt hatte.
"Aber gut, scheinbar sind Sie der erste, der spüren kann, wie viel Vampir in einem steckt. Keine ahnung, wofür das gut sein soll, aber Glückwunsch, Sie haben ein Talent, das kein anderer Vampir auf dieser Welt zu haben scheint," sie zuckte mit den Schultern. Im Grunde war es ihr auch gleich, nur haßte sie es, in so eine Schublade gedrückt zu werden, wie es Noah gerade getan hatte.

Noahs Irritation nahm nur zu. Vielleicht hätte er nichts sagen sollen. Aber er hatte eben ein recht gutes Gespür, was das anging. Er hätte sich ja auch irren können.
"Es tut mir leid.", entschuldigte er sich erneut. "Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, Claire und hätte vielleicht meine Vermutung als solche Kenntlicher machen oder gar für mich behalten sollen. Aber am Ende des Tages, scheinen Sie ja auch gut zu wissen, was Sache ist und was Sie möchten. Und Sie haben Recht, damals war mir das nicht so bewusst, deshalb ist das ja auch gut. Wie gesagt, wenn ich Ihnen noch helfen kann, sagen Sie mir gerne Bescheid." er wandte sich Finn zu. "Und Finn, wenn du ein Problem mit mir hast, kannst du es mir auch einfach sagen." er schüttelte den Kopf. Er fand es doch schon ziemlich absurd, dass ihm einfach etwas zugeschrieben wurde, während man ihn genau dafür kritisierte. Aber er sah auch keinen Sinn daran eingeschnappt zu sein. Jeder durfte kritisieren was sie oder er wollte.

"Ich habe kein Problem mit dir, Noah, ich habe unserem Gast nur erklärt, was du warum gesagt hast. Sie ist jemand, die Dinge gerne tiefliegender ansieht und deswegen bin ich ebenso an diese Erklärung herangegangen. Es hätte dir und ihr nichts gebracht, wenn ich es überflächlich abgetan hätte und beide Parteien sich nicht neutral gegenüberstehen. Wie du weißt, können wir uns Zwistigkeiten und Streitereien in so einem kleinen Gemäuer nicht erlauben und der Graf wünscht dies auch zu vermeiden. Also habe ich nur versucht, soclchen Auseinandersetzungen vorzubeugen, bevor es wirklich zuu einer harschen Auseinandersetzung gekommen wäre, da ich das Temperament der jungen Dame und auch deines kenne," winkte Finn ab, scheinbar sah Noah sich da mal wieder selber angegriffen wie so oft, anstatt das große Ganze zu sehen, das sich nun mal nicht um ihn alleine drehte.
Er legte nach diesen Worten eine kleine Spritze neben Claire aufs Bett, in der eine leicht trübe Flüssigkeit zu sehen war.
"Ich denke, du weißt, woe man damit umzugehen hat. Wenn du dafür bereit bist, dann nur zu, wenn du noch warten willst, dann ist das auch in Ordnung. Es ist wichtig, daß du es für dich tust und nicht für jemand anderes," sagte er und sah zu Noah.
"Wir können dann gehen, ich denke, wir werden hier nicht mehr benötigt."

Noah sah Finn skeptisch an. So ganz glaubte er das nicht. Da war noch etwas anderes im Spiel. Aber es reichte aus, um seine Stimmung wieder auf das neutrale nichts zurückzubringen, die sie auch vorher gewesen war. Er nickte Claire freundlich zu.
"Finn hat recht.", sagte er dann sanft zu Claire."Ich wünsche Ihnen das Beste. Ich denke Sie wissen das selbst auch am besten." er folgte Finn.
Als sie draußen waren blieb er kurz stehen.
"Es tut mir leid. Ich hätte mich öfter melden sollen.", sagte er dann schließlich. "Ich möchte keinen Zwist und.." er schüttelte den Kopf. Es war nicht Finns Problem, dass es ihm nicht gut ging. Es war an der Zeit sich zusammenzureißen.
"Ich werde mit Simon sprechen. Danke.", er senkte den Blick.

