Die Verblendung

Lucian war in der Hütte schon dabei, im Kessel über dem Feuer eine Brühe aus Kräutern, Gemüse und Knochen zu bereiten. Er drehte sich nicht um, als Gabriel mit den Fischen zurück kam. "Gut, du sie dann können zerlegen, am besten du machen das draußen, ich nicht wollen das auf meinem Tisch, das Blut riechen nicht gut und Geruch bleiben lange in Hütte," wies der Mann ihn an, während er in der Bühe rührte.
"Du mir können bringen Köpfe, wenn du fertig sein."

Gabriel

Ich nahm mir eines der scharfen Messer und einem Holzbrett aus der Küche und ging damit nach draußen, wo ich mich auf den Boden setzte. Ich begann damit die Köpfe abzuhacken mit dem Beil. Die packte ich für Lucian bei Seite und entnahm dann die Organe und Gedärme. Besonders die stanken ganz schön ekelhaft. Ich verzog das Gesicht, machte aber weiter, wusch die Fische und meine Hande und das Brett gründlich aus, warf den Dreck in den Waldrand.
"Hier." ich brachte Lucian die Köpfe und Fische. "Ich hoffe das ist okay so." Fisch aß man auf der Farm nur an besonderen Tagen.

Der Alte nahm die Fische wortlos entgegen, sah sie sich kurz an und legte sie dann beiseite, warf die Köpfe dann mit in den Kessel voller Brühe. "Du dir suchen selber Arbeit jetzt, ich hier haben zu tun und du mir nicht können helfen," meinte er dann, ohne weiter auf Gabriel zu achten, immerhin durfte das Essen nicht anbrennen. Er wollte sich vpon niemandem nachsagen lassen, daß er ein schlechter Gastgeber für das Gefolge des Grafen war.

Gabriel

"Okay." ich sah mich in der Wohnung um, aber hier gab es gar nichts zu tun, also ging ich raus und begann schonmal Feuerholz für die nächste Zeit zu hacken. Die Axt hatte ich aus dem Schuppen. Das hatte ich früher schon oft machen müssen. War also kein Problem für mich. Als ich genug beisammen hatte, stapelte ich es im Schuppen, damit es trocken blieb. Damit war ich eine ganze Weile beschäftigt. Danach begann ich mein Hemd zu waschen. Selbst hatte ich mich in meine Jacke gewickelt. Ich hing es zum trocken auf. Ich drehte noch ein paar Runden ums kleine Haus. Vielleicht fand ich ja noch eine andere Beschäftigung.

Ursu ließ Gabriel die ganze Zeit nicht aus den Augen. er hatte von Lucian den Befehl bekommen, auf ihn aufzupassen, wenn er weiter vom Haus wegging. Auch wenn das Dämonenpferd noch nie bis an die Hütte herangekommen war, wollte der Alte auf Nummer sicher gehen. Immerhin schienen sie es wütend gemacht zu haben, als sie am Bach waren, ein so starker angriff war Lucian bisher selten passoert.
Und Ursu konnte Gabriel vor Schlimmerem bewahren, da dieser das Pferd schon beizeiten spürte.

Gabriel

Ich wusste nicht, was ich sonst noch so tun sollte. Es schien nicht viel zu tun zu geben. Ursu war weiterhin in meiner Nähe. Das war schon mal schön. Er passte scheinbar auf mich auf, weil Lucian gerade beschäftigt wae. Ich hole schonmal Wasser aus dem Brunnen für das Essen. Dann gingen wir gemeinsam über das Grundstück. Ich wischte ich hätte mehr Ahnung von Kräutern und so gehabt. Dann hätte ich was sammeln können.

Am späten Nachmittag verdunkelte sich der Himmel, aus der Ferne war ein stetiges Grollen am Himmel zu hören. Finn ging mit den Kräutern nach drinnen und Ursu schob Gabriel ebenfalls ins Innere der Hütte. Kurz nachdem alle drinnen waren, brach draußen ein schweres Unweetter los, es fing sogar an zu hageln. Lucian hatte es gerade noch geschafft, die Holzläden vor den Fensterscheiben zuzumachen, damit diese geschützt waren.
So wear es nur das Feuer des Kamins, welches die Hütte erhellte, bis der Alte ein paar Kerzen hervorkramte und diese entzündete. Der Wind pfiff um die Ecken, jedoch schafften es weder er noch der stark einsetzende Regen, die Hütte zu beschädigen, sie war wie eine kleine Zuflucht im Gewitter draußen.
Finn hatte sich an den Tisch gesetzt und sortierte die Kräuter dort weiter aus, als wäre er nie unterbrochen worden, machte sich hin und wieder Notizen; Lucian rührte weiter in der suppe, deren kräftiges Aroma schon bald die Hütte füllte

