Die Verblendung

Julian sah Rick schweigend zu. Er hatte so was noch nie gesehen. Es erinnerte ihn fast an die erste Prüfung bei den Jägern, aber in komplizierter und schwieriger. Man musste Körperspannung haben, eine sehr gute Reaktionsfähigkeit und Präzise sein. Und das alles auf einmal.

Rick war nicht mal außer Atem, als er wieder zu ihnen kam. "Das ist dann mal zum Warmmachen, ich denke, das sollte einfach zu schaffen sein," meiunte er und sein Gesichtsausdruck verriet deutlich, da0 er ein Nein nicht wirklich akzeptieren würde.
"Ladies first," sagte er und Sandra seufzte auf, als sie an das Netz trat und das Licht wieder dunkler wurde, so daß sdie Scheiben wieder aufleuchteten.
"Dann los, Mädchen, beweg deinen Hintern und tu was für deine Fitness," kam das Kommando von Rick und Sandra begann. Sie war bei weitem nicht so schnell und präzise wie Rick, da das Netz doch sehr schwankend war, aber sie schaffte es erstmal ohne zu stolpetn oder zu fallen.

Julian verkniff sich jeglichen Kommentar und seine Miene verriet auch nicht. Stattdessen sah er stimm Sandra zh.jDas war alles nicht so einfach. Besonders Trampoline. Das wusste er. Die Balance halten war nicht einfach. Sie hatten beim Turnen Trampoline gehabt. Trotzdem fand er Ricks Anweisungen fast etwas komisch.

Als Sandra fertig war, war sie ziemlich außer atem, allerdings hingen rinige Scheiben auch sehr hoch, daß man wirklich genau zielen und seine Kraft einschätzen mußte.
"Bei der nächsten Runde schläfst du etwas weniger und guckst hin, was du da fabrizierst, wir sind hier nicht, um Kinderhüpfburg zu spielen. Deine Körperspannung war teilweise katastrophal, Mädchen, wenn du einen auf Wackelpudding machen willst, dann geh lieber nach Hause, dann bringt dir das hier nichts," meinte Rick kühl und Sandra nickte nur, trat dann zurück.
"Dann zeig du mal, ob dus besser kannst, Julian. Du hast das jetzt zweimal gesehen, also solltest du Bescheid wissen. Das zweite Mal gerade mußt du dir nicht als Vorbild nehmen, das war grausam," wandte Rick sich dann an Julian.

Julian sah nur kurz zu Sandra. Sie hatte ihn ja gewarnt. Da waren Ricks Eisaugen. Aber Angst hatte Julian auch nicht. Er nickte. Und nahm Anlauf. Er war schon darauf eingestellt, dass das Netz federn würde und blieb dabei gerade und konnte sein Gewicht gut adjustieren um die Balance zu halten, als er sich den Scheiben näherte. Da er um einiges größer als Sandra war, fiel es ihm auch leichter die Scheiben zu treffen. Als er durch war, kam er auf dem Boden auf und gesellte sich wieder zu Sandra. Dabei hatte er nichts von seiner Körperhaltung eingebüßt.

""Auch nicht gerade eine Glanzleistung, man hätte annehmen können, daß ihr an einem Sonntag ausgeruhter seid, aber scheinbar war ich da völlig im Irrtum," Rick sah die beiden unzufrieden an.
"Würde mir ja jetzt eure Entschuldigungen anhören, aber da kommt mit Sicherheit eh nichts Sinnvolles bei raus, also lassen wir das lieber," fuhr er fort und ging wieder ans Netz.
"Aber gut, wenn ich das so mache, bis ich zufrieden bin mit eurer Zeit, existiert die Erde wahrscheinlich nicht mehr. Deswegen Part Nummer zwei," wieder erlosch das Licht und eine der Scheiben leuchtete auf. Der Sprung sah erst mal genau so aus, nur fing Rick an, sich auf einmal um die eigene achse hochzuschrauben und im passenden Moment wieder an die Scheibe zu tippen. Dieses Mal war es schwerer, sich auf den Beinen zu halten bei der Landung, aber er schaffte es in einer ähnlichen Zeit wie zu Beginn.

Julian sagte nichts weiter, aber er spürte wie sich der Ehrgeiz bei ihm meldete. Er würde es jetzt so oft versuchen müssen, bis er es konnte. Aber nein, Geduld. Eins nach dem anderen. Er sah Rick erneut zu. Dieser Vollführte da gerade eine Art Kunststück. Eine Schraube. Und dann noch die Scheibe berühren. Das war schon eine Challenge.

"Sandra, ich hoffe, du bist langsam wach genug," Rick sah sie an und sie zuckte mit den schultern und begann. Sie brauchte einige anläufe, bis sie eine einigermaßen erkennbare schraube hinbekam und schaffte es auch nicht, alle Scheiben zu treffen. Sie wischte sich die Haare wieder aus dem Gesicht, als sie schwer atmend bei den beiden ankam.
"Ich brauch ne Pause," meinte sie und schnappte sich ihre Wasserflasche.
"Jammer nicht rum, du hast ja eine Pause, wenn Julian das hier durchzieht. Dann auf gehts," wies Rick als Nächstes an.

