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Noah


"Das stimmt doch nicht. Ich war nur wütend. Und ich dachte ich wäre nicht gut genug.", murmelte ich. "Aber er doch nicht." Wie konnte er denn zu diesem Schluss kommen? "Na ja. Jetzt kann ich mir zumindest vorstellen, was in seinem Kopf vorgeht.", ich stand schnell auf und half ihm bein Spülen.
"Das verstehe ich sehr gut. Es ging mir genauso.", gab ich zu. Ich wollte, dass er stolz auf mich war. Das hatte mich enorm vorangetrieben, aber.es kam.kein einziges Wort. Jetzt wusste ich, dass mein Vater stolz auf mich war..das war für mich genug. Es war einfach da, man musste es sich nicht verdienen. Es war, weil man Familie war. Ich lächelte leicht vor mich hin.

"Ich glaube, seine Gedanken kann niemand so richtig verstehen, vielleicht nicht einmal er selbst," lachte Luca leise auf und sah ihn an, als er neben ihm am Abwaschbecken stand.
"Er braucht jemand, der für ihn da ist und der ihm zeigt, daß seine schlechte Meinung über sich selbst nicht wahr ist ... vielleicht kannst du ihm zeigen, daß er besser ist, als er denkt," fragend sah er zu ihm hoch.
"Und ich glaube, du würdest dich trotzdem freuen, wenn Finn stolz auf dich ist, oder? Dann beweise es ihm doch, daß er stolz auf dich sein kann, du darfst es nicht einfach erwarten, daß man es ist."

Noah


"Das am wenigsten. Wenn er seine Gedanken verstehen würde, dann wäre ihm doch so einiges klar. Ich weiß nicht, warum Sie denken, dass ich es hinkriegen werde seine Meinung zu ändern, aber ich kann es versuchen...", ich wusste nicht wie, aber das konnte nicht schaden.
"Ich habe es oft versucht. Ich weiß nicht einmal, was ihn stolz macht. Ich habe trainiert bis zum umkippen, ich habe so viel gelernt, wollte unbedingt in die Armee kommen und kämpfen. Dachte das würde ihn stolz machen. Eher das Gegenteil. Es ist gut. Er kann stolz auf mich sein, das würde mich freuen, aber dafür muss ich ihm nichts beweisen. Ich erwarte es auch nicht mehr.", meinte ich ehrlich.

"Es macht ihn stolz, wenn du lernst, ganz einfach ... und damit meine ich nicht, daß du lernen sollst, um ihn stolz zu machen," lächelte Luca leicht. "Aber so wie du klingst, hast du es jetzt wohl verstanden, Noah. Er wollte dir beibringen, daß du nicht für ihn lernen sollst, daß du nicht für ihn besser werden sollst im Kampf und im Training. Finn will, daß du für dich lernst und nicht erwartest, daß andere dir dafür Beifall spenden, du hast zumindest in der Hinsicht etwas von ihm gelernt ... Bescheidenheit," meinte er dann und nickte ihm zu.
"Das ist das Erste, was er seinen Schülern beizubringen versucht. Und du hast es von ihm gelernt, ohne es zu merken."

Noah


Ich sah ihn verwirrt an. Ich konnte mich nicht daran erinnern irgendwas gerlernt zu haben. Bescheidenheit? Wie sollte das sein? Ich hatte zwar realsiert, dass unsinn war Dinge immer für andere Leute zu tun, aber was hatte das mit Bescheidenheit zu tun? Schließlich zuckte es mit den Schultern und nahm es hin. Wir stellten die Gläser wieder zurück an ihren Platz.

Luca lächelte leicht bei seinem Blick, sagte aber nichts weiter, er konnte sich denken, daß Noah ihm nicht so wirklich glaubte. Doch waren es für ihn solche Dinge, die am wichtigsten waren, die gelernt werden mußten, noch bevor man sich dem anderen widmen konnte. Viel zu viele Vampire waren von ihrer Kraft so überzeugt, daß sie nicht mehr einordnen konnten, was Bescheidenheit war.
Oder sie setzten voraus, daß sie andauernd Anerkennung bekamen, zumindest das hatte Noah bei Finn abgelegt.

Noah

"Warum lächeln Sie so?", fragte ich ihn verwirrt. Er sah mich so vielwissend an. Aber wahrscheinlich wusste er auch das meiste und hatte den Durchblick. Manchmal kam ich mir so dumm vor im Vergleich zu diesen allwissenden Vampiren in meiner Gegenwart. Das musste auch normal sein. Zumindest wusste ich jetzt Bescheid, was ich über Finn denken sollte.