Gabriel

Ein Unwetter machte sich breit. Es war so laut, aber ich kam rechtzeitig ins Haus, um mich vor dem Regen zu schützen. Ursu hatte mich reingezerrt. Aber man sah auch. Auf einmal wurde es unglaublich dunkel.
Ich ließ meine Jacke an und kauerte mich neben dem Hund ans Feuer.
Ich sah kurz zu Finn. Ich fragte mich, was er da machte und für was das war. Ich war neugierig, aber das wurde er sicher nicht gut finden. Dann sah ich zu Lucian und stand auf, um den Tisch schonmal zu decken.
Kann ich dir irgendwie helfen? ", fragte ich ihn danach. Uch Ich hatte meine Jacke fest um mich geschlungen, weil das Hemd noch trocknete.

"Wir warten müssen, bis Sturm vorbei, wir nichts können machen draußen. So du können nicht helfen. Du können nachsehen, ob noch genug Fleisch in Krug für Orsu oder ob wir brauchen neues," meinte Lucian nach kurzem Überlegen, bei der Suppe konnte man ihm nicht großartig helfen, diese war so gut wie fertig.
"Unwetter gut für uns, ich nicht so viel müssen töten Bäume, ich brauchen nur sammeln Holz," fügte er hinzu, er gewann selbst diesem Gewitter noch etwas Gutes ab.

Gabriel

Ich nickte. Ich sah in Ursus Fleischtopf. "Ist noch ein bisschen da, aber demnächst brauche wir mal neues." ich schloss den Topf wieder. Ursu hatte schon hoffnungsvoll aufgehorcht. Aber leider konnte ich ihm nichts geben.
Ich setzte mich wieder zu Ursu ans Feuer. Ich konnte Gewitter nicht ausstehen. Ich kauerte mich zusammen und legte den Kopf auf meine Oberschenkel ab. Es war so laut. Der Hagel knallte gegen das Dach. Was für ein Lärm. Das tat in den Ohren weh und mir war trotz des Feuers irgendwie kalt.

"Du können rausgehen morgen, wenn Regen vorbei, du dann sammeln Würmer und Schnecken, das Ursus Lieblingsfressen," meinte Lucian, während er die fischköpfe und die abgekochten Knochen aus der suppe schöpfte. Der Hund schnüffelte und verzog wegen dem Fischgeruch leicht die Nase.
"Wir dann können essen zu abend," meinte Lucian und Finn erhob sich sofort mit seinen Kräutern und setzte sich zu Ursu ans Feuer, um dort weiterzusortieren. So war der Platz am Tisch frei, daß Gabriel und Lucian essen konnten.

Gabriel

"Klar. Das mache ich." ich stand auf und nickte Finn kurz zu. Er ließ uns essen. Das war nett. Vielleicht brauchte er dieses Essen ja nicht einmal. Ich verstand diesen Vampir nicht. Es schien als wäre er eigentlich ganz okay, aber gleichzeitig machte er mir Angst. Er sollte mich hassen, aber gleichzeitig war er nett und respektvoll genug und ich fühlte mich nicht wie Scheiße. Ich setzte mich and den Tisch. "Danke Lucian."
Wir Löffelten schweigend die Suppe in uns hinein. Sie schmeckte Salzig, aber gut. Sehr gut sogar. Ich seufzte zufrieden. Fast so gut wie im Schloss.

