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"Belletristik besteht nicht aus Gedichten, Noah. Und das Latein, welches du brauchen könntest, falls du doch Jura studieren willst, hat nichts mit Gedichten zu tun, das sind fade und langatmige Gesetztestexte, die schon in unserer Sprache ermüdend sind," klärte Simon ihn weiter auf, Noah stellte sich das in seinen Augen zu leicht vor.
Er ging mit Noah vor die Tür.
"Nun, vioelleicht solltest du dich für Ballett interessieren, um eleganter zu werden," schlug Simon ihm vor. "Wenn du nicht mehr wie ein Trampeltier vor den anderen wirken willst, wäre das eine gute Möglichkeit, dem entgegenzukommen, oder?"

Noah


"Oh okay. Also andere Texte? Ich kenne mich da jetzt auch nicht soo aus, um ehrlich zu sein.", meinte ich verlegen. Literatur war nicht meine Expertiese, auch wenn ich gerne las. Luca hatte da viel mehr Ahnung als ich.
"Ich finde es cool, wie die Verhandlungen im Gericht stattfinden. Ich wie man mit den Leuten umgeht dort. Aber ich bin mir etwas unsicher, ob Teile des Studiums mir nicht zu trocken wären. Ich weiß es immer noch nicht genau." Was sollte ich bloß studieren?
Ich blieb kurz stehen und sah an mir herab. "Ich weis nicht, glaubst du ich habe das Zeug zum Baletttänzer? Außerdem bin ich doch zu alt dafür, oder? Fängt man mit so was nicht früher an? Ich habe mich schon so mit Walzer gequält. Balett ist höhreres Niveau. Außerdem will ich nicht diese Anzüge tragen.", ich erschauderte.

"Ich werde mit dir keine lateinischen Gedichte durchgehen, falls du das gehofft hast, ich kann dir nur ein paar Grundlagen vermitteln, die Sprache kann ich dir unmöglich vollständig beibringen, das schaffen wir in einem Jahr niemals, vor allem, wenn es nur einmal in der Woche für ein, zwei Stunden ist," sagte ihm Simon ehrlich.
"Was du letztenendes studierst, entscheidest du ganz alleine," er legte seinem Sohn freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. "Weder deine Mutter noch ich noch irgend jemand anderes hat dir dort reinzureden, selbst der Graf läßt dir da freie Hand, wenn du trotzdem für ihn arbeiten willst," ermutigte er ihn weiter.
"Ich weiß nicht, ob du es zum Ballettänzer schaffen würdest. Es gibt sicher auch Kurse für Erwachsene, schau dich doch mal im Internet um, da findest du sicher Antworten. Und ob man dann dort in dementsprechenden Anzügen aufkreuzen muß, kann man ja erfragen, falls du daran Interesse hast."

Noah


"Nein nein. Schon gut. Tu was du kannst. Ich würde ja auch öfter mit dir lernen, wirklich. Aber ich habe einfach nicht so viel Zeit. Wir könnten Samstag und Sonntag machen. Nur eigentlich wollte ich mich an dem Tag öfter mit Jenna treffen. Fürs Erste hätte ich da dann wohl Zeit." Bei der Sache mit Jenna.
"Ich weiß. Das macht es so schwierig. Wenn ich jetzt aber Kunst studiere, welchen Nutzen hat das überhaupt für den Grafen. Ich könnte seine Familie portraitieren oder so.", lachte ich auf.
"Meinst du das auch ernst mit dem Balett. Ich denke die Leute würden mich dann auslachen. Ist nicht gerade männlich so was, oder? Vielleicht lasse ich es besser." Ich wollte da nicht auffallen.
"Gibt es irgendwas, was wir zusammen machen könnten? Wir haben schon öfter Karten gespielt. Da bist du echt wirklich gut drin. Wir könnten irgendeine Aktivität draußen machen." Ich sah ihn ratlos an.

