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Noah

Ich lief eine Runde durch die Stadt, einfach nur um den Wind zu spüren und die frische Luft tief einzuatmen.
Am Rande des Waldes blieb ich schließlich stehen und lauschte in die Nacht hinein. Es war ganz still. Ich konnte nur ein paar Tiere in der Ferne hören. Das ganze hatte fast eine beruhigende Wirkung auf mich. Manchmal blieb ich einfach stehen und sah eine Weile in den Sternenhimmel, versuchte sie singen zu hören.
Heute waren nicht viele Vampire zu spüren. Nur einige Wenige patroullierten ihre Runden. Eine ruhige Nacht. Ganz in der Nähe spürte ich eine mir bekannte Präsenz. Das müsste eigentlich Amaniel sein. Also war er wirklich zurück. Ich folgte ihm, sodass er es nicht mitbekam. Eigentlich ging mich das auch nichts an. Aber ich war mal wieder zu neugierig und ich fragte mich, was er so lange getrieben hatte mit dem Grafen zusammen. Vielleicht sollte ich ihn ausquetschen.
Merkwürdigerweise ging er zu der Höhle von Nate und erst da spürte ich, dass Leif auch dort war.
Eigentlich wollte ich wieder gehen, ich wollte ihnen nicht lauschen, aber da hörte ich auch worum es in dem Gespräch ging. Er beleidigte Leif regelrecht und Nate auch. Das Gespräch dauerte auch nicht lange und ich beschloss Amaniel dort abzufangen, wo Leif uns nicht sehen würde.
Ich konnte einfach nicht zulassen, dass jemand Leif so fertig machte. Und Nate, er kannte ihn doch gar nicht. Dieser arrogante Mistkerl!
Ich ballte die Fäuste, lief ohne weiteres auf ihn zu und packte ihn am Kragen, zog ihn leicht hoch.

Amaniel

Ich erspürte Noah schon, noch bevor ich ihn msah, war dementsprechend nicht sonderlich überrascht, als er vor mir auftauchte und mich festhielt.
"Kannst du dir nicht jemanden anderen suchen, den du aufhältst, ich habe noch einige wichtige Dinge zu tun," meinte ich und befreite mich ohne weiteres aus seinem Griff.
"Wenn du an jemandem deinen Frust oder was weiß ich, was dir über die Leber gelaufen ist, auslassen willst, dann such dir jemand anderen und laß mich damit in Ruhe, okay? Einen schönen Abend dir noch," meinte ich und wandte mich ab.

Noah

Ich ließ mich nicht von ihm abwimmeln. Das konnte er vergessen.
"Du kannst dir doch sicher ein wenig Zeit nehmen für deine Freunde."; meinte ich voller Hohn und sah ihm in die Augen. Ich hatte mich ihm in den Weg gestellt. "Das einzige, was mich frustriert ist deine Attitüde, Dreckskerl. Was bildest du dir eingentlich ein, hmm?", fragte ich ihn. "Bist du was Besonderes, dass du Leute einfach herablassend behandeln kannst? Sie sind keine Gegenstände, die man benuzt!"
Ich verschränkte die Arme. Er war ja schon vorher merkwürdig drauf gewesen, aber jetzt bestätigte sich mein Verdacht, dass er ein Arschloch war. Natürlich hatte mein Bruder recht gehabt.

Amaniel

"Ja, ich bin etwas Besonderes, genau so wie du, Noah," meinte ich und sah ihm in die Augen. "Jeder echte Vampir ist etwas Besonderes, auch wenn du ... anscheinend einen anderen Weg gewählt hast als den der reinen Vampire. Nicht unbedingt günstig für dich,würde ich sagen, zumindest dann nicht, wenn der Graf dich im Auge behält, ihn wird es nicht sonderlich freuen, daß du das Gift, das er dir zuteil hat werden lassen, verunreinigt hast," seufzte ich dann auf.
"Wahrsvheinlich wird er damit nicht ganz glücklich sein, aber nun kann man es nicht mehr ändern, scheint ja ganz so, als würdest du nicht so sehr am Leben hängen wie ich dachte. Aber dann paßt du ja zu Leif, der wird eh nicht mehr lange unter uns sein, bis es mit ihm zu Ende geht," sagte ich nur und schob ihn zur Seite.
"Und jetzt laß mich durch, ich habe Besseres zu tun, als mich mit dir zu unterhalten."

