Ich möchte gern ein neues RPG eröffnen und suche einen Partner

Jenna
In einem Zivilwagen der Polizei fuhren wir durch die dunkelheit, ich wurde sogar mit bHandaschellen gefesselt, was ich absolut lächerlich fand.
Sollte ich in meinem Zustand etwa fliehen? Immerhin war ich noch immer verletzt, außerdem saßen zwei Beamte, einer rechts, der andere links von mir, neben mir hinten im Auto.
Mit gesenktem Kopf saß ich da, die Lippen fest zusammen gepreßt und grübelnd, was ich nun als nächstes machen sollte.
Vor allem überlegte ich, wie ich das Ganze meinen Eltern erklären sollte, das würde nicht leicht werden.

Noah

Als ich am Nächsten Morgen aufstand war es noch relativ früh. Ich hatte nicht richtig schlafen können. Die Straße draußen war sehr laut. Und insgesamt schien das hier kein ruhiges Viertel zu sein, denn ich konnte die Nachbarn lauthals schreien hören, dazu kam noch, dass Luca im Nebenzimmer schnarchte.
Leicht genervt und noch ziemlich Müde zwängte ich mich in die kleine Küche und öffnete den Kühlschrank, nur um festzustellen, dass er bis auf vier Dosen Bier und zwei Eier komplett leer war.
So langsam fragte ich mich, wie dieser Mann sein Leben überhaupt leben konnte.
Nach einiger Zeit des Suchens hatte ich zum Glück eine kleine Pfanne und etwas Salz gefunden. Heute morgen würde es Rührei geben.
Ich platzierte die zerstückelten Eier auf zwie Papptellern, die ich in einem der Schränke gefunden hatte und stellte sie und zwei Dosen Bier auf den kleinen Couchtisch, als Luca im Wohnzimmer erschien. Er hatte die größten Augenringe, die ich je gesehen hatte und seine Haare standen in alle Richtungen ab.
"Wow. Was bist du? Meine Mama?", fragte er mich, als er mich sah und ich benahm mich gleich noch mehr wie seine Mama.
"Was ist mit deinem Handgelenk?", fragte ich ihn mehr oder weniger besorgt. Immerhin war es meine Schuld, dass er verletzt war.
Er machte eine wegwerfende Geste mit seiner verletzten Hand, stöhnte dann aber auf. "Es geht schon. Das ist gar nichts." versuchte er mir zu versichern, aber das war jetzt auch nicht mehr sehr überzeugend.

Jenna

Als wir auf der Wache waren, setzte man mich in ein Zimmer ohne fenster, in dem nur eine kalte Neonröhre vor sich hin knisterte, nicht gerade die freundlichste Art, einen Gast zu behandeln, aber das war ich wohl auch nicht.
Kalt war es hier drin auch und so zog ich die Schultern hoch, wenigstens meine Jacke hatten sie mir aus dem Rucksack gegeben, den hatten sie nämlich mitgenommen.
Nicht mal mein Handy war mehr da, sie würden garantiert jede nummer darauf untersuchen und dann würden mehr Leute bin das Ganze hier mit reingezogen werden, als mir lieb war. Normale Menschen, die eigentlich ein normales Leben führten ...
Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich den schlüssel in der Tür hörte und sie aufgemacht wurde.
Zitternd drehte ich mich um, doch da standen nicht meine Eltern, auch wenn sie mir als diese vorgestellt wurden ...