"Daß du am Samstag Zeit hast, heißt nicht unbedingt, daß ich ebenfalls immer Zeit habe, ich kann mich gewissermaßen nach dir richten, aber wenn ich gebraucht werde, dann kann ich auch nichts machen. Zur Zeit arbeite ich samstags viel für Finn oder den Grafen, da in der Woche ja meist das Gericht ist oder ich andere Sachen zu tun habe. Du siehst, ich habe ein ebenso vielbeschäftigtes Leben wie du. Und du hast sicher auch genug zu tun, um deine Samstage vollzupacken, du hast jetzt Kim wieder, Leif, du wolltest auch zu Loki ... ich könnte da sicher noch weitere Dinge aufzählen," lächelte Simon, auch sein Sohn hatte seinen Tagesablauf, den man schlevht ändern konnte.
"Welchen Nutzen hat es für den Grafen, wenn du Jura studierst, er hat seine Anwälte, die er sicher seit Jahren kennt oder denkst du, er wirft einen von ihnen raus, nur damit du bei ihm anfangen kannst," fragte er ihn ernst.
"Warum sollte man dich für etwas auslachen, was du ausprobieren willst, es gibt auch genügend männliche Balletttänzer. Wahrscheinlich aber hast du recht, ich bin mir sicher, so eine Ausbildung wäre eh viel zu schwer für dich. Was würdest du denn für draußen vorschlagen, was wir gemeinsam machen können?"

Noah

"Sorry. Du hast Recht. Bist auch beschäftigt. Was machst du eigentlich genau für den Grafen und Finn? Ein Arzt bist du jedenfalls nicht. Scheint ja relativ egal zu sein, was man beruflich ist. Ich meine ich wollte ja niemandem den Job nehmen, aber ich dachte mit dem Studium könnte ich zumindest irgendwas Nützliches tun. Ich verstehe eh nicht, wie ich beim Grafen arbeiten soll. Er hat mir nen Job versprochen, aber ich kann mir nichts darunter vorstellen.", ich sah ihn fragend an.
"Wenn ich mich dahinterklemme, dann mache ich auch Balett, aber da müsste ich Zeit reinstecken, die ich momentan nicht dafür habe. Gar nicht." Ich hatte ja so kaum Zeit. Noch ein Hobby hätte es gesprängt.
"Keine Ahnung. Ähh Minigolf spielen, Frisbee werfen, Federball, Tennis? Klettern? Was kann man noch zu zweit machen? Karaoke? Was weiß ich.", ich hatte wahllos Dinge aufgezählt.
"Mit meinem Freunden machen wir immer das Gleiche. Nicht von dem jedenfalls. Sagt dir was davon zu?"

"Was ich genau für den Grafen mache, kann ich dir nicht sagen, ich unterliege wie alle anderen seiner Mitarbeiter einer Schweigepflicht, tut mir leid. Es ist zeitaufwendig und ich kann mich über zu wenig zu tun nicht beklagen," wich Simon seiner Frage aus, er hatte ihn zumindest nicht angerlogen, mehr konnte er allerdings nicht preisgeben.
"Der Graf hat dir eine Arbeit versprochen, er ist eine riesige Firma, da kann man sicher viel machen. Sicher kannst du dir dort auch mit aussuchen, in wieweit du das händeln willst, zuerst steht dir ja erst einmal der Mitaufbau der übernommenen Black-Firma bevor, zu der du dich bereiterklärt hast, da gibt es sicher auch viel Rechtliches, was geregelt werden muß. Allein mit dem Wiederaufbau werden du und die anderen, die er auswählt, Jahre beschäftigt sein, also würde ich mir um einen konkreten Job keine Sorgen machen, zumindest vorerst nicht, dein Aufgabengebiet erschließt sich vielleicht dann auch ganz von alleine," überlegte Simon, das war in seinen Augen am schlüssigsten.
"Du könntest dein Training auch runterschrauben, um am Ballett teilzunehmen ... nur so als Vorschlag, aber ich glaube, da stoße ich bei dir sicher auf Gegenwehr, ich könnte dir noch sagen, daß du dir auch nen privaten Tanzlehrer suchen könntest, wenn es dir zu peinlich vor anderen Leuten ist, allerdings würde das dann auch härter werden als mit anderen zusammen, aber auch individueller. Zujmindest könnte der an deiner Körperhaltung arbeiten, die ist zugegebenermaßen naja ... wenn ich so laufen und stehen würde, dann würde ich auch ein Trampeltier sein," grinste Simon ihn an.
"Was bringt es dir, etwas zu machen mit mir, was du nicht kannst, das müßtrest du dann ja auch erst lernen und du hast ja gerade selbst gesagt, noch ein Hobby ist zu viel."

