Ich möchte gern ein neues RPG eröffnen und suche einen Partner

Noah


"Ja. Aber das habe allein ich zu verantworten und damit habe ich kein Problem.", meinte ich gelassen. War mir relativ egal was er von wem hielt.
Der Hund schien allerdings mehr als aufgeregt. Anscheinend wusste er zumindest schon was jetzt kam und konnte es kaum erwarten. Oder er hatte was in der Landschaft entdeckt. Man wusste ja nie. Ich konnte die Vibration im ganzen Auto spüren, wie er mit dem Schwand wedelte und gegen die Sitze schlug.
Wir schienen in eine Art von Wald zu fahren. Ein nostalgisches Gefühl überkam mich. Es kam mir vor wie gestern, als ich an so einem Ort gelebt hatte.
"Okay. Danke nochmal.", ich öffnete die Wagentür und trat hinaus auf die Lichtung, wo Luca und auch der Graf auf mich zu warten schienen. Ich nickte dem Fahrer nochmal zu, ehe ich zu den beiden ging.
"Guten Tag.", begrüßte ich sie höflich. Ich hatte noch immer wenig Ahnung, was das sollte.

"Natürlioch sind Sie allein dafür verantwortlich, aber wenn diese Erziehung bei Ihnen angeschlagen hätte, dann müßten Sie nicht lügen, daß Sie sich verpflichtet fühlen, mir zu danken," der Fahrer zuckte mit den Schultern, er war ja nicht dazu da, um mit Noah zu reden, sondern ihn nur zu fahren.
Nachdem Noah ausgestiegen war, drehte er den Wagen auch gleich wieder und fuhr zurück, ohne sich noch einmal umzusehen.
Sowohl Luca als auch der Graf nickten Noah zu, als dieser auf die beiden zukam. "Wir müssen noch ein Stück den Berg hoch, hinter den Bäumen liegt eine kleine Burgruine, ich dachte, du könntest dich dafür interessieren," meinte Luca und sah Noah fragend an.

Noah


"Ein wenig ist hängengeblieben. Ich habe sie ja nicht angelogen.", ich sah ihm noch kurz hinterher. Wandte meine Aufmerksamkeit dann aber völlig den beiden zu. Der Graf war selbst hier, was es für mich deutlich schwieriger machte sich zu entspannen, trotzdem versuchte ich es. Ich war hier um was mit Luca zu machen. Ich sah den kleinen Vampir aufmerksam an. "Hört sich interessant an. Klar gerne.", lächelte ich. "Sie wissen ja, Geschichte finde ich ziemlich gut. Vor allem Mittelalterliche und Antike."  Wobei mich eigentlich alles interessierte. Wir marschierten los. "Habe noch nie was von einer Ruine hier gehört. Aber so richtig habe ich auch noch nicht mitbekommen wo hier ist.", sprach ich drauf los.

"Es ist auch nicht eine Burg oder so etwas, hier gibt es nur noch ein paar Steine, die zeigen, daß hier einmal ein Gebäude gestanden hat, was nicht heißt, daß dies aus dem Mittelalter ist, vielleicht ist das Ganze auch etwas neuer. Aber es ist dort sehr schön, ein paar Obstbäume stehen dort auch, zumindest wirst du dort keinen Hunger haben," meinte Luca, während er voranging, trotz der kurzen Beine bewegte er sich erstaunlich geschickt.
Nach einer halben Stunde kamen sie an, der Grundriß des kleinen Gebäudes war noch zu erahnen, hier und da lag auch noch ein stück verwitterter Bodenplatte herum, die Wände gab es praktisch nicht mehr, nur anhand einiger Brocken konnte man sehen, wo diese gestanden haben mußten. Der Duft von reifem Obst lag in der Luft, der Graf entfernte sich etwas und ließ die beiden alleine.
"Mein Vater ist nur hier, weil er nicht will, daß mir etwas passiert," erklärte Kuca Noah leicht lächelnd.