Noah

Ich kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. Woher wusste er davon? Niemand wusste das außer Johannes und mir. Aber der Graf, er ließ mich beschatten, auch wenn er nicht da war. Natürlich. Das hätte mir klar sein können.
Ich hielt Amaniel am Arm fest, sodass er nicht entwischen konnte. Dieses Gespräch war noch nicht zuende.
"Ich fühle mich sehr geehrt, dass der Graf mir dieses Geschenk gemacht hat, wenn du es so nennen willst. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass wir Vampire eher verflucht sind. Aber das würdest du nicht wissen, dazu bist du zu echt, nehme ich an. Ich kann dir eines sagen, ich hänge sehr an meinem Leben, aber ich treffe meine eigenen Entscheidungen und solche Dinge wie reines Blut interessieren mich nicht. Ich habe getan, was ich für richtig halte. Und wenn der Graf damit ein Problem hat, dann ist das halt so. Er hat mir ebenfalls etwas wertvollen genommen. Es ist mir egal, was du noch über mich denkst, aber.", mein Griff um seinen Arm verstärkte sich. Ich drückte zu.
"Ich lasse nicht zu, dass du so mit Leif umspringst. Er hat schon genug durch, da musst du ihn nicht auch noch fertig machen. Er hat das nicht verdient. Und er ist mit Sicherheit was Besonderes, in dir kann ich so etwas allerdings nicht sehen, Amaniel. Du bildest es dir bloß ein."

Amaniel

"Nun, es war anscheinend deine eigene Entscheidung, dich zum Vampir machen zu lassen, gegen deinen Willen macht der graf so etwas nicht, deswegen erhebt er sich dadurch vom gemeinen Vampir, was wir anderen nun mal sind, da steht er drüber," sagte ich und legte den kopf etwas schief, als er mich weiter festhielt.
"Und er hat dir nichts genommen, das denkst du dir vielleicht, aber anscheinend nimmst du dich mal wieder zu wichtig, um da den richtigen Blick zuu haben, komm von deinem hohen roß herunter, bevor es zu spät ist, das kann ich dir nur raten," erwiderte ich dann und umfaßte sein Handgelenk und entfernte seine Hand spielerisch von meinem Arm.
"Nun, ich kann mir denken, daß reines Blut dich nicht interessiert, aber ... du solltest dich für das Blut interessieren, was in Leif nun fließt ... also falls du ihn als freund wirter behalten willst," lächelte ich dann kalt.
"Oder denkst du, daß er mit diesem Blut in sich lange überleben wird, nein, ihm bleiben nur noch ein paar Tage, vielleicht auch weniger."

Noah

Ich biss die Zähne zusammen. Er machte mich rasend! Er war fast so ätzend wie Tobias und das musste was heißen.
Aber ich musste die Ruhe bewahren. Johannes hatte, gesagt, dass ich mich nicht provozieren lassen sollte. Natürlich hatte er mehr Praxis als ich, aber so lange ich einen kühlen Kopf bewahrte und klar nachdachte...
Ich atmete tief ein, blieb aber vor ihm stehen. "Scheint als hätten wir andere Weltansichten. Und natürlich war es nicht gegen meinen Willen ich habe es freiwillig getan, mehr oder weniger. Ich war etwas unter Zeitdruck ehrlich gesagt.", ich grinste schief. "Also ich überlasse dir den Platz des größten Fans des Grafen, daran habe ich kein Interesse mehr. Sag mir eins: Was ist mit Leif. Stimmt das, was du gesagt hast? Was weißt du darüber?", fragte ich ihn ernst und fixierte ihn mit meinem Blick.

