Die Verblendung

"Nora hat dieser Organisation freie hand gegeben, was solche Sachen anging. Sie hat auch dafür gesorgt, daß mehr Vampire Menschen angreifen. Du hjast das mit dem künstlichen Blut sicher mitbekommen," da war sich Claire sicher, auch wenn sie da bnoch wesentlich jünger waren. Aber da seine Eltern beide Journalisten waren, war das vielleicht auch mal Thema gewesen bei ihnen.
"Dorian hatte in London und in Schottland fabriken aufgebaut, um dieses Blut herzustellen, damit mehr Vampire darauf umsteigen und weniger Leute zu Schaden kommen. Aber entweder hat Nora da ihre Leute eingechleust oder diese Organisation hat das gemacht, um das Blut zu verderben und dadurch die ersten Vampire zu vernichten. Dadurch haben dann alle natürlich den Glauben an Dorian verloren und er mußte mit seiner Schwester untertauchen. Damit hat Nora natürlich dafür mit gesorgt, daß wieder mehr Menschen angegriffen werden, leider," stimmte Claire ihm leise zu.
"Ich weiß, das ist alles ein bisschen viel für dich, oder?"

Julian nickte. "Das war groß in den Medien. Ja.'
Er fiel im Sofa zurück. "Weiß nicht, was ich glauben soll..", murmelte er. "Du verstehst das sicher. Das war drei Jahre mein Lebensinhalt die Jäger und jetzt..." er sah sie entschuldigend an. "Ist zu viel...ich weiß nicht mal wirklich, wer du bist. Ich dachte ich kannte dich ganz gut."

"Ich bin Claire, ganz einfach. Mal abgesehen davon, was ich bin, hab ich sir nichts Falsches erzählt. Ich hab immer gesagt, daß ich auf der Seite stehe, die helfen will, ich hab immer gesagt, daß ich Gutes tun will und das habe ich auch weiterhin vor. Nora will nur eine Spezies von dieser Welt weghaben, mich dann übrigens auch, wenn sie gewinnen sollte," Claire war sich dessen schmerzhaft bewußt.
"Aber es ist Nora egal, wer ihr zum Opfer fällt, solange er etwas Vampirisches an sich hat und sei es nur ein winziger Teil, nuß er weg in ihren Augen. Du kannst mir glauben oder nicht, das ist deine Sache. Aber sieh mal, du hast Finn doch schon kennengelernt und sooo schlimm ist er doch gar nicht, oder?"

"Ich schätze ja, das hast du gesagt.", meinte er nachdenklich. Julian biss sich auf die Unterlippe.
"Okay ja. Finn hat mir nichts getan. Nicht wirklich jedenfalls. Aber auch er hat sicher in seinem Leben viele Menschen umgebracht wegen ihres Blutes. Ich bin mir sicher er ist alles andere als unschuldig." er sah Claire an. Sterben... Würde sie sterben. Hätte er dazu beigetragen.
" Wenn ich mitmachen sollte... Was soll ich dann machen? "fragte Julian sie.

"Es gibt unter den Menschen auch nicht viele Unschuldige, oder? Es gibt Tausende, die jeden Tag Gewalt anwenden, die Leute schikanieren und quälen, die ihnen sonstwas antun, um drüber lachen zu können, wenn es anderen schlecht geht. Nein, Finn ist sicher nicht unschuldig, aber es gibt mit Sicherheit mehr Menschen auf der Welt, die schon andere Menschen einfach so umgebracht haben als es Vampire gibt. Schon mal so weit gedacht? Außerdem sind die alten Vampire meistens nicht darauf aus, Menschen zu töten, sie negmen nur so viel von ihrem Blut, daß es für sie reicht. Ich weiß, daß ist ne dumme Entschuldigung dafür, aber ohne Blut können Vampire nun mal nicht überleben und sterben. Ist genau so, als wenn man dich aushungern würde," sie zuckte mit den Schultern.