Noah


"Verstehe. Das ist gut genug für mich, keine Sorge." Ich atmete tief die frische Luft ein und genoss es einfach kurzzeitig in der Natur zu sein, so richtig. Die bekannten Geräusche umgaben uns. Rascheln, die Vögel, der Wind. Der Wald lebte.
"Waren Sie schon öfter dort, Luca?", fragte ich ihn. Etwa nach einer halben Stunde waren wir da. Er hatte sich echt zu viele Gedanken für mich gemacht. Wir kletterte gemeinsam über ein paar Steine, die aus dem Boden hervorragten und suchten uns ein Plätzchen, dicht gefolgt vom Grafen, der sich allerdings bald entfernte. Ich pflückte einen wilden Pfirsich. Es war idyllisch hier. 
"Er kann ruhig bei uns bleiben. Es stört mich nicht. Nein um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie ich reagieren soll." Ich sah kurz zu Dracula herüber. Er sah dort so einsam aus wie er abseits von uns stand. Wir hatten schon so manches interessantes Gespräch geführt, aber ich verkrampfte immer ein wenig in seiner Gegenwart. "Warum gesellt er sich nicht zu uns, wenn er mag.", schlug ich also vor. Wir machten es uns auf einigen Steinen bequem. Ich biss in den Pfirsich.

"Nein, ich kenne die Gegend und Wege hier nur von Bildern, ich habe da ein recht gutes Gedächtnis und finde die Orte meist auch, wenn ich sie vorher noch nie gesehen habe. Die Bilder, die ich gesehen habe, sind auch im Herbst gemacht worden und ich habe den Weg hier hoch gleich erkannt," meinte Luca, meist war er ja auf dem Landsitz des Grafen, doch dieser hatte ihm die Bitte erfüllt, auch mal hier heraus zu kommen, damit er Noahs Bitte nach einem Treffen nachkommen konnte.
"Aber ich glaube, mein Vater kennt die Gegend hier ganz gut, die Bilder waren von ihm angefertigt worden," erklärte er ihm dann weiter, während er sich auf einem Stein niederließ.
"Du mußt dir keine Sorgen machen, ich glaube, es gibt auch Momente, wo er mal für sich sein will und er weiß ja, daß ich in guter Gesellschaft bin."

Noah


"Beeindruckend. Aber eigentlich erwarte ich nichts anderes von einem Topstragegen wie Ihnen und Kartograf." Er war da echt gut. Ich hatte ihm oft im Bunker dabei zugesehen, wie er Karten anfertigte von Informationen, die ihm jemand anderes brachte. Auch jetzt hatte eine Abbildung gereicht.
"Also wohnen Sie zur Zeit auf dem Landsitz? Es ist echt schön hier. Gefällt mir. Weit weg von Städten. Fast als wären wir hier ganz alleine bis auf die Natur.", mein Blick wanderte erneut zu Dracula. Er hatte Bilder angefertigt? Ich bemerkte wie sein Blick beinahe traurig bildete, melancholisch. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Es mochte nicht stimmen.
"Danke, dass Sie mich gute Gesellschaft nennen.", grinste ich. Ich warf den Kern des Pfirsichs weit weg. Er flog Meterweit davon und landete wohl irgendwo im weichen Waldboden.

"Wenn man so alt ist wie ich, dann kommt es schon mal vor, daß man Interessen entwickelt und vertieft, bei mir sind es eben Landschaften und Geographie. Ich hatte lange genug Zeit, mir das Ganze beibringen zu lassen, mein Vater hat mich da immer unterstützt, er war immer für mich dagewesen," Lucas Blick ging kurz zum Grafen, der ihnen halb den Rücken zugewandt hatte.
"Es gibt hier in der Nähe einige kleine Dörfer, ganz allein sind wir nicht, auch ein Gestüt ist hier nicht weit entfernt, es ist also zumindest nicht ganz einsam, so wie es jetzt vielleicht scheinen mag. Wir werden allerdings wieder abreisen, sobald wir uns sicher sind, daß der Freund deines Vaters und seine Familie wieder alleine klarkommen, das ist zur Zeit leider noch nicht der Fall, aber ein Trauma dauert eben seine Zeit und es ist sicher auch gut, daß sie nicht in der Stadt damit klarkommen müssen, wo ihnen das passiert ist," seufzte Luca und zupfte gedankenverloren am Stoff seines Ärmels.