"Es ist nichts, keine Sorge," meinte Luca, behielt sein feines Lächeln jedoch bei, was selbst in diesem Kindergesicht wissend aussah. "Mach dir keine Gedanken darüber, Noah. Ich weiß, warum du mich aufgesucht und dieses Gespräch geführt hast, ich denke nicht, daß dies zum Zeitvertreib oder zur Ablenkung deinerseits gedient hat ... nun zur Ablenkung sicherlich, denn ich weiß, daß Jenna heute den ganzen Tag mit jemand anderem unterwegs ist, nicht wahr," fragte er ihn dann.
"Ein junger Vampir, der mir noch nicht vorgestellt wurde ... unüblich für Finn, normalerweise weiß ich von allen, die hier in der Stadt sind," murmelte er, schüttelte dann jedoch den Kopf.
"Ich hoffe zumindest, daß dieser Vampir sich nicht zwischen dich und Jenna drängt, das wäre zu schade."

Noah


Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Sollte es mich noch Wundern, dass Sie das wissen? Wahrscheinlich nicht. Warum sollte mich das ärgern. Ich habe keinen Grund eifersüchtig zu sein.", sagte ich schnell. Das hatte ich hinter mich gebracht. Es war nur ein Zeichen von Unsicherheit.
"Ich vertraue den beiden. Außerdem muss Jenna das selbst wissen. Sie und ich sind nicht zusammen oder so.", fügte ich murmelnd hinzu. Ich war für sie ja nur ein Fremder oder etwas in die Richtung.

"Ich weiß nicht, ob dich das wundern sollte, aber ich spüre schon eine ganze Weile diese fremde Präsenz des Vampirs, er muß zumindest allen bekannt sein, ich glaube aber nicht, daß ich ihn schon einmal gesehen habe. Allerdings habe ich heute früh seine und die Jennas gespürt, wie die beiden fortgegangen sind, außerdem habe ich so meine Informationsquellen," lächelte er.
"Was zwischen dir und Jenna nicht ist, kann noch werden, Noah. Was aber nicht bedeuten soll, daß du sie jetzt aus den augen verlierst, wenn du dich nicht um sie bemühst, dann kann eine Beziehung nicht wirklich entstehen, oder," fragte er ihn interessiert.
"Ich habe bisher leider nur darüber gelesen, da kann ich dir niht weiterhelfen, ich denke nicht, daß ich jemals eine Beziehung führen werde," seufzte er leise.

Noah

"Informationsquellen?", fragte ich ihn interessiert. Klar er wusste ja immer grob, was hier abging. Ich hatte mich schon öfter gefragt, wie ünberhaupt. 
"Ich bemühe mich ja wirklich. Meine Bemühungen gehen übel nach hinten los, Luca. Momentan sind ein paar Tage Abstand vielleicht ganz sinnvoll. Nachdem ich sie vergrault habe. Heißt nicht, dass ich es aufgegeben habe. Ich möchte ihr gerne wieder näher kommen." Ich lächelte leicht. "Schon gut, Sie helfen mir trotzdem weiter."

"Wenn du glaubst, daß ich dir meine Quellen preisgebe, hast du dich geirrt," meinte Luca nur, natürlich wußte er über viele Dinge hier Beswcheid, wie er das anstellte, behielt er jedoch für sich.
"Du darfst sie vor allem nicht unter Druck setzen, denke ich ... Wie warst du denn zu ihr, als eure Freundschaft angefangen hat, vielleicht solltest du so wieder beginnen, etwas aufzubauen," schlug er dann vor, zuckte dann jedoch mit den Schultern. "Tut mir leid, in Liebesdingen bin ich ein schlechter Ratgeber."

Noah


"Das war mir auch klar.", grinste ich schief. "So ist es eh spannender Luca. Sie werden mir kaum Ihre Geheimnisse verraten, richtig."
Ich überlegte kurz. "Ich habe nicht viel gemacht. Wir waren einfach füreinander da. Haben geredet und gespielt, zumindest hatten wir uns, verstehen Sie. Weder ich noch Jenna hattem viele Freunde. Wir sind uns einfach näher gekommen. Sie hat mich beschüzt und ich habe sie zum Lachen gebracht oder so.", ich zuckte mit den Schultern. "Ist nicht schlimm Luca. Sie helfen genug."

"Und warum machst du es nicht genau so ... für sie da sein, mit ihr reden, zeigen, daß du gern in ihrer Nähe bist, sie zum Lachen bringen ... vielleicht bemühst du dich einfach zu sehr, Noah. Sei einfach nur für sie da, sei du selbst," meinte Luca nachdenklich.
"Natürlich hat man sich in den ganzen Jahren verändert, aber man kann doch alte Erinnerungen wieder erwecken ... gemeinsame Erinnerungen, vielleicht gibt es hier ja auch etwas, was ihr zusammen machen könnt, was euch früher verbunden hat ..."

Noah


Ich nickte. "Ich bemühe mich wohl wirklich zu sehr. Ich habe nur das Gefühl, sie mag mich selbst nicht mehr sonderlich. Was uns früher verbunden hat hmm...", meinte ich nachdenklich. Viel geimeinsam hatten wir noch nie gehabt was Interessen anging, aber wir waren immer gegenseitig füreinander dagewesen. Ich hatte bei ihrem Kram mitgemacht und sie hatte meine Interessen ertragen. Aber vielleicht war das auch egal. Hauptsache wir waren zusammen und hatten Spaß dabei. Ganz locker. Ich hatte mir früher auch keine Gedanken darüber gemacht ihr zu gefallen..