"Ich habe mir schon gedacht, dass du do argumentieren würdest.", meinte Julian. Er wusste auch nichts darauf zu erwidern. Er fand es unnatürlich und brutal dass Vampire sich von Menschen ernährten und er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Er kannte auch die Bilder, die sie bei den Jägern zeigten von Vampiren die außer Kontrolle waren. Aber Finn wirkte wie das komplette Gegenteil davon. Hatte er jedenfalls gewirkt. Er wartete ab, bis Claire seine weitere Frage beantwortete.

"Das hättest du an meiner Stelle sicher nicht anders gemacht," für Claire war dies ein offensichtlicher Fakt.
"Diese Organisation nennt sich die Lilie, vielleicht hast du ihr Zeichen ja schon mal gesehen," sie zeigte ihm ein foto, welches sie ihm reichte.
"Laut unseren Infirmationen hat sdein Onkel sie mit Geld und anderen Gefälligkeiten unterstützt. Und wir sind uns sicher, daß diese Leute mehr wollten und dein Onkel keinen Ausweg sah, vielleicht wollten sie sogar dich bedrohen, um ihn gefügig zu machen. Das sind alles nur Spekulationen, aber mit der Hilfe deines Onkels können wir vielleicht mehr erfahren. Da kommst du dann ins Spiel, du könntest versuchen, an diese Infos zu kommen."

"Vielleicht." Julian zuckte mit den Schultern.
Julian sah auf das Zeichen. "Nein. Kenn ich nicht.", meinte er.
"Soll ich ins Gefängnis und ihn ausfragen, oder wie stellt ihr euch das vor?", fragte Julian sie.

"Wie willst du sonst mit ihm reden, hm? Ich denke, da haben wir wohl keine andere Wahl. Von Nora werden wir nichts erfahren, da kannst du dir sicher sein. Sie wird weiterhin so tun, als sei sie die alleinige Gute in dieser Sache. Sie will aber nichts Gutes, anstatt sie das mit dem Grafen alleine klärt, müssen gleich alle daran glauben," Claire schüttelte den Kopf, so viele Unschuldige wurden da mit reingezogen.
"Es ist ihr doch auch egal, was aus den Jägern wird, die am Ende mit dabei sind. Jeder Trainer, den wir bisher hatten, hatte ein Trauma oder mehrere, oder? Das sind keine normalen Menschen mehr und Nora will trotzdem, daß sie weitermachen. Das ist in meinen Augen grausam, du hast Sora gesehen, wie er zusammengebrochen ist. Mavht Nora das in deinen Augen besser als einen Vampir?"

"Wie sollte sie das bitte alleine klären? Soll sie eins zu eins gegen ihn kämpfen? Ist doch absurd.", meinte Julian. Das war wirklich alles andere als realistisch. "Also was soll sie machen?“ fragte er Claire.
" Und unsere Trainer haben sich das doch ausgesucht. Wird doch niemand zu gezwungen zu kämpfen. Weder du, noch ich. Oder weißt du da mehr?“ Natürlich war es eine reale Sache ein Trauma zu haben. Julian selbst war traumatisiert davon, was er gesehen mit vierzehn. Jahrelang hatte er Probleme gehabt einzuschlafen. Hin und wieder hatte er einfach nur Flashbacks gehabt. Erst als er sich damit konfrontiert hatte, wurde es besser.
"Apropos. Warum ist Finn eigentlich da? Und warum lässt sich der Graf überhaupt auf das alles ein? Das habe ich mich schon öfter gefragt.. Warum ist es in seinem Interesse einem Krieg gegen die Jäger zu führen, der potenziell dazu führen könnte, dass alle Vampire aussterben?" er sah Claire fragend an.