"Es hätte nicht viel gebracht, wenn du dich öfter gemeldet hättest, zumindest bei mir nicht. Ich v´bin nicht wirklich erreichbar und werde meist nur dann gefunden, wenn ich gefunden werden möchte. Und meistens lege ich keinen Wert darauf, gefunden zu werden außer von Camille," da machte Finn noch immer eine Ausnahme, da Camille seine Familie war, die ihn so akzeptoerte, wie er war.
"Und die Aussage, daß der Graf keinen Zwist hier möchte, mußt du auch nicht als aufforderung für dich und Simon sehen, aber ihr müßt das unter euch ausmachen. Wa bringt nichts, mich oder andere mit reinzuziehen, auch wenn Simon mein Freund ist. Du kennst ihn nun lange genug, um zu wissen, wie er tickt. Seine Vergangenheit hat ihm zu dem gemacht, was er ist und ein großer Teil davon ist auch wegen dir passiert, wie du am besten weißt. Und so eine Vergangenheit bekommt man nicht geändert, die Leute, die darin verstrickt waren, auch nicht."

Noah nickte. Es war traurig. Er wünsche es wäre alles anders gelaufen. Es war nicht so als würde er sich nicht eine bessere Beziehung zwischen ihm und seinem Vater wünschen, aber er wusste nicht wie. Er zog sich lieber zurück und versuchte seine Probleme mit sich auszumachen. Aber seine Eltern hatten sich auch Sorgen gemacht.
"Ich glaube ich habe es einfach vermasselt" Noah schüttelte den Kopf. "Tut mir auch leid, dass ich dich grad in eine Ecke gedrängt habe. Ich bilde mir ein, dass wir Freunde sind. Aber ich weiß, das ist nicht wirklich so. Aber danke für deine Einsicht. Ich gehe jetzt besser. Ich muss mit ihm sprechen. Wir sehen uns sicher demnächst. Pass gut auf Claire auf." Noah wandte sich zum gehen.

"Ich kann und darf dich nicht als Freund ansehen, tut mir leid. Aber das hast du dir früher recht schnell selbst verdorben und ich denke, das weißt dfu auch. Du siehst in einer Freundschaft schnell zu viel und ich habe keine Zeit und keine Lust, wieder zwischen dir und deinem vater zu stehen. Denn das würde seine Verbindung zu mir zerstören und seine Intelligenz und sein Wissen ist etwas, auf das ich nicht verzichten kann und laut dem Grafen nicht verzichten darf," erklärte Finn ihm ruhig, Simon hatte sehr darunter gelitten, als Noah ihm direkt ins Gesicht gesagt hatte, er hätte lieber Finn als Vater als ihn. Und soweit sollte es nicht noch einmal kommen.
"Pflege lieber die Freundschaften, die du hast, anstatt denend hinterherzulaufen, die nicht existieren," meinte er noch, bevor er sich wieder auf machte in seine Räumlichkeiten.

Noah dachte noch über die Worte von Finn nach, während er zum Zimmer von Simon lief. Er wusste es ja auch. Und er wollte nicht dass Simon weiterhin komplexe deshalb hatte. Familie war wichtiger als alles andere. Wenn man als Vampir mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel hatte, merkte man irgendwann dass man sich auf diese Kontakte verlassen musste und nach Jennas Tod war Noah keine gute Familie und auch kein guter Freund mehr gewesen. Für niemanden. Es hatte ihn zerstört die Liebe seines Lebens zu verlieren. Noah klopfte leise an Simons Zimmertür.

Simon kam fast zum gleichen Zeitpunkt aus seinem Zimmer, als Noah angeklopft hatte. "Tut mir leid, ich habe gerade keine Zeit, Noah, ich wurde gerufen," sagte er und sah seinen Sohn kurz an.
"Ich soll zum Grafen kommen, anscheinend ist einer seiner Angestellten krank und da es wohl ein Mensch ist, soll ich mich darum kümmern," erklärte er knapp.

"Oh je. Okay alles klar. Ist Es okay, wenn ich auf dich warte?", fragte Noah seinen Vater. Er ging ihm schnell aus dem Weg.

