Die Verblendung

Gabriel

"Stimmt. So ist es. Eine Art von Originstory, kann man sagen. Aber am Ende machen die Erzählungen von anderen sie wahrhaftig zu Propheten."
Ich sah zu Luc. "Okay. Danke für deine Antwort." ich dachte selbst an meine glücklichste Zeit. Vielleicht damals mit Nora und den Jägern als ich das erste Mal das Gefühl hatte nicht alleine zu sein, aber das versetzte mich in Wut und Trauer gleichermaßen. Oder die Zeit mit Dorian und Anca bei Madame Black. Aber das war mies geendet. Oder meine Jahre in der Militärakademie. Vielleicht auch die Jahre vor meiner Gefangenschaft mit meiner Exfreundin. Oder als ich bei Jeff in London gelebt hatte. Es gab immer mal wieder bessere und schlechtere Abschnitte, aber ich fragte mich ob ich zu Grunde gehen würde ohne jemals richtig glücklich gewesen zu sein und das war unglaublich tragisch auf eine Art und Weise. Aber wer konnte das schon behaupten. Ich schloss erneut die Augen.

"Das kommt sicher auf die Art der Prophezeiung an, viele sind nicht wirklich göttlichen Ursprungs gewesen. Vielmehr gab es in der Vergangenheit gennügend Methoden, um Gott zu sehen oder zu hören, wenn man es so sagen will. Berauschende substanzen, Versetzung in Trance, Hypnose, da gab und gibt es genügend Dinge, die man angeewendet hat," sagte Luca nnur dazu.

Gabriel

"Oh ja. Das kenne ich. Das haben sie bei uns auch gemacht. Sozusagen. Kann man sagen. Es war alles recht pervers." ich wollte nicht an die Details denken. Trotz jahrelanger Therapie gab es viele Dinge, die ich immer noch nicht aufgearbeitet hatte und ich wusste nicht, ob ich es jemals getan hätte.
"Visionen kann man so auch kriegen. Was ist deine Meinung zu Religion?"

"Wenn jemand an einen Gott oder Götter glaubt, sich dadurch ermutigt oder geleitet fühlt, das Beste aus seinem Leben zu machen, dann soll er das nur tun. Solasnge es ihm nutzt und keinem anderen schadet, soll doch jeder seine Religion haben. Das iast meine Meinung," sagte Luca frei heraus.
"Ob es den einen gott wirklich gibt ... wer weiß das schon. Aber es gibt genügend Dinge und Wesen ausf der Welt, an die Menschen bisher auch nicht geglaubt haben, daß sie existieren ... also weiß man nicht, ob eine Macht existiert, die uns bei allem zusieht."

Gabriel

"Das denke ich prinzipiell auch. Ich habe gesehen wie viel Schaden Religion anrichten kann. Deshalb stehe ich dem eher kritisch gegenüber. Aber andererseits kann man daraus viel Kraft schöpfen." als ich noch gläubig gewesen war, konnte mich nichts erschüttern. Rein gar nichts. Bis dieser Glauben zerschmettert worden war.
" Grausame macht. Sie schaut nur zu und tut nichts. Aber vielleicht kann sie das ja auch gar nicht. Vielleicht ist auch alles Schicksal. Ich weiß, da glaubst du nicht dran. Aber ich finde das alles äußerst ironisch.". Ich schüttelte den Kopf. "Das war ein grausamer Kommentar. Tut mir leid..."

"Wieso sollte diese Macht auch in unsere Geschicke eingreifen? Was für den einen gut erscheint, ist für den anderen dann schlecht, hilft sie einem, warum dann nicht allen? Wenn diese Macht ständig eingreifen müßte und ich höre aus deinen Worten heraus, daß sie das sollte ... wären wir dann nicht völlig ohne Selbstbestimmung, weil ein anderer entscheidet, was gut und was schlecht ist," fragte Luca Gabriel ruhig.
"Letztendlich wären wir dann nur Figuren in einem Spiel dieser Macht, können uns gegen diese nicht wehren, sind ihr ausgeliefeet nach ihrem Willen. Wie Puppen oder Marionetten," er schüttelte leicht den Kopf.
"Dann soll diese Macht, wenn es sie gibt, lieber die Finger aus meinem Leben lassen, so da0 ich selbst entwscheiden kann, was ich damit anfange."

