Die Verblendung

Ich habe verstanden Dorian müsste seinen Vater fragen
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"Ja. Das hatte mir uhm dieser Kim auch gesagt. Na ja. Ich gebe mein bestes irgendwie zu kommunizieren." Julian lachte.
"So eine alte Freundin von ihnen oder so? Also waren Jäger eigentlich Vampire. Gab es da auch Menschen oder nur Vampire?" fragte Julian weiter. "Und wie habt ihr, Sie, gearbeitet?"

Wie kommst du denn auf seinen Vater?
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"Ja, das kännte man so sagen, bis vor einem Jahrhundert oder ein wenig mehr, war sie auch noch als Seele in unserem Seelenspiegel vorhanden, aber jede Seele muß nun einmal gehen. Aber so hat sie ihren Frieden gefunden, was jedem zu wünschen ist, desssen Zeit gekommen ist," lächelte Luca leicht, wenigstens hatte dieser Gedanke etwas Tröstliches.
"Damals waren es nur Vampire, weil Menschen noch nicht die Möglichkeiten wie heute hatten, gegen Vampire anzukommen. Hätte mein Vater Menschen ausgewählt, so hätte er sie in den sicheren Tod geschickt. Meine Aufgabe war es, herauszufinden, wo es Probleme mit Vampiren gab, wo besondere Gefahr für Mensch und tier bestand und ich habe Gruppen zusammengestellt, die sich darum gekümmert haben. Wenn wir Glück hatten, dann kannten wir die Vampire, die Ärger gemacht hatten und deren Fähigkeiten und konnten die Gruppen dementsprechend anpassen."

Habe mich verlesen
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"Mein Beileid.", sagte Julian. Er wusste wie es war jemanden zu verlieren. Nicht einfach. Aber Luca schien damit seinen Frieden geschlossen zu haben.
"Okay. Also war es wie eine Polizei für Vampire, sozusagen?“, fragte Julian. Eine Kontrollinstanz für Vampire.
" Warum gibt es die Jäger nicht mehr. Die Jäger des Grafen, meine ich."

"Nein, Polizei würde ich dazu nicht sagen. Sie haben die Aufgabe bekommen, zu richten und keie Gnade zu zeigen. Die menschlixhe Polizei ist nur dazu da, daß Verbrecher gefaßt werden, die Jäger des Grafen sind da schon die höhere Instanz," berichtigte ihn Luca, Julian sollte da schon die Wahrheit erfahren, schönreden brachte hier nichts weiter.
"Die Jäger des Grafen gibt es nicht mehr, seitdem Nora ihre Leute losgeschickt hat. Was sie euch mit Sicherheit auch nicht erzählt haben ist nämlich, daß viele ihrer Opfer nicht die Vampire waren, die einen Menschen angefallen haben, sondern einer unserer Jäger. Man hat euch mit Sicherheit Mitschnitte aus den Nachrichten gezerigt, vielleicht hast du schon welche gesehen, in denen zwei oder mehr Vampire zu sehen waren. Wenn das der Fall war, dann war einer davon von uns, da ein Vampir niemals in Gruppen jagt. Um einen Menschen anzufallen, braucht es nicht mehr als einen und Vampire teilen ihre Opfer auch nicht gerne, außer sie wollen es einem Geliebten oder Freund zum Geschenk machen. Das gemeinsame Trinken von einem Menschen ist ein absoluter Vertrauensbeweis und wird heute nur noch sehr selten praktiziert."

"Dann nicht Polizei. Noch weiter." meinte Julian nachdenklich. Er versuchte das zu verstehen. Scheinbar entschieden diese Jäger auch über das Leben der etwaigen Vampire.
CDas wusste ich nicht. Es sah so aus als würden mehrere Vampire gleichzeitig Jäger und Menschen anfallen. Als würden sie sich systematisch an schwächeren auslassen. Das haben sie uns jedenfalls gesagt oder so suggeriert zumindest." Julian schüttelte den Kopf. Scheinbar war das auch Manipulation am Ende. Zumindest eine Art von.
" Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Ich habe das Gefühl Nora hat und fast nur mit Lügen gefüttert." Julian zog die Schultern hoch.
" Und jetzt wurden die Jäger alle... Getötet. Von den Jägern?", fragte er Luca dann. "Hat der Graf vor wieder eine Gruppe einzusetzen?"

