Die Verblendung

Julian nickte. Er konnte mit der ganzen Sache eh nichts anfangen.
"Welches Buch würden Sie empfehlen? Welches soll ich zuerst lesen?" fragte er den Grafen deshalb, nachdem er ihm einen Stapel gebracht hatte.

"Du solltest das Buch lesen, welches dein Interesse zuerst anspricht. Empfehlungen sind da docxh sehr subjektiv und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Du solltest dich da von deinem eigenen Gefühl leiten lassen," riet der Graf ihm.

"Ich dachte nur Sie könnten mir einen Anreiz geben. Aber na ja gut. Dann schaue ich später selber. Kann ich Ihnen noch etwas anbieten?", fragte er den Grafen.

"Der Anreiz muß von dir selbst kommen. Du mußt dir doch nur überlegen, wie sehr dein Onkel versucht hat, dir anreize zu geben und wie das funktioniert hat. Deswegen ist es immer besser, selbst danach zu suchen," der Graf stand langsam auf.
"Ich denke, es wird langsam Zeit für mich , wieder zu gehen. Ich hoffe, daß ich deine Fragen beantwortet habe."

Julian sah zu dem Stapel. Er wusste nicht genau, was sein Onkel hatte sagen wollen oder ob er etwas hatte sagen wollen. Er drückte seine Liebe merkwürdig aus und Julian hatte das nie kapiert.
Er stand ebenfalls auf und begleitete Dracula zur Tür.
"Ja. Natürlich Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben mit mir zu sprechen, Sir." er reichte dem Grafen die Hand und schüttelte sie kräftig, bevor der Graf ging.

"Wenn etwas sein sollte, dann laß es mich wissen oder einen der anderen Vampire hier, die das dann zu mir tragen," meinte der Graf, ehe er die Hütte verließ.
Er mußte wieder an die arbeit, vor allem mußte er sehen, wie sich seine Spione anstellten und ob sie schon neue Informationen herausbekommen hatte. Außer Noah, da dieser ja erst aufgebrochen war und wahrscheinlich erst bei Gabriel war, wenn dieser noch bereit war, etwas zu sagen.

Julian seufzte, als der Graf weg war. Das war stressig für ihn gewesen, auch wenn er sich lässig gegeben hatte. Das war eben etwas, an dem er noch zu arbeiten hatte. Aber er hatte wirklich erwartet, dass der Graf sich lustig über ihn machen würde oder wütend wäre, doch der Vampir war freundlich gewesen, fast verständnisvoll.
Er sah auf den Bücherstapel vor ihm und nahm eines der Bücher in die Hand. Er würde nicht kämpfen. Nicht jetzt jedenfalls. Hieß nicht, dass er nicht weiter üben würde. Er wollte trotz allem vorbereitete sein und seine Sinne weiter schärfen. Man wusste ja nie, was das bringen würde.
Als Kim zum Abendessen kam, begrüßte Julian diesen lächelnd. Er war nicht mehr sonderlich wütend auf den Vampir. Die Kritik war gut gewesen.
"Ich habe eine Bitte an dich.", er sah Kim an.

Kim lehnte an der Tür und sah Julian an, als dieser ihn noch ansprach.
"Was für einer Bitte," fragte er ihn.

Julian faltete die Hände.
"Könntest du.. Mir beim Training helfen? Ich brauch nur zehn Minuten oder so. Ich möchte dir nicht zu viel Zeit wegnehmen, aber vielleicht könntest du gegen mich antreten. Mit sagen wir mal fünf Prozent deiner Stärke, damit ich nicht direkt zu Grunde gehe? Alleine komme ich nicht mehr so weit. ", fragend sah er Kim an.

"Abtreten in was genau," wollte Kim weiter wissen. "Ich hab keine Ahnung, was die Jäger so gemacht haben, ich bin nicht unbedingt der konventionelle Typ, was das angeht, ich mach das eher so freestylemäßig," gab er dann zu bedenken.

"Na im Zweikampf.", erklärte Julian geduldig. "Und das ist egal. Nein eigentlich ist das sogar gut, dass du freestyle machst, dann kann ich mich nicht auf dein Muster einstehen. Und ich hab bei den Jägern nichts gelernt, was das angeht. Nicht richtig jedenfalls."

