Süße Fluffigkeit || mit Phiana

Fiona kam auch noch mit zu uns und lehnte sich leicht gegen einen der bäume hier. Sie hatte sich einen Haufen Kartoffelsalat auf den Teller getan, der so aussah, als würde er sich weigern, das Gewicht zu halten.
"Wo ißt du das alles nur hin," lachte Marius und zwinkerte ihr zu, während sie mit vollen Bascken kaute und einem verfressenen Eichhörnchen nicht unähnlich sah, wie ich fand.
"Solltest in Bio aufgepaßt haben, dann weißte, wie das mit dem Stoffwechsel läuft meinte sie mampfend und ich lachte.
"Kannst du da sicher mit Charlie hier zusammentun, der sieht auch so aus, als ob er gleich durchbricht. Und bei deiner Klamottenwahl siehst du auch nicht besser aus, mein Junge," meinte er dann oberlehrerhaft zu mir und deutete auf meine Hose, die mehr Loch als Stoff war.
"Gut, daß ihr Psychologiestudis nen Freibrief habt, was die Klamotten aufm Campus angeht, die denken eh, ihr seid alle ein bisschen ballaballa, da könnt ihr das euch auch erlauben," seufzte er dann etwas neidisch.
"Hab halt Glück mit dem Fachgebiet gehabt," meinte ich nur schulterzuckend.

Eddie: Ich nahm die Limo entgegen, die meine Freundin mir reichte, während sie weiter mit den anderen quasselte. "Willst du auch etwas essen?", fragte ich sie, woraufhin sie mir ihre Bestellung aufgab. Ich erhob mich von der Bank, auf der wir saßen und besorgte uns etwas zu futtern. Damit die Pappteller nicht aufgaben, lud ich sie nicht zu voll. Ich balancierte mit dem Essen zurück zu den Anderen.

Mein Handy klingelte und ich sah eine fremde Festnetznummer darauf.
"Glaube, da sollte ich wohl maL rangehen," meinte ich und entfernte mich ein Stück von den anderen, um meine Ruhe zu haben.
"Du mußt uns deine Freundin doch nicht verheimlichen," rief mir Fiona noch lachend hinterher und ich seufzte nur. "Grüß sie von mir," fügte sie noch hinzu und ich warf ihr noch nen genervten Blick zu, bevor ich ranging.

Eddie: Ganz von allein heftete sich mein Blick wieder an Charlie, als dieser sich von seinem Platz am Grill entfernte. Mir fiel ein, dass letztens irgendwas mit ihm los gewesen war. Er war überstürzt aus dem Gym verschwunden und am nächsten Tag hatte er völlig fertig ausgesehen. Heute schien es ihm besser zu gehen. Allerdings war ich dennoch etwas neugierig, was ihn so aufgewühlt hatte. Im Grunde ging mich das jedoch nichts an. Überhaupt sollte mir sein Leben egal sein. Immerhin regte der Kerl mich immer nur auf, wenn ich ihn sah. Wieso sollte ich mich dann dafür interessieren? Seufzend widmete ich mich meinem Essen. Aus dem Gespräch meiner Freundin hielt ich mich weiterhin raus, da ich keine Lust hatte, mich zu unterhalten.

Mein Dad war am Telefon, er rief aus dem Krankenhaus an, weil ihm die Decke auf den Kopf fiel. Er war schon immer so ein unruhier Typ gewesen, rumzuliegen war die Hölle für ihn.
"Wie läufts im Café," wollte er wissen und ich seufzte leise.
"Geht so, hab noch viel zu lernen und das ist echt hart," sagte ich dann aber ehrlich.
"Aber ich geb mir Mühe, Dad, versprochen, ich will dich und Mum nicht enttäuschen. Hab fürs wochenende auch noch n paar andere Vorstellungsgespräche, wenn ich mehr Jobs habe, dann isses für euch nicht so teuer," fuhr ich dann fort und Dad stimmte mir zwar zu,aber er wollte auch nicht, daß ich mich überlastete.
"Denk an dein Studium, das ist das Wichtigste, mach uns stolz," hörte ich und ich verspraxh es ihm, bevor ich auflegte und zu den anderen zurückging.
"Hey, Kleiner, alles okay," fragte Marius und ich schüttelte den Kopf
"Ist gerade n bisschen viel, ich glaube, ich geh ins Wohnheim zurück," sagte ich und erntete besorgte Blicke von ihm und Fiona, winkte aber ab, bevor ich meine Tasche schnappte und mich auf den Weg machte.

