Ich möchte gern ein neues RPG eröffnen und suche einen Partner

"Wenn der Graf meinen würde, er müsse mich bestrafen, dann wäre er vollkommen im Recht. Ich habe ihn und seine Sicherheit gefährdet, er hatte sich auf mich verlassen und ich habe ihn enttäuscht. Jede Strafe von ihm wäre gerechtfertigt und ich würde sie ohne Widerspruch annehmen," meinte alex ernst, trotz allem war er dem Graf treu und würde dies auch immer sein.
Er lehnte sich wieder leicht gegen das Kissen in seinem Rücken und nickte kaum merklich, schloß kurz die augen. Als er sie wieder öffnete, hatte sich sein Blick verändert, es waren noch immer seine Augen, die nun auf Noah sahen, doch war der Blick unendlich sanft, traurig und voller Güte ... so wie Mihael jemanden oft angesehen hatte. Ein leichtes Lächeln erhellte Alex`Gesicht, verwischte fast die Spuren der letzten Tage.
"Hallo Noah ...", es war noch immer die Stimme von seinem Bruder, doch ertönte auch gleichzeitig, wie ein untermalender Hall, die Stimme Mihaels bei diesen Worten. "Es tut mir sehr leid, was alles passieren mußte. Zum Teil bin ich daran schuld, das weiß ich, ohne mich wäre dein Bruder bei euch geblieben. Doch habe ich dir vor einiger Zeit ein Versprechen gegeben, welches ich einlösen will."

Noah

"Und deshalb bist du du.", lächelte ich leicht. "Mach keinen Scheiß und lass dich nicht bestrafen.", ich sah ihn an. Er war so treu. Nach allem. Er würde auch wieder zur Armee und erneut Kämpfen, wenn er musste und er würde es freiwillig tun, um die Ehre des Grafen zu verteidigen.
Ich wusste sofort, dass es Mihael in Alex' Körper war. Seine ganze Ausstrahlung veränderte sich von einer Sekunde auf die andere.
"Hey. Tut mir leid, dass wir uns so wiedersehen.", ich nickte leicht. "Ich hätte dir ein Leben mit meinem Bruder echt gegönnt. Ich habe es mir sogar für euch beide gewünscht, auch wenn ich ihn gerne bei mir habe und das ist purer Egoismus.", meinte ich ehrlich. "Und wären wir nicht in dieser Situation wärd ihr das geworden. Ihr beide. Aber jemand hat es auf Alex abgesehen.", ich verstummte.
"Du bist mir nichts schuldig.", sagte ich nach einer Weile. "Bleib so lange bei ihm, wie du kannst."

"Dann bin ich genau so egoistisch wie du, was ist daran falsch, jemanden bei sich haben zu wollen, den man über alles liebt? Man muß nur die Grenze ziehen können zwischen dem, was möglich ist und dem, was an Utopie grenzt. Aber vielleicht denke auch ich nur so. Ich weiß, daß man es auch ihn abgesehen hat, Noah, das mußt du mir nicht sagen. Doch sind sie zuerst auf mich losgegangen, ich hörte, wie einer sagte, ich würde das Erbe der Blacks beschmutzen mit meinem Leben. Ich würde Alexander noch wertloser machen, als er es eh schon sein, das waren ihre Worte zu mir," die Stimme im Hintergrund wurde traurig. "Dabei ist er so viel mehr wert als viele, die ich kennengelernt habe. Es ist ein großes Glück, daß sie ihn gefunden haben und dein Vater ihm geholfen hat. Ich habe gehört, wie er sich beim Grafen für alexander eingesetzt hat, er hat ihm geschworen alles zu tun, wenn Dracula ihn nicht bestraft, dies wollte er wohl ursprünglich tun," ein Seufzen war zu hören, dann wurde die Stimme wieder klar.
"Wenn ich jemandem ein Versprechen gebe, dann halte ich das auch, Noah. Was nicht heißt, daß ich nicht bei Alex bleibe, bis er wieder auf den Beinen ist. Aber ich weiß, daß Leif noch immer nicht wieder ins Leben zurückgekehrt ist. Und ich habe dir versprochen, auch ihn zurückzuholen und das werde ich auch tun ... mit Alexanders Hilfe. Keine Sorge, deinem Bruder wird dabei nichts passieren, auch das verspreche ich dir."