Gabriel

"Ganz richtig. Viele Leute glauben das. Wir sind dieser Macht ausgeliefert. Alles was wir tun, tun wir weil sie es so wollte. Wir haben meinen freien Willen. Das habe ich auch geglaubt. Ich hatte deshalb keine Angst. Es lag eh nichts in meiner Macht. Natürlich ist das ganz schön heftig. Da stimme ich dir zu. Ich habe rein hypothetisch gedacht. Da ist eh an keine Macht oder Gott glaube, macht es keinen Unterschied. Aber nur so ein Gedanke, den schon einige hatten. Warum ist Gott grausam, wenn er doch gütig sein sollte." ich zuckte mit den Schultern.
" Selbst entscheiden. Ich denke das tun wir. Aber es macht auch alles schwieriger. Dann bist du immer schuld bist immer verantwortlich für dein Handeln. Auch wenn du richtig Mist baust. Anders ist es einfacher. Trotzdem. Ich glaube daran, dass ich selbst entscheiden kann." ich sah ihn nachdenklich an. Mit Luca zu philosophieren. Das war immer schön und interessant.

"Warum sollte Gott gütig sein? Allein chon in der Bibel verlangt er sogar eine Opferung des eigenen Sohnes, nur um zu sehen, ob der Vater zu Gott steht. Ist in meinen Augen nicht sonderlich gütig, wenn man das Liebste, was man hat, mit den eigenen Händen vernichten soll. Und das ist nicht die einzige Passage, in der Gott Unmenschliches verlangt, er sah auch in diesen Busch schon unzähligen Grausamkeiten zu und hat selbst zu solchen Grausamkeiten aufgerufen. Da ist die Gnade von Anfang an schon ungerecht verteilt, findest du nicht auch," erwiderte Luca ruhig, allein des Glaubens wegen waren Millionen Menschen gestorben.
"DDu bist auch mitverantwortlich, wenn du dein Handeln in die Hände anderer legst. Nur weil ein anderer für dich entscheidet, heißt das noch lange nicht, daß deine Hände unschuldig sind. Zumal es auch gut sein kann, daß du die Entscheidung abgibst und die Entscheidung, die dann für dich gefällt wird, dir gar nicht paßt. Wenn Gott schon in der Vergangenheit nicht gnädig war, warum sollte er dann nicht auch Entscheidungen für dich treffen können, die grausam sind? Wenn wer in deinem Namen jemandem Schaden zufügt und du weißt das ... ist es dann für dich einfacher?"

Gabriel

"Absolut. Wie gesagt. Ich bin eh ein ungläubiger. Ich glaube nicht an die Güte Gottes oder etwas dergleichen. Aber ich dachte nur, wenn es einen allmächtigen Gott gäbe, warum ist er dann so und nicht anders. Er könnte auch gut und gütig sein. Aber selbst der Gott in unserer Sekte war ein sehr grausamer." das hatte ich oft mitbekommen.
"Natürlich bin ich schuldig. Damals habe ich aber keine Schuld gesehen. Ich dachte alles wäre so wie vorgesehen. Aes wäre rechtens. Aber eigentlich habe ich nicht mal gedacht. Ich habe nur gemacht, was mir gesagt wurde. Anders wusste ich es nicht. Aber heute ist mir klar, ich bin schuldig und ich bin verantwortlich für meine Handlungen. Egal, wie bescheuert sie sind." ich seufzte. Manchmal sehr bescheuert.

