Die Verblendung

Gabriel

"Also ich meine, na ja. In meinem Alter gibt es ja auch nur Nora und deine Schwester anscheinend."
Ich lächelte. "Genieß deine Kindheit. Ich hatte keine richtige, also ich glaube deshalb das ist wichtig." deshalb war es auch gut.
"Danke für alles, Micha. Ich denke ich werde jetzt klarkommen, aber dass du da warst für mich war sehr lieb von dir. Trotz deiner Eltern. Ich hoffe wir sind Freunde?“
Ich hielt ihm meine Faust hin.

"Jetzt jammerst du schon wieder von früher, ich hab da kein Mitleid mit dir. Hab dir doch vorn paar Minuten gesagt, das is vergangen," seufzte Michael, wenn Gabriel das immer wieder erwähnte, machte er die sache dadurch in seinen Augen auch nicht besser.
"Wenn wir keine Freunde wären, dann wäre ich nicht hier, oder," wollte er dann wissen und sah etwas verwirrt auf Gabriels faust.

Gabriel

"Ich will kein Mitleid von dir. Ich sags nur, wie es ist. Ist halt so." Ich zuckte mit den Schultern. Da musste ich mir nichts vormachen.
"Aber du hast Recht. Kein Gejammer mehr!“ ich schloss seine Hand vorsichtig zur Faust und stieß meine gegen seine." Hey. Da kommst mein Bus. Ich gehe jetzt besser." Ich winkte ihm zum Abschied nochmal zu und stieg dann in den Bus.

"Ja, aber das is nix Neues, also mußt du es mir ja nicht noch mal sagen. Wenn dus oft sagst, änderts auch nix dran," sagte Michael und sah ihn leicht kopfschüttelnd an.
Er sah noch immer verständnislos auf seine Faust, konnte aber auch nicht mehr fragen, was das sollte, da Gabriel schon zum Bus ging. Sobald dieser drin saß, machte sich Michael auch auf den Rückweg.

Gabriel

"Du hast völlig recht. Besser ich sags gar nicht."
Ich winkte Micha noch herzlich zu. Ich war froh, dass wir Freunde waren, aber ich würde in der Zukunft nicht mehr so an ihm herumhängen. Heute war gut gewesen. Sehr gut sogar.
Verträumt sah ich aus dem Fenster. Die Landschaft zog vorbei, bis ich zwei Stunden später wieder zurück war. Ich ging nach Hause. Es war inzwischen fast Abend.
Hallo Alex. Es war ein sehr schöner Tag heute. Ich hoffe es geht dir besser. schrieb ich Alexander eine Nachricht. Ich musste mir noch was zu Essen machen und dann würde ich noch ein bisschen lernen, bevor ich ins Bett ging.

Hallo Gabriel, Alexander geht es heute nicht sehr gut, er schläft gerade und ich will ihn nicht wecken, er braucht viel Tuhe. Aber es freut mich, daß du einen schönen Tag hattest und dich mit den anderen auch ohne uns gut verstanden hast. Liebe Grüße, Ebony war die Antwort auf Gabriels Nachricht.

Gabriel

Besorgt las ich Ebonys Nachricht.
Oh nein. Ist es schlechter geworden? Was ist mit ihm? Soll ich vorbeikommen? Ich zog die Stirn in Falten. Vor einigen Tagen hatte er ja noch total okay ausgesehen und jetzt war es wieder schlimmer scheinbar. Konnte ich da gar nichts tun für ihn?
Wahrscheinlich eher nicht.

Warum solltest du vorbeikommeen? Ich weiß nicht genau, was das bringen würde. Er schläft und ich wüßte nicht, was du für ihn tun könntest. Danke für dein angebot, aber ich glaube nicht, daß du hier eine große Hilfe sein würdest, außerdem glaube ich nicht, daß Alexander wollen würde, daß du ihn in dem Zustand siehst. Da er auch blutet, ist es auch nicht gut, wenn du vorbeikommen würdest, immerhin haben wir schon mitbekommen, daß du auf Blut nicht gerade positiv reagierst, antwortete Ebony ihm.

Gabriel

Ich reagiere nicht so. Es tut mir Leid. Ich lasse ihn in Ruhe. Schreibst du mir, wenn es ihm besser geht, bitte? , bat ich sie. Ich wollte ihn dann gerne besuchen kommen. Das gehörte sich eben so.
Ich hoffe er kommt durch. Aber du kannst am besten auf ihn Acht geben Ich legte seufzend das Handy weg. So war das eben. Ich konnte nichts tun, außer abwarten und vertrauen.
Die Nacht musst ich die ganze Zeit an Alex denken und könnte nicht gut schlafen.

Ich schreibe dir, sobald eine Besserung eintritt, war Ebonys kurze antwort, ehe sie das Handy weglegte und wieder in die Küche ging, um dort Tee zu kochen und einen Sud aufzusetzen, der die Wunde hoffentlich desinfizierte. Nora saß die ganze Zeit schweigend am Bett ihres Vater, las ein Buch, hatte aber immer ein Auge auf ihn und auf jede seiner Bewegungen.