Noah

Wir aßen schweigend. Dann lief Luca ins Bad, um wie sich, wie er sagte, aufzuhübschen, während ich aufräumen musste. Na toll.
Ich schmiss die Pappteller und leeren Bierdosen in den Mülleimer und machte mich daran die Pfanne zu spülen. Nur leider gab es gar kein Spülmittel, also musste ich sie sauber schrubben.
Nach einer halben Stunde, kam Luca wieder aus dem Bad, seine Frisur erstrahlte in neuem Glanz. Wie in Beton gegossen.
"Ich muss jetzt gehen.", sagte er nur und ging zur Tür, als ich ihn aufhielt. "Wohin?", fragte ich etwas neugierig. Ich hatte eine Vorstellung, was er Gestern gemacht hatte.
"Wohin wohl?", kam die Antwort. "Ich mache eine Ausbildung. Berufsschule. Mach von mir aus was du möchtest, okay?" Mit diesen Worten, ließ er mich alleine in der Wohnung zurück.
"Ach ja.", murmelte ich. "Natürlich. Das ist ja auch der Normalzustand."

Jenna
Zwei mir vollkommen Fremde standen mir gegenüber, eine in Tränen aufgelöste Frau und ein Mann, dessen Gesichtsausdruck ich nicht so recht deuten konnte. Es wirkte wie aus Stein, nur die dunklen Augen huschten unruhig hin und her.
"Hanna, mein Schatz," schniefte die Frau, kam auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. Du hast uns solche Sorgen gemacht, einfach über nacht von zu Hause zu verschwinden und uns nichts zu sagen, wir wären fast gestorben vor Angst."
Ich saß da, als ob ich nicht glauben konnte, was dort gerade passierte, doch beließ ich es dabei, sollten die beiden mich nur hier rausholen, ich war froh, daß es nicht meine Eltern waren, ich würde schon irgendwie wieder abhauen können.

Noah:

So war ich mal wieder in einem Haus eingesperrt. Leider hatte ich komplett vergessen Luca nach einem Schlüssel zu fragen, also musste ich mir die Zeit in seiner gammeligen Wohnung vertreiben.
Ich versuchte es mit Fernsehen, gab aber kurze Zeit später wieder auf und machte mich dafür daran die Wohnung zu säubern und aufzuräumen.
Dadurch konnte ich eine Menge Zeit überbrücken, denn die Wohnung hatte eine Reinigung dringend nötig. Als ich selbst die Küchenscheinschränke geordnet hatte waren sicherlich mehr als vier Stunden vergangen. Beim Aufräumen hatte ich einige interessante Dinge entdeckt. Unter anderem Munition, die ich einsteckte und vernünftiges Geschirr, worüber ich mich sogar noch mehr freute. Keine Pappteller mehr!
In der hintersten Ecke des Wohnzimmers stand ein Boxsack und passende Handschuhe. Vielleicht ein Hobby?
Ich ging ins Bad, um mich frisch zu machen, hatte ich seit gestern die gleichen Sachen an, benutzte sogar etwas von Lucas Haargel. Er würde wohl nichts dagegen haben.
Dann ging ich wieder ins Wohnzimmer und wartete, weil ich nichts Besseres zu tun hatte.

Jenna
Nach dem Regeln der Formalitäten durfte ich mit meinen 'Eltern' aus der Wache, meinen Rucksack hatte man mir anstandslos wieder ausgehändigt. Vor einem grünen Auto blieben wir stehen und meine 'Mutter' verrfrachtete mich nach hinten, wo sie sich dann neben mich setzte, von der Besorgnis, die sie gerade noch hatte, waqr nichts mehr da.
"Wo fahrenwir hin," wollte ich nun doch wissen und ich erntete dafür nur einen kurzen blick.
"Ins Hotel, wir haben dort gebucht, immerhin mußten wir ja wegen dir extra herfliegen."
Gut, Freundlichkeit war anders, doch wußte ich noch immer nicht, wen ich hier vor mir hatte ... Mensch, Vampir, beides?
Und vor allem wußte ich nicht, was sie von mir wollten ...
Jetzt wünschte ich wirklich, Noah wäre bei mir, bei ihm wurde ich immer ruhiger. Seufzend sah ich zu boden, ich vermißte ihn wirklich. Leicht strich ich über die Kette, die er mir geschenkt hatte.