Noah

Ich schluckte. Das hörte sich nach meinem Großvater an. Warum sollte sonst die Rede von Erbe sein. Besudeln von Erbe. Das hörte sich nach seiner Sprache an. Ich hatte es nicht glauben wollen, aber wenn mein Großvater hinter meinem Bruder her war, dann wurde es gefährlich. Er war hier. Er bezahlte mein verdammtes Schulgeld. Ich schluckte..was sollte ich machen?
"Es freut mich, dass Simon sich für Alex eingesetzt hat. Vielleicht bedeutet er ihm doch mehr, als er zeigt. Er kann es nicht zeigen, weißt du. Er ist da irgendwie kaputt.", sagte ich leise. Zumindest war das meine Vermutung.
"Natürlich ist er viel Wert. Für mich jedenfalls. Die haben doch keine Ahnung. Mihael. Schau ich möchte, dass Leif zurückkommt, keine Frage. Aber wenn das bedeutet, dass du schneller verschwindest und falls Alex darunter leidet..weiß er Bescheid?"

"Simon Seele ist kaputt, das kann ich spüren, ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich weiß, daß er Alex lieben würde, wenn er es könnte, das habe ich gespürt, als er bei ihm war. Sein Innerstes war aufgewühlt, wenn er seinen Sohn gesehen hat, ich habe gespürt, daß sein Vater unglaubliche seelische Schmerzen hatte, allein wenn er in einem Raum mit ihm war ... ohne mit ihm zu reden, er hatte angst, daß Alex aufwachen würde, um mit ihm zu reden, ich glaube, er kanns einfach nicht," sagte Mihael leise.
"Vielleicht auch wegen Alexanders Mutter, vielleicht ist sie der Grund," vermutete er dann.
"Dein Bruder weiß über alles Bescheid, Noah, und er weiß, daß ich irgendwann so oder so gehen muß, eine Seele kann in einem Fremden nicht lange überleben."

Noah

"Keine Ahnung. Er ist da sehr schweigsam. Ich habe ihn noch nicht dazu gebracht mir genaueres zu sagen. Ich kann ihn da auch nicht fragen. Er blockt dann ab und wird wütend. Das möchte ich nicht.", sagte ich schnell. "Ich hoffe trotzdem irgendwie noch, dass das was wird. Alex leidet darunter und er kann am wenigsten was dafür. Unser Vater macht sich Vorwürfe mehr als alles andere. Ich glaube er versucht das bei mir gut zu machen, aber Alexander bringt das auch nichts. Na ja. Okay. Wenn ihr das abgesprochen habt. Danke Mihael. Du bist immer noch zu gütig. Ehrlich..."

"Wenn du willst, kann ich ihn dazu bringen, dir zu sagen, wenn ihn dfa etwas quält, du weißt, daß ich Gedanken manipulieren kann," bot Mihael an. "Ich tue so etwas nicht gerne, aber entweder kann er dann freier alex gegenüber sein oder du verstehst ihn besser ... ich will nicht, daß alex leidet, ich will auvh nicht, daß du darunter leidest und das tust du im gewissem Maße ja auch, gibst du mir da Recht," fragte er ihn.
"Ein Abschied auf diese art ist für uns beide besser ... wenn ich gehe und damit Leif helfe, können wir den Zeitpunkt des Abschieds genau bestimmen, wenn ich so gehe, könnte es sein, daß ich eines Tages einfach weg bin."

Noah

"Ich weiß nicht, Mihael. Klar ich würde gerne wissen, was mit meinem Vater ist, aber nicht so. Ich möchte, dass er von sich aus mit mir redet, falls er das kann und möchte. Nicht so.", ich schüttelte den Kopf. Ich konnte mich an die Sache mit Finn erinnern. Ich wusste, dass Leif es gut gemeint hatte, aber es war falsch gewesen.
"Ich denke es ist falsch ihm die Entscheidungsmacht da aus der Hand zu nehmen." Ich nickte entschlossen.
"Na gut. Dann soll es so sein. Aber Leifs Seele ist irgendwo. Oder hat der Graf sie vorbeigebracht. Wenn das kein Problem ist. Du bist noch ne Weile da, oder? Würde es dich stören, wenn ich wieder mit meinem Bruder rede, ich habe ihn ewig nicht gesehen. Nichts gegen dich, mein Freund."