Noah

"Streng geheim also. Ich verstehe. Ich frage nicht mehr weiter nach. Aber so wie es klingt, ist es sinnvoll für mich Jura zu studieren. Vielleicht bleibe ich einfach bei meiner ersten Intuition." Ich liebte es zu Malen, aber beruflich war das ein sehr unstabiler Weg. Das war mir bewusst. Was sollte denn nach dem Studium kommen, auch wenn dieses wohl mehr Spaß machen würde.
"Mein Training runterschrauben, ich weiß nicht. Ich liebe es zu Boxen, aber ich bin momentan eh nur noch alleine mit einem Boxsack, jeden Sportkampf kann ich vergessen und so kann ich an nichts wachsen. Klar noch präziser und schneller werden kann man immer. Es ist ein wenig langweilig momentan und ich trainiere auch nur, um in Form zu bleiben meistens. Der Kick vom Anfang fehlte mir. David hatte mir alles beigebracht was er wusste. Mein Trainer konzentrierte sich auf die Neuen. So viel dazu.
"Meine Körperhaltung? Dabei hat Amaniel da doch so viel Wert drauf gelegt! Ist sie wieder schludrig geworden, oh.", ich richtete mich auf. "Du meinst das ernst mit dem Ballett, oder? Wo treibe ich denn einen Privatlehrer auf und das Geld dafür?", fragte ich ihn. Die Vorstellung war komisch genug.
"Nein nein. Das sind Dinge, die ich auch so hinbekomme. Keine Sorge." Dafür brauchte ich nun wirklich keine große Übung. "Also was denkst du?"

"Ich habe dir ja gesagt, laß dir von niemandem reinreden, was du machen willst später, denk dran, du hast jede Menge Zeit um verschiedene Sachen auszuprobieren, immerhin lebst du ja lange genug," meinte Simon, er sah die Sache lockerer, er blieb ja auch nur bei seinem Beruf, weil es für ihn nichts Schöneres gab als zu helfen. Noah mußte ja nicht den gleichen Weg gehen, ihm standen einige Wege offen.
"Nein, ich meine es nicht ernsdt mit dem Ballett, damit hast du angefangen, Noah. Allerdings meine ich es ernst mit deiner Körperhaltung, die läßt doch mehr als zu wünschen übrig, wenn ich ehrlich bin," sagte er ruhig.
"Ich habe mir sagen lassen, daß deine Sangeskünste nicht gerade die besten sind, also wäre es fpr mich fraglich, ob du Karaoke hinbekommen würdest, ohne daß mir die Ohren nach innen wachsen."

Noah


"Ja. Ich kann immer noch Kunst studieren. Das stimmt allerdings. Dann sollte ich mit was anderem anfangen vielleicht. Das ist ein Plan. Schließlich lebe ich ewig und muss nicht in diesen menschlichen Dimensionen denken!" Darüber war ich auch nicht gerade glücklich. Ewig leben wollte ich gar nicht.
"Also liegt es an meiner Körperhaltung. Kannst du mir sagen, wie ich richtig stehen sollte und ich versuch's. Ehrlich. Du wirst schon sehen. Und übrigens Musik ist noch ein Hobby von mir. Ich habe angefangen mit Gitarre, obwohl ich nicht singen kann, wenn du meinst. Den Rest können wir trotzdem noch alles machen. Kein Problem."