Lucian löffelte stumm seine Suppe. Hin und wieder warf er einen ängstlichen Blick in Richtung Finn, ganz so, als würde er fprchten, daß dieser ihm wieder zu nahe kommen wpürde so wie am Abend zuvor. Oder als würde ihn der Vampir wieder zum Essen fast nötigen. Er wollte alles so machen, wie Finn es verlangte, auch wenn dieser es nicht laut aussprach, je besser er diente, desto weniger hatte er direkten Kontakt mit dem Vampir. So war zumindest seine Denkweise.
Genau so angst machte es ihm, wenn er daran dachte, in der nächsten Zeit noch zwei Gäste zu beherbergen, wenn auch indirekt. Wahrscheinlich würden es auch Vampire sein, was dem Alten nur noch mehr auf den Magen und aufs Gemüt schlug. Jahrelang hatte er sozusagen seine Ruhe gehabt und nun kamen sie schon fast scharenweise.
"Ich gehen heute Nacht wieder an Grenze, ich brauchen Salz für Fleisch," meinte er leise zu Gabriel, er wußte, daß Finn es ohnehin hören weürde, doch ließ es dieser sich nicht groß anmerken.
"Du können wieder nehmen meine Decke diese Nacht, durch Hagel es kälter und Kamin vielleicht nicht reichen."

Gabriel

Ich sah ihn besorgt an. "Aber es regnet wie verrückt und hagelt.", sagte ich leise. "Pass auf dich auf, ja? Lucian bitte. bitte", flüsterte ich leise. Ich wollte nicht, dass ihm was passierte. Ich sah zu ihm und wandte mich dann schnell wieder meiner Suppe zu.
"Und danke für die Decke.", fügte ich leise hinzu. Er lachte so viel. Ich wünschte ich könnte das an seiner Stelle tun, statt dass er in dem Wetter raus musste.
Ich sah kurz zu Finn. Er saß da immer noch und hörte wahrscheinlich zu. Ich konnte spüren, dass Lucian Angst hatte. Er hatte gesagt, man sollte seine Angst nie zeigen, aber er zeigte seine Angst.

"Ich gehen wenn Hagel enden, Regen nicht schlimm. Ich oft im Wald bei Gewitter unterwegs. Und Ursu bei mir, er kennen gute Wege, wo nichts passieren," versicherte Lucian ihm. "Ich morgen früh wieder hier. Und ich nicht müssen durch Gebiet von Dämonenpferd, mir also nichts passeren. Und Vampire passen auf mich auf, immerhin sie kriegen Blut von mir, das sie nicht versäumen wollen. Sie mich verteidigen, wenn ich in Gefahr, sie spüren das," fügte er hinzu, ohne mit dem Essen aufzuhören.
"Du also können schlafen ohne Angst, außerdem du nicht alleine, du also auch nicht in Gefahr."

Gabriel

"Okay." ich lächelte matt. Ich war nicht alleine. Finn war hier. Das beruhigte mich schon ein wenig, aber ich machte mir nicht weniger Sorgen um Lucian. Ich wusste das machte er schon ewig. Wahrscheinlich war er sicherer als wir alle. Nein, Finn war sicher am sichersten.
Ich sah kurz zu Ursu. Der Hund schien immer auf Lucian acht zu geben.
Aber dass der Alte noch sein Blut hergeben musste. Ich hätte ihnen lieber mein Blut gegeben, aber das konnte ich nicht. Sicherlich würde ich richtig Ärger vom Grafen kriegen. Ich stand auf und raumte den Tisch für uns ab, setzte mich dann zum Vampir und Ursu ans Feuer. Der saß mit einem großen Abstand zu Finn und blickte immer mal wieder prüfend auf.

Als Finn mit den Kräutern soweit durch war, daß er zufrieden schien, packte er sie sorgfältig in mitgebrachte kleine Dosen. Sein Reisegepäck konnte man schwer als ein solches bezeichnen, da er so gut wie nichts mitgebracht hatte. Ohne ein weiteres Wort verschwand er mit den Dosen nach draußen in den Regen, schloß die Tür sorgfältig hinter sich, so daß nichts hereintropfen konnte. Der Hagel hatte mittlerweile auch aufgehört, der Regen hörte sich auch gleichmäßiger an als noch eine halbe Stunde zuvor, auch der Wind schien nachgelassen zu haben, so daß Lucian zumindest die Holzläden der Fenster wieder öffnen konnte.
Draußen war es schon dunkel, nur hin und wieder war das Licht eines zuckenden Blitzes durch die Bäume zu sehen, der Donner war aber nur noch in der Ferne zu hören und auch nur noch sehr selten.
"Du sehen, Gewitter vorbei, hier immer heftig, aber kurz," erklärte Lucian Gabriel. "Das bei dir zu Hause sicher nicht so, aber ich kennen Natur und die immer gleich seit Jahren."