"Da ich nicht weiß, was vorgefallen ist und wie lange es dauern kann, kann ich dir nicht sagen, wie sinnvoll es ist, zu warten. Tu, was du willst, es ist deine Entscheidung," meinte Simon und eilte dann davon, bei einem Menchen wollte er keine Zeit verlieren, vor allem dann nicht, wenn er nicht wußte, wie ernst es war. Menschen hielten meist nicht so lange durch wie andere Kreaturen, wesweben man da doch fixer sein mußte.

Noah nickte und sah seinem Vater hinterher. Dann setzte er sich an dessen Schreibtisch und wartete. Er hatte ja Zeit. Eine ganze Menge sogar. Das war eine Sache, die er gelernt hatte nach all den Jahren.
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Der Regen wollte gar nicht mehr aufhören, deshalb durften sie für heute dann auch Feierabend machen. Julian war nicht scharf darauf bei dem Wetter nach Hause zu laufen. Er wurde zurück begleitet und war dann auch ganz froh, dass als er heile zurückgekommen war. Er fragte sich ob bei Claire wohl auch alles okay war.

Das würden dann aber die Wachen machen, denn Julian kann sicher nicht mit nem Verletzten Felswände hochklettern, oder? Außerdem haben die auch nen arzt im Dorf, das würde doch viel schneller gehen.
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Eine junge Frau aus der Küche hatte sich geschnitten und es war doch ein etwas tieferer Schnitt, da das Messer am Knochen des Tieres abgerutscht war. Und da der Grafg nicht riskrieren wollte, daß ein anderer Vampir das zu sehen bekam, war Simon die beste Lösung, da Finn gerade nicht abkömmlich war.
Die Leute kannten Simon außerdem schon und vertrauten ihm, auch wenn er ein Vampir war.
"Das muß genäht werden," meinte Simon, als er sich die Wunde angesehen hatte, zum Glück hatte er ein kleines Set mit Utensilien bei sich, welches nun zum Einsatz kam, nachdem er die wunde untersuvht und gereinigt hatte. Die anderen machten leise mit ihrer Arbeit weiter, sie wußten, daß Simon es nicht mochte, wenn man ihn anstarrte, zumal sie auch noch mehr als genug zu tun hatten.

Okaaay
Ich ändere mal was

Der Geruch von Blut lag in der Luft. Noah war sich ziemlich sicher dass jeder Vampir hier das wahrgenommen hatte. Aber er war sich auch sicher, dass Simon sich schon darum kümmern würde. Er sah wieder aus dem Fenster. Der Regen wollte heute echt gar nicht mehr aufhören, wie es schien. Noah inspizierte den Haufen an Notizen vor ihm. Sein Vater war altmodisch und hatte alles handschriftlich notiert. Jeder Block, jedes Papier war mit endlosen Zeilen Notizen versehen. Alles in der kleinen, unleserlichen Schrift seines Vaters. Er nahm einen Zettel vom Stapel, aber das sagte ihm absolut gar nichts. Er legte ihn ordentlich an seinen Platz zurück und sha sich weiter um. An der Ecke des Schreibtischs entdeckte er einen umgedrehten Rahmen. In dem war ein Foto von seiner Mutter in ihrer Jugend. Da war sie vielleicht anfang zwanzig und daneben hatte er ein Foto go Noah selbst geklemmt in dem er etwas grimmig in die Kamera blickte. Da war er wahrscheinlich an die sechzehn vielleicht. Der dicken Brille und der Kleidung nach zu Urteilen definitiv. Noah legte den Rahmen wieder zurück und griff sich an seine Kette. Das silberne Kreuz hing wie immer im seinen Hals. Er zog mit dem Daumen die Konturen nach und sah wieder aus dem Fenster.

Es dauerte ein wenig, bis Simon fertig war, vor allem, da er auf moderne Betäubungsmittel verzichten mußte. Aber ein Holzlöffel, die sich die junge Frau zwischen die Zähne geklemmt hatte, ging ebenfalls. Vor allem waren die Menschen hier hartgesottener, das war Simon schon aufgefallen, sie ertrugen mehr und gejammert wurde nur, um die Schmerzen besser ertragen zu können, nicht, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er wäre sicher auch nicht gerufen worden, wenn hier nicht Dutzende von Vampiren herumlaufen würden und die Wunde nicht so tief gewesen wäre.
Er desinfizierte seine Nadeln, nachdem er sie gesäubert hatte und wickelte einen festen Verband um die Hand seiner Patientin, die sich auch gleich wieder an die arbeit machte, auch wenn Simon das eigentlich nicht gut fand. Aber die Menschen hier tickten halt anders und er mischte sich da nicht weiter ein.
Er wusch sich gründlich und desinfizierte auch sich selbst gut, so daß nichts von dem Blut mehr zu riechen war und machte sich auf den Weg zurück in sein Zimmer, wo er seinen Sohn noch immer vorfand.
"Ist irgendwas vorgefallen, bei dem ich dir helfen kann" wollte er wissen, nachdem er seine Tür geschlossen hatte.