"Abrr ist es nicht besser, wenn du nen Stil hast beim Kampf? Ich meine, wenn ich dir eins aufs Maul haue, sobald ich die Gelegenheit habe, dann hat das mit Kampf ja auch nix zu tun," Kim war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war.
"Außerdem würdest du dir die Hand brechen, wenn du mit der auf mich einschlägst, Vampirhaut ist da n bisschen stabiler als deine."

"Abrr ist es nicht besser, wenn du nen Stil hast beim Kampf? Ich meine, wenn ich dir eins aufs Maul haue, sobald ich die Gelegenheit habe, dann hat das mit Kampf ja auch nix zu tun," Kim war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war.
"Außerdem würdest du dir die Hand brechen, wenn du mit der auf mich einschlägst, Vampirhaut ist da n bisschen stabiler als deine."

"Na ja. Das kommt drauf an. Beim Sport ja. Da achten sie ja schließlich auf Punkte und so was. Aber darum geht es mir nicht, ich möchte eine weniger gestellte Situation. Und wenn du mir aufs Maul haust, dann ist das halt so. Dann lern ich hoffentlich was dabei, solang du mir nicht die Zähne ausschlägst, das würde mich schon ein wenig ärgern." er lächelte.
" Ich bin zwar fragil, aber so fragil bin ich auch nicht, Kim. Bitte?", bat er ihn." Wen soll ich sonst fragen?"

"Ich hab keinen Plan, wen du fragen könntest. Könntest natürlich einen der Menschen aus dem Dorf unten fragen, vielleicht macht da ja einer Sport oder so. Kann den Wachen ja Bescheid geben, daß es in Ordnung ist, wenn du runtergehst," schlug Kim vor.
"Glaub mir, ich hab auch nicht mehr ahnung von Sport als die da unten, also bist du bei denen besser dran als bei mir, weil die sich nicht so zurückhalten müssen."

"Aber ich möchte gegen einen Vampir, kämpfen. Ich möchte wissen, wie das ist.". Erklärte Julian. "Natürlich könnte ich die Leute hier fragen. Die kennen mich ja auch und ich kenn auch welche. Und es geht mir ja auch nicht unbedingt um Sport. Sport treib ich selbst. Bitte Kim."

"Warum willst du wissen, wie es ist gegen nen Vampir zu kämpfen? Außerdem würdest du es auch nicht wissen, wenn du gegen mich kämpfst, weil ich mich ja zurückhalten würde. Also würdest du dann genau so schlau sein wie jetzt," Kim zuckte mit den Schultern.
"Oder denkst du, daß die Vampire des Alten die Jäger auch nur mit Samthandschuhen anfassen," lachte er dann auf.

"Na ja irgendwo muss ich doch anfangen, oder? Und wenn du mit voller Stärke auf mich zukommst, dann sterbe ich. Das wäre auch blöd." wandte Julia ein.
"Das denke ich nicht nein. Komm schon, Kim! Wie gesagt zehn Minuten. Wahrscheinlich halte ich die nicht mal durch. So lange wie ich durchhalte."

"Sorry, aber solange ich da keinen Sinn drin wehe, vergiß es. Du sagst selbst, du hältst nicht durch und wenn ich dich k.o. haue, bekomme ich Ärger von oben und da hab ich wenig Lust," Kim schüttelte den Kopf.
"Such dir jemanden, bei dem das Ganze fair abläuft."

"Du kriegst kein Ärger, schließlich wollte ich es so, oder ? Und wie gesagt so fragil bin ich auch nicht. Ich komm schon zurecht."
Julian schnalzte mit der Zunge. "Was ist schon fair? Oder kennst du sonst einen Vampir, den ich fragen könnte, der mich nicht auslacht.", murmelte er.

"Da der Graf es unseren Vampiren verboten hat, mit dir zu trainieren, bekomme ich definitiv Ärger, ob dir nun was passiert oder nicht. Im Grunde sind mit seine Regeln ja herzlich egal, aber nicht, wenn es darum geht, Leben zu erhalten und Menschen nicht unnötig zu verletzen. Und ich finde es, ehtrlich gesagt dämlich, wenn man ausprobieren will, wie es ist, gegen nen Vampir zu kämpfen, wenn man doch auf der Seite der Vampire ist. Wem willst du hier was beweisen, hm," wollte Kim wissen.