Noah


Ich nickte. Er hatte ja gesagt, dass Dracula die Leute unterstützte, die ihm wichtig waren. Und mein Vater würde das gleiche tun. Das wusste ich. Egal für was ich mich entschied.
"Geographie hmm. Ich denke es ist wichtig sich orientieren zu können. Ich habe mich auch schonmal daran versucht Karten anzufertigen." Vor allem damals mit Kim. Am Ende hatte er alles alleine gemacht, weil ich mich zwei Wochen in meinem Zimmer eingeschlossen hatte. So wollte ich nicht nochmal reagieren. So verzweifelt. Ich hatte schon eine Weile nicht mehr von ihm gehört. Die letzte E-Mail war sicher Wochen her. "Ich glaube so ein Trauma wird man nicht mehr los, aber ich bin froh, dass Sie für sie da sind." Sie hätten auch in die Hände der Blacks fallen können oder völlig Planlos Zivilisten angreifen können. Zum Glück war mein Vater für sie dagewesen und als Konsequenz der Graf. Auch wenn es indirekt Simons Schuld war, dass sie angegriffen wurden. "Ein Gestüt? Das wäre was für Jenna. Ich sollte sie das nächste mal hierherbringen. Sie liebt Wälder. Wenn Sie hier in der Nähe leben, fahren Sie ja ewig lange zu meiner Schule.", stellte ich fest. Ich fuhr ja schon ewig. 
Ich schloss die Augen.
"Spüren Sie eigentlich noch die Sonne?", fragte ich ihn. "Ich kann spüren wie ich sie spüren würde. Hört sich komisch an, ich weiß. Ein wärmendes Gefühl auf der Haut. Ein leichtes Kribbeln." So wie wenn ich mit Jenna war.

"Wenn man sich für etwas wirklich interessiert und begeistern kann, lernt man es recht schnell. Wenn man sich zu etwas zwingen muß, dann stent man sich nur selbst im Weg, vieles ist eben auch eine sache des Herzens und nicht nur des Kopfes," nickte Luca leicht.Er hatte noch zusätzlich die Schwierigkeit gehabt, daß er aufgrund seiner Größe nicht alles machen konnte, doch im laufe vieler Jahrzehnte hatte er sich damit arrangiert und trotzdem Dinge gefunden, die ihm etwas bedeuteten.
"Nun, wir hätten von der Familie wohl nichts erfahren, wenn Simon uns nicht angerufen hätte, unsere aufmerksamkeit galt zwar deinem Großvater, nur konnten wir nicht rund um die Uhr seine Leute überwachen, da passieren leider nun mal unschöne Dinge, aber zumindest geht es den dreien gesundheitlich gut. Der Schock wird noch lange bleiben, aber zum glück hat ihnen dein Vater gesagt, daß es Vampire gibt, ansonsten wäre es schwer für mich gewesen, mich zu verstellen, immerhin kann ich mich nicht so benehmen wie ich aussehe," seufzte er leise.
"Wenigstens müssen sich die Freunde deines Vaters nun nicht mehr davor fürchten, angegriffen zu werden, dieser Spuk ist vorbei, auch wenn nicht so wie geplant," fügte er hinzu, immerhin war es doch so gesehen ein recht unbefriedigendes Endresultat für alle Beteiligten.
"Nein, wir wohnen nicht hier in der Nähe, wir waren auch eine Weile unterwegs, bis wir hier waren," verneinte er dann, der Landsitz lag dann doch etwas günstiger.
"Ach, es hört sich nicht komisch an, ich verstehe schon, was du meinst. Ich habe verlernt, die sonne zu spüren, dafür war ich in meinem Leben zu wenig draußen," sagte er bedauernd.