"Es war nur ein Angebot, du kannst gern auf mich zukommen, wenn du dich anders entscheiden solltest. Nur glaube ich nicht, daß Simon sich entscheidet, darüber zu reden, wenn du schon sagst, daß er ständig abblockt. Aber du hast sicher recht, ich mißbrauche meine Fähigkeiten da wohl zu sehr, tut mir leid," lenkte Mihael sofort ein.
"Ich weiß nicht, wo Leifs Seele ist aber wenn die Zeit gekommen ist, muß ich nur zu seinem körper, den Rest kannst du mir dann überlassen, du kannst mir da völlig vertrauen," versprach er ihm, Alex schloß wieder die augen und war wieder völlig er selbst, als er sie wieder öffnete und sich an den Kopf faßte.
"Fühlt sich an, als hätte man mich gegen eine Wand gedrückt," sagte er und rieb sich die Stirn.

Noah

"Ich behalte es im Hinterkopf. Es ist nur...ich weiß er blockt ab. Aber vielleicht redet er irgendwann mit mir darüber und ich möchte dass er das dann tut, weil er will, verstehst. Du meinst es gut.", ich klopfte Alex kurz auf die Schulter. "Bis dann."
Und da war mein Bruder auch schon wieder er selbst.
"Sicher ist es auch so. Nicht dass ich da aus Erfahrung sprechen würde.", grinste ich leicht. "Soll ich dir was zuessen bringen. Es ist schon 18 Uhr. Krass, oder?", fragte ich meinen Bruder. "Ich habe gehört das Essen hier ist großartig. Ich rufe den Zimmerservice für dein Privatzimmer."
Ich begab mich nach draußen, um jemanden zu fragen, wann das Essen kommen würde.

"Nein danke, ich möchte nichts essen," meinte Alex, sah dann seinem Bruder nach, der schon aus dem zimmer verschwunden war. Er dachte aber nicht weiter drüber nach, dafür brannte ihm der Kopf einfach zu sehr, auch wenn es sicher nur ein paar Minuten gedauert hatte, daß die beiden sich unterhalten hatten.
Er spürte aber, daß Mihaels Seele beruhigter war, also war dieses Gespräch wohl so abgelaufen, wie er es sich erhofft hatte.

Noah

Ich kam wieder ins Zimmer rein. "Kommt in zehn Minuten. Davon habe ich sie überzeugen kömnen. Du isst was, kapiert! Hier." Ich gab ihm eine Wasserflasche. "Gegen die Kopfschmerzen.", ich setzte mich wieder zurück. Streckte mich.
"Krass. Dass du hier bist ehrlich." Ich wurde angerufen. "Oh äh. Das ist mein Chef. Warte mal"
Ich ging wieder aus dem Zimmer. "Nein ehrlich Mann. Ich kann gerade nicht. Mein Bruder. Na und, was kann ich dafür, wenn Lena nicht kommt heute. Ist ihre Schicht. Ich habe schon ihre letzte übernommen, als was dazwischengekommen ist. Dein Ernst?" Ich stöhnte auf. "Okay okay." Ich legte auf und betrat Alex' Zimmer erneut.

Alex trank einen winzigen Schluck Wasser, schüttelte dann den Kopf, Noah konnte ihn ja schlecht zwingen, etwas zu essen. "Du kannst dich gerne dran bedienen, wenn es kommt," meinte er, sah ihm dann nach, als er erneut rausging. Er verstand den Grund nicht, da er ja so oder so hörte, was Noah am Telefon sagte, er konnte ja sogar hören, was dessen Chef sagte.
Doch würde Noah schon wissen, was er tat, Alex hinterfragte da nicht.

Noah

"Du weißt, dass ich da nicht nein sage. Bei kostenlosem Essen jedenfalls. Sorry. Habe mal gehört, dass es unhöflich ist, wenn man vor anderen telefoniert.", lachte ich auf.
"Hey. Ich muss doch zur Arbeit. Tut mir leid. Ich hoffe es stört dich nicht. Ich komme aber morgen wieder. Nach der Schule auf jeden Fall. Morgen habe ich nur bis zwei. Zum Glück."

