Ich möchte gern ein neues RPG eröffnen und suche einen Partner

Jenna

Wo waren wir da nur rein geraten, verdammt? Warum sollten wir Krieg führen, ich wollte nur die Mörder meiner Eltern auslöschen, der Rest der Vampire war mir doch herzlich egal ...
Aurelie Black merkte wohl, was in mir vorging, sie nickte nur leicht und sah mir in die Augen.
"Jenna, es ist wichtig, daß du dich auf alles vorbereitest, was passieren könnte, mein Bruder ist hinterlistig und gerissen und weiß genau, was er tut, leider."
Das machte die ganze Sache nicht unbedingt leichter für mich, denn das würde beideuten, daß wir einen Gegner hatten, der gewieft war.
Was hatte ich schon dagegen zu setzen? Das Training, mehr auch nicht und der Typ war schon länger im Geschäft, also was hatte ich schon gegen ihn in der Hand?
Die Frau trat nun auf mich zu und zog mich mit in eine Ecke, wo sie auf ein kleines Podest zeigte.
"Hier, das nimm an dich, das wird dir zumindest ein wenig Schutz und Sicherheit geben."
Ich sah eine Art Medaillon und ein kleines Messer in einer glänzenden Scheide, was ich an mich nahm.

Noah

Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte und mir über meine nächsten Schritte klar geworden war, kligelte ich an der Wohnungstür, die mir Tobias öffnete. "Und hast du genug nachgedacht?" Ich nickte. "Mehr als genug." Ich folgte ihm ins Wohnzimmer, wo Jeff und Herr Black sich schon wieder ihre Mäntel, Hüte und Sonnenbrillen übergezogen hatten. Ich konnte Jeff nicht in die Augen sehen, doch ich spürte seine Blicke von der Seite. "Wir müssen noch ein paar Dinge erledigen." Mit diesen Worten verließ Herr Black die Wohnung, gefolgt von Jeff. Ich war ganz froh darüber, sie nicht länger sehen zu müssen und wollte mich neben Lucia setzten, doch Tobias zog mich am Arm wieder hoch. "Du hast meinen Vater gehört, wir sollen uns vorbereiten." Ich ließ mich mitziehen und Lucia blieb einfach auf ihrem Platz sitzen. Das war vielleicht unfair.

Jenna

Ich besah mir die Dinge und sah dann Aurelie fragend an.
"Das Messer mag vielleicht harmlos aussehen," sagte sie und zog es aus der Hülle. "Doch sollte man es nicht unterschätzen."
Damit drückte sie auf einen Knopf und die Klinge teilte sich, so daß es aussah, als hätte sie eine spitze Gabel in der Hand. Ich zuckte kurz zurück, doch merkte ich Finns Hand auf meiner Schulter.
"Wir dürfen auf keinen Fall unbewaffnet ihnen gegenüber treten, wenn es zum Äußersten kommt," sagte er nüchtern.
"Ab jetzt trägst du es bitte immer bei dir, egal, wo du bist," sagte er dann noch und ich nickte unbehaglich.
Dann sah ich, wie Aureilie einen Koffer heran zog und uns zu winkte.
"Mein bruder wird mich sicher aufsuchen wollen, da ist es besser, wenn ich nicht mehr hier bin," sagte sie noch und verschwand durch ein Portal.

Noah

"Wohin sind Jeff und dein Vater?", fragte ich Tobias, während wir auf den Aufzug warteten. "Sie besuchen sicher diese alte Hexe!" Er verzog das Gesicht und stieg in den Aufzug. "Hexe? Also gibt es jetzt auch Zauberer?" Er verdrehte die Augen. "Nein natürlich nicht. Bist du bescheuert? Ich meine meine Tante. Halbtante." Korrigierte er sich. "Man kann dieser Frau nicht trauen. Sie behauptet von sich neutral zu sein." Das verstand ich nicht ganz. "Und weshalb sucht ihr sie dann auf." Er sah mich wieder mit diesem du Idiot-Blick an. "Na weil sie uns Informationen gibt. Nur leider nicht nur uns, sondern auch denen." So war das also. Sie war eine von diesen Figuren, die in Computerspielen unverzichtbar waren, aber denen man nicht über den Weg trauen konnte. Ich erschauderte. Der wollte ich nicht über den Weg laufen.