"Gütig zu sein ist letztendlich auch nur Definitionssache. Es sind ja auch nicht alle Menschen gütig, warum sollte es also Gott sein. In so vielen Jahrhunderten hat man sich eingeredet, Götter machen dies oder jenes für Menschen, wenn sie an diese glauben und tun, was man ihnen aufträgt. Deswegen sehen sich solche Menschen ja oft als Propheten des einen oder anderen Gottes. Da ist die Christenheit mit ihrem einen Gott ziemlich unterlegen, bei anderen Völkern hat man Hunderte davon, vielleicht tausende. Wenn wir in Griechenland zum Beispiel ein en Gott des Krieges haben, kann der doch gar nicht gütig sein, oder? Wenn wir einen gütigen gott des Krieges hätten, dann wären doch Kriege völlig überflüssig," Luca lehnte sich an eine der kalten Wände, diese brannten sich zum Glück nicht in seine Haut ein.
"Wenn du also willst, daß ein Gott gütig ist, dann müßtest du für all diese Völker eine Definition finden, die für alle gültig ist. Damit würdestr du allerdings ziemlich viele Götter vernichten, da die wenigsten immer gut und gütig sind, so wie du es siehst."

Gabriel

Ich lächelte. "Da hast du auch wieder Recht. Ist auch für jeden was anderes, Güte. Es gibt keine richtige Antwort und keine richtige Art zu glauben oder nicht zu glauben. Wie bei allem anderen auch." das war die einzige Antwort.
"Aber was ein Stress. So vielen Göttern zu folgen. Einer hat mir auch schon gereicht eigentlich." ich schloss die Augen. "Vielleicht hat ja einer erbarmen mit uns. Wer weiß das schon. Gott weiß, ob wirs überhaupt verdient haben."Aber dann hatte Nora es auch nicht verdient. Sie hatte genau so viele Leben auf dem Gewissen. Sie und ihre Leute.

"Eigentlich ist es sogar einfacher, vielen Göttern zu folgen als nur einem. So hat jeder seinen Fachbereich und alle wissen, wer genau für was angebetet werden sollte. Oder vvor wem man sich lieber dann doch fernhalten müßte, weil der oder die eben doch nicht so freundlich gesinnt sind. Einen Gott allein für alles verantwortlich zu machen ist auch nicht gerade gütig von den Christen. Er kann sich eben auch nicht um alles gleichzeitig kümmern, da haben es die Griechen, Rümer oder andere Götter schon einfacher gehabt, wenn wir mal davon ausgehen, daß es sie gab oder noch immer gibt."
Luca sah kurz zum Fenster, draußen regnete es immer noch und es sah so aus, als würde es nicht gerade besser werden.
"Auch wenn irgendeiner dieser Wettergötter uns gerade noch Zeit schenken mag, so sehe ich noch nicht, daß einer davon Erbarmen mit uns hat. Außerdem stehen wir wahrscheinlich nicht wirklich auf einer Liste irgend eines Gottes, immerhin hat uns keiner von denen geschaffen, wir sind nicht seine oder ihre Kreaturen, watum sollte sich einer von denen um unser Schicksal kümmern?"

Gabriel

"Wenn dieser Gott doch per definition allmächtig ist, dann kann er sich auch um alles kümmern. Ist doch klar, oder? Also das bedeutet doch allmächtig.", ich zuckte mit den Schultern. "Ich finde es so oder so schwierig an Götter oder einen Gott zu glauben. Aber vielleicht ist das eine doch etwas sympathischer. Die griechischen Götter waren doch sehr Menschenähnlich, wenn ich mich richtig erinnere- Ich habe da mal ein paar Mythen gelesen.Na gut. Zeitgemäß ist das Ganze jetzt auch nicht unbedingt." Da gab es viel Sexismus unter anderem.WEnn nicht sogar schlimmer.
"Man kann sich aller Kreaturen erbarmen, ob von Gott geschaffen oder nicht- Ich meine ihr ward auch mal Menschen und die hat Gott ja angeblich auch geschaffen. Im weitesten Sinne seid ihr auch seine Kreaturen. Außerdem hat er eh alles geschaffen, oder etwa nicht, wenn man der Bibel glauben darf. Oder seid ihr eher von Teufel geschickt worden." ich lachte. In meiner Sekte hatte man Vampire wie Götter angebetet. Aber eigentlich auch nur einen einzigen Vampir. Alle anderen waren unwürdig. Wenn ich über die Doktrine der Sekte nachdachte, wurde mir klar wie unlogisch und lächerlich alles gewesen war. All die Gebote und Ideen. Alles einfach zu durchschauen.. Aber damals war es eben meine ganze Welt gewesen. Ich hatte es als die einzige Wahrheit akzeptiert und das war das gefährlichste an der Sache.
"Was meinst du wie lange wir hier noch herumhocken, Luca?", fragte ich den Vampir.