"Der einzige Grund, weswegen Vampire Menschen anfallen, ist Nshrungsaufnahme. Es gibt einige alte Vampirfamilien, die da anders sind und regelrechte Jagdspiele veranstalten, aber das würden sie nicht in irgend einer Stadft in dunklen Gassen machen. Das ist dann so ähnlich wie bei einer Treibjagd, nur daß es eben kein Wild ist, was gejagt wird. Und auch dabei kommen selten Menschen um, es ist nur eine alte Tradition dieser Familien. Das ist nicht entschuldbar, ixh weiß, aber man bekommt das bei ihnen nun mal nicht aus den Köpfen. Mein Vater hat es oft genug verscht, deswegen halten sich diese Familien eher im Verborgenen auf," Luca war schon klar gewesen, wie Nora das Ganze verkauft hatte, es mußte Wirkung bei den Menschen zeigen, eine Wirkung, die die Wut auf die Vampire nur noch weiter anfachte.
"Ich kann Nora nicht uhterstellen, daß sie euch angelogen hat. Sie hat euch ihre Sichtweise auf die Dinge gezeigt. Man kann auch von einer falschen Sichtweise überzeugt sein, wenn man Haß auf eine Person und deren anghänger hat, das solltest du auch in der Scghule schon öfter gehört und vielleicht sogar erlebt haben. Haß macht oft blind für die Realität. Das hat bei dir auch recht gut funktioniert," Luca lächelte ein wenig traurig bei diesen Worten, schüttelte dann jedoch den Kopf.
"Es sind nicht alle Jäger tot, wie ich mitbekommen habe, hast du einen von ihnen sogar schon kennengelernt, Derek. Und ich weiß nicht, was mein Vater in der Hinsicht geplant hat, immerhin wissen wir noch nicht einmal, wie die Sache mit Nora ausgeht."

"Aber dagegen ist der Graf ja. Gegen das systematische Jagen von Vampiren. Und wenn die Sachen von Dorian Erfolg haben, dann müssten Vampire ja vielleicht irgendwann nicht mal mehr Menschen jagen, oder?" er dachte an Claire. "Dann könnten wir vielleicht gut zusammenleben. Ohne große Probleme." er sah Luca an.
"Wusste nicht dass Derek ein Jäger ist. Dass er Vampire jagt, wusste ich. Aber na ja, sie wissen schon. Meinen Sie Derek und Cass kommen auch hierher?"

"Du vergißt hierbei, daß es Hunderte oder Tausende von Vampiren gibt, die den Grafen nicht kennen oder ihm nicht gehorchen. Nicht einmal wir kennen alle Vampire weltweit, dazu kommen einfach jeden Tag zu viele dazu. Und Dorians Mittel ist auch etwas, was man nicht in so großen Mengen herstellen kann, daß alle davon einen Nutzen hätten, dafür fehlen einfach die Mittel. Bestimmte Ressourcen sind nun mal nur begrenzt vorhanden, genau so wie der Wille einiger Vampiore, auf Blut zu verzichten. Sie wollen eben beim Ursprung bleiben, da kann man sie nicht von abbringen," der Graf hatte es schon oft versucht und war auf taube Ohren gestoßen. Außerdem trank er auch noch Blut, weswegen er dies nicht anderen verweigern durfte.
"Derek ist weiterhin auf Noras Seite, er und Cassidy haben sich sehr bestürzt über deinen Verrat gezeigt und Derek hat angeboten, dabei zu helfen, dich zu suchen und zu Nora zurückzubringen. Du siehst also, das Netz muß lückenlos funktionieren und das tut es hoffentlich eine Weile auch noch. Wenigstens brauchen sie Derek nicht anzudrohen, ihn gefangenzunehmen, gefangen war er lange genug, ihn schreckt so schnell nichts ab. Aber er kann es gut spielen, wie schlecht es ihm geht, schon deswegen könneb wir uns da auf ihn verlassen. Ich bin mir auch sicher, daß Nora nicht von all seinen Fähigkeiten weiß, so daß er sie sicher noch eine Weile hinhalten kann."

"Verstehe. Ist es also unmöglich dass Menschen und Vampire friedlich und ohne Probleme beieinander leben?", Julian sah Luca fragend an. Es gab wirklich kein schwarz und weiß. Es gab nur solche und solche. Solche wie Claire und solche die wirklich aus Spaß Menschen angriffen und solche die es nicht bereit waren Kompromisse einzugehen, scheinbar.
" Ich hoffe Derek und Cass geht es gut.", Julian waren die beide sehr wichtig. Und er hoffte sie brachten sich nicht zu viel in Gefahr..