Gabriel

Ich konnte mich nicht wirklich auf anderes konzentrieren, zu sehr machte ich mir Sorgen um Alex. Er litt vor sich hin und das machte mir sehr zu schaffen. Ich lernte zwar noch, ging Laufen und traf mich mit anderen, aber mit Gedanken war ich immer woanders. Ich wollte auch niemandem davon erzählen. Wusste nicht, ob Alex das halt wollte. Von Ebony hörte ich auch nichts, also musste es ihm wohl immer noch nicht besser gehen. Auch nach einer Woche. Das nagte so sehr an mir.

Ebony und Nora wechselten sich bei der Pflege von Alexander ab, Nora mußte auch mal raus und sich mit ihren Freunden treffen, um auf andere Gedanken zu kommen, darauf bestanden die beiden Erwachsenen.
Sie wußte auch, daß Alexander bei Ebony in den besten Händen war, in der Woche kamen auch einige Mitglieder der Gruppe, um die drei zu unterstützen, wo es nur ging.

Gabriel

Ich durfte Alex in der ganzen Zeit nicht besuchen, aber ich bekam bei einem weiteren Treffen mit, dass andere bei ihm gewesen waren und dass man sich große Sorgen machte, da sich die Wunde entzündet hatte und nicht besser wurde. Vielleicht brauchten sie ja ein Krankenhaus oder einen Arzt, der extra half. Ich war mindestens genauso besorgt wie alle anderen. Ohne Alex fehlte irgendwie irgendwas. Die Stimmung war sehr gedrückt.

Auch zu dem erneuten Treffen erschienen Nora und Ebony nicht, sie baten die anderen auch, Alexanders Zustand nicht zum Hauptbestandteil des Treffens zu machen, allein schon der anwesenden Kinder wegen. Diese wußten auch nicht in alle Einzelheiten Bescheidf, sie wußten nur, daß es Alexander nicht so gut ging, mehr Informationen wollten und sollten deren Eltern nicht weitergeben, da Ebony wollte, daß sie das Zusammensein mit den anderen genießen konnten, ohne sich Gedanken zu machen. Zumal Kinder das ihrer Meinung nach auch meist schlimmer aufnahmen als die Erwachsenen.

Gabriel

Ich genoss das Treffen trotzdem. Wir waren wieder am gleichen Ort, damit ich hinkommen konnte. Klar, die Stimmung war eben gedrückt, auch wenn man versuchte ausgelassener draufzusein. Alex Zustand schwebte wie eine dunkle Wolle über der Gruppe. Es wurde gesungen und gegessen, aber alles fühlte sich hohl an. Selbst die Scherze innerhalb der Gruppe wurden nicht richtig belacht und Vanessas Stimme klang nicht so glücklich wie vorher. Ich lernte trotzdem immer mehr Leute aus der Gruppe genauer kennen. Also hatte das auch was Positives irgendwie.

Als ob das Kennenlernen der Anderen nur von Alexanders Nichtdasein abhängen würde
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Nora war im Wald, um neue Kräuter für Ebony zu holen, diese hatte es auch schon mit einer Art Kräutergarten versucht, aber manche davon gediehen im Wald eben doch besser. Vor allem, weil es dort auch bei der größten Hitze etwas kühler war. Vor wilden Tieren mußte sich das Mädchen auch nicht wirklich in Acht nehmen, bei den Temperaturen wollten selbst die lieber im Kühlen liegenbleiben oder sich im Schatten ausruhen. Abgesehen von ein paar Eichhörnchen war also nichts weiter zu sehen.

Ne. Ich schreib nur irgendwas. Filler. Keine Ahnung, ob die Sätze einen logischen Zusammenhang haben haha
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Gabriel

Jeder Tag ging halt recht schleppend vorbei und ich hörte immer noch nichts von den dreien. Ich wollte auch nicht nerven, weshalb ich nicht weiter nachfragte. Vielleicht bräuchte Alex ja alle Ruhe, die er kriegen konnte und ich hatte nur Stress gemacht mit meiner Art und Angst.
Kurz vor dem Ende der Sommerferien musste ich an die Schule fahren. Ich hatte echt jeden Tag total viel gelernt, aber ich war trotzdem super nervös. Also war ich auch ein bisschen erleichtert, dass ich nicht der einzige war aus der Klasse. Der Blick meiner Lehrerin sagte "Was machst du denn hier?" Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein beben. Vielleicht war das ihre Art.
"Viel Glück." zu sagen. Sie teilte die Zettel aus. Zumindest meinen Namen schrieb ich dieses Mal richtig hin.