Eddie: Ich aß meinen Teller leer und sah erst wieder auf, als ich mitbekam, dass Charlie aufbrechen würde. Es nervte mich, dass ich mich nicht zurückhalten konnte. Wieso tat ich Dinge, ohne darüber nachzudenken? Ohne mich zu groß zu verabschieden, warf ich meinen Pappteller in den Müll und schloss zu Charlie auf. "Ist irgendwas passiert?", fragte ich und deutete mit meiner Hand ein Telefon an. Immerhin hatte ich letztens auch mitbekommen, dass er nach einem Telefonat aufgebrochen war. Keine Ahnung, wieso es mir nicht egal war. Wahrscheinlich würde er mich jeden Augenblick wieder anmachen oder einen dummen Spruch fallen lassen. Das war es nicht wert. Trotzdem lief ich neben ihm her. Wieso tat ich mir das an?

"Bin nur müde," meinte ich, als Eddie neben mir auftauchte. Was wollte der Typ von mir, ich ging ihm sonst auch am Arsch vorbei, also konnte das auch ruhig so weitergehen.
Das mit der Müdigkeit war nicht mal gelogen, ich war auch zu kaputt, um irgendwelche Diskussionen mit ihm anzufangen.
"Wir sehen uns dann zu meiner nächsten Schicht, denke ich," meinte ich und ging langsam Richtung Campus.

Eddie: "Wenn du über irgendwas reden willst...", fing ich an, hielt mich jedoch selber auf. Im Grunde wollte ich doch gar nicht, dass er mit seinen Problemen zu mir kam. Wieso bot ich es ihm also an? Wir kannten einander nicht. Und er wollte das auch gar nicht. Genauso wenig wie ich.
"Na dann. Ruh dich aus", sagte ich stattdessen und ließ von ihm ab. Schließlich wäre es sehr dumm von mir, ihn weiter zu provozieren. Wo ich ihn doch bereits mit meiner Anwesenheit nervte. Dabei wusste ich gar nicht, was ich ihm überhaupt getan hatte.

"Wenn ich über was reden will, hab ich meine Freunde und Familie. Wir sind nur Kollegen, okay," er mußte wegen mir jetzt nicht einen auf nett machen, das hatte er vorher auch nicht getan und mußte jetzt nicht damit anfangen.
"Bis dann," meinte ich noch und ging weiter.

Eddie: Wusste ich es doch... Ich seufzte nur und schob meine Hände in die Hosentaschen, ehe ich zu den anderen zurück ging. Nach Gesellschaft war mir allerdings wirklich nicht mehr, weshalb ich mich nun ebenfalls verabschiedete und meine Sachen nahm, um den Heimweg anzutreten. Das mit Charlie hätte ich lassen sollten. Wahrscheinlich machte ich mich mit jeder kleinen Geste und jedem Wort bei ihm nur noch unbeliebter. Ich sollte diesen Vollidioten einfach komplett in Ruhe lassen. Er wollte ja gar nicht, dass man nett zu ihm war. Also brauchte ich das überhaupt gar nicht weiter versuchen. Aber es störte mich, dass ich mit jemandem auf Kriegsfuß stand. Das war sonst überhaupt nicht meine Art...

Im Wohnheim angekommen, war endlich Ruhe um mich rum. Eine echte Erlösung. Ich blockierte erstmal das Bad, ich hatte mir ne ausgiebige Dusche verdient und nutzte es aus, daß die anderen nicht da waren.
Aufseufzend ließ ich das warme Wasser über mich rieseln, bis ich das Gefühl hatte, völlig aufgeweicht zu sein. Dann schnappte ich mir meinen Bademantel und verzog mich in mein Zimmer, um wenihgstend noch ein bisschen zu lernen. Oder es zu versuchen, mein Kopf wollte das eigentlch nicht mehr.

