Geschwisterleben - Leid und Freud (Privat mit Phiana)

Andrew
Zumindest waren wir uns hier einig, im Notfall hielten wir zusammen, da konnte sich bisher keiner zwischenstellen.
Mir tat zwar Mieze leid, doch sie wurde ja nur einmal ausgeschimpft, bei ihrem reuevollen Blick konnte Mum eh nie lange böse sein, ews war, als hätte sich die Katze mit uns abgesprochen, sie sah auch immer so aus, als würde sie sich schämen.
"Und ich weiß auch, daß ews irgendwann rauskommt, aber das muß ja nicht heute und nicht morgen sein," meinte ich und nickte, als er mir seine Hilfe anbot.
"Wär echt nett von dir, wir müßten nur nen Ort finden, wo wir ungestört sind, ich kann ja nicht jedes Mal dein oder mein Zimmer fluten."

Jakob

"Wie du meinst, bro. Und bitte.", grinste ich breit. Es gab mir doch ein wenig Genugtuung, dass ich ihm mal zur Abwechslung etwas beibringen konnte und nicht umgekehrt. Obwohl ich jünger war, als er.
Ich dachte darüber nach, wo wir üben konnten.
"In unserem Garten vielleicht. Da Wässern wir gleichzeitig dir Pflanzen, aber dass Mom und Dad uns irgendwann sehen ist sehr wahrscheinlich. Also vielleicht gehen wir in den Park. Der ist nicht weit weg, glaube ich.", schlug ich vor und streichelte Mieze, die an uns vorbeistreifte.

Andrew
"Wenn ich den Garten aber komplett unter Wasser setzte, dann rastet Mum aus, du weißt, wie bedorgt sie um ihre ach so teuren Pflänzchen ist," meinte ich ironisch, für mich war das alles nur grün und unkraut, aber Mum mußte es ja immer übertreiben, sah man ja auch im Wohnzimmer.
Zumindest hatte sie mit den Pflanzen mehr glück als mit dem Kochen - wesentlich mehr sogar.
"Ja, Park klingt nicht schlecht, da fällt es sicher auch nicht so auf, vielleicht üben da andere auch noch ..."

Jakob

"Stimmt auch wieder.", pflichtete ich ihm bei. Unsere Mom war eine gruselige Person. Komplett zu allem Fähig. Ganz anders als Dad, der eher friedlebend war.
"Ich glaube, es ist verboten außerhalb der Schule eigenständig zu üben, außer man hat die Genemigung vom Lehrer. Bin mir sicher, die machen das alle sowieso. Trotzdem sollten wir uns vielleicht nicht erwischen lassen. Zumal sie dich dann hätten und dann werden Mom und Dad es so oder so wissen. Vielleicht versuchen wir es nachts oder früh morgens, wenn keiner da ist." Obwohl ich wirklich nicht gerne früh aufstand.

Andrew
"Naja, wenn sie mich erwischen sollten, dann kann ich ja immer noch sagen, ich hab davon ja nix gewußt, daß ich ja bisher noch keine Fähigkeit hatte oder so, du mußt dann halt nur schnell abhauen. Und ich hab gesehen, wie die Leute aus der Schule das auch in der Freizeit machen, außerdem kriegt man doch auch Hausaufgaben auf, daß man übt und ich kann mir nicht vorstellen, daß du nur daß machst, was man dir sagt," grinste ich

Jakob

"Ja eben. Deswegen ist diese Regel total schwachsinnig."
Die Hausaufgaben für den Sonderunterricht, hatte ich eh noch nie gemacht. Die waren so einfach, da musste ich gar nicht mehr üben.
"Gut. Ich werde mich dann so schnell wie möglich aus dem Staub machen und dich alleine zurücklassen.", grinste ich. So ein treuer Bruder war ich. Da sollte er mal ganz froh sein.
"Sag mir, wenn du anfangen willst."

Andrew
"Am besten dann, wenn Mum mir erlaubt, wieder raus zu gehen," meinte ich brummig.
"Ist vielleicht auch ganz gut, wenn du dann mitkommst, nach dem Überfall läßt sie mich sicher erst mal nicht alleine rausgehen, du mußt dann sicher meinen Bodyguard spielen," grinste ich ihn an, jedoch nervte die Vorstellung schon ziemlich, immerhin war ich kein kleines Kind mehr.