Jenna

So normal wie möglich gingen wir wieder nach draußen und mischten uns unter die Gäste, als ich plötzlich fremde Vampire spürte, es mir jedoch nicht anmerken lie. Ein paar Männer in Schwarz kamen rechr gelassen in das Restaurant, wurden auch gleich von dem Butler empfangen und dorthin geführt, wo wir gerade hergekommen waren.
Durch mein gutes Gehör konnte ich ein Knurren und lautes Fluchen hören, Finn wohl ebenso und wir sahen uns kurz verstehend an und verließen das Restaurant schleunigst.
Als wir draußen waren, bemerkte ich, daß Finn sehr angespannt war.
"Der eine von denen war, Jeff, mein Bruder," knurrte er leise und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
"Der andere war Black höchstselbst, Aurelie hatte also recht gehabt, zu verschwinden," sagte er und wir fuhren schnellstmöglich zu Rafaels Wohnung zurück.

Noah

Wir stiegen aus dem Aufzug und ich folge Tobias einen langen, langen Flur entlang, bis er vor einer Wohnungstür anhielten, die er mit einem Schlüssel aufschloss. Ich folgte ihm ins innere, doch da war nicht viel. Um genauer zu sein, war die Wohnung komplett leergeräumt. Was sollte das denn jetzt. Er setzte sich auf den kahlen Boden und ich tat es ihm gleich. Dann atmete er einmal tief ein und rasselte einen Text herunter, als hätte er ihn auswendig gelernt. "Vampire heilen zehn mal schneller als Menschen. Wir sind nicht untot oder unsterblich, wir altern nur sehr viel langsamer. Wir trinken Blut, aber wir verwandeln keine Menschen dabei." "Und was ist mit Lucia?", fragte ich ihn verwundert. "Unterbrich mich nicht.", zischte er. "Aber ja es gibt wege. Die sind jetzt aber irrelevant. Außerdem sind wir deutlich stärker als gewönliche Menschen, dafür aber empfindlich gegenüber Sonnenlicht. Es ist so eine Krankheit. Aber das Problem hast du ja nicht." Da war ich auch ganz froh drüber. "Jetzt zu den Vampirjägern. Die meisten von ihnen sind gewöhnliche Menschen. Meistens jagen sie uns Vampire schon seit Generationen. Keiner weiß genau, wann es angefangen hat. Aber es gibt eine Linie von Vampirjägern, die besonders mächtig sind. Es wird vermutet, dass es sich dabei um Jäger handelt, deren Linie sich irgendwann mit Vampiren gekreutzt haben. Diese Linie wurde im letzten Konflikt fast vollständig ausgerottet, aber anscheinend hat eine Person überlebt. Wenn diese Person nun alle Vampirjäger vereint, dann wars das!" Was er genau mit dann wars das meinte, wollte ich gar nicht wissen. Ich überlegte kurz. "Kann man den Konflikt nicht einfach beenden und miteinander darüber reden?" Tobias kniff die Augen zusammen. "Vergiss es. Wir geben niemals auf!" Ich erinnerte mich daran, was Lucia über Vampirstolz gesagt hatte.

Jenna

Erst in Rafaels Wohnung fiel ein wenig von der Spannung der beiden ab und sie setzten sich in die Küche und starrten beide zum Fenster hinaus.
"Kann mir mal jemand sagen, was hier eigentlich los ist," fragte ich die beiden, immerhin schien es hier ja um mich zu gehen, zumindest zum Teil und da würde ich schon ganz gerne Bescheid wissen.
Finn sah mich von der Seite an.
"Die Blacks merken, daß der Wind sich dreht und eine neue Richtung aufnimmt. Das Ganze wurde von dir ausgelöst, als du zur wahren Jägerin wurdest. Allein dadurch wurde ein Signal an die oberen Vampire gegeben, daß sie vorsichtig sein sollten. Leider ist nun die Sache mit deinem Halbvampirfreund dazwischen gekommen," fing er an und ich sah fragend zu ihm.
"Jenna, wenn deine Fähigkeiten ausgereift sind, bist du eine wirkliche Gefahr für alle Vampire, egal, wie stark du bist. Zumal du auch die Gabe hast, andere Kräfte von Vampirjägern in die zu speichern, doch soweit bist du noch nicht. Noch bist du zu schwach, um gegen sie anzutreten und ihnen ernsthaften Schaden zuzufügen."
"Und was hat das Ganze mit Noah zu tun," fragte ich zögernd.
"Es kann sein, daß sie ihn gegen dich einsetzen werden, entweder als Waffe ... oder als Geisel. Du mußt wissen, daß Halbvampire bei den meisten nicht unbedingt als wichtig angesehen werden, es würde ihnen also nichts ausmachen, ihn zu töten."
Erschrocken wich ich zurück. "Aber ich dachte, er ist auf ihrer Seite."
"Ja, das denkt er vielleicht, aber die Variante, ihn zu töten, um dich zu schwächen, wird ihnen sicher verlockender erscheinen, deswegen müssen wir verhindern, daß sie mitbekommen, daß du ihn kennst ... um eurer beider Willen und Leben."