"Warum müssen Kerle beim Klären einer Sache immer gleich an Krieg denken? Das was du gerade von dir gibst, ist absurd, Julian," schoß Claire ungerührt zurück. "Man kann Dinge auch klären, indem man miteinander redet, Verhandlungen augbaut und so was. Das ist was, was uns die Jäger sicher mit absicht nicht beibringen wollten, Verhandlungen werden bei denen nur mit der Faust getätigt. Und dir haben sies scheinbar auch gut eintrichtern können, daß man so am besten weiter kommt, wenn du so einen Stuß von dir gibst," fügte sie seufzend hinzu und nahm sich einen der Kekse.
"Woher willst du denn wissen, ob manche Trainer nicht bewußt von Nora dabeigehalten werden, hm? Woher willst du denn wissen, wie viel davon bei einigen freiwillig passiert? Witr haben alle gehört, daß Nora Ann unbedingt in diesem Team haben wollte und das Anns Mutter gesagt hat, daß sie dabei wäre unter der Voraussetzung, daß nur Sora ihr Trainer wird. Ich kann mir vorstellen, da0 Nora in dem Fall so einiges in Bewegung gesetzt hat, um gerade ihn sazu zu bringen. Und das wird sie sicher nicht nur hier in London machen. Bestimmte Leute werdern eben nach ihren Fähigkeiten ausgesucht und wenn sie gefunden werden, macht man alles, um sie dazu zu bringen, zuzustimmen. Der Traiuner der Bklickler ist sicher freiwillig dabei, der badet doch in seinem Ruhm und in der Aufmerksamkeit und sieht sich als Idol, Nora braucht aber auch die, die sich im Hintergrund halten können und dafür ist Sora perfekt," fuhr sie kauend fort.
"Der Graf will keinen Krieg führen, wenn er das tun wollte, dann hätte kein Jäger auch nuir die geringste Chance zu überleben. Nora denkt, sie kann von der Technik der Vampire profitieren, aber da irrt sie sich. Die richtig guten Sachen wird sie niemals finden und wenn diese zum Einsatz kämen, bräuchten wir erst gar nicht anzutreten. Nein, der Graf will damit erreichen, daß es auf beiden Seiten keine sinnlosen Opfer mehr gibt und ich rede nicht nur von den Toten, sondern auch von den Trainern der Jäger, die ein Leben lang Opfer sein werden. Und die daraufkommende Generation vpon Trainern, wenn die Jäger weiterbestehen würden. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber der Graf denkt wesentlich mwnschlicher und rücksichtsvoller als es Nora je getan hat, sie geht freiwillig über Leichen, der Graf nicht."

"Okay gut. Diplomatie. Aber ich hätte gedacht dass hätten die Jäger schon versucht. Ich glaub auch, dass sie denken dass Vampire Monster sind, die man alle vernichten sollte. Dachte ich auch. Dachte... Denke... Keine Ahnung.". Er faltete die Hände. Was hatte das mit seinem Geschlecht zu tun?
" Das denke ich gar nicht. Oder verprügel ich im Alltag Leute? ", fragte Julian sie. Andererseits war die Vorstellung jemanden zu schlagen für ihn lange nicht mehr so abwegig wie vor einigen Jahren. Aber das würde er niemals tun. Er erinnerte sich auch wie sehr sein Vater Gewalt verabscheut hatte. Durch und durch. Und jetzt war sein Sohn fast zu einer Art von Soldat ausgebildet worden. Das hätte ihm sicher nicht gefallen.
"Nein, ich habe keine Ahnung was hinter der Kulisse vorgeht bei Nora. Vielleicht hast du Recht, vielleicht hast du auch nicht recht.", meinte Julian nachdenklich. Er spielte gedankenverloren mit den Ringen an seiner Hand herum.
"Was ist Lösung? Dass alle Vampire auf künstliches Blut umsteigen oder?" fragte Julian sie. "Wäre dann eine friedliche Koexistenz wirklich möglich? Ist es das, was der Graf möchte?"