Amaniel

"Nun, im Gegensatz zu dir scheine ich wenigstens eine Weltansicht zu haben, ich bin im Gegensatz zu dir nicht zum Stillstand gekommen, sondern strebe weiter nach vorn, um meine Ziele zu erreichen, du hingegen ... auch wenn du es nicht hören willst und mich dafür sicher hassen wirst, aber was hast du in den letzten Monaten eigentlich erreicht? Mal angesehen davon, daß du trainierter bist, aber mal ganz ehrlich, das, was du dir vorgenommen hast ... dem bist du doch nicht auch nur ein winziges Stück nähergekommen, oder? Sei doch mal ehrlich zu dir und dann sagmir noch mal, daß wir verschiedene Weltansinsten haben, du hast erst gar keine und läßt dich einfach nur mittreiben," meinte ich kühl und fixierte ihn mit meinem blick, der Junge schien echt nur noch mit geschlossenenn Augen durch das Geschehen zu laufen.
"Und ich bin kein Fan des Grafen, ich sehe nur, wer mich weiterbringt und er nicht, weitere Gefühle sind da felh am Platz, ich sehe nur zu, daß ich vom Kuchen ein ordentliches stück abbekomme und mich nicht mit dem Rest zufrieden geben muß, das ist das Einzige, was mich daran hält, mich an größerern Personen zu orientieren, immerhin streben wir doch alle nach einem schönen Leben, oder? Und was mit leif ist? Ach, ich dachte, du wärst darüber informiert, immerhin scheinst du ja zu wissen, wer Nate war ... oder besser gesagt, was. Auch er wäre über kurz oder lang durch sein Blut zugrunde gegangen, es hat einen Gendefekt in sich, der von den erschaffern dort mit hineingesetzt wurde, deswegen auch die Schmerzen. Und du hast es ebenfalls in dir, das späre ich, wir Vampire haben dieses Gespür sozusagen im Blut," grinste ich.
"Und vielleicht ist es auch bei dir schon spürbar, daß sie stärker werden, du hast das glück, daß du trainiert bist und dein Körper die Schmerzen aushält, Leif ist es aber nicht mehr und er hat das Blut zu 100 Prozent in sich ... Verstehst du, worauf ich hinaus will?"

Noah

"Klar und deutlich.", meinte ich ernst. Ich musste zugeben, dass er Recht hatte. Natürlich hatte ich nichts geleistet in den letzen Monaten. Aber wie auch. Ich wäre nicht einmal in der Lage gewesen mich selbst zu beschützen und ich wusste genau, dass es nicht viel brachte unvorbereitet in Situationen zu stürzen. Es brachte nur noch mehr Ärger, das hatte ich gerlernt. Geduld. Aber vielleicht war es an der Reihe, dass ich die Dinge selbst in die Hand nahm und ich würde nicht zulassen, dass dieses Arschgesicht ein großes Stück vom Weltkuchen abbekam. So viel war sicher. Ich trat vor ihn und holte aus, knallte meinen Kopf mit voller Wucht gegen seinen, sodass mein eigener Schädel vom Aufprall brummte.
"Danke für diese Informationen, schätze ich. Ich möchte dir noch was raten, so von Freund zu Freund, versteht sich. Komm von deinem hohen Ross runter, bevor es zu spät ist, Kumpel.", ich grinste ihn an. "Und rede nicht schlecht von Leuten, die du nicht kennst, das ist ein Fehler."
Dann ließ ich ihn stehen und ging weiter zu Leif. Wenn das stimmte, musste ich mit Finn reden. Wir mussten das verhindern.