Noah

Luca sah sich erstaunt in seiner Wohnung um. "Du hast wohl wirklich nichts besseres zu tun, oder?", fragte er mich, anstatt sich zu bedanken, wofür er einen düsteren Blick von mir kassierte.
"Wer hat mich in seiner Wohnung eingesperrt?" Ich musterte seinen Arm, der jetzt in einem fetten Gips-Verband steckte. Von wegen das wäre gar nicht schlimm.
"Nun gut." Er kam näher und klopfte mir mit seiner heilen Hand auf die Schulter. "Ich lade dich zum Essen ein. Das beste Lokal der Stadt, ich verspreche es!"

Das Beste Lokal der Stadt, wie er es genannt hatte, war in Wirklichkeit ein heruntergekommener Imbiss, in dem jeder Luca zu kennen schien. Er stellte mich lauter Fremden als sein Guter Freund Maximilian aus Deutschland vor und bestellte für sich und für mich eine Pizza. Ein fetter Bildschirm war an einer der Wände angebracht, aufdem ein Fußballspiel übertragen wurde. Immer wenn ein Tor fiel, jubelten alle wie die Verrückten. Die Stimmung war irgendwie ansteckend und so fing ich ebenfalls an mitzufiebern.

Jenna
Das Hotel war von außen gesehen, ein trostlos wirkender Betonklotz und erinnerte mich auf perfide art und Weise an die Bauten, in denen Tobias und seine leute residierten. Seufzend stieg ich aus und folgte den beiden Erwachsenen in die Lobby.
Was von außen aussah, aös sei man einmal mit einem Komplettguss Teer drübergegangen, erwise sich von innen als très chic.
Doch hatte ich für das ganze Geprunke keinen besonderen blick, ich war müde und wollte einfach nur meine Ruhe, folgte den beiden weiter und war recht froh, daß ich ein Einzelzimmer hatte, so daß ich von ihnen erst einmal erlöst war.
Schnell schloß ich die tür ab, als ich alleine war und stellte mich unter die Dusche, ich war so durchgefroren von der Polizei, daß ich unbedingt etwas Warmes brauchte.
Als ich aus dem Bad kam, sah ich, daß der Zimmerservice eine weiße Karte durch die Tür bhinsurch geschoben hatte, auf der stand, daß Abendessen vor derb Tür war. Vorsichtig öffnerte ich und sah tatsächlich einen Teewagen, den ich zu mir zog.
Ich zog ihn zum Fenster und setzte mich dort in einen bequemen Sessel und sah hinaus in den Abend ...
Wäre Noah jetzt hier, würde der voll abdrehen, er fand solche Schickimickiläden immer total aufregend und würde sich einmal quer durch den ganzen Katalog aus Essen hindurch mampfen, dafür kannte ich ihn zu gut.

Noah

Ich musste Luca quasi nach Hause tragen, da er ein Bier zu viel gerunken hatte, ein wenig bedauerte ich, dass ich nicht einmal angeheitert war. Es machte keinen Spaß zu trinken, wenn der Alkohol keine Wirkung zeigte.
Er lallte etwas vor sich hin, dass sich verdächtig, wie die italienische Nationalhymne anhörte und forderte mich regelmäßig auf mitzusingen. Außerdem versuchte er schon seit gewisser Zeit gewaltsam den Gips von seinem Arm zu entfernen. Als ich ihn davon abhielt und ihm versuchte zu erklären, dass der Arm sonst niemals heilen würde, fing er an mich zu verfluchen und ich musste mich wirklich beherrschen, um ihm nicht noch mehr wehzutun.
"Schlüssel!", befahl ich ihm knapp, als wir endlich wieder vor dem hässlichen Gebäude standen, dass er sein Zuhause nannte. "Was ein Dreck.", murmelte ich auf deutsch, als ich auch noch die Tür für ihn aufschließen musste und ihm einen Schubs gab, damit er sich endlich bewegte und aufhörte fasziniert die Fassade anzustarren.
Ich schleppte ihn all die Treppenstufen zum letzten Stock mit und schickte ihn dann sofort ins Bett, dann blieb ich noch eine Weile in der Mitte des Raumes stehen. Unschlüssig, was ich jetzt tun sollte.
Ich hätte zu gern mit Jenna geredet, aber ich hatte keine Ahnung, wie ihre Nummer lautete. Jetzt bereute ich, dass ich mir nie die Mühe gemacht hatte mir solche Dinge zu merken.