Noah

Als er endlich mit seiner Lehrpredigt geendigt hatte, standen wir auf. "Kannst du mit Waffen umgehen?" Ich sah ihn entgeistert an. "Okay dann halt nicht. Wir müssen wohl ganz von vorne anfangen." Er schlenderte in einen anderen Raum der Wohnung. Vermutlich ein Wohnzimmer und kam mit Zielscheiben und einer Pistole zurück, die er mir in die Hand drückte. "Keine Sorge. Hier ist alles Schalldicht." Er stellte die Zielscheiben auf und ging dann zur Seite. "Sie ist geladen." Erklärte er. "Stell dich vor die Zielscheibe, mit ein paar Metern Abstand. Dann machst du die Sicherung raus und drückst ab. So einfach." Ich betrachtete die Waffe in meiner Hand. "Tobias das ist nicht dein Ernst, oder?" Er nahm mir die Pistole aus der Hand und entsicherte sie, dann gab er sie mir wieder. "Jetzt mach schon" Ich schloss meine zitternden Finger um den Abzug und machte die Augen zu. Dann drückte ich ab.

Jenna

"Und was haben wir ihnen entgegenzusetzen, mal abgesehen, daß ich so toll sein soll und die ultimative Vernichtungswaffe bin," sagte ich mit einem Anflug von Sarkasmus.
"Wir haben Jäger in allen Schichten der Stadt," sagte Rafael leise. "Sogar einige, die sich direkt in der näheren Umgebung der Blacks aufhalten."
Verwundert sah ich ihn an. "Und die sind so dumm und merken das nicht, oder wie?"
Er lächelte nicht.
"Wir haben schon viele durch den Sohn der Blacks verloren, der hat einen leichten Hang zum Sadismus, freut sich über jedes Opfer, das er quälen kann und ist absolut skrupellos, wenn du in seine Finger kommst, hast du keine Gnade zu erwarten."
Gänsehaut überzog mich und ich sah auf den nun für mich so kleinen Dolch an meiner Seite.
"Und der soll mir jetzt gegen die helfen? Wenn sie so modern sind und sich hier integriert haben, wie du sagst, werden sie sicher nicht mit Pfeil und Bogen auf uns losgehen," meinte ich nue ironisch.
"Deswegen sagte ich ja, wir haben nach allen Seiten Verbindungen," meinte Finn.
"Mach dir darüber noch keinen Kopf."

Noah

Der Knall war sehr laut und ich hatte das Gefühl mein Trommelfell würde platzen, außerdem wurde ich von den Rückstoß nach hinten geschleudert. Tobias lachte mich aus. "Das nächste Mal sollten deine Augen schon geöffnet sein." Kommentierte er und ich folgte seinem Blick. Ich hatte das Ziel um zwei Meter verfehlt und stattdessen die Wand getroffen, inder jetzt ein Loch klaffte. Ich rappelte mich langsam wieder auf und ignorierte das Geräusch in meinen Ohren. "Und jetzt machst du das so lange, bis du das Ziel auch triffst." Er zeigte mir noch, wie man die Pistole nachladete und ging dann zur Tür. "Ich hole Lucia. Soll sie dir den Rest beibringen. Ich hab keinen Bock mehr." Damit verließ er die Wohnung und ließ mich alleine zurück.
Ich atmete einmal tief ein und drückte dann erneut ab.

Jenna

Ich machte mir aber Gedanken. Vor allem, wie ich reagieren würde, wenn mir auf einmal Noah gegenüberstand, vielleicht mit einer Waffe in der Hand, bereit, mich zu töten.
Vor allem wußte ich nicht, wie er darauf reagieren würde, immerhin wollte er zwar nichts mehr von mir wissen, aber war es nur Nichtwollen oder schon Haß auf mich?
Wenn der zweite Fall eintraf, dann hatte ich schlechte Karten, denn ich wußte genau, daß ich ihm nichts antun konnte, tief in mir war immer noch dieses Band, was existierte, als wir noch gute Freunde waren.
Zumindest mein Teil des Bandes bestand noch ...

