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Keesha
Ich sah ihn etwas verwundert an, ich verstand nun nicht mehr wirklich, zumindest kam mein Gehirn gerade nicht mehr mit.
"Er hat dich aus dem Team geworfen, weil ihr euch wegen mir gestritten habt? Tut mir leid, vielleicht bin ich noch ein wenig benebelt wegen den ganzen Medis hier, aber das ergibt für mich nicht unbedingt Sinn," meinte ich und sah ihn fragend an.
"Man wird doch aus der mannschaft geworfen, wenn man etwas tut, was der Mannschaft schadet, private Streitigkeiten haben doch da gar nichts verloren ..."

Ryan

"Ja schon." normalerweise jedenfalls, fügte ich in Gedanken hinzu. Aber James war das wohl ziemlich egal. Sowieso hatte ich das Gefühl, dass er sehr empfindlich war, wenn es um Keesha ging.
"Aber es ist schon okay.", meinte ich schließlich. Obwohl es das eigentlich nicht war. Ich wollte nur nicht, dass Keesha sich zu viele Gedanken machte. Das schien ihr regelrecht Kopfschmerzen zu bereiten.
Eigentlich wäre jetzt wohl auch endgültig der richtige Zeitpunkt gewesen, um ihr die Wahrheit zu sagen. Obwohl das womöglich schon zu viele Informationen für einen Tag waren. Vielleicht wäre es besser, wenn ich es ihr bei meinem nächsten Besuch erzählte.
"Kann ich dir noch irgendetwas bringen oder so?", fragte ich sie.

Keesha

Ich sah ihn aufmerksam an, ich merkte, daß er mir nicht alles erzählte, vielleicht konnte er es nicht, es schien aber eher so, als wollte er vor mir etwas verbergen.
"Da ist doch noch aber etwas anderes, zumindest sieht es so aus, als würde dich noch was ganz anderes beschäftigen ... Warum willst du mir nicht davon erzählen, Ryan? Ich seh doch, daß es dich fertig macht, oder zumindest bedrückt ..."

Ryan

Ich sah mich nervös im Raum um. Mein Blick fiel auf die Tür, aber ich konnte jetzt nicht einfach weglaufen. Das wäre feige gewesen. Und seitdem mir James das vorgeworfen hatte, war ich sehr bedacht darauf, allen das Gegenteil zu beweisen. Nein ich war nicht feige.
"Es ist nur.", setzte ich an, konnte ihr dabei aber nicht in die Augen sehen.
"Da war etwas zwischen uns. Ich habe Angst, dass du wieder aufhörst mit mir zu reden, wenn du es erfährst.", gab ich zu. Ich wollte nicht von ihr ignoriert werden. Das war schrecklich gewesen.
"Ich möchte weiterhin mit dir befreundet bist!" Die Worte sprudelten einfach aus mir heraus.

Keesha

Ich sah ihn besorgt an und seufzte.
"Muß ja ein ziemliches Ekel gewesen sein," murmelte ich leise und sah an die Decke.
"Bitte, sag es mir, Ryan, ich will nicht, daß es dir wegen mir schlecht geht, egal, was es ist, es ist okay," meinte ich leise und sah ihn bittend an.

Ryan

Ich sah sie zweifelnd an. Das sagte sie jetzt, aber wenn sie es erst wusste, würde sie ihre Meinung über mich wohl ändern.
"Nein wirklich.", sagte ich schnell. "Es ist nicht deine Schuld. Nein eher meine." Ich rutschte nervös auf dem Hocker herum und überlegte, wie ich es ihr am besten erzählen konnte.
"Ich bin noch nicht lange an der Schule. Vielleicht 2 Monate. Du hast mir sehr geholfen mich zurechzufinden." fing ich an. "Und nun ja. Ich dachte ich wäre in dich." Ich schluckte und spürte schon wieder, wie ich rot wurden. Verdammt. Das passierte mir immer.
"Ich war vielleicht ein kleines bisschen in dich verschossen. Aber irgendwie nicht so richtig. Ich habe versucht mit dir zusammen zu sein und habe dich dazu überredet. Aber dann wurde mir klar, dass ich dich nicht wirklich so mochte, wie ich dachte. Sondern eher anders." Das was ich da sagte ergab wenig Sinn, fiel mir auf, aber ich redete trotzdem weiter und sah dabei auf meine Schuhe.
"Auf einer Party habe ich ein anderes Mädchen kennengelernt und na ja. Wir waren da noch nicht zusammen, trotzdem warst du ziemlich wütend. Und danach war es so gut wie vorbei. Seitdem sind James und ich nicht mehr gut aufeinander zu sprechen, schließlich ist er dein Freund oder Beschützer oder was weiß ich." Ich schwieg und wartete, fürchtete auf ihre Anwort.