Jenna
Wenn ich die Möglichkeit gehsbt hätte, dann wäre ich am liebsten wieder abgehauen, doch wollte ich nicht, daß die Polizei mich nachts auf der Straße aufgabelte, noch mal würde ich nicht so ein Glück haben.
Nachdem ich den Teewagen leergegessen hatte, ohne wirklich darauf zu achten, was ich eigentlich aß, rollte ich ihn wieder nach draußen und schloß die Tür wieder hinter mir ab.
Gerade, als ich mich wieder in den Sessel verkrochen hatte, klinghelte mein Handy.
"Bist du gut im Hotel angekommen," fragte imch die Stimme am anderen Ende ohne großartige Begrüßung, ich erkannte ihn sofort wieder.
"Danke der Nachfrage, ich bin fast gekillt worden von einem wildgewordenen flugzeug, wurde von der Polizei festgehslten, fühl mich absolut bescheiden und Sie haben nichts Besseres zu tun, als ich so etwas zu fragen,2 blaffte ich in den Hörer, an irgend jemandem mußte ich meinen Frust nun mal ablassen.
"Bleib ruhig und hör mir zu, die beiden werden morgen mit dir zu einem Bahnhof faqhren, dort ist ein Ticket für dich hinterlegt, das nimmst du und steigst in den Zehn-Uhr-Zug, alles weitere dann morgen."
Noch bevor ich etwas sagen konnte, klickte es und ich hörte nur noch ein Tuten.

Noah

Noch ein Tag war vorbei und bist jetzt keine Spur von den Vampiren. Ich wusste nicht, ob ich mich entspannen konnte. Aber vielleicht war es auch zu früh, um das zu entscheiden. Ich war erst seit einem und einem halben Tag hier.
Für heute legte ich mich wieder schlafen, es war noch nicht sehr spät, aber ich hatte nichts besseres zu tun. Morgen würde ich einkaufen gehen, das nahm ich mir noch vor, denn der Kühlschrank war leer.
So lange ich hier lebte, wollte ich mich nicht jeden Tag von Bier ernähren. Das konnte doch nicht gut sein. Nicht einmal für mich.
Gähnend streckte ich mich und schlurfte in das mickrige Bad und machte mich bettfertig. Dann legte ich mich hin und horchte noch einer Weile den Geräuschen.

Jenna

Langsam haßte ich diese Anrufe, es war, als ob man mir hier jede entscheidung abnehmen wollte, als könne ich mein Leben nicht mehr selber bestimmen.
Und man sagte mir noch nicht mal, warum man das alles von mir wollte, ich wollte Informationen haben und was bekam ich? Neue Aufgaben, wie spannend ...
Doch hatte ich wohl keine Wahl, nicht einmal etwas über Noah hatte ich erfahren, dabei klang es doch so, als würde er uns beide im Auge behalten, doch hieß es, daß er in Sicerheit war?
Ich hoffte es, denn es reichte schon, wenn ich in der Bredouille war, nicht daß er auch noch in Schwierigkeiten kam.