"Weil man es euch eingetrichtert hat, das zu denken, Julian. Du warst selbst dabei, als sie das getan haben, falls du es vergessen haben solltest. Du selbst denkst, daß Vampire Monster sibnd und alle vernichtet werden sollten. Du mußt das nicht auf die Jäger schieben, das ist auch deine Meinung," warf Claire ihm vor, ihre Stimme blieb ruhig, aber sie hatte den typischen Blick dfrauf, den Julian schon kannte, wenn sie so etwas machte.
"Keine aghnnung, ob du in deinem Alltag Leute verprügelst, woher soll ich das denn bitte wissen? Du könntest es auch abstreiten und es könnte tritzdem gelogen sein," winkte sie ab und stopfte sich den letzten Bissen ihres Kekses in den Mund.
"Und denk dran, es geht bei dir übers Verprügeln hinaus, Julian, du willst Vampire nicht verprügeln, du willst sie auslöschen. Das Stadium mit dem Verprügeln hast du einfach mal so eben übersprungen," immerhin waren die Jäger nicht dazu da, die Vampire verbal oder mit den Fäusten in ihre Schranken zu verweisen.
"Der Graf möchte, daß die Menschen die Vampire als das akzeptieren, was sie sind. Daß sie eine Chance haben, miteinander zu leben ohne sich zu bekriegen. Das versucht er schon seit Jahrhunderten und schafft es kurzzeitig auch mal, aber dann kommen solche Leute wie Nora und zerstören seine Bemühungen wieder."

"Töten. Ja. Dazu wurde ich ausgebildet. Oder wäre ausgebildet worden, wenn sie mich nicht hochkank rausgekickt hätten." Nun schwang Frust in Julians Stimme mit. Er sah zu Claire. Sah sie an. Dass sie ein Vampir war, das alles ergab keinen Sinn für ihn. Sie war so unglaublich normal. So menschlich. Die beiden waren vielleicht nie Freunde gewesen, zumindest keine guten, aber dennoch, hätte er sie töten können? Hätte Finn töten können? Er hatte sich immer eingeredet, dass er es könnte. Durch konditionierung, durch Training. Und irgendwann würde es ganz automatisch gehen und seine Skrupel wären weg. Und überhaupt. Die Vampire waren eh alle Monster. Monster hatten es nicht verdient zu leben. Er sah wieder zu Claire und biss sich auf die Unterlippe. Hatte Claire es verdient zu sterben? Nur weil sie so geboren worden war? Was wäre wenn er ein Halbvampir gewesen wäre? Hätte Nora ihn umbringen lassen, auch wenn er ihr die Treue schwor. Nachdem was Claire gesagt hatte sehr wahrscheinlich.
Er richtete sich auf. "Okay... Ich rede mit meinem Onkel..", sagte er schließlich. "Ich weiß nicht, was ich denken soll. Noch nicht jedenfalls. Aber ich sehe auch ein, dass es alles nicht so schwarz weiß ist und... Na ja. Ich habe was von Noras Grausamkeit zu spüren bekommen. Als wäre sie jemand anderes. Sie war vorher immer so verständnisvoll und nett und auf einmal war ich nur noch Kolleteralschaden für sie. Und alle haben mitgezogen." er schüttelte den Kopf.