"Warum sollten Vampire und Menschen friedlich miteinander leben können, wenn es die Menschen nicht einmal untereinander schaffen? Du solltest von uns nicht Dinge erwarten, die deine Spezies selber nicht erfüllt, das Böse kommt nicht immer nur von uns," so oder so ähnlich hatte Lucas diese Frage von Julian schon so oft gehört und immer wurden die negativen Dinge nur den vampiren zugeschrieben, dabei waren Menschen untereinasnder ebenfalls grausam und das nicht zu knapp.
"Derek wird wissen, wie er die schützen muß, die er liebt, er lebt dafür schon zu lange, um sich von Noras Leuten fassen zu lassen."

Julian nickte. "Sie haben ja Recht. Wir verbocken alle Dinge. Aber vielleicht finden wir ja eine Linie die zumindest ein wenig funktioniert." Das hoffte Julian zumindest. Es wäre schön gewesen.
"Gut. Ware sonst richtig schlimm. Ich möchte nicht dass den beiden was passiert." die beiden waren fast ein Jahr immer da gewesen und Julian hatte sich an sie gewöhnt und schätzte sie sehr. Zeitweise hatte er mehr Zeit mit ihnen als mit Herbert verbracht.

"Wir haben in den letzten Jahrhunderten immer wieder solche Linien gefunden, die funktioniert haben. Wäre Nora nicht gewesen, hätte es auch weiterhin funktioniert.. Es liegt nicht daran, daß so etwas nicht geht, es liegt eher daran, daß bestimmte Persinen da immer etwas dagegen haben, daß es funktioniert. Aus welchen Gründen auch immer," Luca zuckte mit den Schultern und beobachtete die Hündin, die langsam wach wurde.
"Wenn Derek und Cassidy etwas passiert, dann ist es leider so. Sie wußten beide, worauf sie sich eingelassen haben."

"Hmmm. Also ist es nicht möglich nachhaltig Einstellungen zu verändern? Meinen Sie Konflikte kommen dann immer wieder?" Nieve schien wach zu werden, sie gähnte ein paar Mal und schien jetzt erst überhaupt zu registrieren, dass Julian da war. Sie begann sofort mit dem Schwanz zu wedeln, sah aber erstmal zu Luca, als würde sie um Erlaubnis bitten. Scheinbar war Luca das Alphatier.
"Ja. Ja ich weiß.", fügte Julian hinzu. Er konnte die Vorstellung nicht ertragen noch mehr Leute zu verlieren. Aber der Tod konnte eben so kommen. Damit hatte er sich abgefunden.

"Es ist der menscvhlichen und vampirischen Rasse nicht vergönnt, Frieden in sich zu finden. Das hat nichts mit den Konflikten zu tun, die wir haben. Wenn es nicht das Blut ist, dann ist es der Reichtum, den viele Vampire haben, der Menschen anlockt und wegen dem Krieg geführt wird. Konflikte sind vielschichtig, das sollte dir der Geschichtsunterricht gezeigt haben. Oder kannst du mir ein Jahrhundert nennen, in dem die Menschen sich nicht wegen irgend etwas bekriegt habern? Das ist mit Vampiren ähnlich, nur werden diese auseinandersetzungen nicht so in die Öffentlichkeit getragen," lächelte Luca und holte aus einer Tasche ein Hundeleckerli, welches er Nieve hinhielt, die es schnappte und dann kauend zu Julian lief.

"Geschichte habe ich mich nie so mit auseinandergesetzt.", gab Julian zu. "Außer in der Schule, meine ich. Es gab aber viele Kriege oder gibt sie noch. Das weiß ich." Julian war mit anderen Dingen beschäftigt gewesen. Es blieb ihm sehr wenig Freizeit, um zu lesen oder Filme zu schauen oder sonst irgendwas.
Nieve kam mampfend zu ihm getrottet. Julian streichelte sie kurz, bevor er aufstand." Glaube wir müssen unseren abendlichen Spaziergang machen, Luca. Möchten Sie mitkommen?" fragte Julian ihn.

