Die Verblendung

Da überschätzt sich aber einer maßlos mal wieder^^
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"Das ist eher Übung, wenn man lange genug übt, dann kann das irgendwann fast jeder," meinte Michael, bevor er sich zu seinen Eltern begab. Diese waren noch immer nicht sonderlich erfreut darüber, daß Michael Gabriel abheolen sollte, aber Alexander hatte sie darum gebeten, weil er ja zu keinem anderen wirklich Kontakt aufgebaut hatte.
"So heiß ist es doch gar nicht, wir sind im Wald, es ist Wasser in der Nähe, die Sonne kommt kaum bis zu uns durch. Also von Hitze kann da doch wirklich nicht die Rdde sein, da ist es vor dem Wald sicher viel heißer," gab man ihm auf seine Frage zur antwort.

Ja das magst du ja besonders
Bestimmt zahlst du es ihm nochmal heim ^^
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Gabriel

Ich entspannte mich ein wenig. "Vielleicht bin ich auch nur übertrieben empfindlich. Danke übrigens, dass das alles verschoben wurde vom Ort her für mich. Das ist wirklich nett." Wir aßen gemeinsam was von dem Fisch und ich versuchte so gut wie möglich mitzureden, auch wenn ich ein paar Dinge nicht so verstand. Witze, die es schon seit lalanger Zeit gab und solche Dinge. Die Stimmung war ins Gesamt recht ausgelassen. Nach dem Anfang war das eine gute Sache eigentlich.

Mal sehen, noch benimmt er sich ja einigermaßen^^
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"Wenn ein Gruppenmitglied nicht bis zu dem Ort kommen kann, dann müssen wir dafür sorgen, daß es geht. Das ist nichts Besonderes und wurde schon immer so gemacht. Es ist auch nicht das erste Mal, also haben wir es nicht nur für dich getan," war die knappe Antwort darauf. Es konnte ja auch immer mal jemand verhindert sein.

Hohoho
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Gabriel

"Okay. Ich freue mich trotzdem. Das ist eine super schöne Sache irgendwie.", meinte ich lächelnd. Selbst für mich würde das getan. Und ich hatte noch nicht genügend zurückgegeben der Gruppe. Ich unterhielt mich besonders gut mit Bob, der eigentlich Robert hieß. Der war schon Ende fünfzig, aber er liebte Fußball und ich erzählte ihm von unserer Schulmannschaft. Aber auch andere in der Gruppe waren super interessant. Vanessa, eine junge Frau mit ultra langen blonden Haaren sang am Lagerfeuer die schönsten Lieder. Lea erzählte Geschichten und brachte uns alle zum Lachen. Ich kam mir so dumm vor, dass ich so schüchtern gewesen war. Alle in der Gruppe waren total offen und freundlich, trotz meiner langsamen Art. Wenn ich etwas nicht verstand, gab es immer jemanden, der es lachend erklärte. Ich kassierte mehrere Male einen Klaps auf den Kopf, aber das war gar nicht böse.

Der Tag verlief ruhig und ohne weiteren Vorkommnisse, da drei Leute fehlten, wurde nichts trainiert und auch nicht weiter darüber geredet. Michael hatte sich irgendwann mit den anderen Kindern abgesondert, ihnen war das Sitzen am Lagerfeuer zu langweilig und sie machten daraus eben ihr "Eigenes" Treffen, aber das hatten sie sonst auch schon getan.
Am frühen Nachmittag meinte Michael dann zu Gabriel, daß er ihn zur Bushaltestelle zurückbringen wollte, die anderen saßen noch plaudernd zusammen.

Gabriel

Ich sah Michael verwirrt an. Es war ja noch so früh. Oder fuhr jetzt schon der letzte Bus? Das konnte schon sein.
"Ist doch noch so schön gerade. Und du musst mich nicht bringen. Ich weiß ja, wo wir hergekommen sind. Habe ich mir gemerkt. Also musst du das nicht machen und kannst mit den anderen weiterspielen. Ich möchte euch nicht unterbrechen.", meinte ich schnell. Er musste sich für mich nicht verantwortlich fühlen, auch wenn das sehr nett war.

"Wir brechen auch gleich auf und die Bushaltestelle, von der du aus fahren mußt, liegt auf der anderen Seite des Waldes, also findest du nicht alleine zurück," grinste Michael ihn an. "Außerdem wurde es so festgelegt, daß ich dich wieder zurückbringe und du willst ja wohl nicht gegen die Entscheidung aller stimmen, oder," fragte er ihn dann.
"Alexander hat uns eine genaue Buszeit durchgegeben, der fährt hier sehr unregelmäßig, hat er uns gesagt und da er der Einzige ist, der sich mit so was auskennt, vertrauen wir ihm da auch."