"Ich würde an deiner Stelle genau so sauer sein, daß ich nicht weiter die Chance bekomme, Unschuldige zu töten, Kinder zu vernichten, Neugeborene, Verletzte, die sich nicht wehren können und schon am Boden liegen. Ja, es ist schlimm, daß Nora dich rausgeworfen hat, weil du so keine Gelegenheit mehr ghast, das Leben von anderen, die dir nie etwas getan haben und anderen ebensowenig, zu beenden," meinte Claire nun doch mit leiser Wut in der Stimme, sie konnte nicht verstehen, wie blind Julian da doch war.
"Stell dir eine Mutter mit ihrem Kimd vor, einem kleinen Säugling auf den Armen und Nora gibt dir den Befehl, die beiden zu beseitigen, weil sie Halbvampire sind, noch kein Blut getrunken haben, aber trotzdem zu den Vampiren gehören. Könntest du das wirklich tun," sie sah ihm bei dieser Frage direkt in die Augen.
"Du hast nihts von Noras Grausamkeit zu spüren bekommen, hör endlich auf zu jammern und dich selbst zu bemitleiden, ansonsten schmeiße ich dich persönlich aus dem Projekt hier raus, nachdem ich dir eine Gehiornwäsche verpaßt habe, daß du nicht auf die Idee kommst, als Noras Schoßhündchen bei ihr zu plaudern. Weicheier, die nur sich selbst bemitleiden, kann ich nicht ausstehen und entweder du änderst das schleunigst oder du bist draußen, dann soll mir auch egal sein, was aus deinem Leben wird. Dritte Chancen gebe ich nicht, dafür fehlt mir die Zeit," ihre Stimme war nun kalt.

Er kannte diesen Blick von Claire. Vielleicht war sie doch die gleiche. Irgendwo. Empathisch und auch der Vorwurf im ihrer Stimme war der gleiche, wie als sie sich damals im Camp kennengelernt hatten. Er ging in sich und schüttelte den Kopf. "Nein glaube nicht.", sagte er dann ehrlich. "Glaub nicht dass ichs wirklich könnte." er straffte die Schultern und nahm wieder einem neutralen Gesichtsausdruck auf. "Okay gut. Von mir hörst du nichts mehr in der Richtung." Julians Gefühle waren seine Gefühle, aber das hatte nichts mit anderen zu tun. Trotzdem wurde er nicht gerne als Weichei beschimpft. Er spürte selbst wie sich wieder das gleiche Gefühl in ihm breit machte, was er schon seit Wochen spürte. Aber jetzt kam noch was dazu. Wut gegen Nora, die er zuvor weggeschoben hatte. Wenn das was Claire sagte stimmte, dann hatte er sich komplett manipulieren lassen. Von vorne bis hinten. Hatte sich die falsche Familie gesucht, eine die ihre Mitglieder in die Tonne kloppte, wennn es nötig war.
Er dachte an seine Mom und an seinen Dad. Er wusste für was die beiden eingestanden hätten.

"Gut, dann kann ich mir schon mal sicherer sein, daß du mich nicht um die Ecke bringst. Wäre auch nicht so schön, wenn du das Nico erklären müßtest, sie würde dich in den Boden stampfen," lächelte Claire und aus der Küche kamen eilige Schritte und Claires kleine Schwester streckte den Kopf ins Zimmer.
"Hab meinen Nwmen gehört, was los," fragte sie und sah zwischen den beiden hin und her.
"Ich sagte nur, daß du die plattmachst, die mir was antun," meinte Claire unverblümt und Nico grinste.
"Klar, die ramme ich unangespitzt in den Boden, bis sie um Gnade winseln. Und dann verbuddle ich sie, damit ich das Gewinsele nicht mehr hören muß," nickte Nico, bevor sie wieder in der Küche zu ihrer Großmutter ging.
"Familie hält bei uns eben zusammen. Du solltest dir die richtigen Leute suchen, die das auch tun. Fang bei deinem Onkel an, bei dem, was wir über ihn wissen, steht er auf deiner Seite."

"Ich glaub kaum.", meinte Julian. Er würde es selbst wenn eh nicht hinkriegen.
Julian verkniff sich ein grinsen und blieb ernst, nickte Nico zu. "Dann weiß ich ja Bescheid.", sagte er und zeigte ihr ein Peacezeichen.
Dann wandte er sich Claire zu. "Wir werden sehen." er stand auf. Er würde sein Vertrauen so schnell niemandem mehr geben. Aber er wollte seinen Onkel auch nicht im Knast sehen. Sie hatten sich noch gegenseitig und mussten aufeinander acht geben. Familie. Ja dass Claire ihre Familie wichtig war, das wusste er.