Nora saß mit Ebony bei Alexander, beide waren ziemlich müde, da sie nicht viel geschlafen hatten, auch wenn Akexander das nicht für gut hieß. Aber die beiden konnten da ziemlich stur sein und er hatte es einfach irgendwann aufgegeben, sich noch darüber zu beschweren. Zudem war das eh viel zu anstrengend für ihn, vor allem, weil es eh nichts bringen würde.
Seine Wunde war unter dicken Verbänden, die mit Salbe getränkt war, eingepackt und den größten Teil des Tages schlief er noch immer, jedoch wurde er von Ebony liebevoll aber mit Nachdruck dazu "gezwungen", regelmäßig zu essen.

Gabriel

Ich füllte alles so gut aus, wie ich nur konnte. Es ging einigermaßen, aber ich wusste halt nicht, ob das reichen würde. Nach drei Stunden war ich völlig fertig und das zurecht. Alle anderen die mitgemacht hatten, plapperten aufgeregt über die Arbeit und die Antworten und alles. Das wollte ich eigentlich echt nicht hören. Würde mir nur zeigen, was ich alles falsch gemacht hatte und das hielt ich jetzt nicht aus. Stattdessen ging ich raus, um die frische Luft einzuatmen. Das tat gut. Ich hatte auch meine Sachen mitgenommen. Eigentlich konnte ich jetzt nach Hause. Unschlüssig nahm ich mein Handy in die Hand und tippte eine Nachricht an Ebony.
Geht es Alex besser? Darf ich ihn besuchen kommen? Ich hatte wirklich lange nichts mehr von den dreien gehört und jetzt mischte sich in die Erleichterung über die Arbeit wieder die Sorge um Alex.

Es würde nichts bringen, ihn zu besuchen, sein Zustand ist immer noch nicht gut. Wir hätten dir doch Bescheid gegeben, wenn du ihn besuchen kannst, aber das ist zur Zeit keine gute Idee. Er will außer uns auch niemanden sehen amtwortete Ebony ihm

Gabriel

Okay. Danke. Ich weiß Bescheid. Oh nein. ja ich konnte eben scheinbar maximal warten. Er wollte also niemanden bei sich haben, außer seine nahe Familie. War ja auch verständlich. Ich kannte nicht einmal einen guten Arzt oder so, der ihm hätte helfen können. Außer Finn dieser Vampir und das hätte Alex ganz bestimmt nicht gewollt. Er hatte mich vorm Tod gerettet, da konnte er Alex bestimmt auch helfen. Und dafür musste ich aber Anca kontaktieren und die würde wohl kaum jemandem helfen wollen, der ihre Mitvampire tötete. Deshalb hatte sie ja auch ein Problem mit mir. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, während ich zurück nach Hause ging.

Ebony sagte Nora und alexander nichts weiter von Gabriels Nachricht, es hätte in ihren Augen auch recht wenig Sinn gemaxht. Sie war ja froh, daß andere sich auch sorgten, weil es hieß, daß das Leben von Alexander wichtig war, aber besser machen konnten andere da auch nichts. Es hieß hier wirklich nur abwarten und auf das Beste hoffen, mehr blieb ihnen nicht übrig.

Gabriel

Ich war zuhause angekommen und konnte auch nur noch zu Abend essen. Danach traf ich mit mit den anderen am Park. Da waren sie eigentlich wirklich immer an der gleichen Stelle. Alle klatschten, als ich ankam.
"Gabriel mein Mann. Fertig mit der Prüfung, Digga." Ich ließ mir auf den Rücken klopfen und setzte mich in den Kreis, griff nach einer Cola. Mir war nicht so zum Feiern zu mute, aber es war immer noch besser als herumzuhhocken und sich Sorgen zu machen, also ließ ich mit von der guten Stimmung anstecken.

Am späten Nachmittag ging Nora noch einmal in den angrenzenden Wald, da es Sommer war, würde es bis in die späten Abendstunden hell sein, also mußte sie sich da keine Sorgen machen, zumal sie sich auch recht gut verteidigen konnte.
Sie brauchgte einfach diese frische Luft, mußte rauskommen aus dieser gedrüpckten Atmosphäre und war auch froh darüber, daß ihr Ebony das selbst vorschlug. Die Frau spürte eben, wenn jemand kurz vorm Zusammenbrechen war und es war für alle wichtig, daß Nora wenigstens für ein paar Stunden Abstand davon haben konnte.

Gabriel

Ich verabschiedete mich am späten Abend. Von dem ganzen Rauch war mein Hals ganz trocken. Ich mochte das Gefühl gar nicht und würde es nicht sehr viel länger aushalten. Das war klar.
Ich wanderte durch die dunklen Straßen, die höchstens von ein paar Laternen angeleuchtet wurden. Hier war alles tot und ich wusste nicht mal, wie es in einer größeren Stadt aussah. Meine Welt hatte sich von einem Hof auf ein paar Straßen vergrößert und das war schon eine Leistung. Ich musste Husten und kaufte mir von einem Kisok ein Wasser, um das Kratzen loszuwerden, was nur schwer ging.
Ich musste an Michas Worte denken. Ich reagierte komisch auf Blut. Vielleicht wollte ich es wirklich trinken. Wurde ich zum Vampir? Ich erschauderte und trank noch einen Schluck Wasser.