Amaniel

Sein Angriff kam nicht unvorhergesehen, er war ziemlich leicht einzuschätzen, weswegen ich auch nicht wirklich überrascht war, ich ließ sogar zu, daß er mich traf, vielleicht bereitete ihm das etwas Genugtuung oder ähnliches, da war ich mir bei ihm nicht wirklich sicher.
Er dachte sowieso zu einfach letzenendes, seine Gedanken zu erraten waren keine großartige Herausforderung für mich, da war Leif schon wesentlich interessanter gewesen, aber das hatte sich nun auch erledigt.
"Nun, wir werden sehen, wer zuerst fällt," meinte ich noch im Weggehen und wandte mich zu ihm um.
"Aber wie du meinst, vielleicht wird es dich ja interessieren, was ich dir mitzuteilen habe, wenn du dich um das häufchen Elend in der höhle gekümmert hast, such mich einfach in der stadt auf, wenn du es für nötog hältst, ich bin wieder als Wache eingeteilt. Ich denke, es würde sich für dich lohnen, dir das anzuhören," meinte ich und ging wieder richtung Stadt.

Leif
Ich hockte an der Wand der Höhle und hatte die Beine angezogen, so daß ich die Stirn auf die Knie legen konnte. Ich sah nicht auf, als ich schritte hörte, vielleicht war Amaniel zurück gekommen, um mich weiter fertig zu machen, ich hatte nicht mehr die Kraft und den willen, den Kopf zu heben, ich hoffte nur, daß er es schnell hinter sich brachte und dann endlich verschwand. Mir war auf einmal entsetzlich kalt und ich fühlte mich mehr als nur einsam. Wie sehr sehnte ich mich nach jemandem,an den ich mich anlehnen konnte, wahrscheinlich hatte Amaniel mit allem recht, was er mir an den Kopf geworfen hatte. Niemand würde mich mehr wollen, nicht so, wie ich jetzt war ...

Noah

Na wenn das keine Herausforderung war. Ich grinste grimmig vor mich hin, während ich den restlichen Weg zur Höhle lief.
Ich hatte das Gefühl, dass er mich nicht annähernd ernst nahm und dachte er könnte mich eh durchschauen. Vielleicht war er Hundert Jahre älter, aber ich wollte nicht, dass er mich deshalb unterschätzte. Er war selbst viel zu arrogant, aber am Ende des Tages war er bloß eine weitere Figur auf dem Schachbrett, die versuchte ihr eingenes Spiel zu spielen. Nur auf Eigennutz aus.
Ich würde mir noch überlegen, ob ich darauf eingehen würde oder nicht. Erstmal gab es wichtigere Dinge.
Ich sah Leif in der Höhle hocken und er sah einfach nur entmutigt und traurig aus. Ich fragte mich, ob noch ein wenig Kampfgeist in ihm übrig war. Ich wollte nicht, dass er vollkommen gebrochen wurde von so jemandem wie Amaniel.
Ich setzte mich leise neben ihn. "Hey Kumpel.", sagte ich leise und legte ihm eine Hand auf die schulter. Er zitterte ja.

Leif

"Hey," murmelte ich leise, als ich noahs Stimme hörte, rührte mich aber nicht, als er mir die Hanf auf die Schulter legte.
"Wolltest du dich nicht ausruhen, du hast doch gedsagt, daß du so müde warst," meinte ich dann und sah kurz zu ihm.
"Warum bist du überhaupt hier, ist irgendwas passiert? Ich ... ich meine, ist doch nicht wirklich normal für dich, hierher zu kommen, oder," redete ich drauflos, ich wollte nicht, daß er sich Sorgen um mich machte. Leicht lächelte ich oder versuchte es zumindest, bevor ich meinen Kopf wieder auf die Knie legte.

Noah

"Sagen wir mal so, ich konnte nicht schlafen. Ich dachte ich mache einen kleinen Spaziergang draußen, weil ich ein wenig frische Luft brauche, da habe ich Amaniel gespürt. Den Rest kannst du dir wohl denken.", sagte ich leise. "Ich wollte euch nicht belauschen, aber egal was er gesagt hat, das stimmt nicht."
Ich wusste genau, dass er versuchte stark zu sein vor mir, aber das musste ihm schwer fallen.
Ich gab mir einen Ruck und umarmte ihn schließlich vorsichtig. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen.
"Ich kann mir jedenfalls denken, warum du hier bist.", sagte ich leise, während ich ihm auf den Rücken klopfte. Schließlich war das Nates Höhle.

