Die Verblendung

Julian verunsicherte das, aber er versuchte sich wieder einzureden, dass er eben nur so sein konnte wie er war und sein Bestes geben konnte. So war er nunmal.
Er nickte als Claire das sagte. Sie machte sich eben auch Gedanken. Nur Thomas schien wirklich entspannter hier zu sein.

"Wir vier werden da schon alle durchkommen, Claire. Wenn wir eins wissen, dann, daß der Boss fair ist und niemanden bevorzugt oder runtermachen würde," Thomas klopfte ihr freundachaftlich auf die Schulter und sie entspannte sich etwas.
"Aus dem Kurs kann er keinen von uns rausschmeißen, weil dann unsere Eltern die Krise kriegen würden, immerhin müssen drei Familien umziehen und neue Jobs antreten und so weiter. Wenn das den Bach runtergehen würde, nur weil der Boss einen von uns rauskantet, dann hätten die Jäger sicher den nächstbesten Anwalt auf dem Hals, immerhin kosten Umzüge auch ne ganze Stange Geld," fügte er hinzu und Claire nickte erneut.

Julian nickte ermunternd. Das war auch ein gutes Argument. Da hing viel für die Familien dieser Leute mit dran. Für ihn vielleicht nicht. Seinem Onkel war alles egal, was nicht mit der Schule zusammenhing. Aber die Jäger würden sich Mühe geben alle zu behalten. Thomas hatte die richtigen Worte gesagt. "Und vor allem würdest du nicht fliegen, weil du einen Tag müde warst. So ist Sora nicht drauf, denke ich. Kommt doch mal vor, oder?", fragte er in die Runde.

"Wenn die denken, daß du mental müde bist, dann vielleicht schon. Dann siehts so aus, als würdest du psychisch nicht belastbar sein und das wäre gerade bei den Jägern schön blöd," seufzte Claire, sie hatte in der Zukunft da noch ganz andere Dinge zu bewältigen als eine Nacht mit so gut wie keinem Schlaf.
"Glaub auch nicht, daß auf sowas Rücksicht genommen wird, als Jäger mußt du funktionieren, um deine Arbeit zu machen, mehr nicht."

"Aber du bist doch grad nicht mental müde du hast nur nicht geschlafen so wie ich es verstanden habe. Und das ist doch auch eher ein andauernder Zustand mental müde zu sein. Ich weiß natürlich nicht, wie es dir geht, aber den Eindruck hatte ich nicht, wenn ich das sagen darf. Und selbst wenn. Von einem Tag beim Camp."
Julian sah kurz zu Thomas." Klar beim Einsatz wäre das sicher etwas anderes. Aber sind ja grad nicht im Einsatz."

"Wir sind aber die meiste Zeit un5er Beobachtung, könnte sogar jetzt sein. Und das kommt nem Einsatz doch schon recht nahe, wenn man prüft, wie wir drauf sind. Der boss wird sich schon denken können, daß wir, wenn er da ist, unsder Bestes geben, aber ich glaub, dem ist auch wichtig, wie wir drauf sind, wenn er mal nicht da ist," gab thomas zu bedenken.
"Wie gestern, da waren wir ja auch nicht immer zusammen, sondern getrennt, als ihr in dem Fotoladen wart. Kann ja trotzdem sein, daß diese Jägerin dem Trainer erzählt hat, was war, als ihr nicht bei uns wart. Kann ja alles sein, auch wenns vielleicht n bisschen paranoid klingt," lachte Thomas auf und sah ermutigend zu Claire.
"Mach dir keinen Kopf, Süße, das wird schon alles," meinte er dann.

Julian nickte.
"Ich denke auch aber hat ja alles keinen Sinn etwas zu hinterfragen. Geben wir doch einfach unser Bestes und wir sind eben wie wir sind und versuchen uns zu bessern so weit wir können. Aber das geht ja nicht sofort. Hast du selbst gesagt.", meinte Julian.
"Und wenn ihm wichtig ist wie wir draufsind, wird er sicher sehen, dass du gut drauf bist. Du verstehst dich mit allen du versuchst uns zusammenzuhalten du bist nett Und verantwortungsvoll. Ist doch alles positiv. Na ja. Finde ich zumindest.", fügte Julian leicht verlegen hinzu.