"Geh ruhig, ist schon in Ordnung, Noah. Ein normales Leben hat eben auch Prioritäten," nickte Alex lächelnd.
"Ist auch ganz gut, wenn ich mich noch ein bisschen ausruhe, denke ich. Bin ja immerhin noch nicht fit, dauert sicher auch noch eine Weile, bis sie mich hier wieder rauslassen, also geh ich dir nicht so schnell verloren," lachte er leicht auf und legte sich dann wieder hin.
"Wir sehen uns dann morgen, Noah. Und paß auf dich auf."

Noah

"Hey. Du auch auf dich großer Bruder. Bis dann.", ich nickte ihm zu und schnappte mir meinen Rucksack um abzuhauen. Ich war froh ihn gesehen zu haben. Er sah übel aus, aber das würde wieder werden. Am meisten machte mir das mit meinem Großvater und Mihaels Tod zu schaffen. Ich wollte mit Simon reden, aber keine Ahnung, wie er reagieren würde. Möglicherweise rastete er noch aus und das brachte niemandem was. Da war er zu sehr wie ich.
Erstmal fuhr ich zur Arbeit, um für Lena einzuspringen, die mal wieder was mit ihrem Freund hatte und mich deshalb hängen ließ. Danke auch.
Ich saß an der Kasse. Es war gar nichts los heute.
Mein Boss kam nach einer Weile nach. "Danke, Noah. Du rettest mich mal wieder. Geht es deinem Bruder gut?", fragte er mich.
Ich zuckte mit den Schultern. "Wird schon gehen. Er überlebt es", meinte ich nur. "Ich bin ja hier. Also wird es nicht soo schlimm sein."
"Du hast was gut bei mir, mein Freund." Er schlug mit mir ein.
"Habe ich doch immer."

Es dauerte nicht lange, da war Alex wieder eingeschlafen, das Essen kam zwar, doch wurde es nach einer Weile wieder weggebracht, da man den Vampir nicht wachbekam und Camille auch verbot, ihn weiter zu stören. Schlaf sei das Wichtigste für ihn, wies sie an und die anderen wußten, wie ärgerlich sie werden konnte, wenn man sich ihr widersetzte.
Stündlich sah sie nach ihm, wechselte im regelmäßgen Takt nun zwischen Alex, Jenna und ihrer arbeit, kam so gar nicht mehr zur Ruhe und opferte sogar ihre Pausen für die beiden. Zwischenzeitlich rief sie Simon an, dessen Nummer sie sich hatte geben lassen und schilderte ihm, wenn etwas vorgefallen war.
Doch alex wachte erst wieder am nächsten Tag auf, auch Mihaels Seele sorgte dafür, daß sein Körper zur Ruhe kam, er zwang ihn schon fast dazu, auch wenn er genau wußte, daß es falsch war, so in fremde Materie einzugreifen, doch niemand wußte besser als er, wie alex diese Ruhe auch brauchte.

Noah

Ich musste mich erstmal daran gewöhnen jeden Tag zur Schule zu gehen. Es war mehr als merkwürdig. Der Schulbus fuhr bei uns vorbei und holte die ganzen Kinder, die sich keinen privaten Fahrer leisten konnten von Zuhause ab. Ich hatte etwa eine Stunde Zeit, musste also so gegen 6 Uhr 30 vorne stehen und dementsprechend aufstehen. Immer noch besser, als beim Militär.
In der Stunde die wir brauchten, um an der Schule anzukommen, hatte ich mehr als genug Zeit die Hausaufgaben zu machen, die ich gestern nicht mehr gepackt hatte. Daran musste ich mich auch erst gewöhnen.
Ich hörte wieder Musik und ignorierte die rempelnden Kinder. Eines quetschte sich neben mich und begann auf seinem Tablet zu zocken. Die Musik war lauter, als die aus meinen Kopfhörern.
"Hey. Wie wär's wenn du ohne Ton spielst?", fragte ich ihn.
"Wie wär's wenn du mich in Ruhe lässt?", erwiderte er frech. Ich knirschte mit den Zähnen. "Schau mal kleiner. Wenn du schon respektlos bist, dann sei es woanders, wo ich dich nicht hören kann, okay?", ich sah ihn eindringlich an. Er verstummte und schaltete die Musik aus. "Danke."
Ich konzentrierte mich wieder auf meine Hausaufgaben.
Ich hatte schon am zweiten Tag die Uniform aufgegeben und trug wieder ein T-Shirt, zumindest mit einem Hemd.