[b]Gabriel[/b

Ich seufzte und verabschiedete mich von der Gruppe. Ließ mich knuddeln und erdrücken. "Viel Spaß euch allen noch!“ Wenn Alex gesprochen hatte, würde ich nichts dagegen sagen.
Ich ließ mich von Micha mitziehen. Den Weg zurück hätte ich jetzt schon noch gefunden. Aber na ja. Es war ja auch schöner in Gesellschaft irgendwie.
" Okay okay. Bring mich bitte zur Bushaltestelle, du Genie", grinste ich und folgte ihm dann. Ich fühlte mich richtig gut. Ich war total froh, dass ich hergekommen war. Meine Schritte fühlten sich sogar viel leichter an, als zuvor. Ich summte leise vor mich hin. Eine Melodie von irgendeinem Song, den ich aufgeschnappt hatte.

"Das hat nix mit Genie zu tun, aber wenn du den Weg nicht kennst, dann kann man sich hier leicht verlaufen. Außerdem haben wir den Wald hier abgesichert und du willst ja wohl nicht in eine unserer Fallen tappen," meinte Michael lässig, er ließ sich durch den leichten Spott in seiner Aufgabe nicht beirren.
"Du solltest lieber tun, was man dir sagt, ansonsten bist du aus der Gruppe ganz schnell wieder draußen. Vor allem als Neuling hast du hier noch nichts zu sagen, du hast noch keine ahnung von allem."

Gabriel

"Okay. Ich verstehe. War ja nicht böse gemeint. Danke, dass du mir hilfst, Micha.", meinte ich ehrlich. Es war doch eine schöne Sache, dass man mich nicht alleine ließ.
"Ich verstoße nicht gegen eure Regeln. Alles gut. Ich möchte ja echt nicht rausgekickt werden. Aber das alles ist strenger, als ich dachte.", meinte ich nachdenklich. Ich dachte ich wäre ein Mitglied, aber scheinbar musste ich mich doch noch irgendwie beweisen.
" Ich nehme mir nichts raus. Ich habe mich eben noch gewundert, weil es recht früh ist. Dachte das Treffen geht halt länger. Aber ist ja kein Problem. Ich bin froh, dass ich dabei sein durfte. Das ist am wichtigsten.", lächelte ich freundlich. Das sollte er nicht falsch verstehen.

"Das Treffen wäre auch länger gegangen, wenn alexander, Ebony und Nora dabei gewesen wären, dann wären wir vollzählig gewesen und hätten auch trainieren können," erklärte Michael ihm.
"Natürlich gibt es Regeln, die auch eingehalten werden müssen von jedem. Ansonsten könnten wir hier ja alle machen was wir wollten und würden ständig aneinandergeraten. Deswegen wurden Regeln aufgestellt, damit wir alle miteinander gut auskommen. Ist doch ganz normal," für Michael war das jetzt, worüber man sich wundern mußte.

Gabriel

"Okay. Ja dann hoffe ich, dass es wieder gehen wird bald. Also dass Alexander und Ebony und Nora wieder kommen"
Ich nickte. "Auf der Farm gab es sehr viele Regeln. Mündliche und schriftliche. Wir konnten alle auswendig.", erinnerte ich mich. "Dagegen ist es hier sehr frei. Das kriege ich hin und ich möchte euch und eurer Art den nötigen Respekt auch zeigen, weißt du." Das leuchtete mir ein.

"Wir müssen halt sehen, wann es Alexander wieder besser geht, hast ja gesehen, wie lange das bei mir gedauert hat, bei ihm war ja viel schlimmer als bei mir," meinte Michael leise, er war in dem Sinne nicht so angegriffen worden wie Alexander.
"Du mußt nix mehr über deine Farm erzählen oder dran denken, das kommt nie wieder. Das ist vergangen," lächelte Michael ihm dann aufmunternd zu.

Gabriel

"Alex hat mir versichert, dass er das schon schafft. Ich habe mir ja auch große Sorge um ihn gemacht. Er braucht auch sicher noch ein paar Wochen, aber es wird gehen, hoffe ich." Ich ballte die Fäuste. Trotz allem wollte ich Alex nicht verletzt sehen. Es war so, als würde man mir noch wehtun.
" Danke Micha. Manchmal kommen so Erinnerungen hoch. Ich kann nichts dagegen tun. Aber es viel weniger als früher. Das liegt an euch." Ich erwiderte sein Lächeln sanft. Ich war sehr dankbar.