"Ich hinterfrag halt lieber, als alles einfach so hinzunehmen. Hab ich von meinen Eltern so gelernt und das beherzige ich auch. Wenn ich nur alles abnicke, dann bin ich nicht mehr ich selbst, sondern laufe nur anderen hinterher ohne mir eine Meinung zu bilden ... egal, ob diese Meinung nun meine allein ist oder die der Masse," erklärte Claire ruhig.
"Außerdem ist hinterfragen doch ein Zeichen, daß man Interesse an einer Sache hat und mehr drüber wissen und nachdenken will, oder," sie sah die beiden fragend an, als ob sie deren Zustimmung erhoffte.
"Wir haben dioch alle Interesse an dem Ganzen hier ... und ich hab den Boss schon mit Fragen gelöchert, als ich mit ihm zusammengearbeitet habe mit den Unkrautfeldern. Ist jetzt nichts, was mich brennend interessiert, aber alles Wissen ist da besser als gar nichts," grinste Thomas, aus ihm würde nie ein guter Gärtner werden, aber er konnte da mithilfe anderer an sich arbeiten.
"Hab mir sogar Notizen dazu gemacht, zu den einzelnen Bestandteilen, die wir da gehabt haben. Das hilft sicher weiter im Kurs, wenn wir zuhause wieder was anbauen müssen," Claire war über den Zuspruch wirklich froh.

"Okay.", meinte Julian unsicher. "Ich meine ja, aber du bist nunmal wie du bist. Ich meine man kann sich natürlich fragen, warum Sora das macht, aber man muss nicht..."
Er seufzte. Wem machte er denn etwas vor. Er hinterfragte auch ständig alles und hatte Angst er sei nicht gut genug. Vielleicht war das ja der Tesr. Vielleicht wollte Sora sehen wie sie mit Druck umgingen. Er holte tief Luft. Es hatte keinen Sinn Claire aufzumuntern. Sie waren wohl einfach zu unterschiedlich generell. Sie wollte eben alles hinterfragen.
"Okay ist doch gut. Meine ich. Ich frage mich natürlich auch, was wir hier machen. Thomas und ich haben erst heute morgen darüber geredet und ich schätze ich könnte offeneres Interesse zeigen, nicht dass Sora denkt es wäre mir egal. Also ist es doch gut, dass du es tust, Claire. "

"Ich hab selten nen Menschen gesehen, bei dem man so wenig sehen kann, was er denkt. Glaube, der Einzige, der seine Gedanken kennt weil ers wirklich gesehen hat, ist dieses Medium. Außer der Trainer hat da auch ne Methode, damit der Mann nicht an seine Gedanken rankommt, aber ich weiß nicht ... sah nicht so aus, als würde der Trainer was verbergen wollen bei dem Treffen," meinte Claire nachdenklich, natürlich wollte sie wissen, was Sora dachte über das Ganze hier, sie wollte ihm nur nicht zu nahe treten oder zu neugierig wirken.
"Ich frag ja bur deswegen immer nach, weil ich lernen will. Und weil ich helfen will, andere vor schlimmen Dingen zu beschützen. Um das zu machen, würde ich mich sogar für den größten Schwachsinn interessieren, wenn ich weiß, daß er helfen kann," sagte sie dann überzeugt.

"Ich finde er wirkt irgendwie empathisch und nett. Aber vielleicht bilde ich es mir nur ein. Er war immer höflich und verständnisvoll. Ich habe mich nicht verurteilt gefühlt, wisst ihr.", erklärte Julian seinen Standpunkt. "Aber das hat nichts zu heißen."
Er stieß sie sanft an. "Ist doch cool.", meinte er. "Das wollen wir glaube ich auch fast alle, denke ich. Oder was ist mit dir, Tom?"

"Nur weuik er höflich ist, heißt das noch lange nicht, daß seine Gedanken auch immer freundlich sind, oder? Ich meine, man kann zu jedem höflich sein und sich dabei denken, was für ein Idiot der andere doch ist. Ich will nicht sagen, daß das beim Trainer so ist, aber gibt doch Menschen, die so sind," sie hatte da schon genug Erfahrung mit gemacht, wenn man von vornherein auf die nette Tour abgestempelt wurde. Zwar freundlich, aber unmißverständlich.
"Klar will ich helfen ... immerhin gehts hier um das Leben von Menschen. Wäre doch dumm, wenn ich denen nicht helfen wollen würde," meinte Thomas lässig.
"Wenn ich Menschen nicht helfen wollen würde, dann würfe ich doch nicht hier sein."

"Ich glaube die meisten Leute haben manchmal keine freundlichen Gedanken. Ist doch menschlich. Aber Sora wirkt nicht Fake auf mich, falls du das meinst. Wie gesagt, ist nur mein Eindruck. Heißt ja nicht, dass es nicht Leute gibt die so sind. Manchmal muss man auch nett sein auch wenn man es nicht möchte. In gewissen Situationen halt. Aber so ist das nicht, denke ich." es war eben nur sein Eindruck. Er wusste wie es war immer freundlich sein zu müssen in bestimmten sozialen Situationen.
" Dann sind wir uns ja alle einig. ", meinte Julian und lächelte in die Runde.