"Ob du ewig lebst, das entscheidest ebenfalls du, du mußt es ja nicht. Du kannst es auch so machen wie andere und nach einem gewissen Zeitraum abtreten, um es salopp zu sagen. So werde ich es machen, falls mir nicht vorher etwas passieren sollte," Simon war sich durchaus bewußt, daß ein Leben in Ewigkeit nichts für ihn war, deswegen hatte er sixh schon genug Gedanken darüber gemacht.
"Nein, es liegt nicht am alleinigen Stehen, es scheint, als müßtest du einiges wieder neu lernen, ich würde sogar soweit gehen, daß dein Boxen mit daran schuuld ist, da du dort eher grobmotorisch arbeitest, deine gesamte Feinmotorik müßte aufgefrischt werden und dazu habe ich zuwenig Talent und Erfahrung, um es dir beizubringen, in dieser Hinsicht wäre ich leider ein sehr schlechter Lehrer," gab Simon zu, er scheute sich nicht, auch etwas zuzgeben, wenn er es nicht konnte und hier sah er seine Möglichkeiten erschöpft.
"Ich weiß nicht, ob du singen kannst, ich habe nur gehört, daß du es nicht sonderlich gut beherrscht. Und Frisbee sowie Minigolf ist nichts für mich, ich wüßte nicht, wo man hier klettern könnte, also erschöpfen sich deine Vorschläge auch schon wieder."

Noah


"Ich habe das Gleiche gedacht. Aber ich möchte Jenna nicht alleine lassen. Ich will an ihrer Seite bleiben. Deshalb werde ich es wohl nicht tun können. Weißt du, ich denke wir brauchen uns gegenseitig.", ich lächelte gedankenverloren.
"Klar, du kannst mir nicht helfen, also was schlägst du vor? Ballett oder gibt es noch ne andere Möglichkeit. Einseitige Belastung ist sicher auch nicht gut. Das sehe ich ein. Grobmotorik, ich weiß nicht." Ich sah ihn fragend an. Wenn das wirklich ein Problem war.
"Es gibt Kletterhallen. Vielleicht micht heute. Wann anders.", wir waren um den Block gegangen. "Du machst es mir auch nicht gerade einfach.", grinste ich meinen Vater an.

"Vielleicht wird Jenna auch nicht ewig leben, wr kann das jetzt schon sagen, sie ist angreifbarer als zum Beispiel Kim, der wird es allerdings schwer haben, seinem Leben irgendwann ein Ende zu setzen. Außerdem weiß ich nicht, ob du Jenna damit einen Gefallen tust, nur wegen ihr weiterzuleben, das wäre genau so, als wenn du im Umkehrschluß sagen würdest, wenn sie umkommt, lebst du auch nicht mehr," meinte Simon dazu nur, letzlich mußte Noah das aber selbst entscheiden.
"Ich weiß nicht, was es sonst für Möglichkeiten gibt, tut mir leid, bei mir liegt es an der Erziehung durch meinen Vater, ich kann schon keine falsche Haltung mehr einnehmen, da er mir die richtige mit nicht gerade schönen Methoden beigebracht hat. Wenn dein interesse da wäre, hätte ich gesagt, geh auf eine Schule für Butler, wenn die sich nicht richtig halten, wer dann," lachte er auf.
"Ich habe nie gesagt, daß ich einfach bin oder es jemandem einfach mache, das kann ich aber auch nur zurückgeben."

Noah


"Nein. Ich bleibe an ihrer Seite, wenn sie es möchte. Das habe ich schon vor ner Weile entschieden. Ich weiß nicht, wie lange sie wirklich lebt, aber in der Zeit werde ich für sie da sein. Danach ist danach. Das können wir noch nicht mit Sicherheit sagen. Kim kann ich auch zur Seite stehen. Passt doch."
Ich sah ihn nachdenklich an. "Eine Butlerschule also. Hm.", ich musste an Johannes denken. Das war sicher keine leichte aufgabe und die Ausbildung musste ganz schön krass sein.
"Na klar. Ich bin schließlich dein Sohn.", lachte ich auf. "Wir sind uns verdammt ähnlich. "