Claire brachte ihn noch zur Tür und gab ihm ein altes und schäbig aussehendes Handy, welches aussah, als hätte es Jahrzehnte auf dem Buckel.
"Wenn du mit einem von uns in Kontakt treten willst, es gibt hier drei Nummern, Finn, Luca und mich. Luca ist nur in äußersten Notfällenanzurufen. Da wir rausbekommen haben, daß die Jäger es auch geschafft haben, alle Handyaktivitäten verdächtiger Personen mitzubekommen, solltest du dein Handy erst mal in Ruhe lassen, wenn du nicht willst, daß sie jemanden vorbeischicken," riet sie ihm.

Julian ließ sich zur Tür lotsen und zog seine Schuhe über.
"Okay. Ich kontaktiere meinen Onkel und dann euch? Oder wie machen wirs?", fragte er Claire und steckte das Handy in seine Jackentasche.
"Meinst du nicht sie überwachen ihn auch irgendwie?"

"Natürlich überwachen sie ihn, sie haben ihre Leute überall. Du mußt eben kreativ sein, wenn du was rausfinden willst. Du solltest vielleicht nur nicht die Lilie als Organisationsnamen direkt verwenden, Nora würde sonst hellhörig werden und sich fragen, woher du diese Info hast," sie drücvkte ihm noch einen kleinen Knopf in die Hand.
"Das ist eine der neueren Entwicklungen der Vampire. Eine Art Störsender, der Stimmen und Worte der Personen imitiert und wiedergibt, die in seiner unmittelbaren Nähe sind. Das heißt, du kannst mit deinem Onkel reden, aber wenn jemand euch belauscht, wird er etwas anderes hören als ihr sagt," erklärte sie ihm.
"Wir treffen uns nächstes Wochenende wieder hier zur gleichen Zeit. Ich hoffe, daß wir dann schlauer sind."

"Okay.", meinte Julian und steckte den Knopf ebenfalls ein. Er nickte Claire zu. "Bis dann.", verabschiedete er sich knapp. Er schob seine Hände in die Jackentaschen. Er kam sich vor wie ein Spion oder so. Als wäre er auf geheimer Mission und dass für die Vampire. Das hätte er nie gedacht, dass er in so eine Position kommen würde. Er wusste nicht mal genau wo er sich hier reingeritten hatte. Es war ein wenig angsteinflößend. Er machte sich ohne ein weiteres Mal zurückzusehen auf den Rückweg und ging danach seiner normalen Routine nach. Dabei dachte rr drüber nach, wie er es angehen sollte. Auf einmal füllte sich sein Leben wieder mit einem gewissen Sinn. Das war ein Rückschlag gewesen, aber er spürte seine Motivation zurückkehren. Lang genug in Selbstmitleid versunken. Es war an der Zeit wieder aktiv zu werden. Etwas zu tun. Er sollte zurückkehren zum Sport und sich wieder Mühe geben in der Schule und auch versuchen sich mit ein paar Leuten anzufreunden. Aufgeben, das war keine Option. Er war stärker als das und würde sich nicht unterbuttern lassen!

Claire setzte sich wieder als Julian gegangen war. Es dauerte nicht lange, bis Nico und ihre Großmutter sich zu ihr gesellten, bewaffnet mit einer neuen Kanne Tee.
"Mal sehen, ob Julian zu euvh paßt," grinste Nico leicht, Claire zuckte mit den schultern.
"Wir wollen nicht nur ihn auf unserer Seite haben, je mehr, desto besser," sagte sie leise. Sie waren nixcht viele, zahlenmäßig sogar den Jägern weit unterlegen.