"Ist ja hier nicht anders, manchmal müssen wir auch nett zueinander sein, auch wenn wir gar nicht wollen. Reicht ja schon, wenn einer von uns mal nen miesen Tag hat, da isses nicht leicht, nett zu sein," meinte Thomas, aber er gab sivh Mühe, soweit er das beurteilen konnte. Das hoffte er wenigwtens.
"Der Boss bleibt hanz schön lange weg, fiondet ihr nicht," fragte er dann die anderen. Nur für ein Telefonat war das doch schon eine revht lange Wartezeit.

"Klar. Aber ich gebe mein Bestes nett zu euch zu sein. Uff das kam jetzt mies rüber." er grinste Thomas kurz an
'Aber hast Recht. Komisch dass er noch nicht zurück ist. Normalerweise lässt er doch auch nicht so lange auf sich warten. Sollen wir mal schauen?"

"Wir wissen doch nicht mal, wo wir nachsehen sollten, er könnte überall telefonieren, wenn er ein Handy benutzt. Außerdem siehts dann so aus, als würden wir ihm hinterherlaufen und das wollen wir ja auch nicht. Vielleicht nutzt er ja die Chance, bei seiner Familie anzurufen, wenn er eine hat ... oder seine Freundin ... oder seinen Freund ... wer weiß," Thomas streckte sich genüßlich und hielt das blasse Gesicht in die warme Sonne
"Warten ist halt so ätzend ..."

"Ja hast auch wieder Recht.", er setzte sich auf einen der Steine vor Anns und Claires Bungalow und streckte die Beine von sich. Zumindest das Wetter war heute ziemlich gut.
"Gibt schlimmeres, Bruder." er trat Thomas leicht zum Spaß und schloss dann die Augen.

"Für mich gerade nicht wirklich. Hätte die Option gehabt, länger schlafen zu können, wenn ich das gewußt hätte. Mindestens ne Stunde länger, wenn nicht sogar noch mehr. Das ist kostbare zeit, Schlaf ist wichtig für den Menschen. Claire hätte dadurch auch ein bisschen mehr Schlaf bekommen können und hätte sich vielleicht ein bisschen besser gefühlt," Thomas hatte da seinen ganz eigenen Standpunkt und von dem brachte ihn auch niemand so schn ell ab.
"Hoffentlich ist nichts passiert," meinte Claire leise und sah auf ihre Schuhe.
"Wenn er vielleicht mit London telefoniert um zu fragen, was er jetzt machen soll und er eine schlechte Nachricht bekommt. Vielleicht ist seiner Familie was passiert," ihre Stimme zitterte und stockte leicht.

"Ja gut. Wenn du es so packst. Dann hätte Claire wirklich länger schlafen können. Und du noch länger.". Lachte er. "Also Claire. Klar dir gönne ichs." sie warteten schon ziemlich lange.
Er sah zu Claire. "Bestimmt ist nichts. Warten wir doch erstmal ab. Er kommt sicher gleich."

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis sora sich wieder blicken ließ. Sein Gesichtsausdruck war wir immer nicht zu deuten, als er auf die Drei zukam.
"Claire, ich möchte, daß du Ann holst. Ich muß euch etwas mitteilen, was elementar wichtig ist und was uns alle betrifft. Es ist nur fair, daß ihr es alle von mir persönlich erfahrt und daß es nicht von dir an sie weitergegeben wird," wies er das Mädchen an und diese sah ihn leicht verwirrt an, nickte dann jedoch und verschwand im Bungalow.

Julian selbst wurde langsam ungeduldig, auch wenn er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Sie warteten jetzt wirklich eine Stunde schon auf Sora.
Und als er dann endlich wiederkam, klang es ernst. Wenn selbst Ann das hören sollte.
Auch wenn Sora selbst wie immer wirkte. Claire hatte Recht. Er war ein Meister darin seine Emotionen zu verbergen. Julian stand auf und stellte sich zu Thomas.