Jakob:

"Okay. Also nicht vor nächster Woche. Das kannst du voll vergessen. Ganz sicher." Mom behüteten ihn so lange, wie ihren Augapfel. So war es immer, wenn einer von uns krank war.
"Oh ja. Ich spiele den Bodyguard für meinen älteren Bruder. Ist auch gar nicht lächerlich oder so. Aber es könnte funktionieren. So überreden wir sie. Vielleicht lässt sie dich dann schon morgen raus. Frische Luft tut schließlich gut bei der Genesung, oder?"

Andrew
"Wenn nicht sogar noch länger, du weißt, wie sie sein kann," seufzte ich, ein bissiger Rottweiler bei der verteidigung seiner Jungen war n Scheißdreck gegen Mum.
"Glaub mir, ich will nicht, daß du hier nen Beschützer macht oder so, da komm ich mir mindestens genau so dämlich vor wie du und wenn ich nach draußen darf, dann nur auf die Terasse und nur wenn sie da ist und mich sehen kann," brummte ich

Jakob:

"Vielleicht können wir sie ja überreden.", meinte ich wenig überzeugt. Wohl kaum. Da konnte man genauso gut gegen eine Wand aus Beton anreden.
Er stand unter Dauerbewachung.
"Ist die wohl peinlich, was? Na ja. Kann ich schon verstehen. Obwohl ich sie allesamt zu Kohle verbrennen würde, aber dann lande ich zusätzlich auch noch im Jugendknast. Siehst du, wie viele Opfer ich bereit bin für meinen Bruder zu bringen."; grinste ich.

Andrew
"Dann machst du das aber dieses Mal, du weißt, was es für einen Krach gab, als ich sie das letzte Mal von etwas überzeugen wollte," meinte ich, die ganze Nachbarschaft hatte tagelang was zu reden gehabt.
"Ich würde sie auch ertränken, allerdings glaube ich nicht, daß ich das kann, vielleicht kann ich sowas ja nie, vielleivht bleib ich ja ne Fontäne," seufzte ich. "Und danke, deine Opfer weiß ich sehr zu schätzen."

Jakob:

"Na gut. Dann besser nicht.", sagte ich schnell. Das wollte ich nun wirklich nicht riskieren. Niemand wollte das. Auch nicht unsere neuen Nachbarn.
"Das lernst du schon noch. Jeder fängt mit irgendetwas an, oder? Aber die hohe Kunst des Ertränkens kommt irgendwann später. Wenn es so weit ist, dann können wir vielleicht einen Pool bauen. Den könntest du füllen. Wäre doch cool."

Andrew
"Ich glaube nicht, daß ich in nem Pool sitzen will, in dem Wasser ist, was aus mir rausgekommen ist, egal wo," meinte ich nur und schüttelte mich, alleine die Vorstellung war schon grotesk

Jakob:

"Warum nicht? Was ist so merkwürdig daran. Das Wasser ist ja nicht wirklich welches, was in deinem Körper war. Das habe ich dir doch schon erklärt oder nicht."
Oder glaubte er, dass es ständig im inneren meines Körpers brannte. Dann wäre ich doch schon länger tot.
"Im Sommer wäre es praktisch. Und jetzt haben wir auch einen großen Garten und so."

Andrew
"Trotzdem wäre ich da nicht scharf drauf, außerdem müßte Dad dann auch erst mal nen Pool bauen lassen und ich glaube nicht, daß er das Geld dafür gerade über hat," meinte ich schulterzuckend.
"Und du kannst sagen, was du willst, ich würde da trotzdem nicht drin baden, außerdem hab ich das sicher nicht, um als lebender Wasserspender zu dienen."

Jakob:

"Wir könnten doch selbst ein Loch buddeln und daraus einen Pool machen. Wenn du nicht magst, dann wird es halt mein Privatpool. Soll ich Salat machen?"; fragte ich ihn schließlich. Ich hatte mittlerweile schon ziemlich hunger und das war das einzige, worin ich gut war im Zubereiten. War ja auch nicht so schwierig.
"Ich kann auch noch Kartoffeln schälen.", schlug ich vor. Bei dem Gedanken an Kartoffeln lief mir das Wasser im Munde zusammen.