Noah hörte Simon schon vom weiten kommen. Sein Vater war nicht so leise wie die meisten anderen Vampire und seine Schritte hatten immer etwas Schweres an sich gehabt.
Noah stand auf, als sein Vater hereinkam. Und konntest du alles soweit flicken? ", fragte Noah ihn. Zumindest roch es nicht länger nach Blut.
" Nichts besonderes. Ich wollte dich nur sehen und mal mit dir sprechen. Das ist alles. Bekomme dich ja kaum zu Gesicht. Hast viel zu tun. Und bitte nimm das nicht als Vorwurf. Ich weiß du wirst gebraucht." Noah lächelte versöhnlich.

"Wenn ich nicht so viel zu tun hätte, dann wäre ich nicht hier, Noah," meinte Simon, während er seine kleine Arzttasche wegräumte, bei ihm mußte alles penibel an seinem Platz stehen, auch wenn viele durch seine art von Ordnung nicht durchsahen.
"Worüber genau wolltest du mit mir reden? Wenn es um die Liolie geht, darüber kann ich dir nichts weiter sagen, da wir noch nicht wirklich viel herausgefunden haben, tut mir leid."

Noah nickte. "Ich weiß. Du wirst gebraucht." er setzte sich auf Simons Bett und faltete die Hände.
"Ich möchte mit dir nicht über die Lilie reden. Obwohl ich mich ziemlich hilflos fühle." Noah schüttelte den Kopf. Das war nicht der Punkt.
"Ich möchte über uns reden. Dich und mich und Mama. Und ich möchte mich bei dir entschuldigen." er machte eine Pause.
"Ich weiß das kommt reichlich spät und es war nicht immer leicht mit uns. Aber mir ging es nicht gut in den letzten, zwanzig dreißig Jahren." Noah lächelte traurig. "Ich hatte Jona. Das war gut. Aber ansonsten habe ichs nicht gut stemmen können. Das Vampirsein und ohne Jenna...." Noah sah zu dem Fotorahmen. "Ich weiß, ich möchte auch nicht Jammern. Was ich eigentlich sagen wollte ist, ich hätte euch nicht so vernachlässigen sollen. Dich und Mama. Aber ich habe mich geschämt und ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Ich hatte das Gefühl irgendwann wäre es zu spät.. "

"Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Nur kann ich dir da auch nicht weiterhelfen, Jennas Entscheidung war nun mal eindeutig und das heißt, daß wir, beziehungsweise du, sie akzeptieren müssen. Du wußtest von anfang an, worauf du dich einläßt und worauf es hinuaslaufen würde. Du hast ihre Mutter voerher schon kennengelernt, du hast also gewußt, daß es irgendwann ein Ende geben wird für Jenna, weil sie eben nicht die Gene von Finn so abbekommen hatte," Simon blieb bei solchen Themen sachlich und besonnen, wenigstens versuchte er dies.
"Du mußt dich auch nicht dafür entschuzldigen, daß du mich vernachlässigt hast, wie das mit deiner Mutter ist, mußt du sie fragen, ihr beide hattet da mehr Kontakt, weil ich unterwegs war. Ich bin eben nicht dafür gemacht, zum Familienmenschen zu werden und das habe ich auch nicht vor, weil es mich zu sehr einschränken würde. Und eingeschränkt war ich lange genug. Du hättest dir ein Leben aufbauen können, scheinbar hast du diesen Zug wohl verpaßt und eher dich vernachlässigt als uns. Du solltest dich da eher bei dir selber entschuldigen und nicht bei mir."

