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Dadurch, daß ich nun wußte, wo sie arbeitete, konnte ich den Weg genauestens beobachten. Corax ließ ich ebenfalls seine Kreise ziehen und so verbarg ich mich im Schatten, ohne, daß mich jemand bemerkte.

Mein Boss begrüßte mich und ich begann mit meiner Arbeit. Es war noch kaum jemand da, also musste ich erst in der Küche helfen. Ich seufzte und begann die Teller abzuspülen.
Nebenbei quatschte ich mit ein paar Leuten aus der Küche.

Noch passierte nichts Außergewöhnliches, einige Leute kamen und gingen, ein normaler Tag für diese Stadt, doch war ich weiterhin auf der Hut. Zum Glück kennt man als Vampir langeweile nicht, ansonsten hätte ich wohl schwer durchgehalten.

Ich wurde zurück zu den Gästen gerufen und ich beeilte mich um zurück zu kommen. Ich bediente die ersten Gäste und sah kurz aus dem Fenster. Es wurde schon jetzt recht dunkel, doch ich hatte das Gefühl als wäre etwas da draußen, was mich vor dieser Dunkelheit beschützte. Jonathan?

Dann kam mir zumindest ein Gedanke und ich beschloß, ins Liena zu gehen, ein kurzer Besuch war ja erlaubt.
Grinsend ging ich hinein und ließ mich auf einem freien Platz nieder.

Ich kam mit einem vollen Tablett mit Getränken wieder und stockte kurz, als ich Jonathan entdeckte. Dann brachte ich die Sachen kurz an den Tisch der anderen Gäste und brachte das Tablett weg. Ich nahm eine Karte und lächelte einer Kollegin zu. "Den übernehme ich!" Ich brachte Jonathan die Karte. "Guten Abend! Willkommen im Liena!" Ich lächelte höflich, doch nicht fremd.

"Ebenfalls einen schönen Guten Abend."
Ich zwang mich zur Ruhe und lächelte sie an, schüttelte aber den Kopf, als sie mir die Karte reichte.
"Ich lasse mich einfach überraschen, was Sie mir bringen. Der Preis ist nebensächlich, ich will nur, daß es sich lohnt."

"Möchten Sie denn etwas speisen, oder gedenken sie nur zu Trinken?" Unser Restaurant war recht edel, so musste es auch unsere Sprache sein.
Ich nahm die Karte wieder an mich und überlegte kurz. Was ich ihm zu Trinken bringen würde, wusste ich. Er war bestimmt der Typ für einen guten Wein oder einen Champagner. Mal sehn was unsere Bar so zu bieten hatte.

"Ich lasse mich auch zu etwa Eßbarem überreden, wenn es sich lohnen sollte. Ansonsten lasse ich Ihnen freie Wahl, denn," ich rückte etwas näher zu ihr, daß nur sie mich hören konnte, "ich vertraue dir voll und ganz."
Dann setzte ich mich wieder normal hin und lächelte sie leicht an.

Ich wurde leicht rot. Dann nickte ich lächelnd. "Noch eine Frage der Herr. Sie essen doch sicher Ente?"
Wenn ja hatte ich bestimmt etwas, das ihm schmecken würde. Es war ausgefallen, doch lecker.

Kurz nickte ich ihr zu.
"Sehr gerne, am liebsten ein zartes Stück der Brust oder der Keule, allem anderen des Tieres bin ich auch nicht abgeneigt. Ich lasse mich überraschen. Dazu vielleicht ein guter Rotwein, trocken, wenn es geht. Auch hier lasse ich mich gern überzeugen."

Ich nickte und ging zurück in die Küche. "Einmal Entenbrust im Himbeerteich! Hey Kay? Dazu passt doch ein guter Pinot Noir oder?" Er bejahte meine Frage und ich ging an unsere Bar um dort ein Glas und die Flasche zu holen. Ich stellte beides auf das Tablett und ging zurück zu seinem Tisch. Ich stellte das Glas vor ihn und schenkte ihm den Wein ein. "Ich hoffe er mundet!" Ich lächelte ihn sanft an und stellte die Flasche ebenfalls auf den Tisch.

