Die Verblendung

"Ich sehe es sehr wohl als Drohung ... Sie können es noch so nett verpacken, wie Sie wollen. Immerhin haben Sie auch betont, wir hätten dann keinen Schutz vor Ihnen. Und warum sollten Sie uns aufgrund einer einfachen Kündigung ans Leben wollen, wir haben Ihnen nichts getan. Außer natürlich, IHR Stolz wurde gerade verletzt, dann versuchen Sie aber nicht, mir meinen Stolz vorzuwerfen. Es gibt keinen Grund für Sie, uns anzugreifen, wenn wir nicht mehr bei Ihnen sind, oder," fragte Anca sie mit verschränkten Armen. "Außer eben aus gekränktem Stolz. Und DAS sehe ich als Drohung an."

"Sie kennen mich nicht, Madame, Sie wissen nichts von mir, weder was ich für einen Einfluß auf irgend jemanden haben kann noch irgend etwas anderes. Und um neutral zu bleiben, braucht man keinen Einfluß, ich kann Sie beruhigen. Wenn man den Grafen einmal verlassen hat, nimmt der einen nie wieder auf," winkte Anca ab.
"Und eigentlich bin ich eher in der Position, so auf Sie herabzusehen, wie Sie es gerade bei mir tun, Madame. Ohne mich können Sie diesen Krieg vergessen, ohne mich sind Sie aufgeschmissen und dem Untergang geweiht. Und da kommen Sie mir mit so einer Aussage, daß es mir ohne Sie nicht gutgehen könnte? Daß es Dorian nur durch Sie gutgeht? Sie rechnen sich da gerade einen zu hohen Stellenwert an, Madame und das sage ich aus Respekt Ihnen gegenüber, bevor Sie mir das wieder im Munde verdrehen. Sie vergessen, welche Kontakte ich habe, die Sie so unbedingt haben wollen und die ohne mich nicht mehr möglich sind."

"Ich habe Ihnen schon mehr als einmal gesagt, was ich erwarte," Anca verdrehtte die Augen, hörte ihr überhaupt mal irgend jemand wirklich zu, ohne das, was sie sagte, gleich zu vergessen? Scheinbar nicht wirklich, so wie es gerade für sie aussah.
"Ich hatte Ihnen schon ein paar Mal gesagt, daß ich nicht so respektlos behandelt werden möchte. Es geht mir nicht um Geld oder Unterstützung, wie auch immer die aussehen sollte. Es geht mir nur darum, daß ich mir hier für Sie einiges verbaut habe, mir mächtige Feinde gemacht habe und Sie mich immer noch runterreden. Und das gerade auch noch vor unserem Feind. Sie haben mich vor Finn als einen der Trottel hingestellt, die Sie hier um sich sehen, wie Sie gesagt haben. Und das hat nicht nur etwas mit verletztem Stolz zu tun, Sie haben sich mit dieser Aussage vor dem Feind schwach gemacht, und ich weiß nicht, ob ich für jemanden arbeiten kann, der sich so schwach sieht, daß er gegen den Grafen keine Chance hat. Ich habe ihnen gesagt, warum ich für Sie arbeite. Ich will, daß Dorians Eltern nichts passietrt und ich war bis zu diesem Gespräch der Überzeugung, daß das hier funktionieren könnte. Allerdings kann ich auch Finn verstehen, daß er nicht mit Ihnen arbeiten kann, wer arbeitet schon gerne für jemanden, der sich selbst als schwächer als den Grafen hinstellt? Immerhin sollte man sich doch auf der Seite des Siegers befinden im Falle eines Krieges, oder? Sie haben sich aber auf die Seite des Verlieres begeben, als sie mit Finn geredet haben," meinte sie seufzend.
"Dabei haben Ihre Ziele wirklich gut für mich ausgesehen, aber scheinbar sind Sie meilenweit davon entfernt, sie zu verwirklichen. Ich will nur, daß Leute geschützt werden, Leute, die mir am Herzen liegen, mehr verlange ich nicht, allerdings bin ich mir gerade sehr unsicher, ob Sie dafür wirklich geeignet sind."