Noah

An diesem Morgen stand ich wieder sehr viel früher auf als Luca und ging einkaufen. Opferte sogar dafür 25 Euro.
Ich kaufte Milch, Kaffee und Filter, denn es gab keine Maschine, ein brot, Marmelade, Nutella, frische Eier. Die Einkaufsliste zog sich noch sehr viel länger. Auf jeden Fall kam ich mit zwie vollen Tüten zurück und machte dann das Frühstück.
"Mann, warum kannst du so gut kochen?", fragte Luca mich während er das Brot in seinen Kaffee dippte.
"Man kocht kein brot. Aber danke. Ich frage mich nur, warum du nicht kochen kannst. Du lebst alleine, da sollte man so was können."
Er sah mich ernst an und fuhr sich dann durch die Haare. "Männer kochen nicht, mein Freund." sagte er voller selbstüberzeugung und ich hätte mich vor Lachen fast an meinem Kaffee verschluckt.
Jenna hätte ihn für diese Aussage geköpft, da war ich mir sicher.
"Was gibt es da zu lachen?!" fuhr er mich eingeschnappt an. "Schau dich doch an! Mädchen!" Rief er und versuchte mich zu provozieren. Funktionierte nur leider nicht.
"Wer hat dich gestern nach Hause getragen, hm?"
"Du pennst in meiner Wohnung und bezahlst nicht mal. Zur Hölle!", rief er aufgebracht und knallte seinen Becher auf den Tisch, sodass der Kaffee hin und her schwappte. "Was machst du eigentlich hier? Erklär mir das mal!"
Er hatte schon recht. Wenn jemand einfach bei mir wohnen würde und mir das Handgelenk verdrehte, hätte ich mich das wohl auch gefragt, aber ich konnte ihm nicht antworten.
"Und du vertickst Drogen, richtig?", fragte ich ihn stattdessen und sein Wut verzehrtes Gesicht erstarrte.
"Komm schon, das war offensichtlich." sagte ich noch, als er aufgesprungen war und mich am Kragen packte. "Denk gar nicht daran zur Polizei zu gehen. Das hätte sowieso keinen Sinn." drohte er und ließ mich dann los.
"Keine Sorge. Hatte ich nicht vor.", sagte ich mit einem breiten grinsen.
"Du kannst froh sein, dass ich mein Wort immer halte, sonst hätte ich dich schon längst rausgeschmissen." Er schien sich wieder beruhigt zu haben.

Jenna
Früh am nächsten Morgen - bei einem Blick auf den Funkwecker des Hotels war es gerade mal um halb sieben - wurde ich durch lautes Klopfen an der Tür geweckt.
"Du hast eine halbe stunde, dann unten frühstücken," kam der kurze und doch recht knappe Befehl von meiner 'Mutter' und ich quälte mich murrend aus dem Bett.
Ich hatte so gut wie gar nicht geschlafen, hatte die halbe Nacht wachgelegen und gegrübelt und war doch keinen Deut weiter als am Vorabend. Und das regte mich auf, früher war ich immer jemand, der gut im Lösung finden war, doch wie sollte ich eine finden, wenn nicht mal im Ansatz auch nur ein Hinweis vorhanden war.
Ich würde ja schon beruhigter sein, wenn ich wüßte, daß esw Noah gut geht, doch nein, das erzählte man mir ja auch nicht, aus welchen gründen auch immer.

Ich schafftev es, pünktlich unten zu sein, aß, ohne wieder wirklich hinzusehen, bediente mich nur mehr als ausreichend am starken Kaffee, damit ich wenigstens einigermaßen durchhalten würde, ohne an ort und stelle einzuschlafen.
Nach dem Essen fuhr man mich zu besagtem Bahnhof, dort lag tatsächlich schon ein Ticket für mich bereit, es war eine Fahrt an die österrichische Grenze. Im selben Augenblick, als ich das las, dachte ich unweigerlich an Feli und ihren freundlichen Vater, ich hoffte nur inständig, daß sie überlebt hatten. Gute Menschen gab es heutzutage doch eher selten und diese beiden gehörten dazu.
Seufzend ließ ich mich in das abteil, das vfür mich reserviert war, fallen, wenigstens hatte ich es für mich und mußte mir nicht das nervende Gerplapper von irgend jemandem anhören.