Eddie: Zuhause verkrümelte ich mich direkt ins Haus und in mein Zimmer, wo ich mich noch ein wenig an meinen Kram von der Uni setzte. Das Semester hatte gerade erst begonnen und dennoch gab es schon wieder so viel zu tun, dass ich fast Panik bekam, ich würde nicht alles schaffen. Bisher hatte ich es jedoch ganz gut gemeistert. Lernen und Schule und Uni waren einfach mein Ding. Mir fiel es recht leicht mich an solche Dinge zu setzen und mich zu konzentrieren. Allerdings würde ich ohne meinen Fleiß vollkommen untergehen. Wäre ich faul gewesen, hätte ich mich damals nicht ansatzweise für ein Studium qualifiziert. Dann hätte ich direkt Vollzeit bei meinen Eltern anfangen können.

Irgendwann war ich über meinen Notizen eingepennt und wurde erst am Morgen dirch das Gesinge im Bad wieder wach. "Mann, hier braucht man nicht mal nen Wecker," murmelte ich gähnend und sah in den kleinen Spiegel, der am Kleiderschrank war.
Frisurentechnisch war heute ein Bad Hair Tag, eindeutig und so blieb mir nichts anderes übrig, als meine Haare zu einem winzigen Zopf nach hinten zu zwingen.
"Ach, wie süß," Fiona saß in der Küche, als ich da reinkam und ich grummelte nur. Hoffentlich wütrden die im Café nix sagen, wenn ich da so ankam, aber das war besser als wenn ich die haare anders frisiert hatte. Wenn die keinen Bock hatten, dann sahen sdie eben furchtbar aus und das mit voller Absicht.

Eddie: Wie immer schlugen meine Schlafprobleme zu. Da ich jedoch daran gewöhnt war, war ich am Morgen auch nicht weniger fit als sonst auch. In aller Ruhe machte ich mich fertig und ging rüber ins Café. Da ich erst am Nachmittag meine Kurse hatte, half ich aus. Ich war jedoch sehr erleichtert, als ich erfuhr, dass ich nicht mehr vorne im Laden arbeiten musste, sondern meine Mutter in der Küche unterstützen durfte. Das war schon immer meine liebste Aufgabe gewesen. Selbst, wenn ich nur die Teller spülte. Die Küchenhilfe hatte Urlaub, weshalb nun auch hinter den Kulissen ein paar Hände mehr benötigt wurden.

Ich hatte gegen Mittag eine längere Pause und düste gleich zum Café, um dort eine kurze Schicht zu machen. Wieder wurde ich vorne eingeteilt, aber dieses Mal ging es etwas besser, da ich ausgeschlafen war.
An einem der Tische sah ich dann zu meinem Erstaunen aber meinen Bruder Vincent, der mich breit angrinste. Er sah mal wieder top gestylt aus, so daß man nicht mal ansatzweise unsere Familienähnlichkeit erkannte, zumal er auch deutlich mehr Muskeln hatte als ich.
Er gab eine Bestellung auf, als hätte er sechs Wochen nichts Gutes gegessen und ich ging mit einem Haufen Zetteln in die Küche, damit die Bestellungen fertig gemacht werden konnten.

Eddie: Ich wollte gerade die Küche mit einem frisch gebackenen Kuchen für den Tresen verlassen, als jemand hinein kam. Wir stießen ineinander, da keiner von uns beiden den anderen gesehen hatte. Ich und vor allem der Kuchen gerieten ins Taumeln.

"Kannst du nicht aufpassen, wo du hinlatscht," murrte ich, als mich Eddie fast umrannte. Zum Glück war hinter uns die Wand, so daß er sich fangen konnte.
Meine Bestellzettel waren auf dem Boden gelandet, so daß ich mich danach bückte, um sie aufzusammeln.

Eddie: "Natürlich ist das wieder nur meine Schuld", brummte ich vor mich hin, erleichtert, dass mein Kuchen nicht zu Boden gegangen war.
"Du solltest vorsichtiger sein, Eddie", mischte sich auch meine Mutter ein, die eigentlich überhaupt nichts mitbekommen hatte. Wieder einmal war die ganze Welt gegen mich. Das war nicht fair. Immerhin musste Charlie oder jeder andere genauso aufpassen, wenn er durch die Tür lief. Ich drängte mich an meinem Kollegen vorbei, nachdem er seine Zettel aufgesammelt hatte, um den Kuchen nach vorne zu bringen.