"Und warum sagten Sie dann, daß Sie ohne Finn keine Chancen hätten? Zudem Sie gerade selber sagten, daß Sie hier nur Trottel als Soldaten haben ... das waren Ihre Worte ... wenn Sie wirklich dieser Meinung sind, dann haben Sie die vergangenen Jahre völlig vergeudet, ebenso Ihre Gelder, die in diese 'Trottel' geflossen sind. Und Sie wollen mir jetzt auftragen, Ihre, nennen wir es Fehlinvestition, wieder gut zu machen? Wenn Sie wirklich null Vertrauen in Ihre armee haben und ich das alles von vorne aufrollen muß, dann dauert das Jahre, alleine die Leute aus ihrem jetzigen Training rauszuholen und auf das, was ich weiß, umzuschulen. Und wenn es Jahre dauert, dann wird Finn genügend Zeit haben, sich eine neue Strategie auszudenken und dann bringt mein Training gar nichts. Sie wollten, daß ich ehrlich zu Ihnen bin und so sehe ich diese Sache. Sie sollten langsam wirklich an Ihrer Einstellung zu Ihrer Ware arbeiten, eine Ware ist nur so wertig wie der Macher," gab sie zu bedenken. Letztendlich war es jedoch noch immer Madsmes Entscheidung.

"Ich werde sehen, wie Sie mir in nächster Zeit entgegenkommen werden, Madame. Im Gegensazu zu Ihren Soldaten lasse ich mich nicht als Ding ansehen, immerhin haben Sie durch mich eine größere Chance, gegen den Grafen anzukommen. Und ich rate Ihnen, meine Beratungen ernst zu nehmen, das haben Sie bis heute nicht wirklich getan. Ich will sehen, daß meine Arbeit bei Ihnen sinnvoll ist und Sie weiterbringt, mehr habe ich dazu nicht zu sagen," meinte Anca schlicht.

Gabriel

Anca kam wieder spät Abends zurück. Ich wusste nicht, was mit Madame war, aber scheinbar blieben wir erstmal hier. War mir auch egal. Nein. War gut. Ich wollte meine Schule fertig machen. Das war das einzige, was zählte momentan. Ich half Alexej in der Pause bei seinen Aufgaben. Er war wirklich schlecht und vielleicht fühlte sich Dorian so, wenn er mit mir sprach. Wie dumm konnte man sein und dann erwischte ich mich dabei wie arrogant ich doch war. Schließlich hatte ich auch keine Bildung abbekommen und andere Leute in meinem Alter hatten schon ihren High School-Abschluss. Also hatte ich keinen Grund arrogant zu sein. Genrell auch nicht. Dorian bekam seinen Abschluss tatsächlich. Die Lehrerin verkündete es laut in der Klasse. Mit Bestnoten in allen Fächern. Wir klatschen alle halbherzig. Aber ich war stolz auf ihn. Natürlich hatte er es geschafft. Aber kein Wort an ihn. Das wollte er eh nicht. Nach dem Unterricht bekam er sein Diplom ausgehändigt und ich musste auf ihn warten.

Dorian haßte es, in den Mittelpunkt gestellt zu werden, so, als hätte er etwas Besinderes geschafft, oder etwas besonders Schlaues gesagt. Hatte er aber in beiden Fällen nicht, er war mit Sicherheit auch nicht der einzige Prpfling gewesen, der so ein Ergebnis erzielt hatte. Scheinbar würfe es für ihn allerdings nur noch langweiliger werden ab jetzt, denn er hatte keine Ahnung, wie es für ihn jetzt weitergehen sollte, immerhin kannte er die Pläne von Madame nicht.
Schweigend packte er am Ende des Unterrichts seine Sachen zusammen.

Gabriel

Ich wartete auf Dorian. Ich konnte nicht mit den anderen gehen, weil ich ja immer bei Dorian sein musste.
"Glückwunsch.", sagte ich dann doch, als er mit dem Diplom wiederkam. Ich wusste nicht, was er jetzt machen wollte. In die Bibliothek gehen oder was auch immer.