Ann war sofort wach, als Claire ihr sagte, daß wohl etwas vorgefallen war, was sie alle betraf. Ohne groß Fragen zu stellen, stand sie auf und zog sich an, band sich das dunkle Haar zusammen und folgte Claire nach draußen zu den anderen.
"Gut, da wir alle da sind ... ich habe eine Nachricht aus London bekommen. Eigentlich wollte ich nur telefomieren, um den heutigen Tag zu planen, da rief Nora persönlich mich an," er hatte eine Tasche dabei, die er öffnete und jedem deren Handys wiedergab.
"Ihr werdet gleich einen wichtigen anruf bei eurer familie zu tätigen haben. Die Situation hat sich gestern Abend verändert. Der graf ist bereit, in einer Schlacht gegen die Jäger anzutreten. Er persönlich und diejenigen, die er auswählt, um diese Sache zu beenden," Sora sah sie nun alle an.
"Er gibt uns Vorbereitungszeit ... dies wird das letzte Neulingscamp sein, was stattfinden werden wird, ihr werdet mit den letzten Neulingen zu Jägern ausdgebildet werden. Weltweit werden keine Basiskurse mehr eröffnet, die Anfänger, die ab dem Herbst diesen Kurs beginnen, werden die letzten Jäger sein, die mit dem Training beginnen. Was für euch bedeutet, daß ihr euch entscheiden müßt, ob ihr das machen wollt. Es würde für euch vier bedeuten, daß es keine Leveleinteilungen mehr geben wird, ihr müßt es schaffen, das höchste Level zu erreichen, da ihr dazu verpflichtet werdet, auf jeden Fall an dieser Schlacht teilzunehmen. Deswegen müßt ihr eure familien anrufen, ich finde, daß sie das Recht haben, mit euch darüber zu diskutieren," er sah wieder ernst in die Runde.
"Wenn diese Schlacht vorbei ist, dann wird es ein Ende geben ... entweder das ende der Vampire oder das Ende der Jäger. So sind Nora und Dracula übereingekommen."

Julian hörte dem ganzen ungläubig zu. Das war irre! Er hätte gedacht, dass das Ganze sich noch Jahre ziehen und er seine Ausbildung fertig machen und dann schauen würde. Und dass sie Zeit hatten alles zu lernen und zu entscheiden.
Nichts desto trotz war es sich sicher, dass er das machen wollte. Diesen Entschluss hatte er schon vor Monaten gezogen. Alles oder nichts. Er hatte Angst, keine Frage. Aber er wollte dass die Blutsauger verschwanden, damit niemand mehr darunter leiden musste. Keine Familien mehr zerrissen wurden. Keine Menschen umgebracht. Und wenn das bedeutete, dass er in den Krieg zog, dann zog er in den Krieg.
Nur war er sich sicher, dass sein Onkel das nicht so sah. Er dachte Julian wäre noch ein Kind und nicht in der Lage Situationen richtig zu durchdenken. Aber er wollte das tun. Für die Jäger und für die Menschen.
Es wunderte Julian aber doch irgendwie dass Dracula sich auf so einen Deal eingelassen hatte. Das konnte er nicht richtig nachvollziehen. Vielleicht wollte er alle Karten auf dem Tisch haben. Und Nora auch.
Er sah kurz zu den anderen. Er hatte keine Ahnung was in deren Köpfen vorging.

"War ziemlich klar, daß so was früher oder später kommen würde," meinte Ann und schnappte sich ihr Handy, um einige Schritte zu gehen und dann ihre Eltern anzurufen. Es lief nicht unbedingt so, wie sie es sich vorgestellt hatte, aber dann war es eben so. Sie würde auf den Rat ihrer Mutter hören, ganz gleich, was sie ihr sagen würde.
"Das war für mich eher unerwartet ... und ob ich Level zehn packe ... abwarten, würde ich sagen," Thomas wußte nicht so recht, ob er das Ganze nun positiv bewerten sollte oder negativ einschätzen. Aber auch er nahm sein Handy entgegen, um seine Familie zu informieren.
Claire sagte kein Wort, sie nahm nur ihr Handy mit leicht zitternder Hand und wählte ebenfalls die Nummer ihrer mutter, das waren doch Neuigkeiten, die sie unbedingt wissen sollte.
"Das Wichtigste ist, daß ihr eurer Familie sagt, daß dies auf keinen Fall in die Öffentlichkeit geraten soll. Laut euren Verträgen seid ihr und eure Familie zur Geheimhaltung wichtiger Entwicklungen verpflichtet, merkt euch das. Wir wollen nicht, daß andere das als Spiel interpretieren und Wetten und dergleichen absvhließen. Es geht um Leben und Tod und niemand kann garantieren, wer am Ende noch leben wird. Auch euch kann es treffen, wenn ihr euch für diesen Weg entscheidet," ermahnte Sora sie ruhig.