Noah

Nach dem 5. Schuss hörten meine Hände auf zu zittern und nach dem 10. Schuss traf ich das Ziel. Danach ging es immer leichter, auch wenn meine Ohren immer noch wehtaten von dem Lärm. Irgendwann trat Lucia ein. Sie hielt sich die Ohren zu. "Gar nicht so schlecht. Vielleicht hast du doch was drauf, wenn auch nicht beim Autorennen. Ich grinste bitter. "Bist du gekommen, um mir das zu sagen?" Sie lächelte. "Du hast mich ertappt. Aber leg bitte zuerst die Pistole weg. Ich hasse Schusswaffen." Etwas wiederwillig ließ ich die Pistole auf den Boden fallen. Es hatte angefangen Spaß zu machen.
"Da Tobias offiziell ein fauler Sack ist, bringe ich dir jetzt bei, wie man kämpft. Wenn du mal keine Waffe zur Hand hast, bist du sonst ziemlich aufgeschmissen. Du kannst dich natürlich auch einfach auf irgendwelche Leute stürzen, nur wird das wenig bringen." Sie lächelte. "Du kannst sie aber auch erspüren und dann so effektiv wie möglich angreifen." Das mit dem erspüren, hatte ich schon öfter gemacht. "Du meinsts, wenn man fühlt, dass andere Vampire in der Nähe sind?" Sie nickte. "Genau. Du kannst so auch Vampirjäger erspüren. Ihre Spräsenz ist etwas anders, als die der gewöhnlichen Menschen. Wenn du das lernst, dann wird alles sehr viel einfacher. Zum Beispiel spüre ich jetzt gerade einen ganz in der Nähe. Kannst du das auch?" Ich schloss die Augen und konzetrierte mich, doch da war nichts ungewöhnliches. Nur Lucia, ein paar Menschen und Tobias irendwo in der Ferne. "Nichts." Gab ich zu.

Jenna

"Ruh dich am besten ein wenig aus, Jenna," sagtew Rafael leise und sah mich an. "Gönn dir ein wenig Schlaf, heute bekommst du noch eine Trainingseinheit, immerhin scheint es laut Aurelie doch dringender zu sein, als ich befürchtet hatte."
Nein, das klang alles andere als beruhigend und ich wollte ungern im Zentrum eines Krieges stehen, den ich nicht begonnen hatte und auch nicht beenden konnte.
Doch die Blicke der beiden Männer waren so streng, daß ich mich fügte.
Als ich in mein Zimmer ging, hörte ich nur noch die Stimme von Rafael.
"Sag den anderen in Rumänien Bescheid, sie sollen sich bereithalten."
Durch mein gutes Gehör konnte ich wahrnehmen, daß ein Portal geöffnet und wieder geschlossen wurde, danach herrschte Stille und ich klappte die Tür leise hinter mir zu und legte mich auf mein Bett, konnte aber nicht schlafen, zu viel ging mir im Kopf herum.

Noah

"Hmmm." machte sie. "Du musst es einfach so lange versuchen, bis zu es spüren kannst. Du schaffst das schon." Sie überlegte kurz. "Sieh es doch einfach wie eine Meditationsübung. Du brauchst nur etwas geduld." Ich war nicht gerade die gedudigste Person, aber trotzdem setzte ich mich auf den Boden und schloss die Augen. Ich suchte angestrengt, nach etwas das weder Mensch noch Vampir war. Etwas anderes. Lange Zeit spürte ich nichts, doch dann war da doch etwas. "Ich habs!" Rief ich Lucia zu und schlug die Augen auf. "Siehst du. Du solltest dich immer auf deine Umgebung konzentrieren. Es ist wie ein Radar. Sehr praktisch."

Jenna

Irgendwann klopfte es an meine Tür und ich erhob mich langsam und öffnete sie und sah Finn und Rafael vor mir stehen.
"So, Pause ist beendet, wir müssen weiter machen," sagte er grinsend und seufzend nickte ich und wir gingen in den Flur, wo er mir noch ein Bündel Stoff in die Hand drückte.
"Hier, deine offizielle Jägerkleidung, Jenna, trage sie mit Stolz, denn du führst eine jahrhundertalte Tradition weiter."
Ich nickte und besah mir die Kleidung, die tatsächlich ein wenig an die eines Jägers aus alten Filmen erinnerte und in Braun und Schwarztönen gehalten war.