Keesha

Ich sah ihn an und nickte dann leicht, sah zur Decke und seufzte leise. "So ist das also," meinte ich und fuhr nervös mit der Hand an meinen Kopf.
"Mach ... mach dir darüber keinen Kopf, Raqn, ich hab dir ja gesagt, es ist okay ... ich kann mich ja eh nicht mehr daran erinnern," sagte ich dann leise und strich vorsichtig über den Verband.
"Ich freue mich, daß du ein Mädchen kennen gelernt hast, wirklich," sagte ich dann zögernd und sah ihn an. "Immerhin kann ich dich nicht zwingen, irgendwas in der Richtung für mich zu empfinden, dann wäre ich ja so wie Zack es bei mir ist," sagte ich dann und zog die Schultern hoch.
"Obwohl ich auch nichts dagegen gehabt hätte, wenn wir zusammen gewesen wären, aber ... das ist ja jetzt auch egal, du hast ja jetzt dein Mädchen. Außerdem könntest du für mich in der nächsten Zeit da sein, ich ... bin für das nächste halbe Jahr nicht mehr hier in der stadt ... mindestens. Das hätte in meinen Augen jede Beziehung ruiniert, aber du ... bist ja scheinbbar schon vergeben."
Ich lächelte ihn sanft an.

Ryan

Sie klang irgendwie verletzt, obwohl sie lächelte und so tat, als würde es ihr gar nichts ausmachen.
Jetzt, wo ich ihr alles erzählt hatte war ich zwar erleichtert, aber dafür war ich mir nicht sicher, ob es wirklich okay war, so wie es war.
Ich war mir zumindest sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, indem ich es ihr erzählte. Es war besser als die ganzen Lügen und das strafende Gefühl, das mich beinahe erdrückt hatte.
"Wir sind noch nicht zusammen. Aber vielleicht sollte ich sie fragen." Ich lächelte zaghaft und schüchtern. Ich war gerne mit Zoe zusammen auch wenn ich das vor den anderen abstreitete. Es machte Spaß und es war angenehm. Und ich hatte das Gefühl, dass sie mich wirklich mochte. Es war anders als mit Keesha und auch anders als mit Sam. Es fühlte sich richtig an, auch wenn Samuel dagegen war. Er würde es wohl akzeptieren müssen.
"Du gehtst?", fragte ich sie leicht erstaunt. "Aber wohin denn?"
"Natürlich unterstütze ich dich gerne." Das meinte ich absolut ernst. "Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es mir einfach."

Arme Keesha, das wars dann wohl mit der Romanze *schnüff*


Keesha

"Ja, frag sie ruhig," meinte ich leicht lächelnd, er sollte wegen dem ja nicht unglücklich sein und vielleicht traute er sich erst recht, wenn ich ihn sozusagen ermutigte, immerhin schien er sich ja bisher nicht sicher gewesen zu sein.
"Und mach dir keine Sorgen, Ryan, ich mag dich wirklich sehr gerne, ich will trotz allem wirklich gern mit dir befreundet sein," sagte ich und hob die Hand wie zum Schwur.
"Ich werde für ein halbes Jahr auf eine Kur geschickt, denn auch wenn du es nicht sehen kannst, ich kann durch die Sache hier nicht mal mehr laufen, muß das alles sozusagen neu erlernen."