Leif

Er hatte Amaniel also gehört, na toll. Tortzdem versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen.
"Ja, er hat einiges gesagt, was vielleicht verletzend sein sollte, nicht wahr, aber mir geht es gut, mach dir keinen Kopf," sagte ich leichthin und ließ es zu, daß er mich umarmte, rührte mich jedoch noch immer nicht, ließ es eher über mich ergehen.
"Ich sollte nicht mehr herkommen, ist doch eh alles zu spät, ich sollte Nate vergessen, immerhin ist er nicht mehr, oder," sagte ich mit kratziger stimme, während ich mich aus seinen armen wand und aufstand.
"Er ... er war ein Freund, doch will er sicher ... er ... er will sicher nicht ... daß ... daß ich traurig wegen ihm bin," sagte ich angestrengt und zog meine Schultern hoch. "Ich ... ich schaff das schon."

Noah

Ich ließ ihn gehen. Irgendwie hatte ich gehofft ihn so trösten zu können, aber es erschien mir jetzt sinnlos. Egal was ich sagte. Es würde auch nichts gut machen.
Ich stand auf und stellte mich neben ihn. "Ich denke nicht, dass du ihn vergessen solltest. Er war dir wichtig und so lange du an ihn denkst, na ja, lebt er auch weiter gewissermaßen. Aber ich denke er würde wollen, dass du weitermachst, das stimmt.", ich versuchte zu lächeln.
"Hey ich wünschte, du wärst ehrlich zu mir.", fügte ich leise hinzu. "Ich halte das schon aus, keine Sorge. Wir beide kennen uns doch gut genug mittlerweile, dachte ich. Ist nichts, was du alleine schaffen musst, man kann so was teilen. Dann ist die Last nicht so groß."
Dann wechselte ich das Thema. "Wollen wir zurückgehen, oder willst du noch eine Weile bleiben?", fragte ich ihn.

Leif

"Ich muß das alleine schaffen, okay? Es ist schon schlimm, daß Amaniel nichts mehr in mir sieht, ich muß wenigstens mein Gesicht vor mir wahren können, verstehst du? Das hat nichts mit teilen zu tun, ich kann das nicht, da muß ich allein durch," ich ging mit gesenktem Kopf aus der Höhle heraus und sah in den dunkler werdrnden Himmel.
"Scheint wohl so, als würde ich doch kein vampir werden, so wie gedacht, du hast ja sicher gehört, was Amaniel gesagt hat," meinte ich bitter.

Noah

Ich nickte ernst. "Na gut. Das verstehe ich. Wenn dir danach ist, du weißt ja. Ich bin eh hier."
Ich schob meine Hände in die Hosentaschen. Gerade wehte ein kräftiger Wind, aber ich spürte die Kälte eh nicht.
"Wen interessierts was Amaniel gesagt hat. Nur weil er dich nicht verwandeln will, heißt das noch lange nicht, dass es nicht jemand anderes tun kann. Im Notfall musst du dich mit meinem Gift begnügen. Und um ehrlich zu sein. Ich denke, wir müssen uns beeilen."
Ich konnte nicht länger warten. Das war's. "Aber das kannst du ruhig mir überlassen. Ein Gespräch mit dem Grafen ist eh fällig, da er ja jetzt scheinbar wieder da ist." Und ich würde so schnell wie möglich Finn aufsuchen.