Noah

"Jetzt kommt der lustige Teil."
Ihr lustiger Teil bestand daraus, mich mehr Sportübungen machen zu lassen, als ich in meinem kompletten Leben gemacht hatte. Zumindest kam es mir so vor. Es fiel mir leichter, als früher, aber irgendwann hatte ich mein Limit erreicht und ich konnte meine Arme nicht mehr spüren. Ich ließ mich auf den Boden sinken. "Es macht dir doch Spaß mich zu quälen!" Keuchte ich. "Nur ein bisschen." Sie kicherte wieder so. "Und jetzt steh auf." Ich riss mich zusammen und bewegte meine müden Knochen. "Du wirst mir noch dankbar." Ich schüttelte den Kopf. "Niemals. Und das nächste Spiel gewinne ich!" Sie verdrehte die Augen. "Ja klar."

Jenna

Wieder fuhren wir in Finns wagen durch die Stadt.
"Das dort ist übrigens alles im Besitz der Böack - Familie," sagtew Rafael, der dieses Mal hinten bei mir saß und zeigte auf einen riesigen Gebäudekomplex aus Chrom und Glas.
"Wohnungen, Büros, alles Protz und Prunk, wohin das Auge blickt," meinte Finn von vorn und seufzte.
"Auch ein Grund, warum mein Bruder ein Handlanger des Alten geworden ist, würde mich aber nicht wundern, wenn er dessen langsam überdrüssig wird."
"Die Black - Familie arbeitet mir Unterdrückung und Drohungen, wenn du einmal bei ihnen arbeitest, kommst du nur noch tot aus dieser Organisation heraus, lebend lassen die keinen laufen," sagte Rafael leise und ich ahnte, daß er an Lucia dachte.

Noah

Ich spürte wieder einige Vampirjäger, aber ich sagte Lucia nichts. Sie musste es wohl selber spüren, doch sie sagte nichts. Wahrscheinlich war der Moment einfach noch nicht gekommen. Ich schüttelte schnell den Kopf, denn ich wollte nicht über die Zukunft nachdenken. Schon gar nicht über die nahe Zukunft. Ich konzentrierte mich lieber auf dieses Training, ohne darüber nachzudenken, für was genau es eigentlich gut war.
Sie zeigte mir, wie man einen Schlag am besten landete und wie man einen Gegner bewusstlos schlug. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf. "Du machst das falsch, Noah." rief sie. Oder. "Hast du denn gar kein Talent?" Sie endete mit. "Du bist total unsportlich." Ich knirschte mit den Zähnen. "Normalerweise verbringe ich meine Freizeit nicht mit so was ." Stieß ich außer Atem hervor. "Dann solltest du das ab jetzt!" Lucia warf mir einen strengen Blick zu. "Aber für heute reicht es.", fügte sie hinzu. Erleichtert taumelte ich zu der Wand. Ich war total am Ende!

Jenna

Ich spürte die Präsenz von Vampiren ganz deutlich und knirschte mit den Zähnen, Rafael legte mir beruhigend eine Hand auf den Arm. "Beruhige dich, du weißt doch, daß es ein Vampirviertel ist, also wirst du sie auch überall erspüren können."
Nach einer Weile waren wir am Bunker angekommen und das gleiche Prozedere wie heute Vormittag begann erneut, nur dieses Mal war nicht nur meine Schnelligkeit gefragt, sondern auch Präzision, ich mußte aus dem Sprung oder Lauf heraus Ziele treffen, die immer kleiner wurden und abwechselnd von Finn und Rafael in die Luft geschleudert wurden.
'Dazu hatte ich auch die Kleidung des Jägers an und der Stoff lag schwer auf meiner Haut, als hätte man noch zusätzliche Gewichte eingebaut.
Als ich keuchend inne hielt und danach fragte, lächelte Rafael nur.
"Die Kleidung ist kugel und pfeilsicher, sofern nicht aus nächster Nähe auf dich geschossen wird, deswegen darfst du den Feind nie zu nahe an dich heran kommen lassen."