"Die Christenheit hat ihn zum allmächtigen Gott erklärt und damit auch gleich klargemacht, daß er es eben nicht ist ... erkenne den Fehler, würde ich sagen," über Lucas Gesicht huschte ein Lächeln, daß ihn für einen Bruchteil einer Sekunde fast unversehrt aussehen ließ.
"Für die, die an ihn glauben und ihn verehren, ist er allmächtig, aber für alle anderen eben nicht. Gott ist eben nur für die da, die wirklich an ihn glauben, aber solche Sachen wie Verbrechen, Krieg und andere Gräuel treffen nun mal alle Menschen. Soll Gott in einem Krieg dann nur alles Übel von denen abwenden und die nicht verschonen, die nicht an ihn glauben? Wenn ein Land von Erdbeben heimhesucht wird, soll er dann die retten, die an ihn glauben und die anderen ihrem Schicksal überlassen? Gott hilft laut der Bibel nur denen, die ihm huldigen und das ist in meinen Augen nicht wirklich allmäxhtig. Allmächtig wäre es in meinen Augen, sich über solche Glaubensgrenzen hinwegsetzen zu können und allwe gleich zu behandeln, was dieser eine Gott aber nicht tut und wohl nie getan hat," er schüttelte den Kopf, wenn es einen Gott gab, dann hatte er Millionen von unschuldigen Leben einfach so zerstört nur um seine Macht zu beweisen. Mit dem, was Gabriel da vorschwebte, hatte dies in Lucas augen allerdings gar nichts zu tun.
"Ich glaube nicht, daß die griechischen Götter sehr menschenähnlich waren, sie warwen eben nur öfter auf der Erde als es der christiliche Gott war, wenn der sich mal blicken gelassen hat. Verachtende dinge habwn sie fast alle getan, aus welchen Gründen auch immer," letztendlich waren sie da wohl alle ähnlich.
"Im weitesten Sinne sind wir Finns Kreaturen, er war der erste, der diese vampirischen Mertkmale an sich hatte. Im Grunde genommen ist er nicht mal einer, er steht noch ziemlich weit über uns ... sogeswehen war er nie ein Mensch gewesen, so weit ich es weiß. Nur warum er so ist, weiß niemand. Und erschaffen von Gott waren eigentlich nur die ersten Menschen, also Adam und Eva, wenn du schon so genau sein willst. Und bei Jesus hatte er wohl noch seine Finger im spiel, ansonsten erschafften sich die Menschen quasi von alleine. Der vorgang sollte dir bekannt sein," Luca nichte Gabriel kurz zu.
"Wie lange wir hier bleiben, entscheidet Nora," ein heller Blitz erhellte den kargen raum kurz. "Und das Wetter."

Gabriel

"Das verstehe ich nicht.", ich sah Luca verwirrt an. "Ich meine ich glaube nicht dran. Ich dachte nur das wäre die Definition von dem christlichen Gott. Dass er allmächtig ist." Fehler hin oder her. Ich verstand das nicht.
"Nein. Gott rettet ehrlich gesagt niemanden. Nicht einmal seine Gläubigen. Von daher trifft dein Argument auf alle zu, schätze ich." ich freute mich, dass die Diskussion Luca seine Sorgen kurz vergessen ließ. Das war der Grund, weshalb ich sie angezettelt hatte.
"Vielleicht sind sie deshalb auch Menschenähnlich, meine ich. Die Götter, weil sie ebenso schlimme Dinge gemacht haben. Gott hat nicht die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, sondern die Menschen ihn nach ihrem. So scheint es mir doch.", sinnierte ich weiter nach.
"Ja gut. Indirekt hat er vielleicht doch alle Menschen erschaffen. Aber du hast Recht. Heißt das, Finn ist eigentlich der Vampirgott.", ich lachte. "Dann haben wir es ja damals ganz falsch verstanden. Dachten dein Vater wäre der Gott."