Noah


"Vielleicht haben Sie Recht, Luca.", sagt ich leise. Das machte es aber nicht einfacher für mich. Ich wollte gut in der Schule sein beispielsweise, also zwang ich mich dazu und das brachte auch etwas nur mir persönlich keine Erfüllung. War das so wichtig, wenn es mir eine gute Zukunft ermöglichte?
"Er hat es sofort getan. Ich weiß. Er beschüzt seine Freunde, wo er kann, glaube ich. Er ist da sehr zuverlässig. Aber ja, es ist vorbei. Er ist vorbei.", sagte ich leise. Immer wieder wurde mir das vor Augen geführt, dass er jetzt weg war.
"Ist ihr jetziger Landsitz auch ein großes Anwesen?", fragte ich ihn neugierig und wechselte somit das Thema. "Das finde ich Schade. Ich bin froh, dass ich mich noch daran erinnern kann, wer weiß für wie lange. Dracula, also ihr Vater hat mir mal gesagt, dass man wärme spürt als Vampir, wenn man mit der Person zusammen ist die man liebt. Die eine. Ich tue das wenn Jenna bei mir ist. Vielleicht ist sie das ja oder so. Wer weiß."

"Ach, weißt du, viele haben auf ihre Art vielleicht recht und gleichzeitig irren sie sich. Wieweit eine aussage von jemandem wahr oder falsch ist, muß derjenige bestimmen, an den sie gerichtet ist. Solange sie nicht unumstößliche Fakten enthält, ist Recht und Unrecht doch eher subjektiv," lächelte Luca leicht. "Manchmal hängt es wohl auch davon ab, ob man jemanden mag oder ihn verabscheut," sagte er nachdenklich und sah gedankenverloren in die Ferne, als würde er an etwas denken, was lange in der Vergangewnheit lag, doch schüttelte er leicht den Kopf, um dies zu verwischen.
"Simon ist ein guter Mensch, Noah. Ich göaube trotz allem, so scheint es für mich zumindest, daß er sich das Menschliche mehr bewahren will als manch anderer," ernst sah Luca ihn an. "Wer weiß, vielleicht will er alles tun, um als einer angesehen zu werden, auch wenn seine freunde Bescheid wissen. Im Grunde genommen sind wir auch nichts anderes, denke ich. Wir müssen uns nur aufs Menschsein besinnen ... zur Not gibt es ja auch noch die Möglichkeit der Rückverwandlung und dein Vater wäre jemand, der dies sich sicher überlegen würde, wenn die Zeit heran ist. Ich denke, er wird es irgendwann tun, er ist nicht stark genug, um dauerhaft ein Vampir zu sein," fügte er leise hinzu.
"Nein, wir wohnen recht bescheiden, denke ich. Es ist größer als unsere Zimmer im Bunker natürlich, aber es ist keine Villa oder etwas in der Art, eher ein normales Haus mit einem Hof," erzählte er, als Noah das Thema wechselte.
"Die Wärme der Sonne ist aber etwas anderes als die Wärme, die man spürt, wenn man jemanden liebt, da mußt du schon den Unterschied sehen. Ich kann dir dazu nichts sagen, es gab noch nie ein Mädchen oder eine Frau in meinem Leben, die dies ausgelöst hat und wird es wohl auch nie geben. Ich halte mich von ihnen fern, um dies zu verhindern, es würde mich nur unglücklich machen."

Noah


Ich nickte. "Ich schätze Ihre Meinung eben, deshalb gebe ich Ihnen Recht." Das war schon ein Interessantes Thema. Ich hatte es auch mit Gregory angeschnitte. "Sie haben mir schon sehr viele gute Ratschläge gegeben, deshalb vertraue ich Ihrer Meinung." Das war für mich die Wahrheit. Kurz sah ich seinen Blick in der Ferne verschwinden, als würde er an etwas denken, aber scheinbar riss er sich schnell wieder zusammen.
"Ich habe an meinem Vater herabgesehen, weil ich dachte er wäre schwach. Aber er hat eine andere Art von stärke, die sich nicht im äußerlichen zeig, denke ich. Trotzdem möchte ich mir nicht vorstellen, dass er mich und meine Mutter wieder verlässt irgendwann, ich weiß das ist egoistisch. Es würde ihn wohl glücklicher machen. Luca warum wusste ich nichts darüber, dass man wieder menschlich werden kann? Was ist das für ein Prozess?" Ich hatte das erste Mal von Rose darüber erfahren, es musste also schon lange gehen.
"Könnte ich wieder zum Halbvampir werden?", der Gedanke spukte schon eine Weile in meinem Kopf herum. 
"Ein Haus mit einem Hof?", fragte ich ihn grinsend. "Wie ein Bauernhof? Und nein Jenna ist wie meine Sonne. Das war sie schon immer.", widersprach ich ihm. Nickte dann. Er hatte es nicht leicht, doch brauchte er mein Mitleid nicht.