Julian nahm ebenfalls sein Handy entgegen und schaltete es an. Sein Onkel war um diese Uhrzeit nur auf der Arbeit erreichbar. Das wusste er.
Er wählte also die Büronummer und die Sekretärin war dran und sagte ihm er solle kurz warten.
"Julian wie kann ich dir helfen. Ich muss gleich einen Klienten treffen.", kam die Stimme seines Onkels.
"Hallo Herbert.", antwortete Julian formell. Er riss sich am Riemen. Vor seinem Onkel wollte er keinerlei Zweifel zeigen. Das wäre fatal gewesen. Er entfernte sich ein paar Schritte von den anderen.
"Es ist nur eine Sache." er hörte seinen Onkel seufzen. "Das kann ja heiter werden. Ich kann mir vorstellen wer involviert ist. Warte..."
Er hörte wie sein Onkel der Sekretärin irgendwas zurief
In dieser Zeit setzte sich Julian auf einen der Steine vor Claires und Anns Bungalow.
"In Ordnung. Jetzt hab ich Zeit. Was hast du verbockt."
Julian machte sich innerlich aufs Schlimmste gefasst, während er die Lage schilderte. Sein Onkel schwieg die ganze Zeit über. Er konnte sich nur vorstellen welche Miene er zog.
"Es ist streng vertraulich.", endete er..
Er wartete ab. "Und du.." setzte sein Onkel an. "Willst dich als Kindersoldat ausbilden lassen für eine Armee von einer Größenwahnsinnigen und gegen irgendwelche Übermenschen kämpfen!"
Julian straffte die Schultern. "Ich wäre erwachsen. Sie lassen keine Minderjährigen kämpfen."
"Das interessiert mich nicht!",unterbrach sein Onkel ihn. "Du bist jetzt minderjährig, Julian. Du bist vierzehn."
"Fünfzehn.."
"Ist doch auch komplett egal. Vierzehn, Fünfzehn, siebzehn. Du kannst doch nicht allen ernstes so eine Entscheidung treffen."
"Wir haben doch schon drüber geredet, Herbert." Julian versuchte ruhig zu bleiben.
"Ich dachte du realisierst wie hirnrissig das ist, strengst deinen Kopf an und hörst damit auf, bis es so weit ist.", hörte er ihn sagen. "Das ist doch nicht dein Ernst! Du hast den Verstand verloren." Julian biss die Zähne zusammen.
"Meinetwegen! Du wusstest, dass ich das machen werde. Wir haben unendlich oft darüber geredet. Wir hatten einen Deal. Warum müssen wir es ständig aufs Neue ausdisskutieren, Mann."
"Wie redest du mit mir?“, jetzt klang sein Onkel verärgert, aber Julian war es egal. " Ich bin nicht dein Freund, ich bin dein Erziehungsberechtigter!"
Julian holte tief Luft." Du wusstest dass ich das tun werde. Was ist anders? "
" Ander ist dass sie dich in einen Krieg schicken wollen."
Julian versuchte sich zu beruhigen. "Und wenn ich mit Achtzehn dem Militär beitrete. Ich würde es tun. Dann ist es dir egal, weil ich volljährig bin. Hier werde ich zumindest vernünftig ausgebildet. Es war klar, dass ich mich in Gefahr bringe. Das wusstest du die ganze Zeit. Das wusste ich die ganze Zeit." Julian versuchte seine Ungeduld zu verbergen.
" Du bist offiziell wahnsinnig!", verkündete sein Onkel. " Du willst also dein Leben aufopfern für irgendwelche Leute, die du nichts kennst um gegen irgendwelche Monster zu kämpfen. Glaubst du wirklich deine Eltern hätten das gewollt. Gott bewahre sie wurden ermordet, da musst du nicht auch noch Selbstmord begehen. Das reicht schon."
Julian schwieg eisern.
" Julian... ", kam es von seinem Onkel. " Du weißt, was ich meine." Julian sagte immer noch nichts. " Ich kann das nicht unterstützen.", er seufzte am Telefon. " Ich werde das nicht unterstützen."
"Hör auf mich wie ein Kind zu behandeln. Ich bin fast sechzehn.", sagte Julian schließlich.
"Du bist wahnsinnig! Mein Neffe ist wahnsinnig. Was ist sechzehn Jahre. Werde erstmal so alt wie ich. Aber du wirst schon sehen.. Wenn du jemanden umbringst, falls du ao weit kommst.. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Erwarte nicht, dass ich dir das bezahle weiterhin, aber mach was du willst. Du kriegst meine Unterschrift oder Genehmigung oder was auch immer. Aber nicht mein Geld."
"Okay dann arbeite ich halt!", fuhr Julian seinen Onkel an.
"Versuchs doch.", kam es zurück und Julian legte wütend auf. Am liebsten hätte er sein Handy auf den Boden geschmettert.