"Natürlich ist es die Definition. Aber allmächtig würde doch heißen, er würde den schaden von seiner Schöptung abwenden können. Aber er hat ja nicht nur die Christen erschaffen laut der Bibel ... also wählt er sich auch aus, wem er hilft in dem Sinne. Immerhin hat er auch Tiere und Pflanzen geschaffen, oder? Aber da diese ihn nicht als Gott ansehen, hilft er ihnen nicht, Waldbrände, Tiersterben ... alles Dinge, die durch einen allmächtigen Gott nicht sein dürften, wenn man seine Schöpfung unter seinen schutz stellt," erklärte Luca sachlich.
"Was ist zum Beispiel, wenn sich zwei Christen wegen irgend etwas bekriegen ... allein in der Geschichte sind desweggen so viele gestorben, auch Gottesfürchtige. Und sie sind gestorben wegen dieses Gottes ... ind er hat nichts dagegen getan, also ist ihm die menschliche Schöpgung nicht wihtig, so wie es aussieht," fügte er achselzuckend hinzu.
"Ich glaube nicht, daß man Gott irgendwie beschreiben kann, er hat kein Aussehen, denke ich. Den einzigen, den man beschreiben könnte, ist eben sein 'Sohn', oder eher den, den man als diesen angesehen hat. immerhin hat Gott kein Veto eingelegt, als Jesus dies gesagt hat, also muß es für die Christenheit wohl stimmen," so genau sah Luca da auch nicht durch, immerhin war dies noch weit vor seiner Zeit gewesen.
"Nein, finn ist kein Vampirgott, er ist nicht einmal Vampir, wie ich es dir gerade gesagt habe. Nur weiß eben niemand, wer er ist, da er so ziemlich einzigartig auf dieser Welt ist. Man hat keine Vergleiche."

Gabriel

"Meinst du sie überwachen uns hier auch?", fragte ich Luca. Ich hatte jedenfalls keine Kamera gesehen. Nirgends. Vielleicht hatten wir tatsächlich etwas privatssphäre. Allerdings wusste man bei diesen Jägern nie. Denen traute ich wirklich alles zu. Dann kehrte ich zum Gespräch zurück.
"Ja. Ich denke nicht, dass er allmächtig ist. Die Christen und Religiösen denken das. Religion hat nichts mit Logik zu tun. Man kann einer Anführer folgen, auch wenn Logik dem wiederspricht. Auch wenn man weiß, dass er einen eigentlich nicht schüzt. Man denkt es trotzdem und interpretiert dann alles je nachdem. Es passiert was gutes, Gott hat dich gesegnet, es passiert was schlechtes, dann wollte Gott es wohl so und stellt dich vor eine Probe." ich zuckte mit den Schultern.
"Wer weiß das schon. Aber es macht Spaß zu spekulieren. Wirklich." ich sah ihn nachdenklich an.
"Ist Finn eine Art Übervampir? Also wie dus gesagt hat, er ist über euch? Aber irgendeine Art von Vampir muss er ja sein, wenn er dich und deinen Vater verwandelt hat. Nein, du wirst es am besten wissen. Ich nehme das so an. Man muss Finn lassen, dass ihm die ganze Macht nie über den Kopf gewachsen ist. Nach all den Jahren. Bemerkenswert..."