Daß es die Möglichkeit gibt, wieder mensvhlich zu werden, hat Noah aber schon mehrere Male im Bunker gehört^^ Selbst Kim und Johann haben ihm schon davon erzählt.
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"Ich bin dankbar, daß du meine Meinung schätzt, aber auch ich kann mich irren und habe viele Entscheidungen schon falsch getroffen. Auch jemand, dessen Meinung man schätzt, ist nicht unfehlbar," lächelte Luca ihn an, Noah sollte nicht nur die anderen sehen, sondern auch auf sein Gefühl hören.
"Ich weiß nicht, was für ein Prozess es ist, wieder menschlich zu werden, dazu müßtest du jemanden fragen, der sich damit auskennt. Und nur weil man ein Vampir ist, muß man doch nicht wissen, daß dies möglich ist, du wirst sicher noch vieles erfahren, was du jetzt noch nicht weißt." Luca schüttelte bedauernd den Kopf, er hatte sich damit nicht wirklich auseinandersgesetzt, denn solange sein Vater lebte, würde er dies nicht in Betracht ziehen.
"Nein, das könntest du nicht, Noah. Es gibt nur die Möglichkeit Mensch oder Vampir. Es scheint mir, als seist du unzufrieden mit dem, was du bist," fragend sah Luca ihn an, wenn dem nicht so wäre, hätte Noah nicht so danach gefragt.
"Nein, eher wie ein Gutshof, wir haben keine Tiere," verneinte Luca. "Alles, was wir brauchen, kaufen wir im Dorf ein, welches gleich in der Nähe liegt, durch Christian und seine Familie brauchen wir ja doch genug Essen, die drei sollen bei uns keinen Hunger leiden."

Ja okay aber nicht von Luca oder dem Grafen
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Noah


"Ja jeder irrt sich oft, was? Ich selbst und sie anscheinend auch gelegentlich.", stimmte ich ihm zu. Das hatte doch auch was mit Lebensweisheit zu tun. Ich hatte oft das Gefühl ich machte einen Fehler nach dem anderen. Ich handelte nach Impuls ohne weiter darüber nachzudenken. Genauso wie ich mich hatte in einen Vampir verwandeln lassen und jetzt wo ich wieder unter Menschen lebte, kamen mir die Zweifel. Ich bezweifelte meine Entscheidungen immer, wenn es schon viel zu spät war. In der Situation war ich mir sicher gewesen, dass das der einzige Weg war.
"Schon gut. Ich kann ja wen anders fragen. Keine Ahnung wen aber na ja. Ich weiß nicht, ich bin generell unzufrieden, Luca. Vielleicht spielt das da mit hinein. Ich weiß auch nicht, ob ich ein Mensch sein will. Ich meine ich bin halt ich und ich war nie ein Mensch. Nicht weil ich auf Menschen hinabblicke. Verstehen Sie mich nicht falsch, bitte." Aber dann würde ich auch einen Teil von mir aufgeben. "Ich denke nur ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe mich aufgegeben. Ich bin dankbar für das Blut ihres Vaters, nein. Ich möchte echt nicht undankbar oder respektlos sein.", sagte ich schnell mit einem Blick zu Dracula.

Er hätte ja nachfragen können, hatte ja genug Zeit
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"Keiner ist unfehlbar, egal, wie viel Macht, Geld oder Wissen er besitzt. Du mußt dir doch nur die Geschichte ansehen, die größten Persönlichkeiten haben Fehler begangen und dafür oft sogar mit dem Leben bezahlt. Da war es egal, wie alt sie waren, woher sie kamen oder wieviel Macht sie hatten, selbst Könige wurden gestürzt," meinte Luca zustimmend.
"Wenn du generell unzufrieden bist und es schon immer warst, wie du sagst, dann liegt es ja nicht daran, daß du ein Vampir bist. Deine Unzufriedenheit wird sich also nicht dadurch bessern, wenn du dich zum Menschen machen lassen willst. Es ist nur ein weiteres Fortlaufen, sich selbst aufgeben hat nicht nur damit etwas zu tun, etwas anderes sein zu wollen. Und wie du gerade auch bestätigst, du weißt nicht, ob du als Mensch glücklicher wärst, es einfach nur zu probieren um es auszutesten, erscheint mir als nicht gerade durchdacht."