Noah

Dieses Mal ließ ich mich nicht einsperren und während Luca Arbeiten ging, sah ich mir die Stadt im Sonnenlicht an. Ich wusste immer noch nicht, wie genau sie hieß, aber das spielte ja auch keine Rolle.
Jetzt waren viele Menschen hier. Sie alle waren mit irgendetwas beschäftigt, hatten ein Ziel. Das fiel mir zum ersten Mal auf. Kaum jemand schlenderte wie ich einfach nur ziellos durch die Gegend, niemand sah sich wirklich um.
Außer vielleicht vereinzelte Touristen, die sofort aus der Menge herausstachen.
Die Leute schrien herum. Unterhielten sich über zwei Straßenseiten hinweg. Heute schien Markttag zu sein. Es war so laut, dass ich mir die Ohren zuhalten musste, als ich mir etwas zu Essen kaufte. Eine Weile bewunderte ich noch die farbigen Marktstände.

Jenna

Gerade als ich dachte, ich könnte mal ein bisschen entspannen, klingelte mein Handy schon wieder. Langsam ging mir dieser Kasten auf die Nerven, vor allem, da es eh nur einer sein konnte, der mich anrief.
"Zu deiner Information, Noah geht es ganz gut, ich habe ihn unter Beobachtung, er ist zwar nicht in der besten Gesellschaft untergekommen, aber sie ist besser als unterm freien Himmel zu schlafen," höre ich seine Stimme, noch bevor ich etwas sagen konnte.
Leise seufzte ich auf, Noah hatte aber auch immer ein Talent, soch in Situationen zu begeben, die nicht gut für ihn waren.

Noah

Während ich auf meinem Brot herumkaute kam mir eine Idee. Ich verließ den Markt und suchte eine Halbe Ewigkeit, bis ich es endlich gefunden hatte.
Ein Internetcafé, na bitte. So etwas gab es ja wirklich noch! Ich betrat das kleine Geschäft, das mindestens so heruntergekommen war, wie Lucas Wohnung, bezahlte und setzte mich hinter einen der Computer. Die Bildschirme waren so breit und das System total veraltet, dass es wirklich lange dauerte, bis ich mich endlich auf meinem E-Mail-account eingeloggt hatte.
Ich überflog rasch meine E-mails. Das meiste waren irgendwelche Newsletter von
Websites auf denen ich mal angemeldet gewesen war, an die ich mich aber gar nicht mehr richtig erinnern konnte und Jo hatte mir mal wieder geschrieben, aber ich hatte jetzt keine Lust ihm zu antworten, das würde nur heißen, dass ich mir noch mehr Ausreden ausdenken müsste.
Ich machte mich also daran Jenna eine E-Mail zu schreiben, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob das so eine gute Idee war, wollte ich doch unbedingt wissen, wo sie war und wie es ihr ging. Also erstellte ich nur um sicher zu gehen einen neuen Account mit einem Neuen Namen. Das dauerte so lange, dass ich sogar noch einmal nachzahlen musste, aber schließlich hatte ich es endlich geschaft.
Ich schrieb:

Liebste Schwester,

Wenn du das hier liest, dann heißt das wohl, dass du dir tatsächlich deine E-Mail angesehen hast, was mich unglaublich freudig stimmt.

Ich hoffe es geht dir gut und bedauere, dass wir uns trennen mussten.
Leider kann ich dir nicht sagen, wo genau ich mich zur Zeit befinde, aber ich wollte dir mitteilen, dass es mir gut geht. Ich lebe. Großartig, habe mich aber mit meinem Onkel ziemlich gestritten und musste den Urlaub deshalb kurzfristig abbrechen.
Wir sehen uns bald wieder.