Noah

Bevor ich Lucia aus der Wohnung folte, griff ich noch schnell nach der Pistole. Tobias hatte sicher nichts dagegen und ich wollte auf nochmal sicher gehen. Man wusste ja nie. Dann stiegen wir beide in den Aufzug und fuhren wieder hoch.
"Hast du hunger?", fragte mich Lucia und mir wurde klar, wie leer mein Magen eigentlich war. Wir hatten wahrscheinlich mehrere Stunden in der Wohnung verbracht, denn Mein Zeitgefühl sagte mir, dass es bereits Mittagszeit war. "Ja das wäre ganz gut." Wir stiegen auf einer anderen Etage aus, denn die Blacks wohnten ganz oben im Penthouse und betraten erneut eine Wohnung. Sie war sogar eingerichtet und zwar nicht ganz so minimalistisch, was mir ganz gut gefiel. "Ist das deine Wohung?", fragte ich sie und sie nickte. "Ja. Mach es dir im Wohnzimmer bequem, ich habe noch etwas von gestern im Kühlschrank. Ich setzte mich auf ein braunes Stoffsofa. Auf dem Couchtisch lag ein umgedrehtes Foto. Da Lucia nicht da war nahm ich es vorsichtig in die Hand und erkannte sofort ihren Bruder darauf. Erschrocken legte ich es wieder an seinen PLatz zurück. Gerade rechtzeitig, denn Lucia kam mit einem Tablett aus der Küche zurück.

Jenna

Als wir aufhörten, war ich fix und fertig, fühlte mich aber auf eine gewisse Art und Weise auch gut ... und glücklich, etwas geschafft zu haben. Keuchend stand ich in der Mitte des Raumes, Finn ein wenig abseits, der allerdings noch frisch aussah, obwohl er mich hart ran genommen hatte.
Knurrend gestand ich mir ein, wie toll es wäre, selbst nach dem Training so auszusehen, als könnte man gleich noch auf eine Gala gehen.
Ich hingegen sah wohl eher so aus, als käme ich gerade frisch aus vder Waschmaschine, zumindest fühlte ich mich so.
Stöhnend ließ ich mich auf eine Eisenbank an der Seite fallen und kurz darauf gesellten sich die beiden Männer auch noch dazu.
"Gut, dann können wir ab morgen richtig anfangen zu arbeiten," sagte Rafael.
Entsetzt sah ich ihn an, war das hier noch nicht richtig genug.
Er sah auf mein fragendes Gesicht und seufzte.
"Nun ja, das wird dir vielleicht nicht gefallen ... Aber es gibt eine Art Sekte von Vampiren, Vampire, die glauben, daß Vampirjäger so etwas ähnliches wie Götter sind, speziell du, denn du bist die Auserwählte. Und die Mit glieder dieser Sekte haben sich geschworen, uns zu unterstützen, um dich fit zu machen."
Groß sah ich ihn an, hatte ich das richtig verstanden?
Diese Vampire opferten sich, um mich zu stärken, mich besser zu machen?
Rafael schien meine Gedanken zu erraten, denn er nickte nur leicht.

Noah

Ich griff nach einem Teller mit dampfender Lasange und nach einer Gabel. Nach einigen Minuten hatte ich den Teller bereits geleert. "Möchtest du noch mehr?", fragte mich Lucia mit einem Lächeln. "Wenn das okay ist?" Sie nahm meinen leeren Teller. "Klar."
Als ich auch die zweite Portion gegessen hatte, verzichtete ich darauf, sie nach einer weiteren zu fragen, weil ich nicht so verfressen rüber kommen wollte. Ich erinnerte mich daran, wie Jenna sich immer aufregte, dass ich so viel essen konnte und davon nicht fett wurde. Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Ein Teil von mir war immer noch furchtbar gekränkt und verabscheute sie, doch ein anderer Teil war einfach nur besorgt. Was sie jetzt wohl tat. Hoffentlich lag sie immer noch im Krankenhaus und bekam von all diesen Konflikten nichts mit. Sie sollte einfach ihr Leben so weiterleben, wie vorher. Für mich war es dafür leider schon viel zu spät. Jeff hatte recht, ich konnte nicht länger wegrennen.
"Noah!", rief Lucia. "Was?" Ich hatte sie gar nicht richtig gehört. "Ich habe mit dir geredet." Ich schüttelte schnell den Kopf. "Oh. Sorry." Sie seufzte. "Schon okay. Herr Black und Jeff sind zurück, wir sollten zu ihnen gehen."
Eine Stunde später saß ich neben Jeff im Auto und wir fuhren in seine Wohnung zurück. Wir redeten nicht, denn ich wartete darauf, dass er sich bei mir entschuldigte. Natürlich tat er es nicht, denn er war ein verdammter Dickkopf. Ich drehte mich von ihm weg und starrte aus dem Fenster in die Stadtlandschaft