Julian nickte und nahm erneut Anlauf. Er spannte sich an und drehte sich ein, um sich hochzuschrauben. Trotzdem brauchte er etwas. Denn es war nicht so einfach gleichzeitig noch die Scheibe zu treffen. Irgendwann hatte er das Momentum einigermaßen drauf, dass er es schaffte die Scheiben zu treffen. Wenn auch nicht immer so präzise wie Rick. Schließlich sprang er zurück auf den Boden. Und ließ zurück zu Sandra. Er war nicht gerade zufrieden, aber er sagte nichts weiter dazu.

"Das aufwärmen habt ihr einigermaßen übertstanden, denke ich mal," Rick kam zu den beiden und sah sie abwechselnd an, als würde sein Blick beide erdolchen wollen.
"Ihr macht das jetrzt solange, bis ihr das draufhabt und nicht ausseht wie Kartoffelsäcke, die man hochschmeißt. Jeder kriegt eine Wandhälfte," er drückte wieder auf die Ferbnbedienung und in der Mitte schob sich eine Wand hervir, die die Wand halbierte.
"Ich komme in zehn Minuten wieder und will Ergebnisse sehen," mit diesen Worten verließ er den Raum.
"Habs dir ja gesagt und heute ist er noch freundlich drauf," murmelte Sandra und erhob sich.

Julian nickte und sah an der Wand hoch. Das war eine Herausforderung. Definitiv.
"Na nicht ohne.", meinte er dann zu Sandra als Rick weg war.
"Alles okay bei dir?", er trank selbst einen Schluck Wasser. "Na dann wollen wir mal versuchen den Ansprüchen gerecht zu werden.", fügte er hinzu als er die Flasche wieder verstaut hatte.

"Denk dran, er hat gesagt, das war nur zum Aufwärmen, das dicke Ende kommt sicher noch," Sandra sah an der Wand hoch, aber sie kannte rick und sie wußte, daß er da keine Ausreden duldete.
"Bin ganz froh, daß ich ihn nicht als Mentor hatte," sie fing mit dem Training an, was Julian machte, sah sie nicht, da die Trennwand nicht durchsichtig war.

"Uff. Oha stimmt. Die Jäger sind alle wahnsinnig. Dann macht es uns wohl zu fast wahnsinnigen.", meinte Julian. Das war alles doch nicht normal. Er nah erneut Anlauf und versuchte seine Körperspannung zu erhöhen, trotzdem noch schnell und präzise zu sein. Auch die Schrauben übte er noch ein paar Mal bis er es raushatte alle Scheiben zu treffen. Danach versuchte er sein Tempo zu erhöhen, aner zehn Minuten waren auch nicht so viel Zeit.
"Wie war dein Mentor?", fragte Julian sie, während er gegen eine Scheibe schlug.

Von Sandra kam keine antwort, sie hatte Julian ja schon mal gesagt, daß sie nicht treden wollte, wenn sie trainierte. Konnte sein, daß er dies vergessen hatte, aber sie würde diese Einstellung nur wegen ihm nicht ändern, zumal sie nur ein paar Minuten hatten, um besser zu werden.

Julian störte es nicht dass Sandra nicht antwortete. Er musste sich auch eh konzentrieren und an seiner Technik arbeiten. Das war auch schon ziemlich anstrengend, auch wenn man es nicht direkt merkte.

Exakt auf die Sekunde nach zehn Minuten kam Rick mit einem kleinen Beutelk wieder in dem es raschelte und klickte. Allerdings legte er diesen erst mal beiseite und forderte die beiden auf, vom Trampolin wegzukommen. Er ließ die Trennwand wieder verschwinden und ließ die beiden noch mal die Strecke durchgehen.

Julian ging die Strecke erneut durch. Diesmal zügiger und präziser. Er versuchte auch noch mehr auf seine Körperspannung zu achten. Als er fertig war, war Sandra dran und er wartet einfach. Es würde ja noch mehr kommen.

"Das Aufwärmungsprogramm habt ihr jetzt durch, jetzt kommt der interessante Teil," meinte Rick, nachdem Sandra das Ganze auch noch mal durchlaufen hatte.
"Jetzt ist Zielen angesagt, bisher habt ihr einfach nur die scheiben getroffen," er betätigtwe wieder die kleine Fernbedienung, so daß auf den Scheiben jeweils ein Punkt angegeben war, unabhängiug ob in der Mitte oder am Rand.
"Zusätzlich zur Körperspannung kommt jetzt Präzision dazu. Die gleiche Übung wie gerade macht ihr noch mal, allerdings tippt ihr nur mit der Fingerspitze eures Zeigefingers auf die angezeigten Punkte der Scheiben. Dafür nehmt ihr auch die Hand, die nixht so geübt bei euch ist," kam Ricks nächstes Kommando, mit ihrer Haupthand wäre es seiner Meinung auch zu leicht gewesen. Er sah Julian auffordernd an.