LG

Ich sendete zufrieden die E-Mail an ihre Adresse und verbrachte die restliche Zeit damit irgendwelche Online-Spiele zu spielen.

Jenna
Nach einer Weile hörte ich ein leises Piepen und sdah auf mein Handy, jemand hatte mich angeschjrieben, ich hatte schon immer eingestzellt, daß ich eine Nachricht bekommen würde, wenn jemand aus meinem Freundeskreis mir schreiben würde.
Was aber eigentlich nie geschah, deswegen war ich erst verwundett, als ich das Zeichen hörte.
Doch war es Noah, der sich gemeldet hatte und ich lächelte leicht.

Hallo Max, (ich konnte ihn unmöglich Bruder nennen, das ging einfach nicht,

mir tut es auch leid, daß wir gerade so weit voneinander weg sind. Du wirst es nicht glauben, aber ich lebe auch noch, wenn auch nur so gerade eben. Hast du in den letzten Tagen Nachrichten gesehen? Den Flugzeugunfall? Ich war dort am flughafen gewesen und hab gerade so überlebt, bin noch sehr angeschlagen, aber es geht mir einigermaßen.
Und jetzt bin ich auf dem Weg in ein Land, das nicht weit von dir ist, bin unserem eigentlichen Urlaubsziel ein Stück näher, vielleicht überlegst du es dir ja noch und kommst doch nach, es würde mich sehr freuen.

GlG

Vielleicht hatte er ja noch mal die Möglichkeit, meine Mail zu lesen.

Noah

Es war an der Zeit zu gehen und zudem war ich mittlerweile fast pleite.
Vielleicht konnte ich ja irgendwo arbeiten, aber wo? Ich wollte garantiert nicht in irgendwelche dunkle Geschäfte hineingezogen werden. Hatte schon so genug Probleme.
Ich vertrieb mir noch ein wenig die Zeit, ohne wirklich irgendetwas zu tun und kehrte schließlich zu Lucas Wohnung zurück. Dort wartete ich so lange, bis er endlich zurückkam, dabei kam ich mir reichlich bescheuert vor. Wirklich.
Schließlich kam Luca tatsächlich. Er wirkte ziemlich nervös und sein Gesichtsaudruck verdüsterte sich nur noch als er mich sah.
Alle zehn Sekunden sah er auf sein Handy und kaute an seiner Unterlippe herum.
"Was ist?", fragte ich und er ignorierte meine Frage einfach und trat stattdessen fluchend gegen die Eingangsstür, dabei hatte die ihm doch gar nichts getan.

Jenna

Es kam nichts zurück, nicht mal ein Zeichen, daß er sie gelesen hatte. Kopfschüttelnd legte ich mein Handy beiseite und sah aus dem Fenster. In der Ferne waren jetzt schon vereinzelt berge zu sehen, die schneebedeckten Gipfel glitzerten in der Sonne, blendeten mich fast.
Als sich jemand zu mir setzte, zuckte ich kurz zusammen, denn mit ihm hatte ich am allerwenigsten gerechnet.
Freundlich lächelte er mich an und nickte mir zu, sagte allerdings kein Wort, schien aber mein Erstaunen über sein Dasein nicht wirklich verwunderlich zu halten.
Es war der Geschäftspartner von Felis Vater, der bei der Explosion mit dabei war und auch er schien, wie ich auch, kaum verletzt zu sein.