"Natürlich sachafft alexander das, den kriegt man so leicht nicht klein, er ist fast so stark wie mein Vater oder wie meine Mutter," grinste Michael überzeugt. "Außerdem wärs doof, wenn dieser dumme Vampir doch stärker gewesen wäre, meine Mutter hat mir immer gesagt, daß am Ende nie die Bösen gewinnen und alexander ist kein Böser. Also muß er ja gewinnen," schlußfolgerte er dann.
"Du mußt einfach auf deine schlechten Erinnerungen pfeifen, hör nicht auf die, die machen dich sonst nur fertig. Am Ende lachste dann nicht mehr und hockst nur noch traurig rum, das wäre echt blöd."

Gabriel

Ich nickte. Wenn das seine Meinung war dann war das okqy. Ich glaubte eher an das was Ebony sagte. Jeder hatte gutes und schlechtes in sich. Dunkles und Helles. Auch Alex. Er war ein Mann, der alles für seine Familie tat und daran glaubte. Davon war ich überzeugt. Aber ich wollte niemals Michas Ansichten ändern.
"Also müssen deine Eltern extrem stark sein, ne?", meinte ich.
"Habe ich lange genug gemacht. Jetzt reicht es auch!", stimmte ich ihm zu. "Ich scheiß auf die schlechten Erfahrungen und hab mehr Spaß!", rief ich. Das fühlte sich sehr befreiend an.

"Natürlich sind sie extrem stark, was hast du denn gedacht. Sie könnten es mit jedem aufnehmen," nickte Michael völlig ernsthaft. "Meine Mutter hat sich schon mal ganz schlimm in die Hand geschnitten, übelst viel Blut war da, sag ich dir. Und wir konnten uns keinen Arzt leisten, also hat sie die Hand nur verbunden und mit Ebonys Salben behandelt. Sie hat nicht einmal gesagt, daß es ihr schlecht geht oder daß ihre Hand wehtut, obwohl man gesehen hat, daß sie Schmerzen hatte. Aber keinen Mucks hat sie gesagt," erzählte Michael ihm stolz. "Sie wollte eben immer für mich und meine Schwester da sein, da hat sie keine Zeit für Jammern gehabt, hat mein Vater gesagt. Und deswegen finde ich, daß sie sehr stark ist."

Gabriel

"Nichts. Ich weiß nicht viel über deine Eltern. Nur was sie machen. Ich glaube dir ja. Weißt du, für andere kann man am stärksten sein, wenn es darauf ankommt. Deine Mutter muss euch sehr sehr lieben." meinte ich lächelnd. Für meine Geschwister hatte ich alle Schmerzen ertragen und ich hätte es wieder getan.
" Sie ist sehr stark, das finde ich auch. Deine Mutter hört sich wie eine unglaubliche Frau an. Ich kann verstehen, weshalb sie so auf ihren Sohn achtgibt." Wir brachen aus dem Wald raus. Direkt kam uns so ein Schwall Hitze entgegen. Jetzt merkte man wieder wie heiß es eigentlich war.
Wir schlenderten zur Bushaltestelle.

"Kkar liebtr sie uns, ist doch logisch, ne Mutter macht so was doch immer," meinte Michael überzeugt. "Gibt natürlich auch mal Zoff, aber wir vertragen uns meistens, ich bin halt der nette Sohn, meistens kriegt meine Schwester den Ärger," lachte er in sich hinein. "Zumnidest kann ich ganz viele Sachen auf sie schieben, sie beschuldigt mich nie und nimmt immer alle Schuld auf sich. Hat ganz schön Ärger für sie gegeben, als das mit mir passiert ist," er wies auf seine Handgelenke.
"Immerhin war ich mit ihr in der Stadt, um Freunde zu treffen und ich bin ihr ausgerissen," sagte er leise. "Und auch wenn ich das meinen Eltern so gesagt habe, hat sie trotzdem Höllenärger bekommen. Sie darf jetzt für ganz lange Zeit nicht mehr alleine in die Stadt fahren," fügte er schuldbewußt hinzu, während sie die Straße entlang gingen.

Gabriel

Ich nickte, aber so sicher war ich mir da nicht. Wusste nicht, ob meine Mutter uns geliebt hatte. Sie war lieb und streng, aber war sie überhaupt meine Mutter? Das wusste ich auch nicht. War das alles falsch gewesen oder nur aus Pflicht?
“ ist deine Schwester älter? Wer ist eigentlich deine Schwester? Also meine Schwester war ziemlich frech. Sie hat sich viel erlaubt, weißt du. Sie konnte durch jedes Loch kriechen und Schlösser knacken und all so was. Ich habe auch immer alles auf mich genommen. Aber ich bin auch froh. Dank Marianne hatten wir immer was zu lachen. Sie war richtig fröhlich. Trotz allem halt. Keine Sorge. Daran erinnere ich mich gerne." Ich lächelte vor mich hin.
"Deine Schwester fühlt sich bestimmt genauso." Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie würde ihm bestimmt vergeben oder nahm es nicht einmal böse.