Normalerweise sagst du das ja immer aber: Es soll ja nicht zu einfach sein
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Ryan

Ich sah sie glücklich an. Ja das würde ich tun. Vielleicht sollte ich sie sofort anrufen oder es ihr morgen in der Schule sagen. "Danke." Ich war Keesha wirklich dankbar, denn das erste Mal war ich mir bei einer Sache mal so richtig sicher.
"Danke Keesha," wiederholte ich lachend. Am liebsten hätte ich sie umarmt, aber das war vermutlich keine so gute Idee. "Ich habe dich auch wirklich sehr gerne." Ich lächelte, wurde dann aber wieder ernst, als sie mir von der Kur erzählte.
"Ich werde dir schreiben und dich auf dem Laufenden halten, versprochen." Ich erwiderte ihre Geste und hob ebenfalls die Hand.

*grummel, du bist PÖSE *
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Keesha

"Nichts zu danken," meinte ich lächelnd, es freute mich wirklich, ihn so glücklich zu sehen, es machte wirklich mehr Spaß, jemanden glücklich zu machen, als selbst immer nur glücklich gemacht zu werden.
"Dann hau jetztr ab, geh zu ihr oder ruf sie an, ich seh doch, daß es dich nicht mehr hier hält," grinste ich ihn dann schief an und boxte ihm leicht gegen den Arm.
"Und wehe, du verbockst es, dann terte ich dich persönlich in den Hintern, wenn ich in einem halben Jahr wieder komme. Und wenn du mir schreibst ... am besten du sagst das meinen Leuten auch ... dann schickt mir auch gleich eure Mitschriften. Und ... Ryan?", ich sah ihn an und zwinkerte ihm zu.
"Geh morgen zum Training wie gehabt, ich regle das, damit du wieeder mitmachen kannst."

*evil-author-laugh*
Es macht einfach zu viel Spaß. Sorry :/
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Ryan

Ich bedanke mich erneut und erneut bei Keesha und stand schon halb im Türrahmen. Sie hatte mich total durchschaut.
Ich drehte mich noch einmal zu ihr um. "Versprochen!", rief ich lachend und ging dann. Ich fragte mich kurz, wie sie es wohl anstellen wollte, James zu überzeugen, aber das war sofort wieder vergessen.
Ich machte einen leichten Freudensprung und wäre fast gegen einen Krankenpfleger gelaufen.
Es war so ein schöner Tag. Wie hatte gestern so schlimm sein können.
Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und rief sofort Zoe an, als ich das Krankenhaus verlassen hatte. Wir mussten uns heute noch treffen. Hoffentlich hatte sie auch Zeit.

Wenns spaß macht, dann ist doch gut, ist ja auch Sinn der ganzen Sache, trotzdem tut mir Keesha leid, so wegen allem halt
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Keesha
Ich lächelte ihm hinterher, ein wenig traurig war ich ja schon gewesen, daß er nicht mehr oder nie in mich verliebt war, da er ja so mein erster richtiger Freund sein würde, aber das schlug ich mir aus dem Kopf, jetzt war meine Gesundheit auch wichtiger als irgendeine beziehungskiste, für die ich in der nächsten Zeit eh keine freie Minute haben würde.
Und wenn er zufrieden war, dann sollte ich es auch sein ... und wenn nicht für mich, dann für ihn, so, wie ich ihn jetzt kennengelernt hatte, hatte er ein nettes Mädchen an seiner Seite verdient.
Ich bahm mein Handy und suchte meine Nummernliste durch, bei diesem James anzurufen, würde nicht allzuviel bringen, nach Ryans Schilderungen würde wohl selbnst ich nicht schaffen, ihn umzustimmen.
Also rief ich beim Coach persönlich an und schilderte ihm kurz die Lage, er war sehr besorgt, als er alles hörte, doch konnte ich ihn beruhigen. "Lassen Sie Ryan ab morgen bitte wieder ins Team." sagte ich nach einer Weile und ein Schweigen war für eine Zeit die Antwort.
"Gut," knurrte er dann kurz und ich gab ihm noch Ryans Nummer, damit er ihm noch Bescheid sagen konnte.