Leif

Ich war froh, daß er mich zu verstehen schien und nickte ihm dankbar zu.
"Mich unteressiert es nun mal," meinte ich schulterzuckend. "Immerhin ist er mir nicht egal, auch wenn er so etwas zu mir gesagt hat, ich kann nicht einfach einen Schalter umlegen und ihn von jetzt auf gleich hassen. Das kannst du vielleicht, ich nicht," meinte ich dann etwas leiser.
"Und ich hab keine Ahnung, watum du auf einmal so drängelst, bevor ich zum Vampir werde, muß ich doch sowieso noch Jenna wiederbeleben, schon vergessen? Und da sind wir ja leider auch noch kein Stück weitergekommen. Und was den grafen angeht, du hast doch schon beim letzten Mal erlebt, wie er drauf war, ich glaub nicht, daß er bessere Laune haben wird."

Noah

"Selbst ich kann das nicht.", murmelte ich leise. Ich ließ mich aber auch nicht auf solche Beziehungen ein. Zumindest nicht mehr so oft. Für mich konnte jeder Bekannte ein Freund sein, aber nie ein guter Freund. Das war der Unterschied. Wenn mich Leif oder Jenna so verletzt hätten, ich hätte sie auch nicht hassen können.
"Ich weiß.", meinte ich geknickt. "Ich bin kein Stück weitergekommen. Hast schon recht. Möglicherweise ist er wütend, aber ehrlich ich bin es auch. Seit einem halben Jahr warte ich nun schon. Das weißt du doch. Vielleicht heißt das ja, dass warten einfach nichts bringt. Vielleicht muss ich handeln. Aber ich habe mich nicht getraut, obwohl es um Jenna geht.", gab ich zu.
"Ich bin einfach nicht mutig genug ihr gegenüber zu treten, deshalb wollte ich vorher stärker werden. Aber in Wahrheit na ja. Habe ich es nur hinausgezögert aus Feigheit. Weißt du ich schätze in dem Punkt hatte Amaniel wohl recht. Ich habe vorhin mit ihm geredet, weil ich ihm meine Meinung geigen wollte. Tut mir leid, wenn ich das Bild, dass du von mir hast zerstört habe." ich ließ den Kopf hängen, aber ballte dann meine Faust.
"Deshalb werde ich das jetzt ändern.", sagte ich entschlossen.

Leif

Warum solltest du das Bild von dir zerstören, was ich habe, du weißt doch gar nicht, wie ich dich sehe," meinte ich und legte den Kopf schief, sofort waren meine sorgen für mich vergessen oder zumindest für den moment in den Hintergrund gerückt, er war gerade in meinen Augen wichtiger.
"Ich kann verstehen, daß du wütend bist, zumindest teilweise, aber überleg doch mal, vielleicht ... vielleicht hat der Graf deine Unsicherheit gespürt und ist dir da nur ein wenig entgegengekommen. Also nicht, daß ich den type jetzt mag oder verteidigen will, aber wenn du dich nicht trausdt, ihr gegenüberzutreten, hat der Graf das Ganze vielleicht mit Absicht hinausgezögert, hast du daran mal gedacht? Daß er dir damit nur helfen wollte? Also auf eine komische Art helfen, aber am Ende kommt es doch auf das gleiche raus,2 vermutete ich dann und sah ihn fragend von der seite an.

Noah

"Na ja.", ich nickte verlegen. "Ich bin nicht besonders mutig, also du bist um einiges mutiger als ich."
Ich wollte nicht, dass er zu mir hochsah oder sonst was, wir waren schließlich Freunde. Manchmal hatte ich das gefühl, dass er sich zurückhielt oder so ähnlich.
"Vielleicht stimmt das ja. Ich.. das heißt es wäre meine Schuld das Jenna. Ich hoffe sie verzeiht mir.", murmelte ich. Meine größte Angst war, dass sie mich hassen würde und dass ich sie für immer verlor. Ich hatte sie nicht beschützen können und das hatte ich ändern wollen. Und noch immer starben Leute vor mir. Auch das mit Nate war meine Schuld und ich hatte Leif in Gefahr gebracht.
"Danke Leif."; ich lächelte ihn aufrichtig an. "Danke, dass na ja, dass wir befreundet sind und alles.", sagte ich verlegen. Ich gab schon wieder so peinliche Dinge von mir. Aber jetzt war ich entschlossener denn je mit dem Grafen zu reden.
"Willst du was...essen oder so?", fragte ich ihn.