"Das wird er ganz sicher." Leicht lächelte ich sie an und hob das Glas, um es gegen das sanfte licht zu halten. Ein Tiefroter Ton war zu sehen, der durch leichtes Schwenken noch aufgewühlt wurde.
Vorsichtig setzte ich das Glas an die Lippen und kostete, sie hatte eine gute Wahl getroffen, aber das ahnte ich schon.
"Ich freue genau so gut ist wie der Wein, dann kann ich dieses Etablissement nur weiterempfehlen."

Ich grinste, doch konnte nicht bei ihm bleiben, da ich von einem anderen Tisch gerufen wurde. Ich ging zu ihnen und nahm ihre Bestellung entgegen.
Dann lächelte ich Jonathan noch einmal zu und ging zurück in die Küche und die Bestellung weiter zu geben.

Ich sah mich unauffällig um, während ich weiter trank. Zum Glück hatte ich einen sehr guten Tisch erwischt, so konnte ich alles gut übersehen und sowohl Fenster und Türen gut im Blick behalten.
Da auf den Tischen schon ein kleiner Korb mit duftendem Weißbrot und ein Schälchen Butter stand, bediente ich mich schon einmal daran, um nicht aufzufallen.
Tat ich schon deswegen, weil ich der einzige war, der allein an einem Tisch saß.

Ich ging wieder zurück ins Restaurant. Drei Herren kamen gerade in den Raum und ich hörte eine Kollegin nach Luft schnappen. Auch mein Blick wurde düster. Die drei waren echte Lustmolche, der Sorte vor der mich auch schon Jonathan ein Mal gerettet hatte. Sie beglotzten uns zwar nur, doch meine Kollegin war bei sowas besonders empfindlich. "Keine Sorge ich übernehme die!" Ich schnappte mir die Karten und ging zu deren Tisch. "Guten Abend die Herren ich begrüße sie im Liena!" Ich lächelte höflich. Gleich klebte einer der Herren gleich mit den Blicken an meinem Ausschnitt. Ich seufzte innerlich.

Drei Männer kamen durch die Tür und taten so, als ob das Lokal ihnen allein gehören würde, einschließlich der Bedienungen, die sie immer wieder fast mit dem Blicken auszogen.
Widerliches Pack. Doch noch kein Grund für mich einzugreifen, doch der einzige Tisch, der noch frei war, war direkt neben mir, was ich in diesem Fall auch nicht ganz so übel fand, da ich auch hier ein sicheres Auge auf die drei haben konnte.

Ich nahm ihre Bestellung entgegen und gab diese an der Bar kurz an Kollegen weiter. Ein Kollege versprach den Tisch zu übernehmen und ich sah ihn dankbar an. Dann wurde ich schon in die Küche gerufen. "Entenbrust mit pikanter Himbeersoße ist fertig!" Ich nahm den Teller entgegen und brachte ihn zu Jonathan an den Tisch. "Ihr Essen der Herr. Entenbrust in pikanter Himbeersoße. Ich hoffe ich treffe ihren Geschmack?", fragte ich noch immer lächelnd. Die Typen vom Nachbartisch grinsten sich an, als ich mich zu Jonathan runter beugte und den Teller abstellte. "Widerliche Kerle!", mumelte ich tonlos.

Ich nickte nur leicht, als sie mir das Essen servierte. Als sie sich zu mir beugte, konnte ich die Blicke der Typen genau erkennen und mir wurde schlecht. "Ich passe auf euch auf und bleibe solange es nötig ist bei denen da," raunte ich ihr kurz zu, bevor sie sich wieder gerade hinstellte und mich anlächelte.
Dann probierte ich die Entenbrust und grinste leicht. "Sagen Sie dem Koch mein aufrichtiges Lob, es ist vorzüglich gelungen."