Jenna

Es zog sich alles in mir zusammen, als ich Schritte hörte und die mir leider zu vertraute Stimme von Annabelle hörte, die freudestrahlend auf mich zu kam und mich umarmte. Die Präsenz der Vampirin überkam mich wie eine Welle und ich schubste sie automatisch von mir weg, weil ich befürchtete, zu ertrinken.
"Hast du dich also doch entschlossen, zu uns zu stoßen," sagte sie begeistert und ich schüttelte leicht den Kopf.
"Nein, Belle, die Sache ist ein wenig komplizierter," sagte Rafael und ging zu ihr, um sie zu begrüßen. "Freiwillig kann man das wirklich nicht nennen, aber die Blacks haben mitbekommen, daß die wahre Jägerin erwacht ist und rüsten sich wahrscheinlich schon."
Das Vampirmädchen nickte ernst und seufzte. "Also hatte Aurelie doch recht gehabt," sagte sie und ich sah sie fragend an.
"Sie ist vorhin bei uns aufgetaucht, wußte gar nicht, daß unser altes Portal noch funktioniert," erklärte sie mir und ich war erleichtert zu wissen, daß die Männer in Schwarz sie nicht gefunden hatten.
"Ich hoffe, daß ihr bereit seid für morgen," fragte Finn leise und sie nickte eifrig. "Das wird ein Riesenspaß werden."
Davon war ich nun so gar nicht überzeugt, doch hielt ich den Mund.
"Jenna, wir müssen hier noch einiges regeln, von dem du nicht unbedingt wissen mußt, also nimm einfach Finns wagen und fahr damit nach Hause.
Der Vampir warf mir etwas zu und ich sah mit Erstaunen, daß ich die Autoschlü+ssel und einen perfekten Führerschein von mir in den Händen hielt.
Grinsend machte ich mich auf den Weg und da es ein Automatikwagen war, fuhr er sich fast von selbst, doch anstatt nach Hause zu fahren, wollte ich mir die Gegend der Blacks mal genauer ansehen, man sollte seine Feinde ja kennen.

Noah

Auch den Rest des Tages redeten wir kein Wort miteinander. Ich verkrümelte mich in mein "Zimmer", sobald wir in der Wohnung waren. Dort wartete ein Stapel Klamotten auf mich, der fein säuberlich auf dem Slafsofa lag. Alles samt irgendwelche teueren Marken. So was hätte ich normalerweise niemals tragen können. Ich schob den Stapel weg, sodass er auf den Boden fiel und die Kleidugsstücke durcheinander gerieten. Trotzdem machte ich mir nicht die Mühe, alles aufzuräumen.
Irgendwann später am Abend hörte ich, wie Jeff die Wohnung verließ. Vermutlich wieder irgendein Meeting.
Ich ging ins Bad und stellte mich unter die Dusche, in der Hoffnung, es würde meinen Körper etwas entkrampfen. Das Training von Lucia kickte ein und mein Körper fühlte sich an, wie ein einziges Wrack. Nachdem ich mir meine alten Sachen wieder angezogen hatte, ging ich in die Küche, um mir was zu essen zu machen. Immerhin hatte Jeff den Kühlschrank aufgefüllt.
Nach dem Essen, ließ ich mein dreckiges Geschirr einfach liegen und schleppte mich in mein Zimmer, wo ich mich einfach nur noch auf die Couch schmiss und die Augen schloss.

Jenna

Es war schon dunkel, als ich in dem Komplex ankam. Noch im Auto zog ich mich um, man erkannte mich sicherlich schnell genug, doch mit den Jägerklamotten wäre es sicherlich noch schlimmer. Vorsichtig stieg ich aus und genoß die frische Luft, allmählich machte sich Muskelkater in meinen Gliedern breit und ich seufzte leise auf.
Dann begann ich meinen Streifzug, noch war keiner der Blutsauger zu nahe bei mir, ich spürte viele Präsenzen, doch alle weit entfernt.