Noah


"Das haben Sie sicher mitgekriegt." Ich fand das extrem faszinierend, dass er so viel wusste und so viel davon aus erster Hand, da er zu der Zeit schon gelebt hatte. Diese ganzen geschichtlichen Figuren waren für mich nichts als abstrakte Gestalten.
"Sie sehen ja. Ich denke nicht nach.", ich schüttelte den Kopf. "Es ist okay momentan. Ich bin noch sehr jung, oder? Ich weiß nicht, was dieses Gefühl lösen kann. Keine Ahnung. Ich gehe einfach meinem Alltag nach.", ich zuckte mit den Schultern. Und ich hatte ja noch Jenna und meine Freunde.
"Dafür bin ich ja eigentlich nicht hier, um mit Ihnen über meine Probleme zu reden. Wie ist es mit den Freunden von meinem Vater zu leben? Verstehen Sie sich?"

"Ich habe es ebenso mitbekommen wie du und andere Schüler auch, aus Büchern, Berichten, Zeitungen, es ist nichts Besonderes denke ich," winkte er ab und streckte die Beine aus, die ihm eingeschlafen waren.
"Natürlich bist du noch jung, keiner weiß, wie du dich morgen fühlen wirst oder in drei Jahren. Vielleicht gibt sich diese Unzufriedenheit, vielleicht auch nicht. Da kann ich dir leider nicht helfen, jeder muß da selbst mit sich klarkommen, fürchte ich. Ein Fremder kann sich in deine situation nicht hineinversetzen, auch wenn du es ihm erzählst, weil er nicht fühlt, was du fühlst. Auch wenn du Erfolge hast, eine glückliche Beziehung führst und alles bekommst, was du dir vorstellst - das heißt nicht, daß dieses Gefühl dich verläßt, manchmal sind es die unerwarteten dinge, die dies tun," lächelte er dann wieder, Pessimismus war ihm fremd geworden, auch wenn ihm jemand gegenüberstand, der nicht so gesinnt war.
"Ich habe nicht viel mit den dreien zu tun, mein Vater will so wenig Kontakt wie möglich mit ihnen, da er es für unverantwortlich hält. Immerhin werden sie keinem fremden Vampir vertrauen, wenn ihnen fremde Vampire so viel Leid angetan haben. Der Name Dracula oder die Aussage, daß Simon ihm unterstellt ist und mein Vater damit vertrauenswürdig ist, zählt in ihrer Welt nicht. Sie haben Angst vor uns und werden es verständlicherweise immer haben. Deswegen will mein Vater dies nicht noch unnötig anstacheln."

Noah


"Na ja. Etwas anders ist das schon, aber im Prinzip.", ich zuckte mit den Schultern, streckte mich ebenfalls. Es war so friedlich hier. Ich vergaß fast, dass wir noch immer am Stadtrand waren.
"Danke trotzdem, Luca. Vielleicht ist es einfach so. Ich lasse mich davon nicht abhalten die Dinge zu tun, die mir wichtig sind. Es ist einfach so wie Sie sagen. Mir geht es gut, ich bin glücklich. Ich habe meine Freunde, meine Familie und Jenna und trotzdem..." Ich hoffte es würde weggehen irgendwann. Einfach verschwinden. Ich wollte nicht Jenna damit unglücklich machen. Sie war seit Tagen merkwürdig drauf. Seit ich ehrlich zu ihr gewesen war. 
"Oh.", sagte ich leise. Sie hatten Angst vor uns. Ich konnte es verstehen nach dem Angriff. Trotzdem war das Schade, immerhin hatten der Graf und Luca ihnen nur geholfen und taten es auch weiterhin. Ich schwieg betreten.