Ja natürlich. Nicht nur hat Ryan sie ziemlich schlecht behandelt, sie hatte auch noch eine Hirnblutung, lag im Koma und ihr Vater ist gestorben. Sie ist aber auch wirklich einfach nur unglaublich lieb. Sorgt sich immer nur um andere und nie um sich selbst
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Ryan

Ich saß in meinem Zimmer und grinste vor mich hin. Ich konnte mich einfach nicht auf die Hausaufgaben konzentrieren. Sie hatte 'ja' gesagt! Ich sah ihr Gesicht noch genau vor mir. Sah wie sich ihre Augen vor Erstaunen weiteten und sie für einen Moment gar nichts sagte, mir aber danach um die Arme fiel.
"Endlich!", hatte sie gerufen. "Ich dachte schon du fragst mich nie!" Seitdem fühlte sich alles so an, als wäre es in Zuckerwatte verwandelt worden. Ich dachte nur noch an Zoe. An ihre blonden Haare, die sich im Wind bewegten, an ihr Sommermsprossiges Gesicht an ihr grunzendes Lachen. Hin und wieder sah ich auf den Display meines Handys, um die Sms zu lesen, die sie mir vorhin noch geschickt hatte.
Ich wünschte du wärst hier bei mir. Das Essen ist furchtbar langweilig. Ich mag dich sehr Ryan O'Connor
Ich hatte ihr bereits geantwortet und seitdem schrieben wir hin und her. Sie hatte kurz nachdem ich mit ihr geredet hatte schon gehen müssen, da sie mit ihrer Mum und deren Freund zum Essen verabredet war. So hatten wir leider kaum Zeit gehabt. Aber morgen. Morgen in der Schule sah ich sie endlich wieder.
Mein Handy klingelte auf einmal und da es eine unbekannte Nummer war, überlegte ich kurz, ob ich auch tatsächlich drangehen sollte, entschied mich aber am Ende dafür.

Ja, das ist sie, auch wenn sie immer darauf achtet, wie sie bei den anderen ankommt, so denkt sie zuerst immer an ihre Mitschüler oder ihre Familie. Eigentlich hat Ryan sie gar nicht verdient, Dankbarkeit hat er auch nicht gerade immer gezeigt, immerhin ist er durch sie mit geworden, was er ist. Soll ihr ja nicht auf Knien danken, aber es sah gerade so aus, als wollte er einfach nur weg von ihr, als sie gesagt hatte, er kann Zoe fragen
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Keesha

Ich lag in meinem Bett und sah an die Decke, war so wirklich glücklich nicht mit dieser Situation, natürlich freute ich mich für ihn, aber ... irgendwie kam mir das ganze immer mehr wie ein Anstandsbesuch vor, damit er sein schlechtes Gewissen mir gegenüber beruhigen konnte.
Ich wollte ihm nichts Schlechtes unterstellen, aber so wie er sich mir gegenüber verhalten hatte, war er einfach nur froh gewesen, daß es mir einigermaßen gut ging, hatte nicht mal gefragt, wie ich mich überhaupt fühlte, ob ich durcheinander war oder ähnliches, eben ein 'normaler' Krankenbesuch eben ,nicht mal so, als wären wir wirklich Freunde.
Bei dem Gedanken fröstelte ich und ich war froh, als es klopfte und meine Mum mit Dylan herein kamen.
"Hey, Großer," meinte ich und wuschelte ihm durch die Haare.
"Hallo, Eierkopf," meinte er nur grinsend und erhielt gleich einen Klaps von meiner Mum.
"Ist doch so, sie sieht aus wie ein Ei," meinte er dann. "Man muß sie nur noch anmalen."
Ich lachte leicht, er brachte mich immer auf andere Gedanken und so vergaß ich Ryan für die nächste Zeit.
Das mit der Kur war schon durch, bis übermorgen wollten sie mich hier soweit aufpäppeln, daß ich dorthin fahren konnte. Da es nicht unbedingt in der Nähe lag, würde meine Mum und Dylan mitkommen, ich war froh darüber, denn so konnten sie sich von dem ganzen Streß wegen Dad auch erholen und auf andere Gedanken kommen.
Vor allem Dylan würde die 'Luftveränderung' gut tun ...