"Konflikte gibt es überall, bei Menschen und Tieren. Es gibt sogar indirekt Konflikte in der Pflanzenwelt bei der Verdrängung gewisser Spezies. Und das muß es auch geben, ohne diese Dinge hätten wir uns nie weiterentwickelt, dieses Streben nach Macht ist eben in jedem drin. Nur eben unterschiedlich stark ausgeprägt und auf verschiedene Bereiche ausgelegt," selbstt das besser sein als andere im Sport und anderen Bereichen konnte schon zim Streitthema werden, das wußte Luca genau. Konkurrenzdenken gab es überall und würde es immer geben.
Als Julian vom Spaziergang sprach, schüttelte Luca lächelnd den Kopf.
"Nein, ich werde wieder zurück gehen, ich habe noch einiges mit meinem Vater zu besprechen."

Julian hörte dem Vampir zu. Er wusste einfach so unglaublich viel über alles. Das war wirklich beeindruckend. Aber wenn man so lange lebte, dann wars ja auch wahrscheinlich kein Wunder. Und er schien auch gerne zu lesen und sich weiterzubilden.
Julian selbst versuchte sich dieses Konkurrenzdenken abzugewöhnen, aber er wusste wovon Luca sprach. Das war in ihm auch. Wenn er etwas tat, wollte er immer besser werden.
"Alles klar. Dann habe ich mich wirklich gefreut Sie zu sehen. Also Sie können gerne jederzeit vorbeikommen. Naja. Gehört eh alles hier Ihrer Familie." Julian leinte Nieve an und verabschiedete sich nochmal von dem Vampir.

Ich weiß nicht mal, ob das alles so stimmt, was Luca so von sich gibt Klingt halt nur logisch, also nicht auf Fehler da achten
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"Oh nein, alles gehört meiner Familie nicht, vieles gehört dem Land und vieles auch den Wesen, die hier leben. Wir mußten anfangs auch um deren Erlaubnis bitten, hier uns etwas aufzubauen, wir sind also im Grunde auch nur Mieter dieses Waldes, wir haben ihn nicht gekauft. Teilweise haben wir neu gepflanzt und Wege geschlagen, aber für jede Veränderung, die wir vornehmen, müssen wir die Erlaubnis anderer einholen. Das solltest du vielleicht bei euren Arbeiten am Weg mitbekommen haben, es dürfte seit einiger Zeit leichter gehen, nicht wahr? Das auch nur, weil wir mit den Waldkreaturen das abgesprochen haben, vorher waren sie dagegen, weil wir es nicht als so wichtig erachter haben," lächelte Luca und verabschiedete sich dann, bevor er sich auf den Rückweg machte.

ja ist ja egal
Julian würde dem eh alles glauben.
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"Ja. Das stimmt. So langsam werden wir das Gestrüpp los. Davor schien es so als würde es die ganze Zeit nachwachsen. Das war schon komisch. Aber ich dachte, ich bilde mir das ein. Na dann." Er pfiff leise und Nieve steurte auf die Tür zu.
Die liefen ihre Runde, damit der Hund Auslauf bekam und sein Geschäft erledigen konnte, gleichzeitig wollte Julian sich auch eh bewegen, das war dann praktisch.
Unterwegs sammelten sie auch Herbert ein. Der las in einem der medizinischen Bücher von Gabriel. Er sah überrascht auf. "Oh. Habe euch nicht erwartet. Ist Luca schon weg?",
"Ja.", meinte Julian und half ihm aufzustehen. Den Rest des Weges spazierten sie nach Hause.

Luca traf sich tatsächlich noch mit seinem Vater. Es gab viel zu bereden, was die nächsten Tage anging, immerhin hatten sie mit Claire so etwas wie eine tickende Zeitbombe in der Festung. Was im Endeffekt hieß, daß die menschlichen Bediensteten in der nächsten Zeit bezashlten Urlaub hatten oder unten am Weg mithelfen würden. Sie wurden vertraglich darauf angesetzt, nicht zu verraten, warum sie diesen Urlaub bekamen und sie wußten auch, daß es besser war, sich daran zu halten, wollten sie nicht den Zorn des Grafen auf sich spüren.
Für die Küche waren nun einige der Vampire zuständig, sogar zwei Leute aus amaniel Truppe halfen mit, die sehr gut kochen konnten und sich weiterbilden wollten in der Landesküche.