"Wenn es dich beruhigt ... ich denke, der Zudtand der völligen Zufriedenheit mit sich und den anderen kann man eh niemals erreichen. Egal, was man macht, man strebt immer nach Größerem um dann festzustellen, daß es einen auch nicht lange erfüllt. Wenn die Menschheit von anfang an glücklich gewesen wäre, säßen wir wahrscheinlich noch immer in einer Höhle am Feuer. Der Zustand vollkommenen Glücks ist unerreichbar für jeden von uns."
Luca pflückte eine Blume, die neben ihm wuchs und löste ein Blütenblatt nach dem anderen, sah ihnen nach, wie sie von einem leichten Luftzug erfaßt, davontrudelten.

Noah


"Ein wenig ja. Vielleicht bin ich nicht so merkwürdig, wie ich denke.", lächelte ich. Wir mussten uns ja auch weiterentwickeln. Ich konnte auch nicht an einem Fleck bleiben. 
Ich sah ihm dabei zu, wie er eine Blume zerpflückte. Sie war so zerbrechlich. 
"Vollkommenes Glück, huh.", murmelte ich und stand auf, kletterte von der Plattform, um zum Grafen zu gehen.
"Sir? Wollen Sie sich nicht zu uns gesellen?", fragte ich ihn höflich. "Also na ja wenn es Ihnen nichts ausmacht?"

Der Graf sah sich zu Noah um, als diesder sich zu ihm gesellte. "Nein, ich denke nicht. Du hast ein Treffen mit meinem Sohn gewünscht, nicht mit mir. Ich bin auch nur hier, weil ich ihn nicht aus den Augen lassen möchte, was du sicherlich verstehen kannst," nickte er ihm dann zu, sah wieder über die grüngoldene Ebene der Bäume, die sich vor ihm erstreckte.
"Du mußt dir auch keine Sorgen darüber machen, daß ich höre, was du mit ihm zu bereden hast, ich kann dir versichern, daß ihr beide ungestört seid."

Noah


"Ist doch kein Problem. Mich würde das nicht stören. Klar ich weiß, dass Sie nur da sind, aber na ja sie sind schon hier. Ist doch komisch, dass Sie dann hier alleine herumstehen müssen. Und ich habe nichts gegen Sie gesagt, wenn Sie das meinen.", grinste ich. Ich wusste, dass er alles mitbekam und mein Respekt für ihn war zu groß. "Ich meine ja nur.", ich sah kuru zu Luca herüber dessen kleine Gestalt fast in den Trümmerruinen verschwand.

"Ich bin auch sonst viel allein, die Einsamkeit macht mir nichts aus, falls dies deine Sorge war. Deswegen ist das in meinen Augen nicht sonderlich komisch, aber gut, du magst da anders empfinden, das ist kein Problem," sagte der Graf ruhig, sah kurz zu seinem Sohn, als Noah in dessen Richtung sah, für einen Moment wirkten die Gesichtszüge Draculas weich und stolz zugleich, bevor dieser ausdruck wieder verschwand und der Graf sich abwandte.
"Selbst wenn du etwas gegen mich gesagt hättest, hätte ich dies akzeptiert, nur weil ich ich bin, heißt das nicht, daß es eine Grundregel ist, mich zu mögen."

Noah


"Ja das stimmt wohl. Ich empfinde das anders.", ich nickte. Wenn wir schon mal alle drei hier waren, konnte der Graf auch direkt zu uns kommen meiner Meinung nach, aber es war irgendwie lustig zu sehen, wie er wie ein Vater seinen Sohn bei einem Treffem überwachte. Wie normale Eltern das halt taten. Ich sah kurz etwas ungewohntes in seinem Blick, bevor es verschwand.
"Ich denke ich habe eine etwas ambivalente Beziehung zu Ihnen. Manchmal kann ich Sie nicht leiden, und dann meistens bewundere ich Sie und verstehe Sie zugleich nicht. Aber das ist Ihnen vermutlich egal, was ich denke." Erinnerte ich mich selbst. Was redete ich da wieder für Scheiße vor dem Grafen. Ich räusperte mich. "Na dann lasse ich Sie alleine und in Ruhe.", sagte ich schnell.