"Ich weiß es nicht, könnte möglich sein, daß der Rollstuhl verwanzt ist oder so etwas. Und ich weiß nicht, wie gut die Dämmung hier ist, so daß man uns auch ohne Kameras belauschen könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man uns einfach hier so ohne aufsicht läßt, dafür bin ich Nora zu wichtig," immerhin war Luca der größte Fang der Jäger, seitdem diese wieder ins Leben gerufen wurden.
"Die Welt besteht nur aus den Proben Giottes,. meiner Meinung nach ist das gesamze Leben einesindividuums eine Probe. Ob nun von gott oder jemand anderem, das weiß ich nicht, aber so tief in die Materie muß man auch nicht gehen, das würde zu keinem Ende führen und nur noch mehr verunsichern," versuchte er seine Meinung über Gabriels aussage zu untermauern.
"Ich sagte dir doch bereits zweimal, daß niemand weiß, was er ist, Gabriel. Ich kann dir deine Frage nicht beantworten. Und Finn hat niemals Macht besessen, warum sollte etwasüber seinen Kopf wachsen, was er niemals hatte?"

Gabriel

"Stimmt auch wieder.", ich rang mich zu einem matten Grinsen druch. "Das wäre leichtsinnig von Nora. Könnten ja irgendwelche Pläne schmieden." Das hielt ich für unwahrscheinlich. Zumal ich angekettet war. Auch wenn die Wände hier wie er sagte dünn waren. Vielleicht hätte ich durchkommen können. Aber wahrscheinlich auch nicht. Ich sah zu der Kette an meinem Fuß. Ich hätte sie vielleicht rausreißen können. Aber ich sah den Sinn darin nicht. Ich wollte Luca nicht alleine lassen, wer wusste, was sie ihm antun würden und das vor seiner Zeit.. Ich wollte ihm Gesellschaft leisten. Was auch immer das bringen sollte.
"Ja eine Probe. Aber alles ist eine persönliche Probe. Keine von Gott oder einer höheren Macht. Das alles hier auch. Eine Probe mit einem sehr vorhersehbaren Ende, oder?" ich streckte mich.
"Schon gut. Du weißt es nicht. Hat keinen Sinn darüber zu reden. Ich dachte, wenn man so lange lebt, sammelt man irgendwann Dinge. Wohlstand, macht? Aber vielleicht ist Finn einfach nicht so drauf."

"Solanghe ich diese Fesseln trage, nützt es mir nicht viel, irgendwelche Pläne zu schmieden. Und da nur die Stimme von Noras Tochter plus die richtige Codierung diese Dinger lösen kann,wäre ich nicht wirklich in der Lage, hier zu verschwinden. Außerdem weißt du doch, da´sie uns jederzeit orten können, was also sollte eine Flucht bringen," wollte Luca von Gabriel wissen. Die Jäger hatten da wirklich an alles gedacht, damit keine Schlupflöcher entstehen konnten.
"Außerdem können wir Kimball nicht hierlassen, wenn wir weg wären, konnte ihm hier sonstwas passieren," fügte er hinzu. Kim regte sich noch immer nicht, seine halbgeschlossenen augen schienen glanzlos.
"Das gier ist keine Probe, das ist der anfang vom Ende. Auch wenn man, pholosphisch betrachtet, generell sagen kann, daß das ganze Lrben der Anfang vom Ende ist," außer eben, wenn es ein vampirisches war.
"Ich weiß nicht, ob Finn Macht oder Wohlstand gesammelt hat, dafür kenne ich sein Leben nicht gut genug. Er gibt nur wenig davon preis und das wenige auch nur denen, denen er vertraut. Und wirkliches Vertrauen hat er nur in eine Person ... Simon aramian, denn beide wissen, daß er Finns Geheimnisse mit ins Grab nimmt."

Gabriel

"Richtig. Ich kann euch beide doch nicht alleine lassen und was ist die Alternative. Die schnappen mich eh und dann bin ich Toast." ich seufzte leise. Aber ich wünschte ich könnte die zwei irgendwie retten. Besser sie überlebten als ich. Aber ich hatte wirklich keine Idee, wie ich es anstellen sollte. Darüber reden konnten wir auch nicht. Kim war eh am Ende, Luca schien auch keine Kraft mehr zu haben. Weder geistige noch körperliche.
"Ja das stimmt. Vermutlich wäre ich eh in ein paar Jahrzehnten gestorben. Du nicht, aber ich schon. Aber wer weiß das schon so genau? Simon und Finn.. Ja das habe ich schon gehört. Die beiden sind gut befreundet. Ist schwer vorzustellen. Aber warum nicht. Jeder braucht Freunde. Es freut mich für die beiden irgendwie.. Vielleicht ist Finn dadurch ein bisschen weniger einsam. Sicher ist es einsam so lange zu leben."