Noah hatte schon mit Kim und Luca gesprochen. Luca hatte er bei den Stallungen getroffen und mit Kim hatten sie gemeinsam einen Wein getrunken. Er hatte seine Beweggründe dargelegt und sich entschuldigt. Es tat ihm so leid, dass er all die Jahre ein furchtbarer Freund gewesen war. Aber er gedachte dies zu ändern, falls sie ihm noch eine Chance gaben. Zum Glück waren beide da doch recht gefasst, sogar freundlich mit umgegangen.
Allerdings hatte er schon ein wenig Angst vor dem Treffen mit Amaniel. Der Vampirkönig war schon immer speziell gewesen, stark autoritär, könnte man sagen und Noah wusste nicht, ob er richtig wütend war oder mit sich reden lassen würde. Zumal momentan Aufruhr in der Festung war, weil Claire sich gerade erst verwandelt hatte. Noah selbst wusste wie schwierig es sein konnte und er konnte sich denken, dass Finn sein übliches Training durchzog.
Trotzdem hatte er sich entschlossen an diesem Abend Amaniel zu sehen. Sie trafen sich in einem Saal der Festung und Noah war froh, dass er sich überhaupt die Zeit genommen hatte. Er wusste wie beschfäftigt der Vampir war.

Amaniels Gesicht war ohne regung und wie aus dunklem Stein gemeißelt, als er Noah gegenübertrat. Er hatte natürlich gewußt, daß Noah da war, nebst Simon und Maria, die der Graf auch in Sicherheit wissen wollte.
"Du wolltest mich sprechen, hat man mit mitgeteilt," fing er an, auch seine Stimme klang betont neutral.
"Dann würde ich sagen, sprich," forderte Amaniel Noah dann auf.

Noah wusste schon, wie das Gespräch ablaufen würde. Er hatte es im Urin. Na ja. Jedenfalls verriet Amaniele Miene nichts, was wiederum alles verriet. Der Vampir war ihm gegenüber nicht gut gestimmt.
"Danke." Noah lachte. Es klang etwas kläglich.
"Nun ja. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich war in den letzten Jahren kein guter Freund. Nein, ich war gar kein Freund. Und mir ist bewusst, dass ich mich daneben benommen habe. Ich war nicht für dich da, auch wenn ich es dir versprochen hatte. Und ich möchte mich dafür bei dir entschuldigen." er sah Amaniel an." Natürlich ich hatte meine Gründe. Mir ging es nicht gut nach Jennas Tod. Ich würde es gerne wieder gut machen. Aber ich weiß auch, dass man die Zeit nunmal nicht zurückdrehen kann."

"Du warst immer schon ein sentimentaler Narr," meinte Amaniel kühl. "Einer der vielen Gründe, warum du nicht dafür gemacht bist, im Krieg zu dienen. Du trauerst anderen zu lange nach und läßt nicht los. Und es waren keine Jahre, es waren Jahrzehnte, die du dich gehen lassen hast. Nicht gerade ehrenvoll, aber deine Ehre hast du scheinbar mit Jenna gleichermaßen vergraben," Amaniel schüttelte leicht den Kopf.
"Ich hätte nicht gedacht, daß der Graf sich um deine Sicherheit schert, wegen etwas anderem bist du mit Sicherheit nicht hier. Aber so ist der Graf nun mal, Leute, die an alten Geschichten hängen, erregen nun mal sein Mitleid. Und er hätte mit Sicherheit Simon nicht auf seiner Seite, wenn dieser dich in Gefahr sehen würde."

"Ja du hast vollkommen recht.", sagte Noah. Er wusste dass er sich hatte gehen lassen. Und vielleicht war er auch ein narr, dass er an einer Frau gehangen hatte, die seit Jahrzehnten tot war. Und wahrscheinlich hatte Amaniel auch recht und er hatte seinen Nutzen in der Zeit verloren. Aber daran konnte er jetzt auch nichts mehr ändern.
"Ich bin dem Grafen dankbar, dass ich trotz allem hier sein darf. Genauso meinem Vater. Und dass ich die Möglichkeit habe euch alle hier zu sehen, Amaniel." er lächelte traurig.
"Ich weiß, es mag in deinen Augen zu spät und erbärmlich wirken. Aber ich bin jetzt bereit sie loszulassen. Ich bin durch mit meiner Trauer. Ich möchte meine Ehre wieder herstellen." er senkte den Blick. "Und wenn ich bei dir von Null anfangen muss, dann werde ich es tun."