Simon ließ sich bei alex nicht blicken, auch Camille kam nun seltener, der Halbvampir sah aber auch, daß sie so ziemlich fertig aussah, doch wenn er sie darauf ansprach, erntete er nur einen funkelnden Blick und ein unwirsches Knurren, so daß er es lieber sein ließ. Er traute ihr auch zu, daß sie ihn nicht nur festband, sondern auch so irgendwie zum Schweigen bringen würde und das wollte er auf keinen Fall ausreizen.
Er hätte es dennoch besser gefunden, wenn sie eine Pause machen würde oder sogar freinahm, denn sie sah so aus, als würde sie diese Tour schon mehrere Tage durchziehen. Vampiren sah man Erschöpfung nicht so schnell an, das wußte er und Camille war mehr als deutlich nur noch auf Sparflamme unterwegs.

Noah

Ich kam auch durch den zweiten Tag. Bis auf Mathe hatte ich heute nur neue Kurse. Das hieß nur noch mehr Leute kennenlernen und immer die gleichen Gespräche und immer die gleichen Witze. Ich hoffte, dass es besser werden würde, sobald die Woche durch war und alle mich kannten oder zumindest so taten, als würden sie mich kennen.
Das beste am Tag war Kunst. Sie hatten einen richtig guten Lehrer und wir mussten Stilleben zeichnen. Sie hatten hier alle Materialen, die man sich nur wünschen konnte. Zumindest bekam man was für das Geld. Das war auch was.
In der Mittagspause fand das Scouting für die Clubs statt. Ich schlug mich so durch das Getummel. Die ganzen Sportclubs quatschten mich an, aber ich konnte nicht, also wimmelte ich sie ab. Ich blieb bei dem Kunstclub stehen. Vor mir saß das Mädchen von meiner Probestunde. Die Kurssprecherin.
"Oh. Du. Refrendar.", meinte sie schnippisch. "Was kann ich für dich tun?"
Ich räusperte mich. "Noah. Richtig. Ich möchte beitreten, was soll ich tun?"
Sie rümpfte die Nase. "Portfolio?", fragte sie mich. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Portfolio..richtig. So was habe ich bei mir...nicht."
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Oh Rache. "Na dann bist du wohl nicht geeignet."
"Okay. Okay. Ich bringe euch mein Portfolio. Schon kapiert. Morgen habe ich es dabei."
Sie lächelte nur, ignorierte mich, als sie die nächste Person ansprach.
Nach der Schule fuhr ich zum Krankenhaus. Die ganze Fahrt über zeichnete ich auf meinem Collegeblock. Ob das wohl gut genug war? Keine Ahnung.
Eine Stunde später kam ich in Alex Zimmer rein. Sein Mittagsessen stand neben ihm auf dem Nachttisch.
"Hey."

Alex kam einigermaßen durch den Vormittag durch, viele Schlafpausen erleichterten ihm das auch, da so die Zeit schneller verging. Zumindest konnte er so die Zeit totschlagen, von einem Pfleger hatte er außerdem noch ein ausgeblichen wirkendes und fledderiges Buch bekommen, der Mann hatte wohl Mitleid mit ihm, weil Alex so gar nichts weiter zu tun hatte. Es war zwar eher ein Kitschroman, aber alex war froh, überhaupt was lesen zu können und der Pfleger versprach ihm, nach "interessanteren" Werken zu sehen, er sah Alex ziemlich deutlich an, daß das nicht gerade die Literatur war, die er bevorzugte.
Deswegen war Alex auch froh, daß Noah sein Wort hielt und vorbeikam. Aufatmend legte er das Buch in die Schublade des Nachttisches.
"Hey, wie war die Schule," fragte er. "Bevor du fragst, wie mein Tag war ... ich hatte nur das Vergnügen, bei einer Romanze zwischen Grabriella und Lloel dabei zu sein," er wies auf die Schublade, in der das buch lag. "Also war dein Tag auf alle Fälle sicher schon mal interessanter als meiner."