"Es ist deine angelegenheit, ob du die Opferrolle spielen willst für Jenna aber so wie ich sie einschätze, würde sie das nicht wollen, sie ist kein Mensch, der sich freut, wenn sich jemand für sie aufopfert und sein Leben nach ihrem ausrichtet. Ich kann dir nur den Rat geben, es seinzulassen, sie nicht mal darauf anzusprechen, ansonsten gibt es gleich den nächsten Streit," riet er ihm, er wollte nicht, daß sein Sohn noch unglücklicher wurde wegen Jenna, das war es nicht wert.
"Zumindest lernst du in einer Butlerschule Präzision, Geduld und eben Feinmotorik, aber das kostet auch nicht gerade wenig, fürchte ich. In England wirst du eh nicht angenommen, in wieweit die Schulen hier Leute annehmen, weiß ich nicht. "

Noah

Ich schüttelte den Kopf. "Nein. So sehe ich das nicht. Ich opfere mein Leben nicht für sie auf. Ich mache mein eigenes Ding, so ist das nicht. Aber ich möchte ganz einfach bei ihr bleiben.", meinte ich.
"Warum nicht in England? Zu Elitär? Weißt du, ich kann mir das eh nicht leisten. Das Geld haben wir nicht. Weder ich, noch Maria. Und du bezahlst schon diese extrem teure Privatschule.." nach mehr wollte ich ihn nun wirklich nicht fragen.

"In englischen Butlerschulen ist es für die Neuzugänge geradezu Pflicht, aus einer gutsituierten und adeligen Familie zu stammen, immerhin könnte man es in die Dienste des Hochadels dort schaffen und die nehmen niemand 'Normalen'," erkllärte Simon ihm, der Adel hatte ja auch seinen Ruf zu wahren.
"Tut mir leid, daß ich nicht adelig bin, zudem vergeben diese Schulen kein Stipendium, weil die Familien, die ihre Kinder dorthin schicken, sich das allemal leisten können."

Noah


"Ah. Verstehe. Ist mir egal, ob du adelig bist oder nicht. Ist doch gut so. Früher habe ich vielleicht gedacht, dass es gut gewesen wäre super reich aufzuwachsen, aber das macht das Leben auch nicht besser. Ich meine schau dich an.", ich stieß ihn grinsend an. "Ich arbeite mich lieber selbst hoch und verdiene mein Geld. Und wenn ich dann viel angehäuft habe irgendwann, dann habe ich es selbst geschafft und kann stolz auf mich sein, weil ich meiner Familie ein gutes Leben bieten kann, verstehst du?" Ich grinste ihn an.
"Dann wird aus mir halt kein Butler. Kann auch so an meiner Körperhaltung arbeiten. Ich kann doch Johannes fragen, obwohl der sicher auf keine Zeit hat."

"Geld macht nicht zwangsläufig glücklich. Stell dir vor, du könntest dir ohne Mühe alles kaufen, was du willst, würdest du auf Dauer da wirklich Freude dran haben," fragte Simon ihn. "Für mich jedenfalls ist etwas wertvoller, wenn ich dafür gearbeitet habe, um es mir leisten zu können, andere mögen das anders sehen, aber ich bin da wohl eh ein wenig altmodisch," lächelte er leicht.
"Johann kann dir aber schlecht schreiben, wie du dich halten sollst, er kanns ja schlecht kontrollieren, oder?"

Noah


"Ich weiß nicht. Ich war noch nie in dieser Position, Simon. Deshalb. Vielleicht. Aber wenn du die Frage so stellst, dann vermutlich eher nich.", ich bemühte mich mich so zu halten, wie Amaniel es mir beigebracht hatte.
"Er könnte es mir zeigen, denke ich. Das reicht ja. Aber er ist zu beschäftigt. Als ich in London war, durfte ich trotzdem eine Nacht bei ihm pennen. Das war nett. Obwohl ich mich nicht angekündigt hatte. Ich mag Johann. Er war immer sehr gut zu mir."