Leif

"Wo bin ich denn bitteschön mutog, ich kann micxh nicht erinnern, je was getan zu haben, was irgendwie was mit Mut zu tun hat, ich weiß nicht, ob du es bist, aber ich bin es ganz bestimmt nicht," sagte ich und sah zu ihm, wie kam er nur auf so etwas? Immerhin hatte er mich schon gerettet, das war doch auch mit Mut verbunden, zumindest für mich.
"Und warum sollte sie dir nicht verzeihen, du hast ihr doch nichts getan," veruchte ich dann, ihn zu beruhigen, er sollte sich nicht um etwas Sorgen machen, was überhaupt nicht zur Debatte stand, damit vergeudete er doch auch nur Kraft und Zeit.
"Und danken brauchst du mir schon gar nicht, ich bin gern ein freund von dir, außerdem bist du mein einziger Freund und ich will dich noch eine Weile behalten, also bin ich für dich da," lächelte ich dann leicht verlegen

Noah

"Du hast den Grafen zu einem Duell herausgefordert vor allen. Das war mutig sag ich dir. Und du hast kein Problem damit Leuten die über dir stehen, deine Meinung zu sagen. Leichtsinnig ist das aber auch sehr mutig.", meinte ich ganz ehrlich zu ihm. Ich bewunderte ihn dafür. Auch wenn er es selbst wahrscheinlich nicht tat.
"Ich weiß nicht, vielleicht ist sie wütend, dass es nicht schneller ging. Na ja. Dann hast du ja eh keine Wahl, wenn ich dein einziger Freund bin. Tut mir leid, dass du dich gerade mit mir abgeben musst. Da gibt es sicher leichtere Leute mit denen man befreundet sein könnte.", grinste ich.
"Aber gerne. Ich bin auch...für dich da.", ich sah zu Boden. Genug Gefühlsduselei.
"Morgen werde ich mit ihm reden. Wenn du müde bist, kannst du dich ja hinlegen, ich kann gerade nicht wirklich schlafen."

Leif

"Das habe ich vor allem aber auch wegen dir gemaxht, wenn du dich erinnerst," lächelte ich leicht. "Und der Feigling hat sich ja davor gedrückt, egal, was du sagst, kannst ihn in schutz nehmen, wie du willst, für mich hat er einfach den Schwanz eingezogen," grummelte ich vor mich hin, das würde ich dem mann niemals verzeihen.
"Und so vielen Leuten hab ich ja noch nidcht die Meinung gesagt, wollten bisher ja auch nicht allzuviele mit mir zu tun haben," seufzend sah ich zu ihm, er sah das alles so locker.
"Mir ist außerdem egal, ob es leichtere Freundschaften gibt, ich will mit dir befreundet sein, nicht mit jemandem, der einfacher ist," grinste ich schief und stieß ihn leicht in die Seite, er sollte sich nicht immer so runtermachen.
"Nein, ich bin nicht müde, ich denke, ich würde eh nur Alpträume bekommen."

Noah

"Das macht es nicht weniger mutig. Im Gegenteil.", versicherte ich ihm. "Und ich bin mir sicher, du würdest noch vielen deine Meinung sagen."
Ich lachte auf. "Schon klar. Aber du bekommst deinen Kampf früher oder später sicher noch. Wenn du erstmal ein Vampir bist, kann er ihn dir nicht mehr verweigern."
Ich lächelte verlegen. Das machte mich glücklich, dass er das sagte. Dann fühlte ich mich irgendwie besonders.
"Hättest du Lust mit diesem komplizierten Freund abzuhängen. Nur für eine Weile. Vielleicht haben wir uns ein wenig Spaß verdient.", grinste ich ihn an. Morgen würde es ernst werden.
"Wir können aufs Dach oder in eine Wohnung einbrechen oder so etwas.", schlug ich vor. "Oder wir gehen zurück zum Bunker."