Noah

Ich lachte auf. "Scheiße Alex. Da kannst du dir gleich Rosemunde Pilcher geben." Ich kramte in meinem Rucksack herum und reichte ihm den Roman, den ich gerade las.
"Isst du immer noch nichts?", ich griff nach seinem mittlerweile Kalten Mittagessen und öffnete den Plastikbehälter. Irgendein matschiger Auflauf.
"Ich hatte Unterricht, musste die ganze Zeit irgendwelche Schüler amüsieren und anscheinend brauche ich ein Portfolio, um im Kunstclub beizutreten und die Vorsitzende hat ein Problem mit mir. Du hast kein Problem damit, wenn ich dein Portrait zeichne, oder? Für mein Portfolio.", ich rümpfte die Nase und stocherte in dem Auflauf herum, aß dann eine Gabel voll. "Abartig.", ich aß weiter.

"Mit wem war denn Rosamunde liiert, der Name klingt eher nach einer alten Lady, nein, ich glaube, die Romanze kann nicht besser sein als die von Gabriella, die sich kurz nach dem Studium in Lloel verliebte und mit ihm nach alaska auswanderte ... so viel hab ich mir noch behalten," seufzte alex, er war ja schon froh, wenigstens etwas tun zu können.
"Nein, ich esse nichts, ich hab das letzte Mal mit dir zusammen gegessen ... im Bunker, wenn ich mich recht erinnere. Zum Glück zwingt mich Camille wenigstens nicht dazu, ich hab einfach keinen Hunger, das ist schon in Ordnung so," versuchte er ihn zu beschwichtigen, bevor Noah anfing, eventuell deswegen zu meckern, aber der bediente sich ja schon selber, fand es wohl auch nicht so großartig.
"Hast du nicht gesagt, das Essen hier sei gut," fragte er beim Gesichtsausdruck seines Bruders grinsend, sah ihn dann fragend an.
"Was genau ist ein ... Portfolio? Und meinetwegen kannst du mich zeichnen, ich weiß nur nicht ob ich gerade portraitwürdig bin," lachte er dann auf.

Noah

"Das ist so ne Autorin, die kitschige Schundromane schreibt. Nicht für deinen Intellekt geeignet.", grinste ich.
"Alaska? Habe gehört die Landschaft dort ist schön.", ich nickte ernst.
"Das war ironisch übrigens mit dem guten Essen. Aber ich habe Hunger. Habe heute Mittag nichts gegessen wegen dieser Club Sache. Ein Portfolio ist eine Mappe, in der ein Künstler eine Auswahl seiner Werke zeigt. Ich habe so was nicht. Deshalb stelle ich jetzt eins zusammen."
Ich holte Stift und Blog hervor. "Man möchte meinen es ist ne Aufnahmeprüfung für eine Hochschule." Ich begann zu zeichenen. "Meine Kunst ist authentisch. Völlig. Und wenn es mein abgemärgelter Bruder ist.", grinste ich. "Komm so schlimm ist es auch nicht. Du wurdest beschossen. Silber. Dafür siehst du gut aus."

"Nein, ich glaube, so was muß ich nicht noch mal lesen, aber hier gibt es einen Pfleger, der mir versprochen hat, daß er mir was Besseres zu lesen besorgt, er hat mir auch den Roman gebracht, aber ich glaube, es war ihm fast peinlich, weil er nichts anderes anzubieten hatte," lächelte alex, der Pfleger hatte sich auch oft genug entschuldigt.
"Bitte, du kannst das alles aufessen, ich brauche es nicht wirklich, nur muß Camille ja den Schein wahren, sieht sonst komisch aus, wenn ein Patient gar nichts ißt," seufzte er dann, die Leute, die hier auf der Station arbeiteten, waren auch alle Menschen, das spürte er und sie durften keine Fragen stellen.
"Du bist doch aber kein Künstler, weswegen brauchst du dann so eine Mape," so wirklich verstand er den Sinn des Ganzen nicht, aber er ließ Noah einfach machen.
"Wie willst du denn das Bild dann ennen, wenn jemand fragt, du kannst ja schlecht sagen, daß ich deswegen so aussehe, weil ich eigentlich mehrmals erschossen wurde und mich noch nicht erholt habe," grinste er dann schief.