"Ich wüßte nicht, wozu man mich beglückwünschen könnte," meinte Dorian schulterzuckend. "So eine Prüfung zu bestehen ist nun wirklich nichts Schwiertiges, wenn man dafür gelernt hat," winkte er ab und machte sich auf den Weg in ihre Wohnung. "Außérdem kann ich mit dem Papier eh nichts anfangen, solange du deine Prüfung noch nicht hast. Immerhin bin ich ja an dich gebunden," meinte er und brachte sein Zeug auf sein Zimmer.

Gabriel

Ich nickte. Wie er meinte. "Keine Sorge. Es dauert nicht mehr lange. Ein halbes Jahr vielleicht." ich zuckte mit den Schultern. Dann hatte ich einen Abschluss. Zwar nicht den besten, aber ans Studieren konnte ich eh nicht denken. Ich zog meine Sportsachen an. "Wolltest du zur Bibliothek?", fragte ich ihn.

"Ach und glaubst du wirklich, daß Anca uns dann erlaubt, hier einzeln durch die Gegen zu laufen? Wohl eher nicht," meinte Dorian nur. "Immerhin ist sie ja darum besorgt, daß dir nichts passiert hier, aus einem anderen Grund hängst du ja nicht an mir," fügte er hinzu.
"Nein, ich denke nicht, daß ich zur Bibliothek muß, ich habe noch genug Bücher zu lesen."

Gabriel

"Nein, ich meine in einem halben Jahr habe ich meinen Abschluss, falls alles gut läuft und dann kann ich mitkommen. Was auch immer du machst. Studieren oder so. Oder für Madame arbeiten."
Ich sah ihn an. "Ich will Sport machen, können wir gehen?," ich zog eine Augenbraue hoch.

"Du kannst gerne Sport machen, daran hindert dich keiner," meinte Dorian und ließ sich in einen der Sessel fallen. "Nur weil wir zusammen bleiben müssen, verbiete ich dir das ja nicht," er griff nach seinem Buch.
"Und ich habe keine Ahnung, was ich dann machen soll, ich weiß ja nicht, wofür Madame mich einsetzen will, ich richte mich da ganz nach ihren Wünschen."

Gabriel

"Ich würde aber gerne ins Fitnessstudio gehen und dafür musst du mitkommen." ich verdrehte die Augen. Warum musste er so tun, als wäre er schwer vom Begriff?
“Frag sie doch einfach mal, was sie von dir erwartet? Dann hast du ein konkreteres Ziel. ", schlug ich vor.

"Ich weiß, was du gern e würdest, du hast dir dein Sportzeug sicher nicht nur angezogen, um es vor mir zut Schau zu stellen," Doran zuckte mit den Schultern. "Ich habe heute aber keine Lust darauf, ins Fitnessstudio zu gehen, also mußt du deinen Sport wohl hier machen. Tu mir aber bitte den Gefallen und geh dazu auf dein Zimmer, ich muß mir das ja nicht unbedingt mit ansehen," fügte er hinzu.
"Und du mußt dich nicht drum scheren, was sie von mir erwartet, das ist nicht deine Angelegenheit. Wenn sie was von mir will, dann soll sie auf mich zukommen, immerhin will sie mich ja für sich arbeiten lassen."

Gabriel

Ich seufzte. "Okay kapiert. Und musst du wissen." Na klar. Es war immer so. Es nervte echt komplett abhängig zu sein von ihm in jedem Moment. Ich konnte nichts tun, ohne seine Erlaubnis. Als wäre ich nicht mündig. Ich ging auf mein Zimmer und begann mit dem Sport. Nach dem Duschen, machte ich meine Hausaufgaben und nahm eines der Bücher von dem Stapel auf meinem Schreibtisch. Ich hatte vor zwei Monaten aufgegeben. Es war zu kompliziert. Aber vielleicht war es an der Zeit es erneut zu versuchen. Ich sah Dorian in zwei Tagen so ein Buch lesen. Er las andauernd. Vielleicht war er deshalb so schlau. Ich schlug die erste Seite auf.