"Du hast meine Schwester noch nicht gesehen, sie paßt gerade auf unseren Wohnwagen auf, damit die Polizei den nicht abschleppt. Sie ist siebzehn, also schon alt," lachte Michael auf. "Sie kommt selten zu den Treffen, sie mag nicht so sehr viele Menschen um sich rum. Sie ist auch nicht meine richtige Schwester, meine Eltern haben sie im Wald gefunden, ganz allein war sie da. Zumindest hat mans mir so erzählt, sie hatte nur Fetzen an und war völlig verdreckt. Bei uns im Zirkus hieß sie immer nur das Wolfsmädchen, wir haben den Leuten immer gesaght, daß sie von wölfen großgezogen wurde," erzählte er ihm weiter. "Aber kein Plan, ob das stimmt, vielleicht is sie auch nur von zu Hauser ausgerissen und will nicht drüber reden," vermutete er. "Sie kennt aber die Stadt, in der ich gebissen wurde ganz gut, die Stadt und die Umgebung. Sechs Jahre oder so ist sie jetzt schon bei uns," plauderte er weiter, sie bogen um eine Ecke und die Bushaltestelle kam in Sicht, sie war fast völlig von einem Busch zugewachsen, an dem dunkle Beeren hingen.

Gabriel

"Hey! Ich bin doch auch fast siebzehn. Also sechzehn einhalb. Was denkst du denn?", fragte ich ihn grinsend. So uralt war das ja auch nicht.
"Aber ihr versteht euch doch gut, oder? Also ist sie ja praktisch deine richtige Schwester. Eigentlich ist das egal. Wir sind ja eh alle eine Familie." zumindest hatte Alex das so gesagt.
Dann war sie das Wolfsmädchen und nicht Nora. Aber vielleicht war sie das ja auch nicht wirklich. Das war vielleicht nur so gesagt eben.
"Vielleicht treffe ich sie ja auch noch. Das würde mich freuen. Aber wenn sie Gruppen nicht so mag...", meinte ich nachdenklich.

"Dann bist du auch alt, ganz einfach," sagte Michael ungerührt. "Und klar versteh ich mich mit ihr gut, ansonsten würde sie das alles für mich ja nicht machen, oder? Du machst doch auch kkeine netten Dinge für Leute, die du nicht magst," grinste er leicht. "Na, ne richtige Familie sind wir alle ja nicht, Gott sei dank auch nicht. Stell dir mal vor, ich müßte für jeden aus der Gruppe Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke machen, das wäre doch voll ätzend, es reicht schon, wenn ich das immer für drei Leute machen muß. Außer für Loba nicht, so heißt meine Schwester, da muß ich nur einmal im Jahr was machen, weil sie zu Weihnachten Geburtstag hat. Ich würde dich ja mal zu uns einladen, aber da sind meine Eltern definitiv dagegen, ansonsten würdest du sie sehen," meinte er bedauernd.

Gabriel

"Ich bin echt nicht alt. Also du bist in drei Jahren doch auch so weit." Ich grinste. "Dann bist du auch so alt wie deine Schwester und ich."
Wir blieben an der Bushaltestelle stehen. "Ich verstehe. Ich werde es mir trotzdem so vorstellen." Ich hatte sonst nichts wie eine Familie. Obwohl es anders war mit Alex und Ebony, aber die würden mich niemals als ihren Sohn ansehen. Das wusste ich einfach und ich durfte nicht so denken, sondern glücklich darüber sein, dass es war wie es war. Ich durfte oft dort sein wie ich wollte. Ich durfte mitessen und erzählen und Nora nerven. Das war doch auch super.
"Keine Sorge. Das ist schon okay. Vielleicht sehe ich sie ja trotzdem mal oder deine Eltern ändern ihre Meinung. Wenn nicht, dann akzeptiere ich das auch." Ich lächelte versonnen.

"Doch, bist du, in unserer Gruppe sind so viele alt. Und bis ich alt bin, hab ich ja noch Zeit, sagst ja selber drei Jahre, das ist ja noch voll lange," winkte Michael ab, als hätte er da noch alle Zeit der Welt.
"Ich glaub nicht, daß meine Eltern ihre Meinung ändern, nicht mal, wenn du Anca beseitigen würtdest, was du ja sowieso nicht machst," sagte er ehrlich und begann, die Beeren zu pflücken und zu essen.
"Aber du hast ja noch genug andere, mit denen du abhängen kannst."