Nein das hat er nicht. Definitiv!
Ich denke oder zumindest habe versucht ihn so zu beschreiben, dass Ryan es im Grunde nur gut meint und es halt irgendwie allen recht machen will. Er ist halt ziemlich naiv und irgendwie auch egoistisch. Er merkt gar nicht, dass er seine Mitmeschen verletzt und kann überhaupt nicht mit dieser neuen Situation und der ganzen Aufmerksamkeit umgehen. Aber keine Sorge ich werde ihm einen Dämpfer verpassen, damit er auch mal realisiert, dass es nicht okay ist so mit anderen umzuspringen.
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Ryan

Der Coach rief mich an und erzählte mir tatsächlich, dass ich nicht länger suspendiert war von der Mannschaft. Der Tag konnte nicht mehr besser werden! Keesha hatte es geschafft ihn zu überzeugen. Wie auch immer sie es geschafft hatte.
Ich schrieb ihr noch schnell eine Sms, in der ich mich noch einmal bei ihr bedankte und ihr alles Gute wünschte. Hoffentlich würde ihre Kur gut verlaufen.
Meine Mum hatte heute frisch gekocht und es duftete ausgezeichnet.
Pfeifend half ich ihr dabei den Tisch zu decken und sie sah mich erstaunt an, weil ich es dieses Mal sogar von selbst tat.

Glaub ja nicht, daß Keesha es ihm leicht machen wird, sie ist durch die ganze situation recht feinfühlig geworden, hast du vielleicht ja schon bemerkt und da sie ja jetzt zur Bettruhe verdonnert wurde, hat sie viel zeit zum Nachdenken ... gut für sie, schlecht für ihn
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Keesha

Ich bekam eine SMS von Ryan, hofte auf etwas Persönliches, irgendetwas, was mir zeigte, daß er über das ganze auch nachgedavht hatte, aber ich hatte mich getäuscht. Das was er schrieb, hätte auch auf einer neutral gehaltenen Postkarte stehen können.
Ich seufzte leise, vielleicht war es doch besser, wenn ich ihn nur als normalen Freund sah, als nichts anders. So, wie er sich gerade verhielt (und ich hatte inzwischen einige SMSen von meinen leuten aus der Klasse und auch James bekommen), warf er bei den anderen nicht gerade die höchsten Trümpfe.
Er schien sich von den anderen abzulapseln und hing heute nur mit dem Mädchen ab, das er wohl jetzt auch zur Freundin hatte.
"Was ist denn los, Darling" fragte mich meine Mutter und ich erzählte ihr, was passiert war.
"Oh," war das erste, was sie heraus brachte. "Tut mir wirklich leid für dich, Liebes, aber glaub mir, ich hab mich anscheinend auch in ihm getäuscht, dabei wirkte er so nett und um dich besorgt, als er bei uns war."
"Am liebsten würde ich ihm den Hund wegnehmen, wenn der den genau so fies behandelt wie dich, dann tut mir das Tierchen echt leid," meinte Dylan entrüstet.
"Kommt, beruhigt eucg wieder, er lebt jetzt sein Leben, soll er es genießen oder auch nicht, ich habe für ihn getan, was ich konnte, ich wußte ja nicht, daß ich ihm scheinbar doch nicht so wichtig bin, wie ich dachte," seufzte ich leise

Ryan

Ich saß heulend vor der gelben Wand in Samuels Zimmer. Das war sicherlich nicht sonderlich cool, aber mir ging es einfach nur beschissen. So beschissen, dass ich eigentlich nicht mehr nüchtern war. Oder doch? Noch viel zu nüchtern, weil ich mich noch an alles erinnerte.
Richtig ich war voll nüchtern. Ich leerte meine Bierdose in einem Zug und schleuderte sie gegen die gelbe Wand.
Sie erinnerte mich zu sehr an Zoes blonde Haare. Genauso wie die Uhr, die irgendwo bei 7 stehengeblieben war. Zoe hatte die gleiche.
"Sie hat mich verlassen! Für einen Arsch auf dem College. Ein Collegearsch!" Ich wusste nicht, ob ich weinte oder lachte. Vermutlich weinte ich.
"Ich weiß ja.", hörte ich Samuels Stimme neben mir dumpf. So weit weg.
"Das hast du schon 10 Mal erzählt." Er hielt mich davon ab noch eine Bierdose zu öffnen. Dabei hatte ich doch noch gar nichts getrunken.
"Ich bring ihn um. Verdammt." Ich brach in erneutes Schluchtzen aus und vergrub das Gesicht in den Händen.
"Ich liebe sie so sehr.", flüsterte ich in meine Hände hinein. Das war nicht fair. Was war so toll an dem Typ. Er war bloß älter. Viel zu alt.
"Ich habe dir gleich gesagt, dass ich sie nicht mag.", sagte Samuels Stimme. Sie klang vorwurfsvoll und das konnte ich grad gar nicht haben.