Dorian nervt es genau so, abhängig zu sein Sorry, daß ich da kein Mitleid hab mit Gabriel
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Dorian wußte genau, daß Gabriel genervt war, er wäre auch mit ihm gegangen, nur mochte er die Art und Weise nicht, wie Gabriel mit ihm redete. Ganz so, als würde er ihm Befehle geben und nicht umgekehrt. Nicht einmal ein 'bitte' lam mehr über Gabriels Lippen, es war nicht mal eine wirkliche Frage gewesen, ob er mitkommen würde. Es war eine Ansage und da wehrte sich Dorian einfach gegen und würde es auch weiterhin tun. Aber so wie er Gabriel kannte, war der wieder nur am sich selbst bemitleiden, wie schlimm es doch war, an Dorian geklettet zu sein, aber so war Gabriel nun mal. Er sah selten beide Seiten einer Sache und war fast immer auf sich und seine Wünsche fokussiert.

Natürlich
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Gabriel

Ich kam erst kurz vom Abendessen aus dem Zimmer. Dorian saß immer noch da. Er saß immer so da. Ich reichte ihm seinen Tee und setzte mich zum Essen hin und aß leise. Es herrschte eiserne Schweigen im Raum. Aber wahrscheinlich war Dorian einfach nur ins Buch versunken und merkte es nicht einmal.

Dorian bekam kaum mit, daß Gabriel wieder ins Zimmer kam, er hatte nur nebenbei bemerkt, daß er wohl mit dem Trsining fertig war, was auch immer er im Zimmer gemacht hatte. Relevant war es für Dorian nicht wirklich, wie er Gabriel schon gesagt hatte, war Sport für ihn nicht sonderlich interessant und er wußte seine Freizeit wesentlich besser zu nutzen.
Er sah erst auf, Als anca hereinkam und sich in einen der Sessel setzte. "Wie ich gehört habe, hast du deine Prüfungen bestanden," sie sah kurz zu Dorian, dieser nickte leicht. "Gut, wir werden sehen, was Madame weiter für dich vorgesehen hat," sagte sie schlicht.
"Ich hoffe nur, daß sie nicht auf die Idee kommt, das zu feiern, ich hab wenig Lust auf irgend so ein Schickimick-Dinner, wie sie das ja so gerne abhält," seufzte Dorian. "Sie soll mir einfach sagen, was sie für mich vorgesehen hat und fertig."

Gabriel

Ich hörte nebenbei Anca und Dorian beim Gespräch zu. Es ging um Dorians Abschluss. Mal sehen, wie sich das entwickeln würde. Ich hatte keine Ahnung. Egal was, ich würde wohl dabeihocken. "Wie war dein Tag?", fragte ich Anca. "Wie ist es mit der Roten gelaufen?" ich verschränkte die Arme.

"Nenn sie nicht so, wir sind auf der gleichen Seite, fgallsd du es bermerkt hast," meinte anca und sah Gabriel an. "Und wir sind immer noch hier, also kannst du dir ja wohl denken, wie es gelaufen ist, oder," fragte sie ihn dann.
"Aber im deine Frage zu beantworten, ich warte die nächsten Tage ab, ich habe ihr deutlich gemacht, daß wir auch verschwinden können, wenn sie mich weiter so behandelt. die nächsten Tage werden dann wohl zeigen, wie viel ich ihr wert bin."
""Verschwinden klingt nicht schlecht, immerhin kann sier mich dann nicht mehr mit irgend so einer Schnepfe, die ihr in den Kram paßt, verkuppeln," meinte Dorian nur schulterzuckend.
"Sie hat übrigens vorgegeben, jemanden beim Grafen eingeschleust zu haben," erzählte Anca und Dorian lachte trocken auf. "Das soll sie mal versuchen, wenn der Graf sich im Jrieg befindet, macht der alle Schotten dicht, da kann keiner reingeschleust werden. Und nachdem die Wache schonh nen Spitzel hatte, wird Dracula alles doppelt und dreifach konterollieren. Sie wollte sich nur wichtig machen, denke ich. Oder sie ist verzweifelt und will beweisen, wie gut sie ist," mutmaßte Dorian.