Mein lächeln wurde dankbar, doch ich sagte nichts. "Ich werde das Lob an die Küche weiterleiten! Einen guten Appetit!" Ich lächelte ihm noch einmal zu und ging dann zurück in die Küche. "Hey der Gast hat dein Essen gelobt Kay!" Er grinste mich an. "Hier ist schon die Vorspese für Tisch 3!" Ich nahm die Teller und brachte den Kunden ihr Essen. Nebenbei sah ich kurz auf die Uhr. Noch eine Stunde dann hatte ich Schluss.

(dein Essen)

Ich genoß das Essen in Ruhe, außerdem hatte ich ja auch noch die Weinflasche, also würde ich mich durch nichts stören lassen. Die Kerle neben mir warfen mir zwar seltsame Blicke zu, doch ignorierte ich das gekonnt, immerhin wollte ich mir die Ente nicht verderben lassen.
Ich hatte Mella nicht angelogen, es war wirklich ausgezeichnet und langsam entspannte ich mich auch ein wenig und die Aufregung des Tages fiel von mir ab.

Ich wuselte von einem Tisch zum nächsten. Unser Lokal war heute komplett voll, nicht ein einziger Stuhl war noch frai und wir waren nur drei Bedinungen. So hatte ich wirklich alle Hände zu tun udn wir bemerkten Nebensächlichkeiten wie die Blicke der Männer kaum noch. Auch auf Jonathan konnte ich kaum achten. Nur kurz fand ich die Zeit um zu ihm zu gehen. Ich klapperte kurz alle Tische in der Ecke ab um zu fragen ob alles in Ordnung sei. Jetzt stand ich an Jonathans Tisch. "Auch bei Ihnen alles in Ordnung der Herr?"

Als ich den Teller geleert hatte, lehnte ich mich gemütlich zurück und genoß den Wein weiter, der sich schon dem Ende hin neigte, doch es war keine große Flasche und ich hatte dann auch genug. Als Mella noch mal zu mir kam, lächelte ich noch leicht und nickte.
"Wenn es möglich wäre, würde ich dann gern die Rechnung haben wollen ... und die Namen derer Leute, die für mein Wohlergehen heute zuständig waren. Ich möchte ihnen gerne persönlich mein Lob und Dank aussprechen, wenn das möglich ist."

Ich sah ihn erst erstaunt, dann erfreut an. "Das wären dann wohl nur ich und Kay. Er ist einer unserer Köche und hat Euer Gericht heute im Alleingan zubereitet." Ich lächelte und nahm den Teller. Dabei flüsterte ich. "Die Typen wollen auch bezahlen, ich hab noch ne Viertel Stunde. Bitte bleib so lange." Dann richtete ich mich lächelnd wieder auf und brachte den Teller in die Küche.
Ich holte die Rechnungen für seinen Tisch und den der Typen. Sie zückten ihre Brieftaschen und legten mir das Geld hin. "Und wenn sich jetzt noch ein paar Knöpfe der Bluse öffnen kommt noch ein kleines Trinkgeld dazu!" Ich nahm einfach das Geld und wand mich, mit ihren Blicken im Rücken, zu Jonathan. Wieso eigentlich immer ich!? Was habe ich was andere nicht haben!? Ich wurde echt verdammt oft angesehen oder auch angemacht und mittlerweile war ich echt genervt davon: Der Typ Nachts, die drei hier, mein Nachbar, in der Disco...

Seufzend bemerkte ich die Reaktion der drei Herren, sagte aber nichts, da Mella so aussah, als würde sie so etwas schon kennen. Da ich sowieso vorhatte, solange zu bleiben, war das auch keine Frage für mich, zumindest wollte ich die drei Herren nicht in ihrer Nähe wissen, wenn ich nicht dabei war.
Ungestört nahm ich eine Serviette und teilte sie, dann wickelte ich einen Schein in die eine und gab sie Mella.
"Geben Sie das bitte dem Koch mit den besten Grüßen von mir. Tut mir leid, daß ich Ihnen kein Trinkgeld anbieten kann, aber ich möchte nicht auf eine Stufe mit anzüglicheren Gästen gestellt werden."