Andrew
"Und wenn du das Loch gebuddelt hast, was dann, wie willst du verhindern, daß das Wasser gleich im Boden versickert, so einfach ist das auch nicht," meinte ich nur und grinste leicht, er hatte ja soeas von keine ahnung davon, aber gut, er war ja auch noch zu jung, um das zu begreifen.
"Ich hab nicht mal ne Ahnung, was wir heute überhaupt essen sollen, bei Klößen bin ich jetzt wieder vorsichtig, immerhin weiß ich nicht, ob die nächste Schüssel nicht auch den Bach runtergeht."

Jakob:

Ich stöhnte leise auf. Jetzt war er wieder im Klugscheißer-Modus. Also wieder ganz der alte. Ein Indiz dafür, dass es ihm besser ging. Dafür musste ich das jetzt ertragen. Wie er wieder so redete, als hätte ich keine Ahnung von nichts. Das nervte extrem.
"Nö. Denke ich nicht. Das passiert nur, wenn du zu wütend wirst, aber jetzt da du deine Emotionen wieder unter Kontrolle hast, dürfte es keine Probleme mehr geben."
Ich ging zum Kühlschrank und holte einen Salatkopf raus.

Armer Jake^^
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Andrew
Ich grinste leicht, ich wußte genau, daß ich ihn nervte, aber daran mußte er sich mittlerweile doch echt schon gewöhnt haben, wußte gar nicht, was er hatte.
"Nur weil es bei dir passiert, wenn du wütend wirst, muß es doch bei mir nicht genau so sein," sagte ich nur.

Das Leben eines jüngeren Geschwisterkindes (vermutlich )
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Jakob:

"Ist ganz bestimmt so. Du warst doch grad wütend. Das habe ich gemerkt." Da konnte er mir nichts vormachen. Ich war schon immer gut darin gewesen, die Emotionen anderer zu lesen. Besonders bei meiner Familie.
Ich halbierte den Salatkopf und begann den Salat zu schneiden. Kurze Zeit später die Tomaten und anderes Gemüse; was ich alles in eine Schale gab.

Andrew
"Ich war aber nicht wütend, als ich das Wasser in mich aufgesaugt hatte vom Regen und als ich die pfütze bei dir im Zimmer verursacht habe auch nicht, hielt ich dagegen, während ich neue Kartoffeln rausholte.

Jakob:

"Stimmt auch wieder hmmm."
Ich schnitt das rohe Gemüse in Würfel und fügte es zu dem Salat hinzu. Als ich alles zusammengemischt hatte, war ich fertig.
"Aber das war auch nicht so explosiv wie gerade eben. Ich meine nur, es kann gefährlich werden, wenn man seine Emotionen nicht unter Kontrolle hat. Aber vielleicht funktioniert es anders bei dir."
Auch wenn ich das nicht glaubte. Möglich wäre es.

Andrew
"Derjenige, der seine Emotionen nicht unter Kontrolle hat in dieser Familie bist wohl eher du ... und Muzm, da nehmt ihr euch beide nichts," meinte ich nur schulterzuckend und stellte Wasser auf den Herd, damit es heiß werden konnte.

Jakob:

"Damit ist dann wohl auch geklärt; woher ich es habe. Aber komm schon! So schlimm wie Mom bin ich nicht!"
Das war fast schon ne Beleidigung. Andrew war eher nach Dad gekommen.
"Was kochst du denn jetzt?"; fragte ich ihn, als er das Wasser aufsetzte. Ich hoffte, dass es Kartoffeln waren.

Andrew
"Im gewissen Sinne bist du grnau so schlimm wie sie, ihr nehmt euch da beide nichts," meinte ich nur schulterzuckend, konnte ich ja nix für, wenn er sich jetzt beleidigt fühlte.
"Und da ich schon Kartoffeln rausgeholt habe, erübrigt sich zumindest diese Frage, oder?"