Gabriel

Ich sah Finn hinterher. Er ging einfach. Hatte er draußen ein Zelt oder so? Ich nickte Lucian zu. "Okay. Das Wetter sieht besser aus." ich lächelte sanft. Ich war etwas beruhigt. Ein Glück.
"Okay. Bis später, Lucian." ich sah ihm ebenfalls hinterher udn seufzte Dan leise. Ich war ja doch alleine. Aber das war besser als alles andere. Hier zu sein. Ich würde versuchen es zu genießen. Ich wünschte nur Loba wäre auch hier. Sie fehlte mir immer noch sehr. Ich zog die Jacke aus und nahm mir Lucians Decke, machte es mir dann darunter gemütlich. Sie roch nach Rauch und Wald. Ich schloss die Augen und versuchte zu schlafen.

Lucian blieb mit Ursu erneut die ganze Nacht weg, zu seinem Glück hatte der Regen gegen Mitternacht völlig nachgelassen, so daß er recht trocken, aber erneut auch sehr erschöpft ankam. Der Hund war wieder die ganze Zeit an seiner Seite und dieses Mal auch Finn, der seine Tätigkeit als Arzt sehr ernst nahm und auch auf die Proteste Lucians nicht sonderlich achtete, während er ihn untersuchte und begann, einige Krräuter miteinander zu vermischen und diese auf die Bißwunde an der Hand auftrug und das Ganze dann verband. Der Alte saß irgendwann nur noch still da, ließ alles über sich ergehen, mied aber den augenkontakt mit dem Vampir die ganze Zeit und sah nur zu Ursu, der den Kopf auf sein Knie gelegt hatte, wie um zu zeigen, daß er da war und alles Schlimme von ihm fernhielt

Gabriel

Ich wachte wieder bei Morgengrauen auf. Es war nicht mehr so kalt, also wusch ich mich. Lucian und Finn waren schon zurück. Die beiden saßen am Esstisch. Ich lächelte sie an. "Guten Morgen." kurz sah ich besorgt zu der Wunde auf Lucians Arm, aber dann wandte ich den Blick ab. Brachte ja eh nichts. Ich nahm mir was von der Suppe zum Frühstück, zog mir das jetzt trockene Hemd über und trat erneut raus. Nur in den Vorgarten, um Schnecken und Würmer in einem Eimer für Ursu zu sammeln. Nach dem Wetter gestern war das jetzt leicht Würmer zu finden. Ich pickte sie einzeln vom Früchten Boden auf. Sie wandten sich alle im Eimer in einem sich bewegenden, schleimigen Knäuel. Als ich genug zusammen hatte, kam ich wieder rein und stellte den Eimer ab.

Lucian ist doch wieder da

Ah sorry
Ich habs überlesen.

Überarbeitet

Als Finn mit der Begutachtung der Wunde zufrieden war und diese soweit es ging versorgt hatte, gab der alte Mann Finn etwas von der Suppe, der diese auch ohne mit der wimper zu zucken aß.
"Wir machen heute weiter mit Garten, wir noch viel zu tun," meinte Lucian dann an Gabriel gewandt, er fühlte sich durch die Nacht zwar ziemlich erschlagen, aber wollte hinter seinem Rhythmus nicht hinterherhinken und durch Finn hatten sie schon einen Tag verloren und man wußte nie, wieviel Zeit es noch kosten würde, wenn die omibösen Gäste hier erst ankamen. Wenn der Garten nicht rechtzeitig bestellt wurde, dann war die Ernte nicht gut genug und Lucian und Ursu würden nicht genug zu essen haben im Winter.

Gabriel

"Ist es schwer Arzt zu sein?", fragte ich Finn, als ich ihm dabei zusah, wie er Lucian versorgte. Er wirkte fast liebevoll dabei. Wie eine Mutter oder so, die sich um ihr Kind kümmerte. Aber das sah merkwürdig aus, weil Lucian sehr viel älter als er aussah. War er aber nicht. Das musste ich mir immer wieder vor Augen führen. Das war schon komisch mit den Vampiren.
"Okay, Klar. Sag mir was ich tun soll und ich tus. Ich kann dir so viel Arbeit abnehmen, wie du möchtest." Gartenarbeit konnte ich zumindest ganz gut. Da musste man nur machen und das machen war immer ähnlich. Und es war auch irgendwie befriedigend. Die Arbeit war zu sehen und man pflanzte leben und fühlte sich dabei lebendig.