"Vielleicht spürt sie ja den Druck, unter den du dich bei der ganzen Sache setzt, so was würde mich auch abschrecken," überlegte Luca. "Aber sie hat hier ja nicht wirklich viele, mit denen sie reden kann, was bringen ihr da ein paar Tage abstand von dir? Sie wird sich nur einsam fühlen, auch wenn Finn und Simon ihr Gesellschaft leisten, so sind die beiden ja nicht wirklich ihre Generation und sie sind ja auch nur auf ihre Gesundheit bedacht."

Noah


"Ich schätze Sie haben Recht. Ich dachte nur, sie will mich vielleicht nicht sehen, nach. Deshalb wollte ich ihr etwas Zeit geben." Aber vielleicht war das auch nicht richtig.
"Ich weiß nicht einmal, weshalb ich mir so einen Druck mache. Ich kenne sie dich. Wir sind ewig befreundet. Ich wollte ihr nur gefallen, schätze ich. Aber darum geht es gar nicht, richtig?"

"Warum bringt es euch weiter, ihr zu gefallen, wenn du das selbst nicht gut findest? Es bringt doch nichts, ihr etwas vorzumachen, was du nicht bist. Ich denke aber, ihr bekommt das beide sicher hin," lächelte Luca und nickte ihm aufmunternd zu.
Dann erstarrte er für einen kurzen Moment und sah dann besorgt aus. "Draußen scheint Unruhe unter den Wachen zu sein," meinte er dann.

Noah


Ich nickte. Okay vielleicht wollte ich sie ein wenig beeindrucken, aber ich wusste doch, dass es nicht Jennas Art war so etwas zu mögen. Es hatte sie nur aufgeregt. Ich sollte einfach ich selbst sein. Sie nicht anders behandeln und das hatte ich getan.
Ich sah ihn ernstaunt an, lauschte dann und bemerkte es selbst.
"Wollen Sie hingehen Luca? Sollen wir nachschauen?"

"Nein, ich bleibe lieber hier, du kannst natürlich gerne nachschauen," wehrte Luca ab. "Ich glaube, sie sind auch schon wieder ruhiger ... Finn ist bei ihnen, da haben sie eh nichts zu sagen, wenn er auftaucht," lächelte er.
"Simon ist auch bei ihnen ... scheint, als wäre er verletzt, zumindest hat er Schmerzen," sagte er besorgt.

Noah


Noch ehe er zuende gesprochen hatte, war ich aus der Küche gelaufen und sprintete durch die Gänge des Bunkers bis nach draußen. Mein Vater war verwundet. Das konnte jetzt nicht sein. Ich lief zum Waldrand, jetzt konnte ich Finns Stimme hören, die durch den Tumult schnitt und alles zum schweigen brachte. 
Ich schob einige der Soldaten bei Seite, es war mir auch egal wie böse sie mich ansahen. Ich beugte mich besorgt zu meinem Vater herunter.

"Noah, was machst du denn hier," fragte Simon und richtete sich auf, hielt sich die Seite, Blut oder eine Wunde waren nicht zu sehen, trotzdem verzog er das Gesicht. "Keine Sorge, mir geht's gut," sagte er und stand auf, hielt die Hand noch immer an die Rippen gedrückt.
"Keine Sorge, Noah, dein Vater ist in Ordnung," meinte Finn knapp.

Noah


Ich sah meinen Vater skeptisch an. Schob dann seine Hand bei Seite und tastete seinen Brustkorb ab. 
"Deine Rippen sind gebrochen.", meinte ich knapp und sah kurz zu Finn. Von wegen. 
Ich stüzte ihn, als er aufstand. "Vielleicht legst du dich besser hin.", meinte ich besorgt. Ich verstand nicht, wie das überhaupt möglich war. Knochenbrüche heilten normalerweise sofort. Außer Silber war irgendwie im Spiel gewesen.

"Es gab hier nur ein Handgemenge, in das Finn und ich eingeschritten sind," erklärte Simon ruhig und sah Noah an. "Du mußt dir wirklich keine Sorgen machen, Junge, ich komm schon klar," sagte er dann bestimmt und sah kurz zu Finn, der ihm zunickte und mit den Soldaten verschwand.
"Keine Sorge, wir wurden nicht angegriffen, nur hat Kimball für einige Verwirrung und Aufsehen gesorgt."

Noah


Ich atmete erleichtert auf, als die anderen Soldaten wegwaren. Ich hatte keine Lust auf ihr Gegaffe. Finn war allerdings auch gegangen. Ich nickte und stüzte ihn bis zum Bunker.
"Was meinst du, was hat Kim gemacht? War Jenna bei ihm, ist alles okay bei ihr?", fragte ich ihn auf dem Weg.