Noah

Ich wartete bis er sich so weit abgeregt hatte und fragte dann erneut. Bestimmt wollte er mir seine Sorgen mitteilen. Wer wollte das denn schon nicht?
Er hörte auf gegen die Tür zu treten und sah mich an und da konnte ich erkennen, dass er Angst hatte. Wirklich Panick.
"Mein Boss hat mich zum Essen eingeladen." rief er so als ob es das schlimmste auf der Welt wäre. Oh mein Gott. Mein Boss hat mich zum Abendessen eingeladen. Ich werde sterben. So in etwa.
Vollkommen unnötig, aber da fiel mir ein, dass er vermutlich nicht so eine Art von Boss meinte und mir wurde der Ernst der Lage bewusst.
Er kam einen Schritt näher und machte Anstalten mir die unverletzte Hand auf die Schulter zu legen. "Maximilian. Mein Freund." fing er an und mir wurden seine Absichten gleich klar.
"Nein." sagte ich schnell, doch er ließ sich nicht entmutigen. "Komm schon. Tu dem armen Luca diesen Gefallen. Du wohnst umsonst bei mir schon vergessen."
Das Argument saß natürlich und ich gab schließlich nach. Ich würde kein Wort mit diesen Menschen wechseln. "In Ordnung." willigte ich schließlich ein.

Jenna

Ich sah kurz auf die Fahrkarte und las, daß die bis zur Endhaltestelle gültig war. Eigentlich sah ich auch nur darauf, damit ich den Mann mir gegenüber nicht beachten mußte, doch schien er nicht unbedingt großen Wert auf eine Unterhaltung zu legen.
Als der Zug endlich hielt, schnappte ich mir mein Zeug und stieg schnell aus, wollte so zügig wie es ging, vom Bahnhof runter und von diesem Mann weg, der mir irgendwie unheimlich war.
Vor dem Bahnhofsgebäude stand ein Taxi, der Fahrer kam direkt auf mich z, als ich an der Straße stand, nicht wissen, wohin.
"Bitte folgen Sie mir, Frau Schulte," meinte er und sah mich auffordernd an. Ich stutzte kurz, doch tat ich dann, was mir gesagt wurde, umsonst würde der Typ meinen Namen nicht wissen ... Und ich war von dem Bahnhof weg.

Noah

Zum zweiten Mal in meinem Leben zwänge ich mich in einen Anzug, den mir Luca geliehen hatte. Zum Glück hatten wir ungefähr die gleiche Größe, auch wenn er ein wenig breiter als ich war und der Stoff etwas locker war. Aber na ja er hatte mich gezwungen.
"Wag es nicht mit deinen hässlichen T-Shirts und Jeans vor ihn zu treten." hatte er gedroht, also hatte ich keine Wahl. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen?
Auf die Krawatte verzichtete ich allerdings, hatte ich doch immernoch keine Ahnung, wie man die band.
Am Ende musste ich natürlich auf Luca warten. Wie konnte man so selbstverlieb sein wie er.
Aber schließlich war auch er fertig. Seine Betonfrisur war erneuert und er versprühte mit jedem Schritt den Geruch nach billigem Aftershave, zudem rauchte er bereits.
Das konnte ja nur ein furchtbar langer Abend werden!

Jenna

Vor einer kleinen Pension hielten wir an und ich stieg aus, unschlüssig, was ich jetzt tun sollte, immerhin hatte ich kein Geld, um mir hier ein Zimmer zu nehmen.
Doch eine Frau, die aus der Tür des Hauses kam, nahm mir diese Entscheidung ab, indem sie mich herzlich begrüßte, als seien wir schon lange bekannt und ich sei nur für ein paar Tage weggewesen.
Sie führte mich ins Innere und drückte mir einen Schlüssel in die Hand, dann zeigte sie zu einer Treppe, die nach oben führte.
"Zimmer 201, Liebes," lächelte sie mich an und ich ging langsam die stufen hoch, noch immer nicht wissend, was mich erwarten würde. Das Zimmer war schnell gefunden ubd langsam öffnete ich es, das Fenster war offen, wie ich an einem Luftzug spüren konnte.
Als ich die tür hinter mir geschlossen hatte, spürte ich die Präsenz eines Vampires und drehte mich ruckartig herum.
"Ich habe dich bereits erwartet," meinte der Mann im dunklen Anzug, der hinter mir stand und mich undurchdringlich ansah.