"Es wäre jetzt auch nicht schlim gewesen, wenn du die Frage anders beantwortet hättest, ich war auch nie in der Situation, Geld auszugeben, wie ich es konnte. Ich habe mir mein Geld mit Nebenjobs verdient, um ehrlich zu sein, von meinem Vater bekam ich kaum etwas und nachdem ... nachdem das mit Alex und seiner Mutter passiert war, bekam ich gar nichts mehr. Ich war auf einer Schule für reiche Studenten, hatte aber im E_ndeffekt am wenigsten Geld zum Ausgeben," lächelte Simon, dies hatte ihn jedoch unabhängiger gemacht und deswegen empfand er dies eher als Vorteil.
"Es bringt dir nicht viel, es dir nur zu zeigen, so was muß wieder antrainiert werden, das dauert und ich denke, daß Johann dafpr tatsächlich keine Zeit hat, solange er im Dienst des Grafen steht, hat er keinen Urlaub mehr gehabt. Von der Zeit im Bunker mal abgesehen, ich denke, das wird für ihn so etwas wie Urlaub gewesen sein."

Noah


"Es war ne rhetorische Frage. Das ist mir schon aufgefallen. Simon mir ist es ehrlich egal, wo du herkommst oder wie viel Geld du hattest. Aber jetzt verstehe ich deine Unstände etwas besser. Ist auch was. Geld ist nicht alles, das stimmt. Meine Familie ist mir wichtiger, aber ich will auch, dass sie im Wohlstand lebt. Da bin ich ganz ehrlich." Das Haus war schon wieder in Sicht.
"Deshalb war Johann so locker dort. Aber Ruhestand, das ist eh nichts für ihn. Er braucht seine Arbeit. Na ja. Im Notfall muss ich halt zu dem Spezialisten gehen wegen meiner Haltung. Oder ich versuche es wirklich mit Ballett.
Ich schloss die Haustür auf. Drinnen schlug uns Essensgeruch entegen. Der Tisch war auch schon gedeckt. Ich bedanke mich bei Maria dafür. Das hätte sie nicht tun müssen.
Wir setzten uns gemeinsam an den Küchentisch. Ich aß so viel ich konnte. Simon hatte sein Wasserglas vor sich stehen.

"Was bringt dir denn Wohlstand ein? Es ist doch wichtig, daß man sich versorgen kann, ohne Angst haben zu müssen vor der Zukunft. Dazu braucht man doch keinen Wohlstand. Aber du denkst da materialistischer als ich, sehe ich ja ein," wehrte Suimon eine weitere Diskussion ab, in dieser Hinsicht würde er mit Noah nie auf einen Nenner kommen.
"Von welchem Spezialisten redest du," fragte Simon ihn dann etwas verwirrt.
Das Essen bei den dreien verlief von Simons Seite aus recht still, er hing eher seinen Gedanken nach, schien dadurch eher leicht abwesend zu sein, auch wenn er auf alles achtete, was ihn umgab.

Noah

"Schließ dich ruhig Jenna an. Ihr habt da die gleiche Meinung, die ich nicht teile. Niemand kann mir weismachen, dass die Welt nicht leichter ist  ohne Geld. Also kann es ja nicht schaden mehr davon zu haben.", ich verschränkte die Arme. 
"Aber wie du meinst. Ich meine nen Orthopäden oder so. Du meinst doch ich habe ne falsche Körperhaltung. Simon!" Ich versuchte meinen Vater aus den Gedanken zu reißen. Er war mal wieder in seine Welt abgedriftet, wie es schien. Das war nicht ungewöhnlich bei meinem Vater. Er hatte öfter diese Momente. Bor allem, wenn wir zu dritt waren. 
"Oder was meintest du?" Ich schob meinen Teller weg. Meine Mutter beobachtete uns nur neugierig.

"Nun, ich schließe mich keiner Meinung an, Noah, ich bilde mir meine eigene. Es kommt ganz auf die Art an, wie du lebst, ob dein Leben mit oder ohne Geld leichter ist. Ich habe jahrelang ohne einen einzigen Cent gelebt und ich war nicht unglücklich, mir hat nichts gefehlt. In der Siedlung brauchten wir kein Geld, ich würde fast behaupten, daß die Kinder dort sorgloser aufgewachsen sind als hier. Aber da kannst du nicht mitreden, du kennst das Leben dort ja nicht," Simon sah nicht ein, daß er sich mit jemand anderen in eine Schublade stecken lassen sollte.
"Klar, geh zu einem Orthopäden, mal sehn wie lange du geheimhalten kannst, was du bist. Viel Spaß beim Erklären," fügte er trocken hinzu.