Julian besuchte seinen Onkel zu Besichtigungszeiten. Er hatte den Knopf so angebracht, dass er unter seinem Kragen verschwand und als er durch den Metaldetektor ging, schlug absolut nichts an. Er wurde in den Wartebereich gelassen. Ein Haufen runde Plastiktische, an jeder Ecke war ein Wächter, der ihn grimmig ansah. Er hatte das Gefühl zu grimmig. Aber Julian blieb einfach ruhig. Die Typen schüchterten ihn nicht sonderlich ein. So lange er nichts tat, würden sie auch nichts tun. Er setzte sich an den Tisch und wartete, bis sie seinen Onkel brachten. Dieser wurde unsanft reingeschubst.
"15 Minuten", nuschelte einer der Wärter, während sein Onkel sich möglichst würdevoll hinsetzte. Es war nicht Julians erster Besuch im Knast, aber es war immer wieder schockierend seinen Onkel so zu sehen. In der Gefängniskluft, mit kurzen abrasierten Haaren. Er hatte alles an seiner üblichen Eleganz veloren und war in sich zusammengesackt. Trotzdem lächelte er, als er Julian sah. "Na, hier um mir weitere Vorwürfe an den Kopf zu schleudern. Aber bitte mit Schmackes, Neffe." er brachte so etwas wie ein Lachen zu Stande. Ja scheinbar hatte er seinen Humor nicht verloren.
Julian verzog das Gesicht. "Ich weiß nicht, warum ich mir das antue." er verschränkte die Arme. "Ah ja stimmt, die im Heim nerven mit Papierkram. Hier. Tschuldige können wir einen Stift haben?" fragte er dann eine der Wachen, die mürrisch rüberschielte. "Das Jugendamt" Die Wache grummelte irgendwas und reichte Julian dann einen Stift. Dieser bedankte sich und beugte sich dann zu seinem Onkel vor, sobald die Wache wieder an ihrem Posten war und tat so als würde er erklären, was sein Onkel zu unterschreiben habe, gleichzeitig schrieb er auf die Rückseite des Zettels. Ich brauche die ganze Geschichte. Wir holen dich hier raus Sein Onkel sah ihn kurz verwirrt an Julian nickte ihm zu und schrieb eine Nummer auf den Zettel. "Ich sag dir Bescheid wenn die Dokumente durchgehen. Falls es ein Problem gibt, melde ich mich so schnell wie möglich. Ich will den Kram endlich vom Hals haben." er seufzte. "Damit ich den Rest organisieren kann." er tippte bei dem Wort organiseren auf die Nummer. Er vertraute darauf, dass sein Onkel Zugriff auf ein Telefon bekommen würde im Knast, wenns drauf ankam. Er war nicht dumm. "Ist ja kein Geheimnis wie blöd das Heim ist. Lauter nervige und neugierige Balgen dort. Scheiße, zum Glück bin ich bald achtzehn und kann da weg.", fügte er hinzu. Sein Onkel nickte. "Da unterschreiben", meinte Julian dann kühl und sein Onkel unterschrieb. Danach faltete Julian den Zettel ordentlich zusammen. Für den Rest der Zeit unterhielten sie sich über belanglose Dinge. Aber Julian gab sich Mühe den sturen patzigen Teenager zu spielen. Er brauchte Familienprobleme ja nicht mal wirklich vorteuschen. Die hatten sie wirklich. Beim Rausgehen klopfte die Wache ihm noch auf die Schulter. "Hab auch Probleme mit meinem Dad.", sagte er mitleidig. Und mit diesen Worten war Julian auch schon problemlos wieder draußen. Jetzt musste er nur noch abwarten und hoffen dass Herbert sich bald meldete.

Claire wartete am nächsten Wochenende auf Julian. Sie wußtte nicht, in wieweit er vorangekommen war, selbst wenn er nichts erfahren hatte, wäre das kein Wunder gewesen. Immerhin wußte sie nicht, wie das Ganze ablief, so viele Informationen hatten ihr Luca und Finn auch nicht gegeben, immerhin war sie erst 18 und damit gerade mal erwachsen, aber sie war sich in dem was sie tat, sehr sicher.