Julian zog seine linke Hand zurück. Er war Linkshänder und deshalb würde er versuchen mit seiner rechten Hand zu Zielen. Er versuchte schon eine Weile das auszugleichen. Aber es war schwer.
Er nickte Rick kurz zu und ging dann aufs Netz. Er versuchte das gleiche nochmal zu machen, aber dieses Mal präsize mit einem Finger zu zielen. Das war nicht so einfach. Besonders mit der Schraube zusätzlich. Er brauchte ein paar Anläufe, bis er richtig zielen konnte.

Sandra zielte bei ihrem Anlauf abwechselnd mit der rechten und mit der linken Hand, da sie weder Rechts- noch ausgesprochener Linmkshänder war. Da Rick das wußte, ließ er das auch ohne mit der Wimper zu zucken gelten.
Als die beiden fertig waren, mußten sie wieder zu ihm und er ließ das Netz verschwunden und etwas weiter von der Wand entfernt wieder aus dem Boden auftauchen.
"Jetzt kommt das eigentliche Spezialtraining, bisher habt ihr beide es noch leicht gehabt," er holte das kleine Säckchen, was er vorhin mitgebracht hatte und reichte den beiden jeweils 10 Dartpfeile.
"Ich denke, ihr wißt, was ihr damit zu tun habt, der Sprung an sich bleibt aber gleich, die Hand auch."

Julian hatte sich das schon gedacht. Ja. Messer hätten such sein können. Aber gut. Er nahm sich die Dartpfeile. Alles andere war schwer genug und er hätte es sicher geschafft, wenn er dabei nicht hätte springen und seine schwache Hand benutzen müssen. Aber er versuchte sich nicht beirren zu lassen. Alles war schaffbar. Alles war eine Übungssache. Man musste es nur immer wieder trainieren und hartnäckig, geduldig und fokussiert bleiben. Julian traf die Scheiben ein paar Mal. Aber es dauerte etwas bis er es endlich schaffte die Mitte zu treffen.

Wieso die Mitte, die Punkte sind doch immer unterschiedlich
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Sandra war mittlerweile so sicher, daß sie fdas Ganze in Bestzeit schaffte, manchmal sah es so aus, als würde sie die Scheiben nicht mal richtig mit dem Blick fixieren, traf allerdings trotzdem jedesmal präzise ins Ziel und kam am Ende zufrieden auf.
"Ist n Vorteil, wenn man jahrelang Dart spielt," meinte sie trocken zur Erklärung.

Achso. Hatte mir das wie so Dartscheiben vorgestellt.
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Julian ließ sich nicht von Sandras Erfolg beirren. War doch cool. Er hatte nie wirklich Dart gespielt oder so. Außer an der Konsole. Er hörte aber auch erst auf, als er sich sicher war, dass er immer traf. Alle Scheiben hintereinander und ausnahmslos. Als er sich sicher fühlte, hörte er auf und sprang mit einem Salto vom Netz auf den Boden und stellte sich zu Sandra.

Sind es doch auch, aber auf jeder Scheibe ist durch ein Licht ein Punkt markiert, den sie treffen sollen und das ist eben bei jeder Dartscheibe andfers, sind ja mehrere. Nur die Mitte treffenwäre nach dem ganzen Vortraining ja easy
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"Kannst du mir mal verraten, was der Quatsch mit dem Salto gerade sollte? Habe ich dir gesagt, daß du einen machen sollst? Wenn du hier was darstellen willst und dich hervorheben willst, dann geh zu nem Schönheitswettbewerb für aufgeblasene Gocklel, da gehörst du dann eher hin," herrschte Rick ihn an.
"Wenn ich schon mit dir trainiere, dann hast du nicht mehr zu machen, als ich dir sage. Wenn du hier wen damit beeindrucken wolltest, dann hast du das nicht geschafft. Beeindruckt hättest du mich, wenn du eine zufriedenstellende Leistung abgegeben hättest und nicht vor einem Mädchen, was eh kein Interesse an dir hat, zu zeigen, was für ein toller Typ du bist," Verachtung war in Ricks stimme zu hören, als er Julian so zurechtwies.

Julian sah ihn kurz an und überlegte dann ganz scharf.
"Okay. Sorry.", sagte er dann. "Kommt nicht mehr vor." er senkte den Blick. Er wollte auch keinen blöden Eindruck machen. Weder vor Sandra noch vor diesem Typen. Insbesondere vor Sandra. Aber wer wusste wem Rick wie ein Review gab. Wer wusste von wem wie das ganze hier beobachtet wurde. Da war jede unnötige Bewegung eben unnötig. Das sah er auch ein. Er hatte sich kurz im Moment gehen lassen. Aber so was war nicht das was ein Jäger tat.