Keesha

Die Reha bekam mir ausgesprochen gut, ich erholte mich schneller, als ich gedacht hatte, trotzdem ging es mir viel zu langsam, ich war nicht der Mensch, der untätig herum sitzen konnte und nichts tat, doch lernte ich in dieser Zeit auch, den Dingen seinen natürlichen Lauf zu lassen und nicht zu versuchen, etwas auf Krampf hervorzuzaubern, was dann eh schief ging.
Von meinen Freundinnen hörte ich viel, von Ryan gar nichts mehr, aber ich hatte mit dem Thema auch irgendwie abgeschlossen, er hatte ja nun eine Freundin und da wollte ich auch keinem der beiden im Weg stehen.
Es dauette eine ganze Weile, bis ich wieder nach Hause konnte, noch immer war ich manchmal etwas wackleig auf den Beinen und sollte es ruhig angehen lassen, meine Haare waren soweit nachgewachsen, daß ich sie zu einer frechen Fransenfrisur stylen konnte.
Wenn ich in den Spiegel sah, sah ich eine andere Keesha, ich war erwachsener geworden durch das alles, was man mir auch anmerkte. Wahrscheinlich würden mich viele so gar nicht erkennen, trotz meiner Genesung hatte auch das Ganze deutliche Spuren hinterlassen.

Ryan

Eigentlich war ich wirklich froh, dass Samuel da war. Ohne ihn hätte ich das niemals alleine durchstehen können. Er hörte zu und das war eigentlich das wichtigste.
Ich fand erst viel zu spät heraus, dass Zoe an die zwei Monate fremdgegangen war. Ich war ein naiver Idiot, der dachte, dass sie tatsächlich für ihren Abschluss lernte. Dabei machte sie mit diesem Typen aus dem College herum. Logan. Das Schlimme war allerdings gewesen, dass sie nicht einmal die Güte gehabt hatte, es mir selbst zu sagen. Sie hatte eine ihrer Freundinnen damit beauftragt mir zu sagen, was zwischen ihr und Logan, dem Collegearschloch, lief.
Ich war am Boden zerstört gewesen, hatte es gar nicht glauben wollen und hatte sie schließlich selbst zur Rede gestellt.
"Es ist vorbei", hatte sie gesagt. Einfach so. Und dann noch. "Du bist echt süß, aber das wars auch schon". Ich sah Samuel an, der mir mitleidig auf die Schulter klopfte.
"Ich weiß schon, ich bin echt süß.", rief ich nuschelnd und ließ mich auf den Teppichboden seines Zimmers fallen und spürte, wie mir schon wieder die Tränen kamen. Ich war ganz sentimental. So nannte man das doch.

Keesha

Früh am nächsten Morgen machte ich mich dertig, ich hatte niemandem gesagt, daß ich wieder in die Schule kommen würde, ich würde nicht mal die Klasse wechseln, einzig die Lehrer wußten Bescheid und hatten mich mit dem Material versorgt.
Ich freute mich wirklich auf meine Leute, die würdeenm ganz schön dumm aus der wäsche gucken, wenn ich wieder da war, fehlen würde mir nur James, da dieser vor ein paar Tagen abgereist war,
Aber ich hatte ja noch meine Mädels, die würden Anfälle kriegen, wenn sie mich sahen, dessen war ich mir sicher.
Ich band mir meine Störenden haare aus der Stirn und machte mich auf den weg zur Schule.