"Er hat es verboten?", fragte Julian jetzt doch verwirrt. "Das höre ich zum ersten Mal. Warum? Ich hab ihm gesagt, ich mach nichts dummes also ich werd mich auch in keinen Krieg stürzten. Ich sehe ein, dass es keinen Sinn macht, aber ich möchte trotzdem nicht aufhören weiterzulernen.", murmelte Julian. "Alleine geht das halt nicht." Julian sah ihn an. Er sah das Problem nicht.
"Siehst du, ich kann sonst niemanden fragen. Und klar, ich bin prinzipiell auf eurer Seite. Heißt nicht, dass es nicht trotzdem sinnvoll zu lernen sich zu verteidigen. Wer weiß schon, was auf einen zukommt. Dann musst du dich eben zurückhalten mir nicht zu sehr wehzutun. Bestimmt kannst du das. Und wem Ich was beweisen will, prinzipiell eigentlich meistens mir selbst. Außerdem habe ich gehört, dass Claire mit Luca trainiert. ", fügte er hinzu. " Sie zieht schließlich auch nicht in den Krieg."

"Du mußt ja nicht alleine lernen, lerne mit einem der Dorfbewohner. Wenn du das nicht willst, dann ist das dein Problem, es ist nur dumm, auf etwas hinzutrainieren, was man nie macht," seufzte Kim, das was Julian vorhatte, war in seinen Augen reine Zeitvergeudung.
"Und hör endlich mal auf, hier von irgend welchen Jriegen zu quatschen, du tust ja gerade so, als ob einer ansteht," fügte er hinzu.
"Und was Claire angeht, so ist das, was sie macht, ihre Sacvhe und hat dich eigentlich nix anzugehen. Außerdem ist sie kein Mensch und kann nicht so schnell draufgehen wie du, Kleiner. Da kannst du betteln wie du willst, wenn ich sage, daß ich nicht mit dir trainiere und du es zu lasch findest, mit nem anderen Menachen zu trainieren, weil du dich ja scheinbar für übermächtig und superstark hältst, dann hast du eben Pech gehabt. Wenn du jetzt schon auf deinesgleichen runtersiehst und ihnen nicht zutraust, dir was beizubringen, dann ist es besser, wenn du nie gegen nen Vampir antrittst. Ansonsten wirst du noch arroganter, wenn du rumtratscht, daß du gegen nen Vampir angetreten bist."

"Ist ja nicht die Rede von nie. Nicht in dieser Auseinandersetzung. Und das hat doch nichts mit Arroganz zu tun." Julian schüttelte den Kopf. "Ich denk überhaupt nicht, dass ich übermächtig bin. Was fürn Quatsch. Im Gegenteil." Julian störte es, dass er so schwach war, aber das konnte er Kim so nicht sagen, dafür war er dann doch zu stolz.
"Ich will doch nicht nur angeben. Warum denkst du immer so mieses Zeug über mich? Vergiss einfach, dass ich dich gefragt hab." Julian wandte sich ab. Es wäre nicht mal ne große Sache gewesen für Kim, da war Julian sich sicher. Aber Julian hatte schon gecheckt, dass der Vampir sich prinzipiell quer stellte." Ich glaub du hast eh ein Problem mit mir.", fügte er hinzu.
Er räumte das Essen bei Seite. "Danke dafür. Tut mir leid, dass ich dich bei deiner Arbeit gestört hab." Er nahm ein Buch in die Hand.

"Deinem Gesicht nach hast du eher ein Problem mit mir, weil du denkst, ich sei dir gegenüber negativ. Aber noch mal zum Mitschreiben, der Graf hat es untersagt, okay? Und was der alte sagt, wird gemacht, ansonsten kriegst du schnell ein Problem mit ihm," Kim winkte nur ab, mochte Julian das verstehen oder nicht.
So oder so, ohne die Schutzmechanismen der Jäger hättest du eh keine Chance gegen mich. Schon mal dran gedacht, daß Nora die nicht nur machen lassen hat, damit ihr schick ausseht," fragte er Julian spöttisch, bevor er ihn wieder alleine ließ.