"Keine Ahnung, wie oft man die die Schuld hier gibt, daß du sagst, daß es wieder ist, aber scheint ja nicht das erste Mal zu sein," meinte ich trocken, die Vorlage mußte ich ausnutzen, pb er sie nun hörte oder nicht.
Ich gab die Bestellungszettel ab und machte meinem Bruder wenigstens schon mal nen Kaffee fertig.

Eddie: Dieser Kerl konnte auch nichts einfach so stehen lassen oder? Ich presste meine Lippen aufeinander, um nicht weiter darauf einzugehen. Denn sonst würde ich mich nur wieder hineinsteigern und ihm noch mehr Angriffsfläche bieten. Ohne ihm weiter Beachtung zu schenken, stellte ich den Kuchen in die Kuchenvitrine, nahm den leeren Teller stattdessen raus und machte mich wieder auf den Weg in die Küche. Langsam wurde es mir wirklich zu blöd mit ihm. Normalweise kam ich gut mit Menschen klar. Auch, wenn wir einander nicht wirklich mochten. Aber Charlie war eine Nummer für sich.

Ich brachte den Kaffee zu meinem Bruder, der sich mehr als genug Zucker hinein gab.
"Der Rest ist gleich fertig, da du die halbe Karte bestellt hast, dauert es ne Weile," grinste ich schief.
"Macht gar nichts, Brüderchen, ich seh dir gerne beim Arbeiten zu. Kommt ja nicht alle Tage vor, daß du mich bedienst," lachte Vincent auf und bei dem Lachen drehten sich einige Gäste schon interessiert um. Mein Bruder war eben ein positiver Blickfang, mit mir daneben erst recht. Er schien immer alle zu überstrahlen, während ich in der Bedeutungslosigkeit unterging.

Ich verabschiede mich für heute ins Bett. Gute Nacht (:

Eddie: Bevor ich in die Küche verschwand, warf ich Charlie nochmal einen mürrischen Blick zu. Doch er war bereites wieder zu den Gästen verschwunden. Mit einem von ihnen schien er sich prächtig zu verstehen. Ein gutraussehender Typ. Und trotzdem bekam ich bei seinem Anblick ein ähnlich beklemmendes Gefühl wie bei seinem Kellner. Vielleicht waren sie miteinander verwandt und hatten deswegen eine ähnlich arrogante Ausstrahlung, obwohl sie auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher hätten sein können.
In der Küche machte mich mich wieder an meine Arbeit. Meine Mutter hatte mir aufgetragen eine Torte fertig zu machen, damit diese ebenfalls nach vorn in die Vitrine konnte.

Schlaf gut

Ich ging wieder in die Küche, und begann, die Bestellungen nach vorne in meinem Bereich zu verteilen. Auch Vincents Sachen waren da mit bei, der hungrig zu sein schien.
"Du lädst mich doch sicher ein, oder," grinste er kauend und ich sah ihn kurz verwirrt an, nickte dann aber schon fast automatisch. Meinem Bruder schlug ich nichts ab, auch wenn mein Geld für heute damit am Limit sein würde.

Eddie: Ich verpasste der Torte den letzten Anstrich und brachte sie dann ebenfalls nach vorne in den Tresen.
„Der scheint auch so viel essen zu können wie du“, flüsterte mir mein Bruder grinsend zu und nickte unauffällig in die Richtung, wo der Typ saß, den Charlie zu kennen schien.
„Aber ihm sieht man das nicht an“, brummte ich nur, was Oliver zum Lachen brachte. Er zwickte mir ne neckend in den Seitenspeck. Ich mochte das nicht, aber es brachte nichts, mich zu beschweren. Er tat sowieso, was er wollte.

Als Vincent fertig gefuttert hatte, hatte ich auch schon die anderen Tische in meinem Bereich bedient, hier und da hörte ich ein Mädchen oder sogar Jungen über Vincent tuscheln und der eine oder andere interessierte Blick wurde ihm zugeworfen, ohne daß mein Bruder das zu sehen schien, der war viel zu sehr mit dem Essen beschäftigt.
Ich räumte sein leeres Geschirr ab und brachte es wieder in die Küche, stellte es gleich in den Abwaschbereich.