"Es kommt darauf an, wie man sein Leben füllt und was man damit anstellt. Immerhin bin ich nicht so viel jünger als mein Onkel und ich habe bisher nicht wirklich ein einsames Leben gehabt," Luca konnte sich vorstellen, daß es genug Menschen mit kurzem Leben gab, die einsamer waren als er in seinem bisherigem Leben.
Der Regen prasselte mittlerweile immer heftiger gegen das wintzige Fenster, es war so dunkel, daß man nicht mal sagen konnte, wie spät es genau war.
"Finn und Simon mögen Freunde sein, aber sehen tun sie sich auch nicht sehr oft. Es kann Jahrzehnte dauern, bis man etwas von einem der beiden hört oder sieht."

Gabriel

"Ja sorry. Ich habe meine Vorstellungen wieder auf euch projiziert. Muss alles ja nicht stimmen. Ich hoffe ihr ward zeitweise glücklich und nicht so einsam, auch wenn ihr alle schlimmes durchhabt. Aber ich hoffe es ist okay und ihr könnt an den guten Dingen festhalten, falls es zuende geht, wenn es zuende geht." Das hoffte ich auch für mich selbst irgendwie.
"Oh ja. Ich erinnere mich. Wenn es ihnne ausreicht, dann ist das doch auch okay, oder? Ich meine jede Person ist da anders, richtig?" Man musste sich nicht ständig sehen um befreundet zu sein." ich sah aus dem Fenster. Der regen prasselte unentwegs. Ich schloss kurz die Augen. Die Sonne ging schon wieder unter, aber es war so dunkel, dass man es kaum richtig feststellen konnte.

"Wenn man in der Sonne verbrennt, dann kann man leider nicht an irgendwelchen positiven Dingen aus der vergangenheit festhalten. Die einzige Hoffnung, die man dann noch haben kann ist die, daß man ohnmächtig wird und so wenig vom Ende mitbekommt wie möglich. Es wird wie einer modernen Hrxenverbrennung aussehen ... ohne Scheiterhaufen, nur mit Feuer, welches uns umgeben wird und dies wird dann das Letzte sein, was wir von dieser Welt sehen und spüren werden. Ein alles verzehrender Schmerz, der sich deiner bemächtigt," Lucas stimme braxh, während er dies sagte, jedoch fing er sich wieder.
"Finn war noch nie jemand gewesen, der sich gut mit anderen verstand. Er ist immer korrekt, baut aber kaum Bindungen auf. Wenn man so ist, dann braucht man vielleicht auch niemanden, den man ständig sehen muß. Und Simon ... der hat ja seine Familie, zur Familie des Grafen wollte er nie dazugehören, hat dies von vornherein abgelehnt."

Gabriel

"Uff. Ja das stimmt auch wieder." ich sah Luca besorgt ab. Vielleicht würden sie mich einfach verbrennen. Nein. Ich durfte dabei zuschauen wie meine Freunde gefoltert wurden. Oder schlimmer noch.
"Das tut mir leid. Dass ihr das durchmachen müsst. Werdej müsst. Ugh." ich verzog das Gesicht. Egal was ich machte, das machte es auch nicht besser.
"Ich habe mal Simons Sohn getroffen. Ahh. Keine Ahnung zu lange her. Ich weiß nicht mehr, wie er hieß. Ehrlich gesagt. Muss mehr als zehn Jahre her gewesen sein. Merkwürdiger Typ aber sehr nett. Und seinen Adoptivsohn auch." Ich erinnerte mich besser an seinen Sohn. Jona. Ich hatte irgendwo noch seine Nummer gehabt.