Ryan

Ich fühlte mich auch noch am nächsten Morgen furchtbar, trotzdem schleppte mich Samuel zur Schule. Wir fuhren in seiner Schrottkarre hin, die er noch immer nicht entsorgt hatte.
Ich fühlte mich leer und schwer, so schwer, als hätte ich über Nacht Gewichte statt Füße bekommen. Zudem plagten mich schreckliche Kopfschmerzen.
Ich wusste, dass die Schule mir den Rest geben würde, aber Samuel konnte manchmal strenger, als meine eigene Mutter sein.
"Reiß dich zusammen. Kannst ihr nicht ewig hinterherheulen", meinte er aufmunternd. Nur, dass es mich nicht aufmuntern konnte. Ich war todtraurig.
Ich war auch noch todtraurig, als der Unterricht schon längst angefangen hatte. Ich starrte an die Wand.
Ich war ebenfalls todtraurig, als ich umgeben von ein paar Freunden in der Mensa saß und in meinen Pommes herumstöcherte.
Auch war ich todtraurig, als wir Footballtraining hatten. Die Pässe prallten an mir ab, als wäre ich eine Wand. Und der Coach ließ mich unendlich viele Strafrunden laufen. Ich schleppte mich eigentlich nur und blieb todtraurig mitten auf der Bahn stehen.

Keesha

Ich wurde mit großem Hallo begrüßt, sah hin und wieder sogar Ryan mit Samuel, die mich aber anscheinend nicht erkannten, auch wenn Sam mehr als nur einmal zu mir rübersah.
In den Pausen hatte ich kaum Ruhe, ich wurde mit Fragen bestürmt, bis einige Lehrer meinten, man solle mich noch schonen, weil ich ja immerhin erst aus der Reha raus war und vieles sicher noch anstrengend für mich war.
Nach der Schule ging ich mit meinen mädels wieder auf den Schulhof, wir hörten das Geschrei der Sportler und das des Coaches.
"Bereit für deinen Auftritt," wurde ich gefragt und ich nickte grinsend, in ein paar Sekunden würden alle wissen, daß ich wieder da war.
Über lautsprecher waren die ersten Töne zu hören und ich setzte ein und begann zu singen.

Ryan

Ich musste immer wieder an Zoe denken. Musste daran denken, wie sie gelacht hatte, an unsere Treffen, an die Art, wie sie ihren Kopf neigte, wenn sie etwas interessierte, an unsere Küsse an unsere Umarmungen, an die Stunden die wir alleine verbracht hatten, an die Treffen im Park, an das Geburtstagsgeschenk, das sie mir gemacht hatte, an ihre blonden Haare, an ihre Stimme...
Immer wenn ich an sie dachte, fühlte ich mich schrecklich traurig, verzweifelt und gleichzeitig wütend. Ich konnte nicht verstehen, warum sie mich nicht mehr wollte. Dabei hatte ich es ihr doch eigentlich immer recht gemacht. Wir hatten uns doch auch gut verstanden, ich hatte keine Probleme mit ihren Eltern oder sonst was.
Vielleicht fand sie mich auch nicht mehr attraktiv genug, obwohl ich seit ich Football spielte überhaupt nicht mehr hager war. Und sie hatte mir doch auch immer gesagt, dass sie mein Aussehen mochte.
Vielleicht war ich auch einfach nicht gut genug für sie, oder zu jung. Es war grausam.
Das alles ging mir durch den Kopf, während ich so auf der Rennbahn herumstand und in die Leere starrte. Plötzlich durchbrach aber etwas meinen Gedankenstrom. Ein Lied, eine Stimme, die mir bekannt vorkam.

Keesha
Schon nach einer Weile sammelten sich einige leute um uns, die mich teilweise verdutzt, teilweise begeistert, aber auch kritisch ansahen. Ja, ich hatte mich doch verändert, aber ich würde wieder durchstarten, das hatte ich mir geschworen, seitdem ich das ganze mitgemacht hatte, wußte ich, wie kostbar jeder Tag war und würde jeden einzelnen auch voll ausnutzen.
Bisher hatte ich mich auch, wie viele andere auch, sehr an Äußerlichkeiten aufgehalten, damit würe nun Schluß sein, man würde schon noch merken, daß ich wieder da war, jedoch auch meine Prioritäten anders setzte.
Mit den augen suchte ich die Menge ab, die ich sah, nach einer Weile waren sie zumindest von meiner musik so begeistert, daß niemand mehr grimmig zu mir schaute.
Ich hatte während der Reha auch genügend Zeit gehabt, um das hier zu perfektionieren, da man gemerkt hatte, daß ich gewisses künstlerisches Talent an den tag legte, hatte man mich in dieser Schiene auch behandelt, weil man merkte, daß mich das am besten ablenkte und mir gut tat.