"Ich weiß. Das war mir von Anfang an klar und ich habe ihre Entscheidung immer respektiert. Aber das hat es nicht leichter für mich gemacht es zu ertragen. Ich liebe sie so sehr." seine Stimme brach. Er räusperte sich kurz, um sich am Riemen zu reißen.
"Aber das ist mein Problem und nicht eures und ich lerne langsam damit umzugehen. Das heißt nicht, dass es in Ordnung ist, dass ich so lange nicht da war. Du bist wie du bist und ich bin wie ich bin und unsere Beziehung hat ihre Risse. Du musst auch kein Familienmensch sein, aber ich möchte dass du weißt, dass ich dich liebe, Papa, okay ? "er sah seinen Vater nun offen an. " Egal wies läuft. Ihr seid mir wichtig und du bist mir wichtig. Ich möchte dass du auch weißt, dass du meine Unterstützung hast und ich stolz auf dich bin. Was du machst. Du bist ne coole Socke."

"So, wie du gerade vor mir stehst, ist dein Lernprozeß aber noch nicht wirklich fortgeschritten. So lange du so an ihr hängst, wirst du wohl auch diesem Ziel nicht näherkommen. Entweder du läßt los oder du lebst weiter wie bisher. Es bringt mir und deiner Mutter auch nichts, wenn du uns häufiger besuchst, dann aber nur völlig neben dir stehst und es bedauerst, was in der Vergangenheit geschehen ist. Genau deswegen macht sich Maria solche Sorgen um dich, Noah, weil du so, wie du gerade drauf bist, für keinen von großartigem Nuzen bist. Du stößt nur alles, was man dir anbietet, von dir wegh und mauerst dich ein. Wenn das das Leben ist, was du für alle Zeiten leben willst, dann bitte, tu dir keinen Zwang an. An meinem Beispiel solltest du aber sehen, daß Loslassen die einzige Lösung ist, die dich weiterbringt," Simon war da selber durchgegangen und mußte lange wetragen, als tot angesehen zu werden und nicht einmal in der Nähe seiner Familie sein zu können. Und auch er hatte es geschafft, sich ein neues Leben aufzubauen.
"Wir haben dir jahrelang, jahrzehntelang unsere Unterstützung angeboten, deine Mutter sicher noch länger als ich. Bevor du also dir unsere Unterstützung anbietest, solltest du vielleicht erst einmal ihre annehmen. Du mußt dir helfen lassen, egal, von wem."

"Ich weiß." er stand auf. "Wie soll ich sie loslassen? Ich weiß nicht, wie es geht. Ich fühle mich wie ein Verräter oder so etwas, wenn ichs tue. Papa, wie hast du es gemacht?", fragte er seinen Vater. Er war mit seinem Latein am Ende. Er wusste nicht, wie er es schaffen sollte sich zu ändern, aber er wusste dass es an der Zeit war dies zu tun. Er musste handeln, er musste loskommen. Aber er schaffte es nicht alleine.

"Du hast es leichter als ich, Noah. Du mußt nur einmal loslassen und das von einer toten Person, die nicht mehr auf dieser Erde wandelt. Und bist du nicht eher ein Verräter an dir selbst, wenn du nicht losläßt? Wenn du an etwas festhältst, was nicht mehr da ist, was nicht real ist? Du sollst Jenna nicht vergessen, ich habe auch bis heute Alexanders Mutter nicht vergessen und sie wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Aber auch sie qwar nicht mehr da und ich hielt mich an dem fest, was ich noch hatte ... am Leben selbst," erklärte Simon ihm, ob Noah das weiterhelfen würde, wußte er nicht, jeder ging damit anders um.
"Du hast genug Freunde gehabt, die du hättesdt aufsuchen können, du hast deinen Bruder gehasbt, der ebenfalls einen großen Verlust erlitten hat, größer noch, als es deiner mit Jenna war, falls du dich daran noch erinnerst. Du hättest dir eine Aufgabe suchen sollen, die dich erfüllt, so wie er und ich."
Simon wußte, daß es für solche Ratschläge recht spät war, aber Noah hatte gefragt. Und als Vampir mußte man nun mal damit leben, daß viele Freunde, die man hatte, irgendwann für immer gingen.